Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt’.1
Diese Strophe stammt aus dem Gedicht "Mondnacht" von Joseph von Eichendorff (1788-1857) und ist eines der bekanntesten Werke der deutschen Lyrik. Der Begriff Lyrik stammt vom griechischen Wort lyra ab, was im Deutschen dem Musikinstrument der Leier entspricht. Das liegt daran, dass lyrische Texte in der Antike mit Musikbegleitung vorgetragen wurden. Daher zählen neben dem klassischen Gedicht auch die Hymne, die Ode oder das Lied zu den lyrischen Werken.
Lyrische Texte – Definition
Die Lyrik ist neben der Dramatik und der Epik eine der drei Literaturgattungen. Obwohl alle drei Gattungen von fiktiven Ereignissen handeln, lassen sich lyrische Texte anhand ihrer Form und ihrer kunstvoll gestalteten Sprache von epischen und dramatischen Texten unterscheiden.
Zu den lyrischen Texten zählen alle fiktiven Werke, die in der Gedichtform verfasst sind. Die Gedichtform bezeichnet einerseits die äußeren Merkmale eines Textes, zu denen der Aufbau in Strophen und Verse zählt. Andererseits umfasst die Gedichtform auch die inneren Merkmale, wie die sprachliche Ausgestaltung, der Ausdruck von Gefühlen, Gedanken und Erlebnissen sowie das Lyrische-Ich. Hier erhältst Du eine Definition für lyrische Texte:
Lyrische Texte – Merkmale
Lyrische Texte unterscheiden sich anhand einiger Merkmale deutlich von den Texten anderer Literaturgattungen. Ein besonderes Merkmal stellt bei den lyrischen Texten die Verbindung zwischen Inhalt und Form dar. Das bedeutet, dass in lyrischen Texten die Sprache auf eine besondere Weise verwendet wird, um den Inhalt auszudrücken. Häufig wirkt die Wortwahl in lyrischen Texten ungewöhnlich und künstlich, weil Gedichte nicht so geschrieben werden, wie Du im Alltag sprechen würdest.
Äußere Merkmale
Meist sind lyrische Texte bereits an ihrer äußeren Form zu erkennen, denn die Lyrik ist die einzige Gattung, deren Werke in Verse und Strophen gegliedert sind. Ein Vers entspricht dabei einer Zeile innerhalb des lyrischen Textes. Mehrere Verse zusammen ergeben eine Strophe. Meist werden lyrische Texte daher zusätzlich in Strophen gegliedert, das ist aber nicht immer der Fall. Aus wie vielen Versen und Strophen ein Gedicht besteht, ist nicht vorgeschrieben, außer es handelt sich um eine spezielle Gedichtform, wie das Sonett.
Mehr Informationen zum Sonett findest Du in einem späteren Abschnitt dieser Erklärung.
Unabhängig davon, wie lang eine Strophe ist, behandelt sie immer einen ganz bestimmten Themenaspekt des Gedichts und wird daher als Sinneinheit bezeichnet.
Sprachliche Merkmale
Da die Sprache eine wichtige Rolle einnimmt, um den Inhalt des lyrischen Textes auszudrücken, werden verschiedene sprachliche Gestaltungsmittel genutzt, um das Gedicht besonders kunstvoll wirken zu lassen. Die sprachlichen Gestaltungsmittel umfassen dabei drei wesentliche Aspekte: das Metrum (Versmaß), das Reimschema und die bildliche Sprache.
Rhythmus
Die meisten lyrischen Texte sind rhythmisiert, also in einem bestimmten Rhythmus verfasst. Das liegt daran, dass lyrische Texte zur Zeit ihrer Entstehung in der griechischen Antike gesungen und von Chören vorgetragen wurden. Obwohl Gedichte mittlerweile nicht mehr gesungen werden, haben sie ihren Rhythmus behalten, der vom Metrum, das auch Versmaß genannt wird, vorgegeben wird.
Das Metrum beschreibt die Abfolge von betonten und unbetonten Silben in einem Vers. Betonte Silben werden als Hebungen bezeichnet, unbetonte Silben als Senkungen. Das Versmaß bestimmt den sprachlichen Rhythmus eines Gedichts.
Im Deutschen wird zwischen den folgenden vier Versmaßen unterschieden:
"Es war, als hätt' der Himmel
v - v - v - v
die Erde still geküsst,
v - v - v -
dass sie im Blütenschimmer
v - v - v - v
von ihm nun träumen müsst."
v - v - v -
"Mondnacht" von Joseph von Eichendorff ist in einem dreihebigen Jambus verfasst, da die Verse aus einer Abfolge von unbetonten und betonten Silben bestehen.
Bei der Bestimmung des Versmaßes werden betonte Silben mit einem " - " markiert und unbetonte Silben mit einem " v ".
Reimschema
Als Reimschema wird das Muster bezeichnet, nach dem die Endreime in einem lyrischen Text angeordnet sind. Da sich in Gedichten meist die Wörter am Ende einer Verszeile reimen, werden sie als Endreime bezeichnet.
Als Reim gelten zwei Wörter, die ab der letzten betonten Silbe übereinstimmen. Reime können dabei rein sein, wenn die Wörter ab dem letzten betonten Vokal gleich klingen. Im Gegensatz dazu gibt es auch unreine Reime, bei denen die Wörter lediglich ähnlich klingen.
Je nach Anordnung der Endreime ergeben sich unterschiedliche Reimschemata. Zu den wichtigsten Reimschemata der deutschen Lyrik zählen:
"Es war, als hätt' der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst."
Die erste Strophe von "Mondnacht" besteht aus einem unreinen Kreuzreim, da sich der erste und dritte sowie der zweite und vierte Vers reimen.
Bildliche Sprache
Um den Inhalt des lyrischen Textes besonders anschaulich darzustellen, werden vermehrt rhetorische Stilmittel verwendet. Dadurch, dass ein Gedicht häufig viele verschiedene sprachliche Mittel enthält, ist nicht immer sofort klar, was der Autor mit dem lyrischen Text ausdrücken möchte, sodass ein Gedicht zunächst interpretiert werden muss.
In lyrischen Texten sind nahezu alle Stilmittel vertreten, die wichtigsten sind jedoch:
"Es war, als hätt' der Himmel
die Erde still geküsst"
In diesem Beispiel werden der Himmel und die Erde personifiziert, da sie sich in einem Kuss vereinen.
Lyrische Texte lassen sich zudem an Kadenzen erkennen. Eine Kadenz ist die Betonung der letzten Silbe eines Verses, die entweder betont oder unbetont ist. Bei einer betonten Silbe spricht man von einer männlichen Kadenz, bei einer unbetonten von einer weiblichen Kadenz. Endet ein Vers auf mehrere unbetonte Silben, handelt es sich um eine reiche Kadenz.
Bei Eichendorffs "Mondnacht" wechseln sich weibliche und männliche Kadenzen ab, da die letzte Silbe im ersten Vers unbetont und die letzte Silbe im zweiten Vers betont ist.
Freie Verse
Den einzigen Ausnahmefall bilden sogenannte freie Verse. Diese kommen ausschließlich in modernen Gedichten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts vor.
Freie Verse sind Verse in lyrischen Texten, die keiner Reimbindung, keiner strophischen Ordnung und keinem durchgängigen Versmaß folgen. Außerdem sind sie nicht rhythmisiert.
Großer Bär, komm herab zottige Nacht,Wolkenpelztier mit den alten Augen,Sternenaugen,durch das Dickicht brechen schimmernddeine Pfoten mit den Krallen,Sternenkrallen,wachsam halten wir die Herden,doch gebannt von dir, und mißtrauendeinen müden Flanken und den scharfenhalbentblößten Zähnen,alter Bär.2
Das Gedicht "Anrufung des großen Bären" von Ingeborg Bachmann stammt aus dem Jahr 1956 und thematisiert die Anerkennung und Furcht vor dem großen Bären, der symbolisch für Gott steht. Das Gedicht ist im freien Vers verfasst, was an dem fehlenden Reimschema, Metrum und Rhythmus zu erkennen ist. Außerdem ist keine einheitliche strophische Ordnung gegeben, da die einzelnen Strophen über unterschiedlich viele Verse verfügen.
Das lyrische Ich
In einem Gedicht gibt es immer einen Sprecher. Dabei handelt es sich jedoch nicht um den Autor oder die Autorin des lyrischen Textes, sondern meist um das lyrische Ich, das das Geschehen aus seiner Perspektive wiedergibt. Das lyrische Ich zeigt sich durch entsprechende Pronomen ("ich", "mir", "mein"). Es ermöglicht ein unmittelbares Erzählen und zeigt subjektive Eindrücke. Durch Ich-Formulierungen lassen sich diese Gefühle und Eindrücke von den Lesenden besser nachempfinden.
Das lyrische Ich kann explizit oder implizit vorkommen.
Form des lyrischen Ich | Funktion |
Das explizite lyrische Ich | Das explizite lyrische Ich tritt durch Personalpronomen wie "ich", "mich" oder "mir" eindeutig auf. |
Das implizite lyrische Ich | Das implizite lyrische Ich kommt nicht offensichtlich zum Vorschein. Es äußert sich nur indirekt durch subjektive Gefühle, Beschreibungen und Gefühle. Das implizite lyrische Ich steht hierbei stellvertretend für eine Personengruppe oder einen neutralen Beobachter. |
In einigen Gedichten gibt es auch ein lyrisches Du, dass die Rolle des Adressaten einnimmt. Es äußert sich durch Pronomen wie "du", "dir" oder "dein". Häufig richtet sich das lyrische Du mit einer Aufforderung an die Lesenden oder das lyrische Du ist eine geliebte Person des lyrischen Ichs.
Moderne Gedichte
In den meisten Gedichten können die, zuvor erwähnten, Merkmale nachgewiesen werden. Die Gedichte der Moderne und vor allem der postmodernen Literatur bilden hier allerdings einen Sonderfall. Hier gibt es nämlich einen Bruch mit diesen klassischen Merkmalen der Lyrik.
Die Autorinnen und Autoren haben diesen Bruch gewollt und deshalb wurde er auch ganz bewusst vorgenommen. So hatten Literaturepochen wie der Expressionismus eine sehr experimentelle Ausrichtung.
Die Literaturepoche des Expressionismus erstreckte sich von 1910 bis 1925 und thematisierte das Leben in der Großstadt, die menschliche Psyche und den Ersten Weltkrieg.
Hierdurch entwickelten sie vollkommen neue Formen der Lyrik, die drastisch von den bisherigen Gedichtformen abweichen. Aus diesem Grund werden die gedichtstypischen Merkmale wie Metrik oder Reim oftmals nicht verwendet. Zum Teil wenden sich die Gedichte sogar der Prosa zu.
Als Prosa wird die freie und nicht an Reim, Rhythmik oder Verse gebundene Form der Sprache bezeichnet.
Mehr zu diesen Themen findest Du in den Erklärungen zu den "Literaturepochen", zur "Moderne", zur "postmodernen Literatur" und zum "Expressionismus" hier auf StudySmarter!
Lyrische Texte – Arten & Motive / Beispiele
In der Lyrik lassen sich die lyrischen Werke einerseits anhand ihrer Form oder ihres Anlasses, für den sie verfasst werden, unterscheiden, wodurch die lyrischen Texte in verschiedene Arten unterteilt werden. Andererseits lassen sich lyrische Texte anhand ihres Inhalts unterscheiden, indem verschiedene Motive aufgegriffen werden.
Arten lyrischer Texte
Seit dem Ursprung der Lyrik in der griechischen Antike haben sich verschiedene Arten lyrischer Texte herausgebildet. Alle dieser Sonderformen sind in der Gedichtform verfasst, jedoch unterscheiden sie sich anhand ihres, teilweise fest vorgeschriebenen, Aufbaus und an der Stimmung, die die Texte vermitteln sollen. Das liegt daran, dass die meisten dieser lyrischen Sonderformen für unterschiedliche Anlässe verfasst wurden.
Die Ballade
Aus dem Französischen stammend, leitet sich das Wort Ballade von ballare ab. Übersetzt bedeutet dies "tanzen". Ursprünglich galt die Ballade als Gattung des Tanzliedes. Eine Ballade vereint die Elemente aller drei Literaturgattungen, wird aber trotzdem der Lyrik zugeordnet, weil die Ballade meist eine Einteilung in Verse und Strophen aufweist. In ihrer Handlung entspricht die Ballade den epischen Texten, da sie meist von spannenden Geschichten handelt.
Aus der Dramatik fließt häufig der fünfteilige Aufbau und auch die wörtliche Rede ein. Balladen können fiktive Geschichten erzählen und handeln auch häufig von Legenden oder Sagen, die in Reimform verdichtet werden.
Eine der bekanntesten deutschen Balladen ist "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe und handelt von einem Zauberlehrling, der sein Können überschätzt und dadurch ein Durcheinander anrichtet.
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Das Sonett
Eine weitere Sonderform lyrischer Texte ist das Sonett. Das Sonett folgt einem strengen Aufbau und war besonders im Barock eine sehr weitverbreitete Gedichtform. Es besteht immer aus 14 Versen: zuerst zwei vierzeilige Strophen, die sogenannten Quartette und dann zwei dreizeilige Strophen, die Terzette.
Das Reimschema folgt häufig dem Muster abba abba ccd eed. Es finden sich jedoch auch Sonette mit abweichendem Schema.
Des Weiteren ist ein antithetischer Aufbau typisch – das heißt, die Terzette und Quartette haben einen gegensätzlichen Inhalt. Ein Beispiel hierfür ist das Gedicht "Tränen des Vaterlandes" von Andreas Gryphius. Ganz besonders im zweiten Quartett spiegelt sich der antithetische Aufbau wider:
Die Türme stehn in Glut, die Kirch' ist umgekehret.
Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun,
Die Jungfern sind geschänd't, und wo wir hin nur schaun
Ist Feuer, Pest und Tod, der Herz und Geist durchfähret.3
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Die Hymne
Den Begriff Hymne kennst Du sicherlich im Zusammenhang mit Nationalhymnen. So ist der Titel der deutschen Nationalhymne „Das Lied der Deutschen“. Ihr Text wurde 1841 von dem deutschen Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verfasst. Bevor es jedoch Nationalhymnen gab, wurden Hymnen vor allem als Lobpreisungen an die Götter gerichtet. Neben der Religion können auch abstrakte Begriffe wie die „Freiheit“, aber auch Orte, Personen oder Gefühle das Thema einer Hymne sein.
Die Lobpreisung ist eine besondere Form des Gebets im christlichen Glauben. Der Gläubige erweist Gott in der Lobpreisung Ehre, indem er seine Taten besingt und ihn lobt.
Die Hymne unterliegt keinen strengen Formanforderungen und zeichnet sich durch ihre gehobene und feierliche Sprache aus. Besondere Bedeutung hatte die Hymne in Deutschland ab dem 18. Jahrhundert in den Epochen der Aufklärung, des Sturm und Drang und der Empfindsamkeit, da der Inhalt der Hymne um die Themen Natur, Patriotismus, Freiheit und individuelle Gefühle erweitert wurde.
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Die Ode
Der Begriff Ode stammt ebenfalls aus dem Altgriechischen. Übersetzt bedeutet er Gesang, Gedicht oder Lied. Aufgrund der Ähnlichkeit zwischen dem Lied und der Ode wurde ab dem 18. Jahrhundert eine klare Unterscheidung zwischen den beiden Begriffen vorgenommen. Die Ode befasst sich inhaltlich ebenfalls mit einer Lobpreisung, die sich im Gegensatz zur Hymne jedoch an eine Person oder eine Sache richtet. Darüber hinaus weist die Ode zwar eine feste Gliederung in Strophen, einen gehobenen Sprachstil und eine theatralische und beinahe übertriebene Betonung auf, jedoch besitzt sie kein festes Reimschema.
Vor allem die antiken Oden zeichnen sich durch die sogenannten Odenstrophen aus, die eine strenge Versanzahl und Metrum vorgeben. Unterschieden wird zwischen der Alkäischen Odenstrophe, der Sapphischen Odenstrophe und der Asklepiadeischen Odenstrophe.
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Die Elegie
Die Elegie ist eine Gedichtform, die bereits in der Antike existierte. Damals folgte die Elegie einem strengen formalen Aufbau, bei dem die Strophen aus je zwei Versen bestanden. Der erste Vers wurde dabei im Versmaß des Hexameters und der zweite im Versmaß des Pentameters verfasst. Diese Versfolge wird auch als Distichon bezeichnet.
Heute ist die Elegie vor allem als Gedicht mit negativen Inhalten, wie Tod, Trauer, Schmerz und Trennung bekannt. Deshalb wird die Elegie auch als Klagegedicht bezeichnet. Besondere Popularität erlangte die Elegie durch die deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller zur Zeit der Weimarer Klassik. In der deutschen Lyrik sind Elegien häufig auch in Distichen verfasst, sie können aber auch eine freiere Form aufweisen.
Mehr zu diesem Thema findest Du in der Erklärung "Elegie" hier auf StudySmarter!
Das (Volks-)Lied
Lieder sind meist durch einen einfachen Volkston gekennzeichnet und werden daher auch Volkslieder genannt. Sie weisen ein durchgängiges Reimschema und meist auch ein einheitliches Versmaß auf, was eine harmonische Wirkung erzeugt. Die Verse sind eher kurz und es gibt oft einen Refrain, der mehrmals wiederkehrt.
Der Unterschied zwischen musikalischen Liedern und der Gedichtform Lied liegt darin, dass bei musikalischen Liedern der Text immer im unmittelbaren Zusammenhang mit der instrumentalen Begleitung komponiert wird, während bei der Gedichtform der Text im Vordergrund steht.
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Motive
In lyrischen Texten werden unterschiedliche Themen aufgegriffen. Diese Themen werden auch als Motive bezeichnet und bilden verschiedene Richtungen der Lyrik, wie die politische Lyrik, die Naturlyrik, die Gedankenlyrik, die Erlebnislyrik, die Liebeslyrik, die Gebrauchslyrik, die politische Lyrik, die Exillyrik, die Kinderlyrik, die Rollenlyrik und die Großstadtlyrik.
Die Liebeslyrik
Die Liebeslyrik greift die Liebe als Motiv auf, aber befasst sich auch mit Gefühlen wie Schmerz und Trauer, die häufig mit der Liebe in Verbindung gebracht werden. Die Richtung der Liebeslyrik umfasst unterschiedliche Arten lyrischer Texte, wie Gedichte, Lieder oder Hymnen, die die Gefühle und Stimmungen des lyrischen Ichs thematisieren. Die Liebeslyrik ist in nahezu jeder Literaturepoche zu finden. Ihren Höhepunkt hatte diese Richtung der lyrischen Texte jedoch bereits in der Antike und im 12./13. Jahrhundert, als Liebeslieder von Minnesängern vorgetragen wurden.
Nirgends kann ich sie vergessen;
Und doch kann ich ruhig essen,
Heiter ist mein Geist und frei;
Und unmerkliche Betörung
Macht die Liebe zur Verehrung,
Die Begier zur Schwärmerei.4
Ein Beispiel für die Unterform Liebeslyrik ist das Gedicht "Das Glück der Liebe" von Johann Wolfgang von Goethe. In diesem Gedicht sind die typischen Merkmale der Liebeslyrik erkennbar. Es handelt sich um eine Gefühlsoffenbarung und die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach einer geliebten Person.
Die Gedankenlyrik
In der Gedankenlyrik steht nicht die Erzählung im Vordergrund und es wird auch nicht von einem Erlebnis berichtet. Die Gedankenlyrik dient dem Autor dazu, seine reflektierten Gedanken über die Welt, Religion oder philosophische Anschauungen zum Ausdruck zu bringen. Das lyrische Ich in den Texten der Gedankenlyrik versucht, Klarheit über eigene Gedanken oder Geschehnisse der Außenwelt zu erlangen.
Des Menschen SeeleGleicht dem Wasser:Vom Himmel kommt es,Zum Himmel steigt es,Und wieder niederZur Erde muß es,Ewig wechselnd.5
Ein bekanntes Beispiel für Gedankenlyrik ist Goethes Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern". Hier werden weder Gefühle noch Erlebnisse in die Strophe eingebunden. Das lyrische Ich vergleicht die Begriffe "Seele" und "Wasser" miteinander, ohne diesen Vergleich mit einer persönlichen Empfindung zu unterlegen.
Die Erlebnislyrik
In der Erlebnislyrik spielen, im Gegensatz zur Gedankenlyrik, Gefühle und Stimmungen eine Rolle, da es um die Erlebnisse des lyrischen Ichs geht, die unmittelbar dargestellt werden sollen. Häufig wird in der Erlebnislyrik die Natur genutzt, um durch Vergleiche die Gefühle der Menschen auszudrücken. Goethe war der Erste, der solche Gedichte verfasste.
Es schlug mein Herz, geschwind, zu Pferde!Es war getan fast eh gedacht.Der Abend wiegte schon die Erde,Und an den Bergen hing die Nacht;Schon stand im Nebelkleid die EicheEin aufgetürmter Riese, da,Wo Finsternis aus dem GesträucheMit hundert schwarzen Augen sah.6
Ein Beispiel hierfür ist das Gedicht "Willkommen und Abschied" von Johann Wolfgang von Goethe. Das lyrische Ich beschreibt in diesem Gedicht nämlich nicht nur Gedanken, sondern macht zugleich auf seine innere Gefühlslage aufmerksam.
Die politische Lyrik
Unter politischer Lyrik versteht man Gedichte, die sich mit politischen Ideen oder Ereignissen auseinandersetzen. Autorinnen und Autoren politischer Lyrik verfolgen das Ziel, die Meinung der Bevölkerung bezüglicher dieser Themen auf diese Weise zu beeinflussen.
»Der Zollverein« – bemerkte er –
»Wird unser Volkstum begründen,
Er wird das zersplitterte Vaterland
Zu einem Ganzen verbinden.
Er gibt die äußere Einheit uns,
Die sogenannt materielle;
Die geistige Einheit gibt uns die Zensur,
Die wahrhaft ideelle«.7
Die Reaktion von Autorinnen und Autoren auf politische Ereignisse kann verschieden ausfallen. Ein bekannter Dichter politischer Lyrik war Heinrich Heine. In seinem Gedicht "Deutschland. Ein Wintermärchen" aus dem Jahr 1844 nimmt er direkt Stellung zu den Missständen im Deutschen Bund. Er kritisiert unter anderem die Kleinstaaterei, die absolutistische Herrschaftsform, den Nationalismus und die militärisch aufgeheizte Stimmung.
Bis zur Reichsgründung 1871 gab es kein geeintes Deutschland, sondern nur Kleinstaaten, die im Deutschen Bund zusammengefasst waren. Dieser lose Bund der Kleinstaaten wird als "Kleinstaaterei" bezeichnet.
Die Gebrauchslyrik
Zur Gebrauchslyrik gehören anlassbezogene Gedichte mit einer Produktionsabsicht. Die Gestaltung des Textes selbst rückt hierbei in den Hintergrund, weil sie für die Autorinnen und Autoren und die Lesenden keine Wichtigkeit besitzt. Beispiele für die Gebrauchslyrik sind Kirchenlieder, Gebetssprüche, Geburtstagsständchen, Hochzeitsgedichte oder auch Sprüche in Poesiealben etc.
Die Naturlyrik
Die Naturlyrik umfasst alle Formen der Lyrik, die Naturerscheinungen, wie die Tier- und Pflanzenwelt, Naturkatastrophen, Landschaft usw. als Zentralmotive haben und auf dem Erlebnis der Natur basieren. Während die Natur zuvor meist als Gottes Schöpfung dargestellt wurde, wird sie mittlerweile eher in einer gegensätzlichen Beziehung zur Gefühlswelt oder zur menschlichen Zivilisation gesehen.
Eines der bekanntesten Beispiele ist Joseph von Eichendorffs "Mondnacht" in dem die Naturerscheinungen als etwas Göttliches bezeichnet werden und die Natur als ein Teil der Schöpfung bezeichnet wird, indem sich die Seele mit der Landschaft verbindet.
Die Exillyrik
Zur Exillyrik zählen lyrische Texte, die von Autorinnen und Autoren im Exil verfasst wurden.
Als Exil wird der langfristige Aufenthalt eines Menschen außerhalb seines Heimatlandes bezeichnet. Dieser Aufenthalt wird durch die Verbannung, Ausbürgerung oder Verfolgung durch den Heimatstaat erzwungen.
In ihren lyrischen Texten verarbeiten die Autorinnen und Autoren ihre Erfahrungen, die sie gemacht haben, als sie aufgrund von Ausgrenzung oder Verfolgung freiwillig oder unfreiwillig ihre Heimat verlassen haben. Die Exillyrik ist also von Themen wie Angst und Befürchtungen bezüglich der neuen Lebenssituation, Bedrohung durch die Nationalsozialisten, fehlende Sprachkenntnisse, Vor- und Nachteile der Auswanderung, Entwurzelung, Heimweh oder auch Identitätsverlust geprägt.
Die Kinderlyrik
Unter Kinderlyrik werden alle lyrischen Texte verstanden, die für Kinder verfasst wurden. Hierunter fallen Kinderreime (mündlich überlieferte Verse), Kindergedichte und Kinderlieder. Die Kinderlyrik entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert. Davor gibt es kaum Belege für Texte der Kinderlyrik. Texte der Kinderlyrik zeichnen sich durch eingängige Reime und gleichmäßige Rhythmen aus, wodurch sie sich besonders leicht einprägen lassen.
Die Rollenlyrik
Die Rollenlyrik kann als ein lyrischer Monolog (Selbstgespräch) verstanden werden. In diesem lyrischen Monolog wird aus einer speziellen Rolle (Liebende, Mädchen, Wanderer etc.) hinaus berichtet. Hierbei spiegelt sich die Rolle, die der Sprecher innehat, bereits in den Titeln der lyrischen Texte wider.
Der Minnesang, der im Mittelalter vorherrschte, wird ebenfalls der Rollenlyrik, nicht aber der Erlebnislyrik zugeordnet. Begründet wird dies mit der Vermutung, dass die Dichter ein Rollenspiel zwischen einer begehrten, aber unerreichbaren Adligen und sich selbst als Sänger darstellt. Die Rollenlyrik ist zudem ebenfalls in der Schäferdichtung des Barock, die sich auf das Hirtenleben bezieht, im Volkslied und in der Gegenwart zu finden.
Der Barock ist eine Kunst- und Literaturepoche, die von 1600 bis in das Jahr 1750 vorherrschte. Gegliedert wird die Epoche des Barock in den Früh-, Hoch- und Spätbarock und zeichnet sich durch eine sehr bildhafte und künstliche Sprache aus, die sich vorwiegend mit gegensätzlichen Themen beschäftigt.
Die Großstadtlyrik
Unter Großstadtlyrik werden alle Gedichte verstanden, die sich mit der modernen Großstadt und ihren faszinierenden und bedrohlichen Merkmalen, wie Anonymität, Unüberschaubarkeit, Hektik, Umweltverschmutzung usw. beschäftigen. Gedichte der Großstadtlyrik entwickelten sich Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Entstehung der modernen Städte und als Antwort auf die Industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Die Großstadtlyrik hatte ihren Höhepunkt während des Expressionismus.
Texte der Großstadtlyrik zeichnen sich durch eine detaillierte und wirklichkeitsgetreue Darstellung der Orientierungslosigkeit und Isolation in der Großstadt, der Thematik des Krieges und der Erneuerung sowie dem Verlust des Individuums aus.
Lyrische Texte – Romantik
Auch die Epoche der Romantik, die von 1795 bis 1840 datiert ist, weist bestimmte lyrische Merkmale auf. Im 18. Jahrhundert wird die Gesellschaft zunehmend wissenschaftlich und damit fortschrittlicher. Dies hatte zur Folge, dass Mythen naturwissenschaftlich erklärt werden konnten.
Die Romantik gilt als eine der wichtigsten Gegenströmungen zur Epoche der Aufklärung, weil die Romantiker sich von der rein rationalistischen Betrachtung abwenden und Gefühle und Empfindungen in den Vordergrund rücken.
Die Aufklärung ist eine Epoche des 18. Jahrhunderts, die im Zeitraum von 1720 und 1785 angesiedelt wird. Die Vertreterinnen und Vertreter dieser Zeit sahen die rationale Vernunft als die wichtigste menschliche Fähigkeit an. Von dieser Fähigkeit ausgehend erhofften sie sich gesellschaftliche Veränderungen auf sozialer, politischer und philosophischer Ebene.
Die Romantiker grenzen sich vom aufstrebenden Kapitalismus und der anfänglichen Industrialisierung ab, indem sie weiterhin das Mystische verehren. So beziehen sie sich häufig auf die ungebändigte Natur oder auf subjektives Empfinden. Zu den typischen Motiven und Symbolen der romantischen Lyrik gehören die blaue Blume, das Spiegel- und das Nachtmotiv.
Die blaue Blume gilt als das zentrale Motiv der romantischen Lyrik. Als Symbol für Sehnsucht und Liebe verdeutlicht sie, was den Menschen zu dieser Zeit wichtig ist: der Mensch und dessen Geist, die Natur und die Liebe.
Das Spiegelmotiv steht für die Hinwendung der Menschen zum Unheimlichen und Surrealen, während das Nachtmotiv Phänomene wie Tod und Vergänglichkeit in den Vordergrund rückt.
Zu den bekanntesten lyrischen Texten der Romantik zählen "Mondnacht" und "Sehnsucht" von Joseph von Eichendorff, "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren" von Novalis oder "Aus alten Märchen winkt es" von Heinrich Heine.
Lyrische Texte analysieren
Da der Inhalt von lyrischen Texten nicht immer sofort verständlich ist, muss man sie häufig zunächst analysieren, um ihren Inhalt und Sinn zu verstehen. Bei einer Gedichtanalyse wird dafür ein Gedicht zunächst in seine Einzelteile zerlegt, um Merkmale, die den Inhalt, die Sprache und die Struktur betreffen, herauszuarbeiten.
Die Analyse ist die Untersuchung eines Textes, Dramas oder eines Films durch die Zerlegung in seine Einzelteile. Dadurch können Merkmale und Besonderheiten herausgearbeitet werden.
Der Aufbau
Vor dem Schreiben einer Gedichtanalyse sollte die Gliederung der Gedichtanalyse festgelegt werden, da anhand dieser Informationen der Aufsatz verfasst wird und so sichergestellt werden kann, dass keine wichtigen Inhaltspunkte vergessen werden. Wie die meisten Aufsatzarten besteht die Gedichtanalyse aus den drei Teilen Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Einleitung
Die Einleitung ist der kürzeste der drei Teile und umfasst lediglich zwei bis drei Sätze. In einem ersten Einleitungssatz werden alle formalen Merkmale des Textes, wie der Titel, Name des Autors/der Autorin, Erscheinungsjahr, Gerichtsart, Thema des Gedichts und die literarische Epoche genannt. Anschließend wird die Interpretationshypothese (Deutungshypothese) erstellt.
Eine Interpretationshypothese stellt die Vermutung der Hauptaussage eines Textes oder der Intention des Autors oder der Autorin dar.
Hauptteil
Im Hauptteil wird zunächst eine kurze und fundierte Inhaltsangabe anhand der Sinnabschnitte angefertigt. Dann folgt die eigentliche Analyse des Gedichtes. Hierbei werden Merkmale wie die Form, zu der die Anzahl der Strophen und Verse, das Reimschema, das Metrum (Jambus, Trochäus, Daktylus oder Anapäst), die Kadenz und der lyrische Sprecher (Lyrisches Ich / Lyrischer Sprecher) zählen, untersucht.
Auch die Sprache und die verwendeten Stilmittel werden untersucht. Dabei wird analysiert, welche Wortarten besonders häufig verwendet werden, ob der Satzbau besonders auffällig ist und welche Stilmittel verwendet werden. Anhand dieser Analyse kann eine Einordnung von Zeit und Epoche vorgenommen werden.
Erkenntnisse, die aus der Analyse gewonnen werden, sollten immer anhand von Textstellen belegt werden.
Schluss
Im Schluss werden die Erkenntnisse aus dem Hauptteil der Gedichtanalyse noch einmal kurz zusammengefasst. Außerdem wird die Deutungshypothese aus der Einleitung aufgegriffen und bewertet, ob sie sich basierend auf den Ergebnissen der Analyse bestätigt hat. Falls dies nicht zutrifft, wird die These an dieser Stelle korrigiert.
Bekannte lyrische Texte – Beispiele und Vertreter
Die Lyrik wurde im Laufe der Jahrhunderte von vielen Vertretern unterschiedlicher literarischer Epochen geprägt. Zu den wichtigsten und bekanntesten deutschen Autoren lyrischer Texte zählen Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke. Im Folgenden werden Dir einige Beispiele für bekannte lyrische Texte der genannten Vertreter vorgestellt.
- Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ist der wohl berühmteste und wichtigste Schriftsteller der deutschen Literatur. Goethe verfasste neben seinen bekannten epischen Werken, wie "Die Leiden des jungen Werther" und Dramen, wie "Iphigenie auf Tauris" auch über 3000 Gedichte. Mit seinen Werken prägte er die Epoche des Sturm und Drang und der Weimarer Klassik. Goethes lyrische Werke weisen eine einmalige Vielseitigkeit auf, da der Dichter Werke von großem und kleinem Umfang, mit großer sprachlicher Variabilität sowie mit und ohne Reimbindung verfasste. Bekannte lyrische Texte Goethes sind die Balladen "Der Zauberlehrling" und "Der Erlkönig" sowie die Hymne "Prometheus".
- Friedrich Schiller (1759-1805) gilt, neben Goethe, als einer der wichtigsten Vertreter der Weimarer Klassik. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Gedichte "Die Glocke" (1799) und die "Ode an die Freude" (1785). Seine lyrischen Texte zeichnen sich durch ihre Aktualität für die Gesellschaft und Menschheit aus. Diese Aktualität besitzen seine Werke auch noch lange nach ihre Veröffentlichung. So wird Schillers "Ode an die Freude" heute als Europahymne genutzt.
Die Epoche der Weimarer Klassik (1786-1832) orientierte sich stark an klassischen antiken Dichtern und wurde von Goethe, Schiller, Herder und Wieland, dem sogenannten Viergestirn, vertreten und geprägt. Die Stadt Weimar war dabei zentraler Schaffens- und Geburtsort vieler berühmter Werke.
- Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (1788-1857) war einer der wichtigsten Schriftsteller und Lyriker der deutschen Spätromantik. Seine lyrischen Texte zeichnen sich durch die immer wiederkehrenden symbolischen Elemente und romantisch-naturnahe Motive (Nacht, Einsamkeit, Wanderung, Wald, Sehnsucht) oder auch religiöse Ansichten aus. Zu seinen bekanntesten lyrischen Werken gehören die Gedichte "Mondnacht" und "Sehnsucht".
- Heinrich Heine (1797-1856) gilt als einer der berühmtesten und wichtigsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. In seinen Werken verknüpfte er die spätromantische Lyrik mit modernen Ausdrucksformen (Feuilletons, journalistische Herangehensweisen, Reiseberichte) und entwickelte so eine völlig neue und individuelle Dichtkunst, die nicht eindeutig definiert werden kann. Bekannte lyrische Werke Heinrich Heines sind "Deutschland. Ein Wintermärchen" und "Die schlesischen Weber".
- Rainer Maria Rilke (1875-1926) ist wahrscheinlich einer der bedeutendsten Dichter der deutschen Sprache der Moderne. In seinen Werken beschäftigt er sich sowohl mit dem weiblichen Geschlecht als auch mit religionskritischen Ansichten. Zu seinen wichtigsten lyrischen Werken gehören die Gedichte "Der Panther" und "Blaue Hortensie".
Lyrische Texte – Das Wichtigste
Die Definition von lyrischen Texten lautet wie folgt: Die Lyrik ist neben der Epik und Dramatik eine der drei Literaturgattungen und umfasst alle fiktionalen Texte, die in der Gedichtform verfasst sind.
Merkmale von lyrischen Texten sind ihre Gliederung in Verse und Strophen, ihr Rhythmus, ihr Reimschema, die bildhafte Sprache und das lyrische Ich/Du.
Lyrische Texte lassen sich in die unterschiedlichen Arten wie Ballade, Ode, Hymne, Elegie, das Sonett und das Lied unterteilen.
Außerdem werden lyrische Texte anhand ihrer Motive in Liebeslyrik, Gedankenlyrik, Erlebnislyrik, politische Lyrik, Gebrauchslyrik, Exillyrik, Naturlyrik, Kinderlyrik, Rollenlyrik und Großstadtlyrik kategorisiert.
Lyrische Texte werden im Rahmen einer Gedichtanalyse in ihre Einzelteile zerlegt, um ihre Merkmale und Besonderheiten zu analysieren.
Beispiele für bekannte Vertreter der lyrischen Texte zählen Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine und Rainer Maria Rilke.
Nachweise
- Eichendorff (1826). Hartwig Schultz. Eichendorff Gedichte. In chronologischer Folge. Insel Verlag.
- Deutschelyrik.de: Anrufung des großen Bären. (07.10.2022)
- Deutschelyrik.de: Tränen des Vaterlandes. (28.09.2022)
- Zeno.org: Das Glück der Liebe. (26.09.2022)
- Deutschelyrik.de: Gesang der Geister über dem Wasser. (26.09.2022)
- Deutschelyrik.de: Willkommen und Abschied. (26.09.2022)
- Zeno.org: Deutschland. Ein Wintermärchen. (26.09.2022)
- Deutschbuch für die Oberstufe (2016), Literatur und Film: Analyse, Interpretation und Erörterung. Cornelsen.
- Deutschbuch Orientierungswissen (2021), Cornelsen.
- Abi last minute Deutsch (2016). Prosa, Drama, Lyrik. Schnell auffrischen, was wichtig ist. Klett Verlag.