Der Name Correctio stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Korrektur", was die Bedeutung der Correctio gut wiedergibt, da sich der Sprechende unmittelbar selbst berichtigt.
Correctio – Stilmittel & Formen
Die Selbstberichtigung der Correctio kann in verschiedenen Formen auftreten und auf diese Weise als Stilmittel dienen. Diese sollen im Folgenden erläutert werden.
Steigerung
In den meisten Fällen ist in der Correctio eine Steigerung der Ausdrücke zu erkennen. Es werden schwächere Ausdrücke durch stärkere ersetzt. Die Beispiele zeigen Dir, wie dies aussehen kann.
Die Aussicht ist schön, sie ist atemberaubend!
In diesem Beispiel wird das Adjektiv "schön" in seiner Bedeutung durch das Adjektiv "atemberaubend" gesteigert. Der/die Sprecher*in hat seine/ihre Aussage in Bezug auf seine/ihre Aussicht somit korrigiert und durch ein neues Adjektiv verstärkt.
Ich mag sie wirklich gern; ach was, ich liebe sie!
Auch hier ist zu erkennen, dass das Verb "mögen" durch "lieben" gesteigert wird. Der/die Sprechende berichtigt sich wieder selbst, indem er/sie den Satz unterbricht und ein neues Verb wählt, das seine Aussage verstärkt.
Die Klimax ist eng verwandt mit der Correctio, was die Steigerung angeht. Unter der Klimax versteht man ein rhetorisches Stilmittel, das sich durch eine "stufenartige" Steigerung von Wörtern auszeichnet (z. B. "Erst erforscht sie die ganze Stadt, das ganze Land und dann die ganze Welt"). Im Gegensatz zur Correctio liegt der Fokus jedoch nicht auf einer Steigerung zum Zwecke einer Selbstkorrektur, sondern ausschließlich zur Betonung bzw. Steigerung der Aussage.
Abschwächung
Die Correctio in Form einer Abschwächung, also das Ersetzen einer stärkeren durch eine schwächere Bezeichnung, ist zwar seltener, aber dennoch möglich. Das folgende Beispiel zeigt, wie dies aussehen kann:
Das Auto war so riesig wie ein Schiff! Na gut, ganz so groß war es nicht.
Der/die Sprechende korrigiert sich, indem er/sie seine/ihre erste Aussage abschwächt, da das Adjektiv "riesig" durch "groß" relativiert wird.
Sonderform: Metaphrase
Die Metaphrase kann eine Sonderform der Correctio darstellen. Bei dieser wird ein Wort genannt, das anschließend durch ein Synonym ersetzt wird. Die Sonderform zeigt also keine Steigerung oder Abschwächung eines Begriffs auf, sondern zwei bedeutungsgleiche Begriffe, wobei der zweite den ersten konkretisieren kann.
Sie ist Tänzerin, eine Ballerina.
Die Correctio findet oft innerhalb eines Satzes statt (= Satzabbruch), kann aber auch im darauffolgenden Satz vervollständigt werden, wie es im Beispiel zur Abschwächung zu sehen ist.
Correctio – Wirkung & Funktion
Die Correctio kann auf unterschiedliche Weise Wirkung zeigen und so eine Funktion erfüllen. Wie die Beispiele gezeigt haben, kann sie zu einer Unterbrechung des Satzes führen. Diese unmittelbare Unterbrechung durch die Selbstkorrektur kann das Gesagte besonders betonen.
Vor allem bei einer Steigerung der Aussage findet eine Hervorhebung des Gesagten statt – ihm wird besonderes Gewicht verliehen.
Eine Abschwächung der Aussage kann dazu führen, dass diese noch einmal reflektiert und die Aussage weiter konkretisiert wird.
Correctio - Das Wichtigste
- Die Correctio ist eine Form der Selbstberichtigung, bei der eine Aussage unmittelbar korrigiert oder konkretisiert wird.
- Es kann eine Steigerung stattfinden, wenn schwächere Begriffe durch stärkere ersetzt werden.
- Eine Abschwächung findet statt, wenn stärkere Begriffe durch schwächere ersetzt werden, was deutlich seltener der Fall ist.
- Die Metaphrase kann eine Sonderform der Correctio darstellen, wenn ein Begriff durch eine bedeutungsgleiche Bezeichnung ersetzt wird.
- Bei einer Correctio werden die Aussagen besonders betont und ihre Bedeutung hervorgehoben.
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Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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