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Vergleich (Stilmittel) – Definition
Nachfolgend findest Du die Definition des Stilmittels Vergleich:
Bei einem Vergleich werden mindestens zwei Subjekte, Objekte oder Situationen gegenübergestellt. Durch den Vergleich können Ähnlichkeiten oder Unterschiede aufgeführt werden, die meist mit den Vergleichspartikeln "als" oder "wie" ausgedrückt werden. Vergleiche sind also wie folgt aufgebaut:
A ist … wie/als B
Vergleich – Beispiele
Die folgenden Beispiele zeigen Dir, wie Vergleiche grundlegend aussehen können – sie weisen entweder Ähnlichkeiten (= similitudo) oder Unterschiede/Unähnlichkeiten (= dissimilitudo) auf. Wenn Du Unterschiede aufzeigen möchtest, musst Du die Komparativ-Form (Steigerungsform) der Adjektive verwenden.
- Anna kann schneller schwimmen als Tom. (Unterschied)
- Du bist genauso schlau wie Anna. (Ähnlichkeit)
Vergleiche (Stilmittel) – Arten
Neben der Verwendung der Vergleichspartikel "als" und "wie", die verschiedene Intentionen des Vergleichs angeben, gibt es weitere Kriterien, die sich vorwiegend auf die unterschiedlichen Verwendungen von Vergleichen beziehen. Im Folgenden erhältst Du einen Überblick, wie und in welcher Form Vergleiche genutzt werden können.
Auch wenn sich die verglichenen Objekte unterscheiden, werden sie immer durch eine Gemeinsamkeit verbunden (dem sogenannten tertium comparationis). Manchmal musst Du Dir selbst erschließen, was genau gerade verglichen wird – zum Beispiel bei „Du bewegst dich wie eine Schnecke“, also eine Anspielung auf die Langsamkeit der Bewegung.
Allgemeine Formen des Vergleichs
Es gibt verschiedene Formen, in denen Vergleiche auftreten können. Die folgenden Beispiele finden sich insbesondere im Alltag.
Umfang des Vergleichs
Der Vergleich kann verschiedene Umfänge annehmen. Er kann zum einen innerhalb eines Hauptsatzes formuliert werden, wie es das folgende Beispiel zeigt:
Sie war so schön wie eine Blume.
Zum anderen kann der Vergleich mithilfe eines Nebensatzes erweitert und somit weiter ausgeführt werden. Dies kann dafür sorgen, dass der Vergleich anschaulicher wird.
Sie war so schön wie eine Blume, die von der Frühlingssonne erleuchtet wurde.
Vergleich von ähnlichen Subjekten/Objekten
Es können verschiedene Situationen, Personen, Objekte, etc. miteinander verglichen werden.
Zum einen können zwei Subjekte, Objekte oder Situationen gegenübergestellt werden, die sich in ihrer Beschaffenheit ähnlich sind oder aus ähnlichen Umfeldern stammen.
Anna ist so schön wie Carla.
In diesem Beispiel zeigt das Wort "wie" bereits an, dass der Vergleich aufgrund von Ähnlichkeiten gezogen wird. Zudem ist davon auszugehen, dass es sich bei Anna und Carla um Menschen handelt, sie gehören also der gleichen "Art" an. Es findet eine einfache Gegenüberstellung statt.
Vergleich von unterschiedlichen Objekten/Subjekten
Es können außerdem Situationen, Personen, Objekte, etc. miteinander verglichen werden, die eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben. Die Vergleichsparteien stammen hier nicht aus demselben Umfeld und sind sich grundsätzlich eher fremd.
Er war so klug wie ein Fuchs.
Das Beispiel lässt darauf deuten, dass ein Mensch (Er) mit einem Tier, dem Fuchs, verglichen wird. Dabei hat der Fuchs (beispielsweise aus Fabeln) gewisse Eigenschaften, die ihm zugeordnet werden. Diese besondere Art von Klugheit, mit welcher der Fuchs konnotiert ist, wird nun dem Menschen zugeordnet, wodurch ein sprachliches Bild entsteht.
Der Vergleich von Mensch und Tier ist ein typisches Beispiel. Durch diese Art des Vergleichs kann eine höhere Bildlichkeit der Sprache geschaffen werden.
Vergleich – ein rhetorisches Stilmittel
Der Vergleich als rhetorisches Stilmittel ist in der Literatur von großer Bedeutung. Diese kommen oft in Gedichten, aber auch in anderen Literaturgattungen vor. Beispiele für Vergleiche als rhetorisches Stilmittel findest Du im Folgenden:
- "Graues Geflügel huschetNeben dem Wasser her;Wie Träume liegen die InselnIm Nebel auf dem Meer." (Meeresstrand von Theodor Storm)
- "O wie selig kann der fliegen,Dem der Traum den Flügel schwingt,Dass an blauer HimmelsdeckeSterne er wie Blumen pflückt:Schlafe, träume, flieg', ich weckeBald Dich auf und bin beglückt." (Hörst du wie die Brunnen rauschen von Clemens Brentano)
In der Literatur werden eher Vergleiche zwischen unterschiedlichen Subjekten bzw. Objekten gezogen. Die Beispiele zeigen, dass sich die Vergleiche auf sehr unterschiedliche Begriffe beziehen können.
So werden in dem ersten Beispiel Träume mit Inseln verglichen. Im zweiten Beispiel wird das Träumen als Flug zu den Sternen beschrieben, welche wie Blumen gepflückt werden können. Diese Art des Vergleichs findet oft Anwendung, weil die Autoren ihren Text mit sprachlichen Bildern veranschaulichen und interessanter gestalten wollen.
Vergleich (Stilmittel) – Wirkung
Es stellt sich die Frage, weshalb ein Vergleich verwendet wird. Die Wirkung des Vergleichs kann ganz unterschiedlich sein. Der Vergleich ermöglicht vor allem im Alltag eine detailliertere Beschreibung eines Objekts, einer Person oder einer Situation. Durch Vergleiche können Verhältnisse besser eingeschätzt werden.
Im Kontext der Literatur, bei der meist Vergleiche zwischen zwei sehr unterschiedlichen Subjekten/Objekten gezogen werden, entsteht ein sprachliches Bild, das die Imagination des Lesenden anregt. Dies dient eher der Veranschaulichung des Gesagten/Geschriebenen. Durch diese sprachliche Gestaltung und die Denkarbeit des Empfängers kann der Text mithilfe von Vergleichen lebendiger gestaltet werden.
Gleichnis und Vergleich – Sonderfall
Das Gleichnis ist ein Sonderfall des Vergleichs. Bei Gleichnissen handelt es sich um kurze Erzählungen, die eine Situation bildlich darstellen. In einem Gleichnis sind viele Punkte zu finden, die eine höhere Bedeutungsebene haben. Diese muss die Leserschaft selbst erkennen. All diese Vergleichspunkte bilden dabei am Ende ein großes Bild. Die Absicht eines Gleichnisses ist in der Regel vor allem die moralische Komponente.
Ein bekanntes Beispiel für ein Gleichnis ist das des barmherzigen Samariters. In dieser biblischen Geschichte wird Jesus gefragt, was Nächstenliebe bedeutet, woraufhin er mit dem folgenden Gleichnis antwortetet.
"Jesus erwiderte und sprach: Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot liegen ließen. Von ungefähr aber ging ein gewisser Priester jenen Weg hinab, und als er ihn sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber. Ebenso aber auch ein Levit, der an den Ort gelangte: Er kam und sah ihn und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber..." (Lk. 10,30-32).
Es wird eine allgemeine Ausgangssituation erläutert, in der eine Person verletzt und von anderen Menschen, einem Priester und einem Leviten, liegen gelassen wurde.
"... Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. Und am folgenden Tag zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn; und was irgend du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen von dem, der unter die Räuber gefallen war? Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und tu du ebenso" (Lk 10, 33-37)
Betrachtet man den Text in Bezug zum historischen Kontext, ist es wichtig zu wissen, dass Samariter als Heiden von der jüdischen Bevölkerung verachtet wurden. Das Gleichnis betont, dass er dem Verletzten dennoch hilft, obwohl er vermutlich jüdischer Abstammung ist. Der Samariter denkt in seinem Handeln nicht an sich, sondern an den Verletzten und gibt ihm die Hilfe, die er benötigt. Der Nächste ist also der, der richtig gehandelt hat.
Das gesamte Gleichnis setzt auf eine höhere Bedeutungsebene und beschreibt das Phänomen der Nächstenliebe.
Gleichnisse kommen besonders oft in religiösen Schriften wie der Bibel oder dem Koran vor.
Metapher und Vergleich – Unterschied
Sowohl bei der Metapher als auch bei dem Vergleich können Eigenschaften aus einem anderen Zusammenhang übertragen werden, um etwas zu veranschaulichen. Der Vergleich beinhaltet mindestens einen Vergleichspunkt, bei der Metapher hingegen muss die übertragene Bedeutung durch den Empfänger selbst erschlossen werden.
Ihre Augen leuchteten wie Sterne.
Das Beispiel des Vergleichs erklärt, dass die Augen der Person aufgrund ihrer Farbe oder Ausstrahlung mit dem Leuchten von Sternen verglichen werden konnten.
Ihre Augen waren Sterne.
Im Gegensatz dazu weist die Metapher keinen direkten Vergleichspunkt auf, sondern kreiert ein Bild, dessen Bedeutungszusammenhang erst erkannt werden muss.
Die Metapher kann auch als "verkürzter Vergleich" bezeichnet werden, da die Vergleichspunkte und -partikel weggelassen werden.
Vergleich Stilmittel - Das Wichtigste
- Bei einem Vergleich werden mindestens zwei Sachverhalte, Personen oder Gegenstände gegenübergestellt.
- Es können Ähnlichkeiten oder Unterschiede ausgedrückt werden.
- Es können Objekte/Subjekte vergleichen werden, die ähnlich sind beziehungsweise einer Art angehören oder sich nicht ähnlich sind. Letzteres ist überwiegend in der Literatur zu finden.
- Der Vergleich kann sprachliche Bilder schaffen und dabei vor allem Detailliertheit und Veranschaulichung erzielen.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Vergleich Stilmittel
Was ist ein bildhafter Vergleich?
Ein bildhafter Vergleich beschreibt die Fähigkeit des Vergleichs als Stilmittel, sprachliche Bilder zu erschaffen. So kann der gezielte Vergleich mit einem Bild die genauere Vorstellung einer Situation fördern.
Zum Beispiel: "Der Applaus ertönte wie prasselnder Regen."
Was ist ein Vergleich Beispiel?
Ein Vergleich bezeichnet die Gegenüberstellung von mindestens zwei Gegenständen oder Sachverhalten. Durch den Vergleich können ihre Ähnlichkeiten oder Unterschiede betont werden. Er folgt meist dem Schema: "A ist ... wie/als B", also zum Beispiel "Der Himmel ist so blau wie das Meer".
Was ist der Unterschied zwischen einer Metapher und einem Vergleich?
Sowohl bei der Metapher als auch bei dem Vergleich werden Eigenschaften aus einem anderen Zusammenhang übertragen, um etwas zu veranschaulichen. Anders als bei dem Vergleich muss bei der Metapher der Grund für die aufgeführte Ähnlichkeit selbst erdacht werden. So zeigt das Beispiel des Vergleichs "Er ist so schlau wie ein Fuchs", dass die Person aufgrund ihrer Schlauheit mit dem Fuchs verglichen wird. Im Gegensatz dazu würde die Metapher "Er ist ein Fuchs" lauten.
Was soll ein Vergleich bewirken?
Die Verwendung eines Vergleichs soll vor allem die Vorstellungskraft der Lesenden anregen und sprachliche Bilder schaffen. Der Vergleich kann das Beschriebene vor allem genauer beschreiben und veranschaulichen.
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