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Eine sehr berühmte These von ihm lautet deshalb: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Doch neben dieser Regel hat Watzlawick noch vier weitere Axiome in seinem Kommunikationsmodell aufgestellt.
Was ist ein Axiom?
Ein Axiom ist in der Wissenschaft eine grundsätzliche Regel eines Modells oder einer Theorie. Das Axiom muss aber nicht bewiesen werden, sondern stellt vielmehr die Grundlage der Theorie dar und wird daher immer als wahr betrachtet. Axiome sind dabei meist voneinander unabhängig, sie werden also auch nicht voneinander abgeleitet. Zusammen bilden sie oftmals eine Theorie, in diesem Fall beschreiben sie das Kommunikationsmodell von Paul Watzlawick.
Die fünf Axiome – Kommunikation nach Watzlawick
Der Kommunikationsexperte Paul Watzlawick hat diese 5 Axiome für seine Auffassung von Kommunikation entwickelt:
1. Man kann nicht nicht kommunizieren.
2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.
4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.
Watzlawicks Kommunikationsmodell besteht aus diesen fünf Grundregeln. Anhand dieser Regeln können Kommunikationssituationen und daraus resultierende Missverständnisse erklärt werden.
Watzlawicks Kommunikationsregeln bilden eines von vielen veröffentlichten Kommunikationsmodellen.
Andere bekannte Beispiele sind das Modell von Friedemann Schulz von Thun mit den "Vier Seiten einer Nachricht" oder das "Einfache Kommunikationsmodell", das eine Unterhaltung mithilfe von Sender und Empfänger erklärt (Titel der Erklärung: "Einfaches Kommunikationsmodell). Lies Dir doch unsere Artikel zu diesen Themen auf StudySmarter durch.
Sie alle versuchen die Kommunikation verständlich und begreifbar zu machen und dieses Alltagsphänomen zwischen Menschen darzustellen.
Wer ist Paul Watzlawick?
Paul Watzlawick wurde 1921 in Österreich geboren und war als Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut und Philosoph tätig. Er hat viele Beiträge und Fachbücher in diesen Gebieten veröffentlicht und ist vor allem auch für seine fünf Axiome in der Kommunikationswissenschaft bekannt.
Er verbrachte einen Großteil seines Lebens in Kalifornien, wo er am Mental Research Institute in Palo Alto arbeitete und forschte. Zudem engagierte er sich im sozialen und kulturellen Bereich und war auch Mitglied des PEN-Clubs, der ältesten Schriftstellervereinigung Österreichs. 2007 verstarb er in Kalifornien.
Das erste Axiom
Das erste Axiom hat Paul Watzlawick so formuliert:
Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren.
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Paul Watzlawicks' "Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien" (2000, Bern: Hans Huber)
Damit stellt Watzlawick eine wichtige These auf, denn er sagt: Man kann nicht nicht kommunizieren.
In seinem Modell ist die Kommunikation zwischen Menschen nicht vermeidbar, denn selbst wenn nicht gesprochen wird, teilen die Körpersprache oder auch Mimik und Gestik eines Menschen dem Kommunikationspartner immer etwas mit.
Axiom 1 – Beispiel
Tom sitzt im Bus und hat Kopfhörer auf. Lisa steigt ein und setzt sich zu ihm. Tom nimmt die Kopfhörer aber nicht ab, sondern nickt Lisa einmal zu und schaut dann wieder aus dem Fenster.
Auch wenn in diesem Beispiel kein Wort zwischen Lisa und Tom gesprochen wurde, hat Tom ihr durch sein Handeln mitgeteilt, dass er nicht mit Lisa reden möchte. Er konnte die Kommunikation nicht vermeiden, denn auch wenn er Lisa gar nicht anguckt, nimmt diese sein Nicht-Reden als Kommunikation wahr und versteht, dass er nicht mit ihr reden möchte.
Das zweite Axiom
Das zweite Axiom in Watzlawicks Kommunikationsmodell formuliert er selbst wie folgt:
Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt.
Seine These besagt also: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt. Der Inhalt ist dabei die rein sachliche Aussage einer Äußerung. Über den Beziehungsaspekt wird deutlich, in welchem Verhältnis die Gesprächspartner stehen und welche Meinung sie voneinander haben.
Axiom 2 – Beispiel
Im zweiten Satzteil sagt Watzlawick zudem, dass jede Kommunikation von der Beziehung der Gesprächspartner geprägt ist. Dies lässt sich besonders gut in Streitsituationen verdeutlichen:
Lisa ist sauer auf Tom, weil er sie ignoriert, obwohl die beiden doch gut befreundet sind. Als sie an der Schule aus dem Bus steigen und Tom sie fragt, ob sie das Gedicht in Deutsch auswendig gelernt hat, antwortet Lisa genervt: "Ja, natürlich habe ich das Gedicht gelernt!"
Tom hat ihr nur eine sachliche Frage gestellt, auf die Lisa zwar auf Inhaltsebene auch eine sachliche Antwort gibt, aber trotzdem wird in ihrem Ton (und durch das Ausrufezeichen) deutlich, dass Lisa sauer ist.
Dies teilt sie Tom auf der Beziehungsebene ihrer Aussage mit, obwohl sie es nicht direkt sagt. In diesem Fall beeinflusst der Streit in der freundschaftlichen Beziehung von Lisa und Tom auch den Inhaltsaspekt ihrer Aussage.
Ein weiteres Beispiel für den Inhalts- und Beziehungsaspekt einer Kommunikation sind auch hierarchische Verhältnisse, also Kommunikation zwischen höher und niedriger gestellten Personen. Beispielsweise würde sich ein Schüler einem Lehrer gegenüber höflicher ausdrücken als seinen Freunden gegenüber. Somit wird der Inhaltsaspekt, in diesem Fall auch die Formulierung einer Aussage, immer vom Verhältnis der Gesprächspartner zueinander bestimmt.
Das dritte Axiom
Das dritte Axiom in Watzlawicks Modell lautet:
Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.
Das heißt: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. Denn alles, was Du an Dein Gegenüber kommunizierst, fordert eine Reaktion von ihm, auf die Du dann wieder reagieren kannst und so weiter. Die Kommunikation verläuft also in einem endlosen Kreis. Schließlich kann ein Mensch nach dem ersten Axiom Watzlawicks nicht nicht kommunizieren.
Axiom 3 – Beispiel
Tom kann Lisas genervte Reaktion nicht verstehen und fragt sie deshalb, was los sei. Daraufhin rollt Lisa mit den Augen und antwortet: "Jetzt willst Du auf einmal mit mir reden!".
Tom entgegnet ihr darauf: "Tut mir leid, dass ich im Bus nicht mit Dir geredet habe. Ich war müde. Dafür halte ich Dir morgen aber einen Platz frei, damit wir uns unterhalten können, ja?"
Lisa schaut ihn lächelnd an und sagt: "Okay, dann bis morgen!"
Lisas genervte Reaktion ist die Ursache für Toms Frage. Die Wirkung der Frage löst bei Lisa das Augenrollen aus. Dies wiederum wird zur Ursache für Toms weitere Aussage, mit der er bewirken möchte, dass Lisa ihm nicht mehr böse ist. Seine Aussage bewirkt Lisas Lächeln und ihre Antwort.
Mit diesem Ursache-Wirkung-Prinzip kann man die Kommunikation immer weiterführen, bis die Gesprächspartner sich voneinander verabschieden.
Lisas genervte Reaktion ist die Ursache für Toms Frage, welche wiederum die Reaktion auf die Ursache darstellt:
Lisas Reaktion bewirkt also Toms Frage. Als Wirkung dieser Ursache rollt Lisa dann mit den Augen und sagt etwas. Dies ist wiederum eine weitere Ursache für eine weitere Aussage von Tom, mit der er bewirken möchte, dass Lisa ihm nicht mehr böse ist. Toms Aussage verursacht dann schließlich Lisas Lächeln und ihre Antwort. Auf diese könnte Tom nun wieder eingehen. So kann man die Kommunikation immer weiterführen, bis die Gesprächspartner sich voneinander verabschieden.
Das vierte Axiom
Das vierte Axiom Watzlawicks drückt Folgendes aus:
Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
In diesem Fall beziehen sich die Begriffe "analog" und "digital" darauf, wie direkt die Aussage ist.
Digital bedeutet im Zusammenhang von Watzlawicks Kommunikationsmodell, dass eine Aussage direkt, klar und deutlich formuliert ist. Sie lässt dem Kommunikationspartner keinen Interpretationsspielraum.
Analog hingegen bedeutet, dass eine Aussage einen gewissen Interpretationsspielraum zulässt. Die Botschaft ist also nicht eindeutig und muss daher vom Gesprächspartner interpretiert werden.
Digitale Kommunikation erfolgt oft durch Sprache oder auch Schrift, während bei der analogen Kommunikation auch oft nonverbale Signale wie Körpersprache, Mimik oder Gestik eine Rolle spielen. Diese analogen Signale können von Deinem Kommunikationspartner interpretiert werden (insbesondere wenn Du gar nichts sagst) oder helfen ihm dabei, Deine Aussage zu interpretieren.
Meist wird die Inhaltsebene (zweites Axiom) digital vermittelt, während sich der Beziehungsaspekt in der analogen Kommunikation wiederfinden lässt.
Axiom 4 – Beispiel
In der Pause sieht Lisa ihre Freundin Lena allein mit hängenden Schultern und Tränen in den Augen auf der Bank sitzen. Daraufhin vermutet sie, dass es Lena nicht gut geht. Lisa geht auf sie zu und fragt, warum sie denn traurig sei. Daraufhin erzählt Lena ihr, dass sie eine schlechte Note in Mathematik bekommen hat.
Lenas Körperhaltung und ihre Tränen stehen in diesem Beispiel für analoge Kommunikation, denn sie lassen Lisa darauf schließen, dass es ihrer Freundin nicht gut geht. Allerdings kann Lisa dies nicht genau wissen, sondern nur vermuten.
Als sie Lena aber nach dem Grund fragt, kommunizieren beide digital, da Lena ihr den direkten Auslöser für ihren Kummer nennt. Somit hat Lisa Gewissheit über ihre zuvor aufgestellte Vermutung.
Das fünfte Axiom
Das fünfte Axiom sagt aus, dass Kommunikation symmetrisch oder komplementär ist. Oder wie es Watzlawick formuliert hat:
Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht.
In diesem Axiom wird die Ebene der Beziehung der Gesprächspartner genauer untersucht, denn Du kennst das sicherlich auch: Wenn Du Dich mit einem Klassenkameraden gut verstehst, habt ihr eine andere Beziehung zueinander, als wenn ihr euch nicht ausstehen könntet.
In Watzlawicks Modell bedeutet symmetrische Kommunikation, dass beide Gesprächspartner auf Augenhöhe stehen und sich auf ihre Gemeinsamkeiten fokussieren. Daher können sich auch ihr Verhalten und ihre Kommunikation angleichen.
Komplementäre Kommunikation beruht dagegen auf den Unterschieden der Kommunikationspartner. Dadurch können sich beide gegenseitig ergänzen oder es entsteht aber ein Machtgefälle, das heißt, eine Person steht über der anderen.
Oft kannst Du bereits anhand der Beziehung der Gesprächspartner erkennen, ob es sich um symmetrische oder komplementäre Kommunikation handelt: Wenn eine Person der anderen Anweisungen erteilen darf oder es sich zum Beispiel um eine Diskussion handelt, liegt eine komplementäre Kommunikation vor. Dies ist zum Beispiel zwischen Schülern und Lehrern der Fall. Ein Gespräch unter engen Freunden ist dagegen oftmals symmetrisch.
Axiom 5 – Beispiel
Tom unterhält sich mit seinem Freund im Unterricht über den Kinofilm, den sie gestern gemeinsam gesehen haben. Daraufhin wird er vom Lehrer ermahnt: "Hör auf zu quatschen, Tom!".
In diesem Beispiel ist die Kommunikation zwischen Tom und seinem Freund symmetrisch, da sie sich über ein gemeinsames Erlebnis austauschen. Die Kommunikation von Tom und dem Lehrer ist dagegen komplementär, da die Schüler dem Lehrer untergeordnet sind und sich an seine Anweisungen halten müssen.
Allerdings kann die Rollenverteilung auch jederzeit von symmetrisch zu komplementär wechseln und umgekehrt.
Lisa unterhält sich mit ihrer älteren Freundin Lara auf dem Weg in die Turnhalle über das Sportturnier am letzten Wochenende. Lara ist gleichzeitig auch Trainerin in Lisas Sportverein und ruft Lisa daher während des Trainings zu: "Lauf schneller Lisa!".
Wenn Lisa und Lara sich außerhalb der Turnhalle unterhalten, werden sie meist eine symmetrische Kommunikation führen. Denn in ihrer Beziehung überwiegen die Gemeinsamkeiten. Wenn Lara dagegen als Lisas Trainerin handelt und ihr, wie im Beispiel, Anweisungen gibt, ist die Kommunikation komplementär, weil Lara in der Rangfolge über Lisa steht und daher der Unterschied ihrer Beziehung im Vordergrund steht.
Gestörte Kommunikation – Axiome Watzlawick
Da Watzlawicks Kommunikationsregeln erklären, wie Kommunikationssituationen verlaufen, können sie Dir auch dabei helfen, Missverständnisse zu verstehen.
Entstehung von Missverständnissen
Da das erste Axiom besagt, dass Menschen nicht nicht miteinander kommunizieren können und damit auch die nonverbalen Signale eingeschlossen sind, können durch eine falsche Interpretation der Aussagen Missverständnisse entstehen.
Dies passiert vor allem bei analoger Kommunikation, welche nach Watzlawicks viertem Axiom definiert ist und Deinem Gesprächspartner Interpretationsspielraum lässt.
Lachen und Weinen liegen beispielweise nah beieinander und können durch Tränen ausgedrückt werden. Daher kann man in einigen Situationen ohne weitere Erklärung nicht genau sagen, ob die Tränen Freude oder Trauer ausdrücken.
Die Mutter erzählt dem kleinen Max, dass er bald ein Geschwisterchen bekommt. Ihm steigen daraufhin Tränen in die Augen. Die Mutter sagt zu ihm: "Du musst nicht traurig sein!". Max laufen die Tränen das Gesicht hinunter und er antwortet ihr lächelnd: "Nein, ich bin nicht traurig. Ich wollte schon immer einen Bruder haben!"
In diesem Beispiel hat die Mutter die Reaktion von Max falsch interpretiert, sodass es zu einem Missverständnis kam. Die analoge Kommunikation durch die Tränen war nicht eindeutig, bis Max sich digital geäußert hat und auch sein Lächeln deutlich gemacht hat, wie sehr er sich freut.
Einfluss der Beziehung auf die Kommunikation
Doch auch mithilfe des zweiten Axioms lassen sich Kommunikationsprobleme verstehen und erklären. Wenn sich zwei Kollegen zum Beispiel nicht leiden können, wird man dies auch in ihrer sachlichen Kommunikation merken, wie es Watzlawick in seinem zweiten Axiom beschreibt.
Der Chef präsentiert ein neues Projekt und fragt die Kollegen nach weiteren Ideen. Frau Müller macht einen weiteren Vorschlag. Herr Meier und sie können sich nicht ausstehen, daher meldet er sich als nächster und widerspricht ihrem Vorschlag. Stattdessen macht er einen eigenen Vorschlag. Frau Müller fühlt sich angegriffen und redet seinen Vorschlag schlecht. Dies fordert wiederum eine Reaktion von Herrn Meier.
Herr Meiers und Frau Müllers gegenseitige Ablehnung beeinflusst im Beispiel auch ihre Arbeit und den Inhaltsaspekt ihrer Aussagen. Selbst wenn sie sachlich miteinander agieren, werden nonverbale Signale wie der Tonfall, Blicke oder Gesten verdeutlichen, dass sie einander nicht mögen.
In diesem Beispiel spiegelt sich natürlich auch das dritte Axiom von Watzlawick, denn Kommunikation hat immer Ursache und Wirkung. So verursacht eine Äußerung oder nonverbale Reaktion von Herrn Meier eine Antwort von Frau Müller und umgekehrt. Ihre Kommunikation verlauft kreisförmig.
Oftmals ist daher in Streitsituationen kein klarer Anfang oder ein Ende zu bestimmen und es kommt zu einem Teufelskreis oder gegenseitigen Schuldzuweisungen:
Zwei Geschwister streiten miteinander. Die Mutter versucht den Konflikt zu schlichten und erhält folgende Antwort: "Er hat aber angefangen!". Darauf antwortet Kind Zwei: "Habe ich gar nicht, Du hast angefangen!"
Entwicklung von symmetrischer zu komplementärer Kommunikation
Wie es im fünften Axiom von Watzlawick beschrieben wird, kann Kommunikation symmetrisch oder auch komplementär sein. Auch dies kann zu einem Streit führen, wenn ein Gesprächspartner versucht, sich über den anderen zu stellen. Dies kann zu einem gegenseitigen Überbieten führen, bei dem einer versucht, besser als der andere zu sein. Dies nennt man auch symmetrische Eskalation. Ein gutes Beispiel hierfür sind Mutter-Tochter-Beziehungen, die trotzdem komplementär sind, aber in einem wechselseitigen Verhältnis stehen.
"Mit dem kurzen Rock gehst Du aber heute nicht zur Schule!", sagt die Mutter zu Lisa. "Ich will aber so zur Schule gehen!", antwortet Lisa. "Nein, Du gehst Dich jetzt umziehen." "Nein, das werde ich nicht!", ruft Lisa. "Doch das wirst Du, Ende der Diskussion!", schreit die Mutter zurück.
Dieses Beispiel zeigt, wie schnell sich eine Diskussion hochschaukeln kann. Die Gesprächspartner hören einander gar nicht richtig zu, sondern versuchen, ihre eigene Ansicht durchzusetzen.
Kommunikationsregeln nach Watzlawick - Das Wichtigste
- Der österreichische Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick hat insgesamt fünf Axiome (Kommunikationsregeln) aufgestellt.
- Das erste Axiom lautet: Man kann nicht nicht kommunizieren. Damit schließt Watzlawick auch nonverbale Signale ein.
- Das zweite Axiom sagt aus: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt. Die Beziehung der Gesprächspartner beeinflusst dabei auch den Inhaltsaspekt der Kommunikation.
- Das dritte Axiom lautet: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung. Das heißt, jede Aussage verursacht eine Reaktion, auf die dann wieder geantwortet werden kann und so weiter.
- Das vierte Axiom sagt: Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten. Es bezieht sich darauf, wie direkt eine Botschaft geäußert wird.
- Analog bedeutet, dass die Kommunikation dem Partner einen Interpretationsspielraum lässt. Dies kommt oft bei nonverbaler Kommunikation vor.
- Digital bedeutet, dass eine Botschaft direkt und eindeutig geäußert wird, zum Beispiel durch Sprache oder Schrift.
- Das fünfte Axiom sagt aus, dass Kommunikation symmetrisch oder komplementär sein kann. Symmetrische Kommunikation betont eher die Gemeinsamkeiten, während komplementär bedeutet, dass die Unterschiede der Kommunikation im Vordergrund stehen.
- Mit Hilfe dieser Axiome lassen sich auch Missverständnisse und Streitsituationen erklären.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema 5 Axiome Watzlawick
Was sind Beispiele für Kommunikation?
Laut Watzlawick ist jedes soziale Verhalten des Menschen auch Kommunikation, also zählen auch nonverbale Signale dazu. Dies umfasst Körpersprache, wie hängende Schultern oder auch Tränen, Lachen und auch die Sprache.
Was ist Kommunikation nach Watzlawick?
Nach Watzlawicks Kommunikationsregeln ist jedes soziale Verhalten von Menschen Kommunikation. Dies schließt auch die nonverbalen Signale wie Körpersprache oder Mimik und Gestik ein.
Was sind die 5 Axiome?
Die fünf Axiome Watzlawicks zur Erklärung von Kommunikation lauten:
1. Man kann nicht nicht kommunizieren.
2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.
4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.
Was sind Axiome der Kommunikation?
Die fünf Axiome von Watzlawick stellen sein Kommunikationsmodell dar. Ein Axiom ist eine wissenschaftliche Grundannahme, die nicht begründet werden muss.
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