Komödie

Sicher hast Du schon die eine oder andere Komödie gesehen oder ein Buch aus diesem Genre gelesen. Doch wie lautet eigentlich die genaue Definition von "Komödie"? Welchen Aufbau und welche Merkmale hat sie? Und welche Unterschiede bestehen zwischen einer Komödie und einer Tragödie? So viel schon mal voraus: Das Drama hat direkt etwas mit der Komödie zu tun und ist nicht ihr Gegenteil.

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    Komödie – Definition

    Die Definition einer Komödie sieht wie folgt aus:

    Die Komödie (griechisch κωμῳδός‎ (kōmōdós) = "komischer Schauspieler"), auf Deutsch auch "Lustspiel" genannt, ist neben der Tragödie eine Grundform des Dramas.

    In einer Komödie werden menschliche Schwächen oftmals übertrieben dargestellt, sodass das Publikum zum Lachen gebracht wird. Dennoch weist die erheiternde Handlung einen Konflikt auf. In der Regel ist dieser allerdings lösbar und die Zuschauer*innen können mit einem glücklichen Ende rechnen.

    Merkmale – Komödie

    Typisch für eine Komödie sind folgende Merkmale:

    • eine lustige Handlung und damit einhergehende Erheiterung des Publikums
    • die Abhandlung menschlicher Schwächen
    • ein Konflikt, der meist durch Zufall, Naivität oder Klugheit gelöst wird
    • unerwartete Wendungen und Täuschungen
    • oftmals groteske, komische oder übertriebene Situationen
    • ein glückliches Ende

    Komödie: Die Komik

    Wie hängt die Komödie eigentlich mit der Komik zusammen?

    Das Wort Komik wird vom französischen le comique‎ ("das Komische") abgeleitet. Als Komik wird eine Situation oder Handlung bezeichnet, die eine komische Wirkung hat und die Menschen zum Lachen bringen soll. Mit einem Verhalten oder einer Äußerung wird eine Erwartungshaltung durchbrochen. Dadurch werden Ungereimtheiten erzeugt. Durch die Konfrontation der Zuschauer*innen oder Zuhörer*innen mit diesen Ungereimtheiten wird ein Lachen als Reaktion hervorgerufen.

    Die Komik ist ein grundlegender Bestandteil einer Komödie. Es gibt drei bedeutende Formen der Komik: die Situationskomik, die Sprachkomik und die Typen- bzw. Figurenkomik.

    Situationskomik

    Die Situationskomik entsteht, wenn die Handlung entgegen der Erwartung des Publikums geschieht. Oftmals erzeugen Überraschungen, vertauschte Rollen, Verwechslungen, falsche Einschätzungen oder Kontrastpaare eine Komik, an der sich die Zuschauer*innen erheitern. Das kannst Du gut an diesem Beispiel erkennen:

    Komödie Situationskomik StudySmarterAbb. 1: Beispiel für Situationskomik

    Sprachkomik

    Die Sprachkomik ergibt sich durch die Sprache: Wortspiele, Wortwitze, Wortneuschöpfungen sowie die Doppel- oder Mehrdeutigkeit gewisser Begriffe und können die Zuschauer*innen zum Lachen bringen.

    Ein Wortspiel ist ein rhetorisches Stilmittel. Dabei werden Wörter oder Wortteile verändert, indem sie ersetzt, verdreht oder vertauscht werden. Auch das Nutzen von Doppel- und Mehrdeutigkeiten wird zum Wortspiel gezählt.

    Im Folgenden findest Du einige Beispiele für ein Wortspiel:

    - Wie nennt man jemanden, der DIN-A4-Blätter scannt?

    - Scandinavier.

    Wenn ich noch mehr Pfannkuchen esse, crêpiere ich.

    Mein Name ist Vincent, Du kannst auch Vin sagen und sparst jedes Mal 'nen Cent.

    Typen- und Figurenkomik

    Bei der Typen- und Figurenkomik sind insbesondere die Charakteristiken von bestimmten Typen für die Belustigung verantwortlich. Diese Typen stechen durch ihr unpassendes, kurioses und originelles Verhalten als Individuen hervor.

    Mr. Bean ist eine Figur, die aufgrund ihres Verhaltens komisch ist. Vor allem Mimik und Gestik spielen dabei eine zentrale Rolle. Er verzieht sein Gesicht, bis es "spricht", und lacht verhalten. Seine Körpersprache ist übertrieben und sehr ausdrucksstark.

    Dagobert Duck ist eine Figur von Walt Disney. Er ist eine reiche Ente und lebt in einem riesigen Haus, von dem ein Großteil mit Geld gefüllt ist, in dem er gerne schwimmt. Trotzdem wird er als geizig dargestellt und er tut alles Mögliche, um noch reicher zu werden.

    Komödie – Aufbau

    Eine Komödie hat in der Regel einen typischen Aufbau. Ein typisches Muster, das in vielen Komödien zu finden ist, ist das "Happy End" Schema, bei dem die Geschichte in einem harmonischen und befriedigenden Ergebnis endet.

    Der klassische Aufbau einer Komödie nach Aristoteles besteht aus drei Akten:

    • Der Exposition (Einführung),
    • dem Konflikt
    • und der Auflösung.

    In der Exposition werden die Charaktere und ihre Umstände vorgestellt. Der Konflikt entsteht durch ein Problem oder eine Herausforderung, die die Charaktere überwinden müssen. In der Auflösung wird der Konflikt gelöst und das Ergebnis ist oft ein Happy End.

    Ein weiteres Muster in vielen Komödien ist das Prinzip der Verwechslung und der Identitätsirrtümer. In diesen Komödien gibt es oft Missverständnisse, die zu komischen Situationen führen. In moderneren Komödien gibt es auch oft eine subtile Gesellschaftskritik oder politische Satire.

    Der Aufbau einer Komödie kann je nach Genre und Kontext etwas variieren, aber im Allgemeinen gibt es bestimmte Strukturen und Muster, die in vielen Komödien zu finden sind.

    Drama, Tragödie & Komödie

    Häufig kommt es zu Verwechslungen zwischen den Begriffen Drama, Tragödie und Komödie. Sowohl die Komödie als auch die Tragödie sind Formen des Dramas.

    Unterschied Komödie und Drama

    Was ist der Unterschied zwischen der Komödie und dem Drama? Die Komödie ist eine Form des Dramas. Die Dramatik stellt neben der Epik und Lyrik eine der drei großen literarischen Gattungen dar. Da das Drama ein Bühnenstück ist, zeichnet es sich insbesondere durch Monologe und Dialoge der verschiedenen Figuren aus.

    Als eine Form des Dramas wird die Komödie ebenfalls mithilfe von Monologen oder Dialogen inszeniert. Weitere Merkmale des Dramas wie der Konflikt in der Handlung, Regieanweisungen, das Fehlen eines Erzählers oder die direkte Rede finden sich ebenfalls bei der Komödie.

    Unterschied Komödie / Tragödie

    Obwohl sowohl die Komödie, als auch die Tragödie jeweils Formen des Dramas sind, gibt es relevante Unterschiede. Bei einer Komödie wird ein schlecht handelnder Mensch thematisiert, welcher in Konflikte gerät, die er allerdings lösen kann. Die Tragödie hingegen stellt einen vorzüglichen Menschen dar, welcher ebenfalls in Konflikte gerät, allerdings auf tragische Weise scheitert.

    Komödie Schema StudySmarterAbb. 2: Drama, Tragödie und Komödie als Schema dargestellt

    Geschichte der Komödie

    Die Komödie hat sich über viele Jahrhunderte entwickelt: von der Komödie in der Antike, ca. 486 v. Chr., bis hin zu unseren heutigen Komödien im Fernsehen. Die wichtigsten Entwicklungen und Arten findest Du im Folgenden.

    Die Komödie in der Antike

    Die Anfänge der Komödie reichen bis ins Jahr 486 v. Chr. zurück. Bei den Dionysien, den Festspielen für den griechischen Gott Dionysos, fanden immer wieder Wettbewerbe zwischen Komödiendichtern statt. Diese Dramen wurden hauptsächlich in Versform verfasst.

    Zunächst bezog sich der Spott, Witz oder die Erheiterung nur auf prominente Bürger. Um das Jahr 359 v. Chr. begann allerdings die Vorherrschaft von makedonischen Königen in Griechenland und die Verspottung spezifischer Personen konnte gefährlich werden. Deshalb verschob sich der Spott auf bestimmte Persönlichkeitstypen.

    Makedonien, auch Mazedonien genannt, ist ein Gebiet auf der südlichen Balkanhalbinsel. Heute umfasst dieses Gebiet u. a. Makedonien in Nord-Griechenland, Südwest-Bulgarien und Teile des Süd-Kosovo, Süd-Albanien und Süd-Serbien. Die Größe des Gebietes änderte sich mehrmals im Lauf der Geschichte.

    Dionysien waren in der Antike Festspiele, bei denen der griechische Gott des Weines, der Freude, der Fruchtbarkeit, der Ekstase und des Wahnsinns Dyonisos geehrt wurde. Dazu gab es viermal im Jahr kultische Umzüge, die acht Tage lang andauerten. Es wurden dabei Rituale durchgeführt, die beispielsweise aus Gesang, Tanz oder Festopfern bestanden. Diese Rituale sind die Vorläufer der später entstandenen Komödie und Tragödie.

    Nicht nur in Griechenland gab es Komödien. Auch im römischen Raum wurden bereits 364 v. Chr. die ersten Theateraufführungen zu Ehren der Götter veranstaltet. Um 240 v. Chr. übersetzte man griechische Tragödien und Komödien ins Lateinische, um sie auch dem römischen Publikum zugänglich zu machen.

    Während in der griechischen Komödie der Chor ein fester Bestandteil war, wurden in der römischen Komödie Flötenmusik und Gesang eingesetzt. Zudem wurden die musikalischen Elemente verstärkt. Die Sprechverse wurden hingegen auf ein Drittel gekürzt.

    Die Komödie im Mittelalter

    Im Mittelalter formte sich die Komödie noch einmal neu. Ab dem 15. Jahrhundert erfreuten sich Fastnachtspiele großer Beliebtheit. Hierbei wurden insbesondere bäuerliche Menschen und kirchliche Brauchtümer ins Lächerliche gezogen. So wurde etwa der Papst oder der Ablasshandel verspottet. Oft wechselten sich dabei erheiternde und ernste Szenen ab.

    Seinen Ursprung haben die Fastnachtspiele im 15. Jahrhundert. Rund um die Fastnacht zogen junge Männer von Haus zu Haus, um die Menschen zu belustigen. Mit der Zeit wurden daraus tatsächlich Vorstellungen mit Dialogen und Szenenanordnungen, die in Wirtshäusern aufgeführt wurden. Es gab jedoch weder eine Bühne noch Regieanweisungen oder Requisiten.

    Fastnacht ist auch als Karneval oder Fasching bekannt. In der 40-tägigen Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt, bereitet man sich auf das Osterfest vor, an dem die Christen die Auferstehung Christi feiern.

    Erst ab dem 16. Jahrhundert orientierte man sich wieder an der Antike. Bei der italienischen Theaterform Commedia dell'arte ("Berufsschauspielkunst") wurden z. B. Masken verwendet, um die Zuschauer*innen szenisch zu begeistern.

    Während der Text frei improvisiert wurde, standen gewisse stereotype Figuren fest.

    Während in Italien die Commedia dell'arte populär war, erfreuten sich die Menschen in Großbritannien insbesondere an William Shakespeares Stücken. Seine Komödien und Tragödien sind allerdings nicht einfach voneinander zu unterscheiden, denn einige Stücke wie z. B. "Viel Lärm um Nichts" beginnen als Komödie und übernehmen im weiteren Verlauf allerdings Merkmale einer Tragödie.

    Die Komödie im 18. Jahrhundert

    Im 18. Jahrhundert konnte man bereits anhand der darstellenden Figuren erkennen, ob es sich um eine Komödie oder Tragödie handelte. Das einfache Volk, dem unter anderem Bauern und Diener angehörten, war Bestandteil einer Komödie, während in einer Tragödie eher die Adligen thematisiert wurden.

    Komödie Komödie im 18. Jahrhundert StudySmarterAbb. 3: Die Komödie im 18. Jahrhundert

    Diese Ständeklausel wurde im deutschen Sprachraum erst durch den deutschen Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing durchbrochen. Die Uraufführung der ersten deutschen Komödie "Minna von Barnhelm" von Lessing fand 1767 statt. Nach dem großen Erfolg wurde das Stück auch in England, Spanien und Frankreich aufgeführt.

    In Lessings Werk "Emilia Galotti" treten sowohl adlige als auch bürgerliche Figuren auf. Somit entstand mit dem Werk eine neue Gattung: das bürgerliche Trauerspiel. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, lies Dir unseren Artikel zu dem Thema durch. Du findest auf StudySmarter auch eine Zusammenfassung zu "Emilia Galotti".

    In der Epoche des Sturm und Drangs verbreiteten sich die Lustspiele. Diese übten insbesondere Kritik an der Gesellschaft, indem die Missstände der Zeit, wie der Absolutismus, thematisiert wurden. Das Lustspiel ist die deutschsprachige Variante der Komödie. In einem Lustspiel stehen bürgerliche Protagonisten und realistische Handlungen im Vordergrund.

    Im 20. Jahrhundert zeigte sich die Komödie von einer neuen Seite: grotesk, satirisch und absurd. So entstanden auch neue Formen der Komödie, etwa die Groteske Komödie oder das absurde Theater.

    Im späten 20. Jahrhundert wurden wiederum Volksstücke aufgeführt, die vorwiegend gesellschaftliche Missstände aufzeigten. Heute zeichnet sich die Gattung insbesondere durch Filme aus.

    Typen der Komödie – Beispiel

    Durch die Geschichte bedingt gibt es auch viele verschiedene Typen der Komödie, die sich in gewissen Merkmalen voneinander unterscheiden. Zu diesen findest Du im Folgenden immer ein Beispiel.

    Das Satyrspiel

    Ein Subtyp der Komödie ist das Satyrspiel, das vor allem im 6. Jahrhundert v. Chr. durch den griechischen Tragödiendichter Pratinas von Phleuis Beliebtheit erlangte.

    Bei dem Satyrspiel handelt es sich um ein aufmunterndes Nachspiel, das nach drei Tragödien folgte und das Ziel hatte, das Publikum wieder aufzuheitern. Die Kombination aus drei Tragödien und einem darauffolgenden Satyrspiel nennt man auch Tetralogie.

    In einem Satyrspiel kommentierte eine Gruppe Satyrn ein Geschehen.

    Satyrn sind in der griechischen Mythologie Dämonen aus dem Gefolge des Weingottes Dionysos. Sie gelten als sinnlich-lüsterne, männliche Kreaturen, die häufig mit tierischen Extremitäten ausgestattet sind. So haben sie die Hörner, Beine und Füße eines Ziegenbocks und einen Schwanz.

    Typisch für ein Satyrspiel in der Antike waren:

    • der Chor, bestehend aus Satyrn (mythologischen Walddämonen; halb Mensch, halb Tier)
    • die Vorliebe der Satyrn für Sinnesfreuden aller Art, u. a. Tanz und Musik
    • die Auseinandersetzung der Satyrn mit Situationen, die nicht ihrem natürlichen Verhalten entsprechen, und mit dem Dienen von Göttern, die ganz anders waren als Dionysos

    Dionysos war der Gott des Weines, der Illusion, der Ekstase und der Fruchtbarkeit. Wenn die Satyrn anderen Göttern wie Apollon dienen mussten, dann gab es dort Konflikte – denn Apollon war der Gott der sittlichen Reinheit und Gemäßigtheit. Die Satyrn feierten gerne, sie tranken und gaben sich den sinnlichen Freuden hin. Doch bei Apollon mussten sie sich mäßigen.

    Die Commedia dell'arte

    Ab dem 16. Jahrhundert formte sich die Commedia dell'arte in Italien.

    Bei der Commedia dell'arte, bestehend aus commedia ("Theater") und arte ("Kunst", "Handwerk", "Beruf"), handelt es sich um ein spezifisches Volkstheater.

    Typisch für die Commedia dell'arte waren:

    • Standort: Es wurde von Profis auf Straßen/Märkten gespielt.
    • Verkleidung: Die Darsteller trugen Halbmasken und Kostüme.
    • Improvisation: Es gab keinen festen Text.
    • Figuren: Es gab feste, immer wieder auftauchende, stereotype Figuren.

    Stereotype Figuren der Commedia dell'arte waren beispielsweise "der Dottore" (ein redseliger Gelehrter), "Vater Pantalone" (ein gieriger, alter Mann) oder "Colombia" (eine einfache Magd/Köchin).

    Durch Wandertruppen wurde die Commedia dell'arte schließlich in ganz Europa populär.

    Sowohl Molières Stücke als auch das deutsche Lustspiel orientierten sich an der Commedia dell'arte.

    Molière hieß mit bürgerlichem Namen Jean-Baptiste Poquelin. Er war französischer Dramatiker, Schauspieler und Theaterdirektor. Er schrieb zahlreiche Dramen, unter anderem "Don Juan" und "Der eingebildete Kranke".

    Das Shakespeare-Theater

    Shakespeares Stücke gehören zur Weltliteratur, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Shakespeare grundlegende menschliche Eigenheiten und Untugenden wie Eifersucht, Machtdrang oder Hass thematisiert hat.

    Neben dieser Themenvielfalt ist auch der besondere Umgang mit der Sprache ein Grund dafür, dass Shakespeare heute noch so populär ist. Außerdem beinhalten seine Stücke Zeitsprünge und Ortswechsel. Somit durchbrach er die sonst übliche aristotelische Einhaltung von Zeit, Ort und Handlung.

    Typische Merkmale für Shakespeares Stücke waren:

    • Orientierung an historischen Vorlagen
    • großzügige Raumaufteilung: Komplette Bühne sollte genutzt werden.
    • Große Fallhöhen: Die Figuren steuern immer mehr in ihr Unglück.
    • Stücke handelten manchmal von mehreren Wochen oder Monaten.
    • Ortswechsel: nicht unbedingt durch eine aufwendige Umgestaltung der Bühne, sondern durch Platzwechsel der Darsteller auf der Bühne

    Beispiele für das Shakespeare-Theater wären:

    • "Ein Sommernachtstraum" (1600)
    • "Viel Lärm um nichts" (1600)
    • "Wie es euch gefällt" (1623)

    Absurdes Theater

    Im 20. Jahrhundert nahm das absurde Theater Gestalt an. Hierbei handelte es sich um absurde Stücke, die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Die Menschen waren nun frei, mussten allerdings in eigener Verantwortung über ihr weiteres Schicksal entscheiden.

    Dies resultierte in Angst und Vereinsamung, was sich in den Stücken des absurden Theaters widerspiegelt. Diese Stücke stellen eine sinnlose Welt dar, in der sich der moderne Mensch zu verirren scheint.

    Absurd bedeutet "der Vernunft widersprechend". Es geht dabei um Handlungen, die sinnlos sind und dem gesunden Menschenverstand widersprechen.

    Typisch Merkmale für das absurde Theater waren:

    • Gesprochene Sprache verlor an Bedeutung und Geschehnisse auf der Bühne waren wichtiger.
    • Widerspruch zwischen Gesagtem und Verhalten führte zu absurden Szenen.
    • Keine festgelegte Zeit, kein festgelegter Ort und keine logische Handlungsfolge mehr erkennbar
    • Gesellschaftskritik durch Denkanstöße für die Zuschauer*innen
    • "Die Nashörner" (1960, Eugène Ionesco)
    • "Die Stühle" (1952, Eugène Ionesco)

    Der Einakter

    Was ist ein Einakter?

    Ein Einakter ist ein Bühnenstück, das aus einem einzigen Akt besteht. Typisch dafür sind das Fehlen eines Prologs, kein großer Szenenwechsel und die Thematisierung eines Lebensausschnittes der Hauptfigur.

    Einakter gab es bereits im antiken Griechenland. So wurden im Kontext der Dionysos-Kultur auch kurze Szenen aufgeführt, aus denen sich später die Dramen entwickelten. In Spanien war insbesondere Lope de Rueda für Einakter bekannt. Doch auch in Deutschland entstanden Einakter bereits bei den Fastnachtspielen und somit relativ früh.

    Lope de Rueda war einer der ersten dramatischen Dichter Spaniens. Er lebte von 1510 bis 1565.

    Richtig durchgesetzt hatte sich der Einakter allerdings erst im 18. Jahrhundert. Vor allem während des Impressionismus und im 20. Jahrhundert erfreute sich der Einakter großer Beliebtheit: Er stellte eine willkommene Abwechslung zu einer komplex gewordenen, modernen Welt dar.

    Der Impressionismus bezeichnet eine Stilrichtung in der Kunst des 19. Jahrhunderts. Vertreter waren z. B. Vincent van Gogh und Claude Monet. Später weitete sich der Impressionismus auch auf die Musik und Literatur aus. Zentral war in dieser Stilrichtung die Subjektivität der Eindrücke.

    Beispiele für Einakter wären etwa diese Stücke:

    • "Die Kleinbürgerhochzeit" (1919, Bertolt Brecht)
    • "Der Bettler oder der tote Hund" (1919, Bertolt Brecht)
    • "Atem" (1969, Samuel Beckett)
    • "Damals" (1975, Samuel Beckett)

    Deutsches bürgerliches Lustspiel

    Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das deutsche bürgerliche Lustspiel. Dies ging mit der Französischen Revolution (1789–1795/99) einher. So sollte danach das Bürgertum mehr emanzipiert werden.

    Das deutsche bürgerliche Lustspiel weist im Vergleich zur typischen Komödie einige Unterschiede auf. Es gibt beispielsweise keinen starren, stereotypen "lustigen" Typ, den man beispielsweise aus der Commedia dell'arte kennt. Dafür ist es eher ein individueller Charakter, der flexibler agieren kann und keine festgeschriebenen Persönlichkeitsmerkmale aufweist.

    Im Lustspiel wurden neben der Komik auch rührende Elemente eingebracht, die beim Publikum für Heiterkeit sorgten.

    Weitere typische Merkmale des deutschen bürgerlichen Lustspiels waren:

    • bürgerliche Hauptfiguren
    • realistische Handlungen (durch komische Alltagssituationen/Figuren dargestellt)
    • bürgerliche Themen wie Geld, Heirat oder Erbschaft

    Beispiele für das bürgerliche Lustspiel wären diese Stücke:

    Komödie – Filme

    In der heutigen Zeit wird die Komödie oft mit Filmen in Verbindung gebracht: Filmkomödien sind populär, denn Filme spielen in unserem Alltag eine große Rolle und viele wenden sich diesem Medium zu, um sich an einer Komödie zu erfreuen. Bereits zu Zeiten des Stummfilms gab es Filmkomödien, die durch visuelle Eindrücke die Zuschauer*innen erheiterten. Zu den bekanntesten Schauspieler*innen dieser Zeit zählen unter anderem Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Harold Lloyd.

    Die Filmkomödie ist ein Genre von Film und Fernsehen. Sie sollte die Zuschauer*innen belustigen.

    Auch innerhalb von Filmkomödien gibt es wiederum Subgenres:

    • Liebeskomödien
    • Kriminalkomödien
    • Horrorkomödien
    • Schwarze Komödie
    • Actionkomödien
    • Fantasykomödien
    • Science-Fiction-Komödien

    Klassische Filmkomödien sind etwa:

    • Hangover (2009)
    • Ghostbusters Die Geisterjäger (1984, 2016, 2021)
    • Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
    • The Big Lebowski (1998)
    • Der Schuh des Manitu (2001)
    • Shaun of the Dead (2004)
    • American Pie (1999, 2001, 2003, 2012)
    • Free Guy (2021)

    Somit sind Komödien heute noch von Bedeutung und einen Besuch im Kino oder im Theater wert.

    Komödie - Das Wichtigste

    • Komödie Definition:

      • Die Komödie ist eine Grundform des Dramas.

      • Sie ist erheiternd, beinhaltet einen lösbaren Konflikt, unerwartete Überraschungen, menschliche Schwächen, Komik und ein glückliches Ende.

    • Komödie Aufbau:

      • Exposition (Einführung),
      • Konflikt
      • Auflösung
    • Merkmale Komödie:

      • eine lustige Handlung und damit einhergehende Erheiterung des Publikums
      • ein Konflikt, der meist durch Zufall, Naivität oder Klugheit gelöst wird
      • unerwartete Wendungen und Täuschungen
      • ein glückliches Ende
    • Es wird unterschieden zwischen

      • Situationskomik,

      • Sprachkomik und

      • Figurenkomik.

    • Die Komödie hat sich über die Jahrhunderte seit der griechischen Antike entwickelt.

    • Es gibt verschiedene Typen der Komödie:

      • das Satyrspiel,

      • Commedia dell'arte,

      • Shakespeare Theater,

      • absurdes Theater,

      • Einakter und

      • das deutsche bürgerliche Lustspiel.

    • Komödie – Film:

      • Die Filmkomödie ist ein Filmgenre, das die Zuschauer*innen zum Lachen bringen soll.

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Komödie

    Was ist die Komödie und was sind ihre Merkmale?

    Die Komödie ist eine Form des Dramas. Ihre Merkmale sind: 

    • erheiternde Handlung
    • ein lösbarer Konflikt
    • unerwartete Überraschungen
    • menschliche Schwächen
    • Komik 
    • ein glückliches Ende

    Was ist typisch für eine Komödie?

    Typisch für eine Komödie ist, dass sie einen schlecht handelnden Menschen darstellt, welcher aufgrund menschlicher Schwächen in Konflikte gerät, sich dabei lächerlich macht, aber schlussendlich dennoch den Konflikt löst und das Publikum zum Lachen bringt.

    Kann ein Drama eine Komödie sein?

    Ja, ein Drama kann eine Komödie sein. Denn eine Komödie ist (neben der Tragödie) eine Form des Dramas.

    Was ist eine Komödie und Tragödie?

    Sowohl die Komödie, als auch die Tragödie sind Formen des Dramas. Bei einer Komödie wird ein schlecht handelnder Mensch thematisiert, welcher in Konflikte gerät, die er allerdings lösen kann. Die Tragödie hingegen stellt einen vorzüglichen Menschen dar, welcher ebenfalls in Konflikte gerät, allerdings auf tragische Weise scheitert. 

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    Im 18. Jahrhundert konnte man bereits an den darstellenden Figuren erkennen, ob es sich eher um eine Komödie oder Tragödie handelte. Welche Personen waren eher Bestandteil einer Komödie, welche einer Tragödie?

    Was war typisch für einen Einakter?

    Was war typisch für das deutsche bürgerliche Lustspiel?

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