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Wie ist der Aufbau eines Sonetts und welche Merkmale hat diese Gedichtform? Eine Definition und ein Beispiel findest Du im Folgenden.
Gedichtform Sonett – Definition
Das Sonett ist eine Gedichtform, die ursprünglich aus Italien stammt. Der Name bezeichnet ein „kleines Tonstück” und wurde im Deutschen später als "Klinggedicht" übersetzt. Eine Definition siehst Du hier:
Der deutsche Begriff Sonett geht auf das italienische Sonetto zurück. Abgeleitet wurde der Begriff von den lateinischen Wörtern sonus, was übersetzt "Klang" bedeutet und sonare, das mit "klingen" oder "tönen" übersetzt werden kann.
Sonett – Aufbau
Welchem Aufbau folgt das Sonett? Bei einem Sonett handelt es sich typischerweise um ein Gedicht, das aus vierzehn Versen besteht, welche wiederum in zwei vierzeilige Quartette und zwei dreizeilige Terzette gegliedert sind.
Sonett – Merkmale
Welche Merkmale hat ein Sonett? Im Unterschied zum festen Aufbau aus vierzehn Versen und der Gliederung in zwei Quartette und zwei Terzette veränderte sich insbesondere das Versmaß im Laufe der Zeit.
Sonett – Verse / Versmaß
Was ist das Versmaß und welche Art von Verse sind typisch für das Sonett?
Das Versmaß (auch Metrum genannt) beschreibt, in welcher Abfolge die einzelnen Silben in einem Vers betont werden. So beeinflusst das Versmaß die Struktur als auch den Rhythmus, in dem das Gedicht gelesen wird.
Man unterscheidet prinzipiell vier Arten des Metrums: Daktylus, Jambus, Trochäus und Anapäst. Wenn Du erfahren willst, was die jeweiligen Formen voneinander unterscheidet, kannst Du Dir die Erklärung zum "Versmaß" durchlesen.
Der Jambus bezeichnet die Silbenabfolge xXxX. Das große X bedeutet, dass diese Silbe betont wird. Demnach folgt beim Jambus immer eine betonte Silbe auf eine unbetonte. Die fett markierten Silben sollen hier die Betonung beim Sprechen aufzeigen.
"Am grauen Strand, am grauen Meer"
(Theodor Storm, 1852, Die Stadt)
Heute ist ein fünfhebiger Jambus typisch für das Sonett. Das bedeutet, dass pro Vers fünf Silben betont werden. Dieser Aufbau veränderte sich mit der Zeit:
- Vor dem Barock: 11 Silben pro Vers, fünf Hebungen
- Im Barock (ca. 1600 bis 1770): 12 bis 13 Silben pro Vers, sechs Hebungen
- Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts: 12 bis 13 Silben pro Vers, fünf Hebungen
Mehr zur Geschichte des Sonetts erfährst Du weiter unten in diesem Artikel.
Der Jambus ist zwar das wesentliche Versmaß eines Sonetts, allerdings können einzelne Gedichte auch von diesem Merkmal abweichen. Wichtig ist jedoch, dass die Silben in Sonetten immer alternierend (abwechselnd) betont werden.
Sonett – Reimschema
Das Quartett eines Sonetts enthält typischerweise einen umarmenden Reim (Reimschema: abba), während die Terzette meist dem Reimschema cdc – dcd, cde – cde oder ccd – eed folgen.
Weitere Informationen rund um das Thema "Reimschema" findest Du in der dazugehörigen Erklärung auf StudySmarter!
Als Beispiel soll hier das Sonett "Tränen des Vaterlandes" vom deutschen Dichter Andreas Gryphius (1616–1664) dienen:
"Wir sind doch nunmehr gantz / ja mehr denn gantz verheeret!
Der frechen Völcker Schaar / die rasende Posaun
Das vom Blutt fette Schwerdt / die donnernde Carthaun
Hat aller Schweiß / und Fleiß / und Vorrath auffgezehret.
Die Türme stehn in Glutt / die Kirch ist umgekehret.
Das Rathauß ligt im Grauß / die Starcken sind zerhaun
Die Jungfern sind geschänd't / und wo wir hin nur schaun
Ist Feuer / Pest / und Tod / der Hertz und Geist durchfähret.
Hir durch die Schantz und Stadt / rinnt allzeit frisches Blutt.Dreymal sind schon sechs Jahr / als unser Ströme Flutt
Von so viel Leichen schwer / sich langsam fort gedrungen.
Doch schweig ich noch von dem / was ärger als der TodWas grimmer denn die Pest / und Glutt und Hungersnoth
Das nun der Seelen Schatz / so vielen abgezwungen."
Dieses Zitat stammt aus Gryphius' Gedicht "Tränen des Vaterlandes" (1637, Lissa: Wigandum Funck).
Im obigen Beispiel erkennst Du die betonten Silben, welche fett markiert wurden. Die erste Silbe jedes Verses wird nicht betont. Auf sie folgt eine betonte Silbe. Hier zeigt sich eindeutig ein jambisches Versmaß.
Wenn Du die betonten Silben pro Vers zählst, wirst Du fünf Hebungen (Betonungen) erkennen. Der fünfhebige Jambus ist wesentlich für deutsche Sonette.
Die ersten beiden Strophen bestehen aus jeweils vier Versen, es sind die Quartette. Darauf folgen zwei dreizeilige Strophen, die Terzette. Insgesamt wirst Du vierzehn Verse zählen.
Die sich reimenden Wörter am Ende des Verses wurden in der gleichen Farbe markiert. Wie Du erkennen kannst, enthalten die Quartette einen umarmenden Reim. Beispielsweise wird so der Reim von "zerhaun" auf "schaun" von den sich reimenden Wörtern "umgekehret" und "durchfähret" umschlossen.
Die letzten beiden Strophen, die Terzette, folgen dem Schweifreim ccd – eed:
CC steht hier für "Blutt" und "Flutt", diese beiden Wörter reimen sich jedoch nicht auf "Tod" und "Hungersnoth" (EE). Dafür reimen sich die dritten Verse der beiden Terzette ("gedrungen" und "abgezwungen").
Die jeweils ersten und letzten Verse der Quartette bestehen aus 13 Silben, die zwei mittleren Verse hingegen aus jeweils 12 Silben. In den Terzetten findest Du dreizehn-silbige Verse jeweils am Ende der Strophe. Die ersten beiden Zeilen enthalten zwölf Silben. In dem vorliegenden Gedicht zeigt sich also auch dieses wesentliche Merkmal eines deutschen Sonetts.
Sonett Gedicht – Inhalt
Das deutsche Sonett unterscheidet sich in seiner inhaltlichen Gedicht-Struktur vom Italienischen. Gemein ist beiden die Verwendung von sogenannten Antithesen.
Antithesen sind rhetorische Stilmittel. Der Begriff beschreibt die Gegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe oder Gedanken. So können Gegensätze, Kontraste und Widersprüche verstärkt werden oder die Aussage eines Satzes betont werden.
Der Tag war lang, die Nacht schien umso kürzer.
Dieser Beispielsatz enthält zwei Gegensätze: Tag und Nacht, sowie lang und kurz. Die vermeintliche Kürze der Nacht wird durch diese Gegenüberstellung umso stärker betont.
Italienisches Sonett Gedicht – Beispiel
Im italienischen Sonett-Gedicht liegt eine Behauptung (die These) vor, die im zweiten Quartett auf eine Antithese trifft. Bei der Antithese kann es sich dabei um einen inhaltlichen Gegensatz / Widerspruch handeln (wie im obigen Beispiel). Die Antithese kann aber auch eine grundsätzliche Gegenbehauptung zur These sein.
Eine Art Kompromiss/Lösung wird dann in den Terzetten dargelegt. Das Resultat aus These und Antithese nennt man auch Synthese.
Unter einer Synthese versteht man die Vereinigung gegensätzlicher bzw. verschiedener Elemente.
Manchmal umfassen auch beide Quartette eine These, die Terzette beinhalten dann die Antithese, so wie im folgenden Beispiel:
"Ihr, die ihr in verstreuten Gedichten den Klangder Seufzer hört, mit denen ich das Herz nährtezur Zeit meiner ersten jugendlichen Verirrung,als ich zum Teil ein anderer Mensch war als ich es bin:Für den verschiedenartigen Stil, in dem ich klage und spreche,zwischen eitlem Hoffen und eitlem Schmerz,wo auch immer einer sei, der aus Erfahrung [die] Liebe versteht,hoffe ich, Mitleid zu finden und auch Vergebung.Aber nun sehe ich wohl, wie ich lange Zeitin aller Munde war, weshalb ich mich oftfür mich selbst über mich selbst schäme;und Scham ist die Frucht meines eitlen Tunsund die Reue und das klare Erkennen,dass, was der Welt gefällt, ein kurzer Traum ist."
Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Übersetzung eines italienischen Sonetts von Francesco Petrarca. Übersetzt wurde es von Peter Brockmeier in seinem Buch "Canzoniere. 50 Gedichte mit Kommentar. Italienisch/Deutsch" (2006, Stuttgart: Reclam).
In den beiden Quartetten spricht das Lyrische Ich die Adressat*innen des Sonetts an und bittet sie um Mitleid und Vergebung. Das Lyrische Ich entschuldigt vergangene Taten damit, noch jung und unwissend gewesen zu sein. Dieser Person entspräche er/sie nun nicht mehr. Dies ist die These.
Mit den Worten "Aber nun sehe ich [...]" beginnt das erste Terzett. Schon durch die Konjunktion "aber", die zumeist einen Widerspruch einleitet, lässt sich erkennen, dass die Antithese mit der dritten Strophe beginnt.
Doch auch inhaltlich schlägt das Lyrische Ich einen neuen Kurs ein: Anstatt die Rede direkt an eine Personengruppe zu richten, berichtet es nunmehr nur von sich selbst und seinen Gefühlen. Während in den beiden Quartetten noch nach Verständnis und Vergebung gesucht wird, zeugen die Terzette von einem Schuldeingeständnis.
Auch die Befriedigung seiner Mitmenschen scheint dem Lyrischen Ich nicht länger sinnvoll zu erscheinen. Mit den Worten "[...] dass, was der Welt gefällt, ein kurzer Traum ist" wird ein Wunschdenken beschrieben, den kurzlebigen und wechselbaren Wünschen der Menschen stets gerecht werden zu können.
Deutsches Sonett – Beispiel
Ein deutsches Sonett siehst Du nun in folgendem Beispiel. In den Sonetten des deutschen Barocks tritt ein solcher Widerspruch häufig bereits innerhalb eines Verses auf. Eine Zäsur trennt These und Antithese und betont deren Gegensätzlichkeit.
Unter einer Zäsur versteht man einen Einschnitt. In diesem Falle ist ein Einschnitt im Versbau gemeint, durch welchen beim Lesen eine kurze Pause entsteht.
Die rot markierten Striche in folgendem Beispiel sollen die Zäsur darstellen. Zählst Du die Silben vor dieser Zäsur, so wirst Du erkennen, dass es sich dabei um jeweils sechs handelt.
"Was jetzt noch prächtig blüht, | soll bald zertreten werden.Was jetzt so pocht und trotzt, | ist morgen Asch’ und Bein,Nichts ist, das ewig sei, | kein Erz, kein Marmorstein.Jetzt lacht das Glück uns an, | bald donnern die Beschwerden."
(Andreas Gryphius, 1637, Es ist alles eitel)
Im ersten Vers bestehen die Gegensätze zwischen "jetzt" und "bald" sowie zwischen den Verben "blühen" und "zertreten". "Blühen" wird mit der Entstehung von etwas (z. B. das Leben von Pflanzen) in Verbindung gebracht, "zertreten" hingegen mit Zerstörung.
Auch im zweiten Vers findest Du einen Gegensatz zwischen "jetzt" und "morgen". Ersteres bezieht sich auf die Gegenwart, während "morgen" die Zukunft beschreibt.
Im letzten Vers stehen sich ebenfalls "Glück" und "Beschwerden" sowie "lachen" und "donnern" gegenüber. Die Wörter vor der Zäsur verbinden wir mit positiven Gefühlen, während "Beschwerden" und "donnern" eine düstere Atmosphäre schaffen.
Sonett – Geschichte
Die Gedichtform des Sonetts entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Italien. Dort entstand es durch die Sizilianische Dichterschule aus der Kanzonenstrophe.
Die Kanzone (vom italienischen Canzone, übersetzt "Lied") ist eine Gedichtform, die aus mehreren längeren, gleich aufgebauten Strophen besteht. Auf diese längeren Strophen folgt eine kürzere Schlussstrophe.
Die Sizilianische Dichterschule beschreibt eine Gruppe von Dichtern, die vor allem zwischen 1220 und 1250 aktiv war. Ihr waren etwa 30 Dichter angehörig, die zum Umkreis des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. (1194–1250) gehörten. Am kaiserlichen Hof wurden die Adeligen gerne mit musikalischen Spielen unterhalten. Vermutlich gilt der Hof Friedrich II. deswegen als Geburtsort des Sonetts.
Die Gedichte dieser Zeit folgten alle dem gleichen Muster: Sie bestanden aus vierzehn Versen, jeder Vers wies elf Silben auf. Das elfsilbige Sonett wird auch Endecasyllabi genannt. Dieses Muster wurde von dem italienischen Dichter Francesco Petrarca (1304–1374) und seinen Nachfolgern übernommen. Mit Petrarca fand das Sonett in der italienischen Renaissance seinen Höhepunkt.
Die italienische Renaissance ist eine Kunstepoche des 15. und 16. Jahrhunderts.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verbreitete sich das Sonett in Europa. Zu dieser Zeit galt besonders der englische Dramatiker und Lyriker William Shakespeare (1564–1616) als Vertreter dieser Gedichtform.
Besonders in Frankreich und in Deutschland unterlief das Sonett einer Änderung in seiner Struktur: Die Franzosen verfassten Sonette in Form eines Alexandriners.
Der Alexandriner ist ein in Frankreich entwickeltes Versmaß. Die Verse des Sonetts bestanden nun nicht mehr aus den ursprünglichen elf Silben, sondern aus zwölf bis dreizehn. Es enthält sechs jambische Hebungen.
Im ursprünglichen Alexandriner war ein strikt jambisches Versmaß nicht notwendig. Der Jambus wurde erst durch Martin Opitz zum wesentlichen Metrum des Alexandriners bestimmt. Mehr dazu erfährst Du im nächsten Abschnitt.
- "Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen.
Ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit,
Ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid.
Ein bald verschmelzter Schnee
(Andreas Gryphius, 1637, Menschliches Elende)
In diesem Auszug eines Sonetts von Gryphius (1616–1664) sind die Hebungen fett markiert. Pro Vers wird die jeweils zweite Silben als erstes betont, es handelt sich also um einen Jambus. Wenn Du die fett markierten Silben nachzählst, kommst Du auf sechs Hebungen pro Vers.
Zählst Du betonte und unbetonte Silben zusammen, erkennst Du, dass der erste und der letzte Vers aus jeweils 13 Silben besteht. Die beiden mittigen Verse setzen sich aus 12 Silben zusammen.
Hier besteht eine Verbindung zum Reimschema (abba): Die sich jeweils reimenden Verse weisen die gleiche Silbenanzahl auf.
Sonett – Barock
Die europäische Kunstepoche des Barock begann gegen Ende des 16. Jahrhunderts und reichte bis ca. 1770. Der deutsche Barockdichter Martin Opitz (1597–1639) griff die Gedichtform des Sonetts erneut auf und erklärte den rein jambischen Alexandriner zum charakteristischen Versmaß des deutschen Klinggedichts.
Auch im deutschen Barock bestand das Sonett ebenfalls aus sechs Hebungen. Charakteristisch für das Sonett wurde zudem eine Zäsur nach der sechsten Silbe, also genau in der Mitte der zwölfsilbigen Verse.
Im Sonett kann diese Zäsur aber auch eine inhaltliche Funktion erfüllen: Erfolgt der Einschnitt zwischen zwei Antithesen, so werden diese stärker betont.
Bis ins 18. Jahrhundert geriet das Sonett in der deutschen Lyrik wieder in Vergessenheit. 1789 wurde die Gedichtform vom deutschen Dichter Gottfried August Bürger (1747–1794) erneut aufgegriffen. Der sechshebige Alexandriner wich nun der Idealform eines jambischen Fünfhebers.
Gedichtformen Sonett – Sonettenkranz und Tenzone
Oft werden Sonette in Sammlungen, sogenannten Sonettzyklen zusammengefasst. Diese Sonettzyklen sind entweder einem gemeinsamen Thema gewidmet, oder bilden eine Diskussion zwischen mehreren Dichter*innen / Autor*innen ab. Die wichtigsten Formen solcher Sammlungen sind der Sonettenkranz und die Tenzone, welche Dir anhand der Beispiele nun gezeigt werden:
Die Tenzone
Was genau macht die Tenzone aus?
Eine Tenzone ist ein Streitgedicht, also ein Streitgespräch zwischen zwei oder mehreren Dichter*innen. Diese Personen vertreten verschiedene Meinungen oder Ansichten, die sie in Form von Sonetten ausdrücken und diskutieren. In ihren Sonetten greifen die Dichter*innen dabei einzelne Verse ihrer Widersacher*innen auf.
Was wäre ein Beispiel für eine Tenzone?
Das Werk "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" (1857) der deutschen Schriftsteller Theodor Fontane (1819–1898) und Bernhard von Lepel (1818–1885) ist ein Beispiel für eine deutsche Tenzone.
Möglicherweise kommt Dir der Titel der Tenzone bekannt vor: "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" ist eine bekannte deutsche Redewendung. Damit ist gemeint, dass man sich vorher immer bewusst sein sollte, was man sagt, wie man es sagt und vor allem, ob man es sagt. In manchen Situationen erweist es sich ein Schweigen als sinnvoller, da man nicht mehr zurücknehmen kann, was einmal gesagt wurde.
Im strengeren Sinne werden in einer Tenzone sogar die Reim-Endungen des Sonetts, auf das reagiert wird, aufgegriffen.
Der Sonettenkranz
Wie setzt sich dagegen der Sonettenkranz zusammen?
Ein Sonettenkranz setzt sich aus fünfzehn Sonetten zusammen, davon werden vierzehn als Einzelsonette bezeichnet, das fünfzehnte ist ein "Meistersonett". Das Meistersonett gibt alle Anfangs- und Endverse der Einzelsonette in unveränderter Reihenfolge wieder.
In welchem Beispiel kann ich einen Sonettenkranz finden?
Ein solcher Sonettenkranz ist das Werk des deutsch-schweizerischen Schriftstellers Hartmut Abendschein, "Mein letzter Kranz" (2007).
Bekannte Sonette – Beispiele
Einige der bekanntesten Beispiele für Sonette sind:
- "Sonett 131" von Francesco Petrarca (1304–1374)
- " Sonnet CXVI" von William Shakespeare (1564–1616)
- "Tränen des deutschen Vaterlandes" von Andreas Gryphius (1616–1664)
- "Natur und Kunst" von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
- "Im tollen Wahn hatt' ich dich einst verlassen" von Heinrich Heine (1797–1856)
- "Das Sonett" von August Wilhelm Schlegel (1767–1845)
Sonett - Das Wichtigste
- Gedichtform Sonett – Definition:
- Ein Sonett ist eine Gedichtform, die typischerweise aus vierzehn Versen besteht.
- Sonett Aufbau:
- Das Sonett wird in zwei Quartette (vierzeilige Strophen) und zwei Terzette (dreizeilige Strophen) gegliedert.
- Sonett Merkmale:
- Das wesentliche Versmaß eines Sonetts ist der Jambus.
- Im Barock wurden 6 Silben pro Vers betont (sechshebiger Jambus),
- ab dem 18. Jahrhundert sind es überwiegend 5 (fünfhebiger Jambus).
- Sonett Reimschema:
- Die Quartette bestehen aus einem umarmenden Reim (abba), das Reimschema der Terzette kann sich unterscheiden.
- Sonett Beispiel:
- Ein Sonett enthält häufig Antithesen, also inhaltliche / sprachliche Widersprüche oder Gegenbehauptungen.
- Gedichtformen Sonett:
- Sonette können in Sonettzyklen zusammengefasst werden.
- Die wichtigsten Formen sind die Tenzone (Streitsonett) und der Sonettenkranz.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Sonett
Was ist ein Sonett?
Ein Sonett ist eine Gedichtform, das aus vierzehn Versen besteht und in zwei Quartette (vierzeilige Strophen) und zwei Terzette (dreizeilige Strophen) gegliedert ist.
Wie viel Strophen hat ein Sonett?
Ein Sonett hat typischerweise vier Strophen. Die ersten beiden Strophen sind vier Verse lang, die letzten beiden Strophen umfassen drei Verse.
Wann wurde das Sonett erfunden?
Das Sonett wurde etwa in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Italien erfunden. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Sonett in Europa verbreitet.
Welches Metrum hat ein Sonett?
Ein Sonett hat das Metrum eines Jambus. Sonette werden überwiegend in fünfhebigen Jamben geschrieben. Das bedeutet, dass die erste Silbe eines Verses unbetont ist, danach wechseln sich betonte und unbetonte Silben ab. Pro Vers werden fünf Silben betont.
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