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Marcus Tullius Cicero war ein römischer Politiker, Anwalt, Philosoph, Konsul und Schriftsteller. Cicero war der berühmteste Redner Roms. Er wurde im Jahr 106 vor Christus geboren und ist im Jahr 43 vor Christus gestorben.
Argumentation – Definition
Eine Argumentation dient dazu, die Lesenden von Deiner Meinung zu überzeugen. Sie umfasst daher Zusammenstellungen von einzelnen Argumenten. Nachfolgend findest Du die Definition der Argumentation.
Eine Argumentation kann als die zielgerichtete und durchdachte Zusammenstellung von Argumenten beschrieben werden. Diese werden dazu benutzt, einen Sachverhalt oder eine Meinung zu begründen. Mit der Hilfe eines Argumentes sollen demnach andere überzeugt werden. Es ist also eine Aussage, die dazu dienen soll, eine These zu begründen.
Argumentation – Merkmale
Bei einer Argumentation sollten die folgenden sprachlichen Voraussetzungen und Merkmale beachtet werden:
Eine Argumentation sollte in einer sinnvoll und logisch zusammenhängenden Struktur aufgebaut werden. Diese Reihenfolge sollte beim Schreiben eingehalten werden.
Durch abwechslungsreiche Übergänge werden die einzelnen Argumente besser verknüpft
Eine Argumentation sollte sachlich geschrieben werden.
Durch die Verwendung sinnvoller Adjektive (beispielsweise: fragwürdig, problematisch, umstritten, bedeutsam, bemerkenswert, vielsagend, häufig, üblich, weitverbreitet, aktuell, bedeutend, wichtig) können die einzelnen Argumente detaillierter beschrieben und gestärkt werden.
Eine Argumentation wird im Präsens geschrieben. Bei weiter zurückliegenden Ereignissen kann auch das Präteritum verwendet werden.
Argumentarten
Beim Schreiben einer Argumentation sollte beachtet werden, dass es zwei Arten von Argumenten gibt:
Argument | Funktion | Beispiel |
Pro-Argument | Das Pro-Argument wird verwendet, um für eine bestimmte Position zu argumentieren. Die Postion wird also durch das Pro-Argument gestärkt. | Ein Argument für die Senkung der Energiesteuer ist aber, dass die Autoindustrie hierdurch durchaus viele Vorteile hätte. So würde die Industrie durch die niedrigen Gesamtkosten nämlich wieder mehr Autos verkaufen. Die höheren Einnahmen könnten die Autohersteller wiederum in die Entwicklung umweltschonender Hybrid-Technologien investieren |
Contra-Argument | Das Contra-Argument wird benutzt, um gegen eine Position zu argumentieren. Es dient also dazu, eine Meinung, die nicht geteilt wird, zu entkräften. | Natürlich muss beachtet werden, dass durch die Senkung der Energiesteuer die Menschen zunächst entlastet werden würden, während es für den Staat zu Verlusten kommt. Diese Verluste sind wohl das stärkste Gegen-Argument. Der Staat würde sie nämlich, durch die Erhöhung von Steuern an anderer Stelle, wieder ausgleichen. Würde die Energiesteuer also beispielsweise um 25 % gesenkt werden, so würden diese 25 % durch andere Steuern (zum Beispiel durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Nahrungsmittel) wieder reingeholt werden. |
Argumenttypen
Wenn Du eine Argumentation schreiben möchtest, dann solltest Du die verschiedenen Argumenttypen beachten. Die sechs als seriös geltenden Argumenttypen sind das Faktenargument, das Autoritätsargument, das normative Argument, das analogisierende Argument, das indirekte Argument und das Plausibilitätsargument:
Argument | Funktion | Beispiel |
Faktenargument | Faktenargumente beziehen sich auf Tatsachen und Fakten. Die geschieht zum Beispiel durch Statistiken, wissenschaftliche Erkenntnisse, Untersuchungen oder eigene Erfahrungen. | Laut einer Befragung der Anti-Gewalt Stiftung haben bereits 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen Formen von Gewalt in der Schule erlebt (Ausgrenzung, Mobbing, Hänseln etc.) |
Autoritätsargument | Bei Autoritätsargumenten werden Aussagen von bekannten Experten (wie Forscher, Wissenschaftler, Ökonomen oder Politiker) herangeführt. | Das Ministerium für Bildung und Forschung ist davon überzeugt, dass Lehrpläne für das Fach Deutsch geändert werden sollten. |
Normatives Argument (auch Wertargument genannt) | Bei normativen Argumenten stehen die anerkannten moralischen oder gesellschaftlichen Normen (Meinungsfreiheit, demokratische Grundwerte) im Mittelpunkt. | Es ist falsch, jemanden zu mobben. |
Analogisierendes Argument | Analogisierende Argumente beziehen sich auf Vergleiche mit ähnlichen Bereichen. Dies hilft dabei, Rückschlüsse zu ziehen und die angeführte Meinung wird verständlicher. | Würde es an der Goethe-Schule deutlich mehr und auch bessere Präventionsmaßnahmen geben, wie dies zum Beispiel in der Friedens-Schule der Fall ist, dann würden sich die Schüler*innen wieder sicherer fühlen. |
Indirektes Argument | Ein indirektes Argument entkräftet und widerlegt ein gegnerisches Argument. Dies geschieht anhand von Gegenargumenten. Die gegnerische Position wird also erklärt und entkräftet. | Es wird oft angeführt, dass Gewalt an Schulen ausschließlich von den Schüler*innen ausgeht. Wissenschaftliche Studien des Institutes für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund haben allerdings ergeben, dass Gewalt genauso häufig von Lehrkräften ausgeübt wird. |
Plausibilitätsargument | Ein Plausibilitätsargument beruht auf einer logischen Schlussfolgerung. Die Begründung der Aussagen geschieht dadurch, dass sie verständlich und nachvollziehbar sind. | Niemand lebt gerne im Krieg, deshalb sollte alles dafür getan werden, damit Frieden eintritt. |
- Argumente, die an die Gefühle der Leserschaft appellieren und sie so überzeugen sollen.
Niemand hat die Spielgeräte auf dem Spielplatz zerstört; sie waren einfach marode. Warum verleumdest Du arme Jugendliche, die ganz allein sind und niemanden haben, der sich um sie kümmert?
- Argumente, die angeblich der öffentlichen Meinung entsprechen.
Jeder weiß, dass Impfungen schlimme Nebenwirkungen haben und somit schädlich sind.
Das muss also stimmen!
- subjektive Argumente, die keine Allgemeingültigkeit besitzen.
Du kannst gar nicht wissen, wie man eine Suppe kocht, weil Du kein gelernter Koch bist.
Argument – Aufbau
Der Aufbau eines kompletten Argumentes bezieht sich auf das Prinzip der Fünferkette. Ein Argument besteht aus den unverzichtbaren Grundpfeilern These, Begründung und Beispiel. Das Fazit (eine Schlussfolgerung) und der Appell (eine Aufforderung) gehören ebenfalls zu den Bestandteilen, allerdings müssen sie nicht zwingend für den Aufbau des Argumentes herangezogen werden.
Eine These ist eine Behauptung, mit der Begründung soll gestärkt und mit der Stütze (also mit einem Beispiel), soll sie untermauert werden. Ein Appell ist ein Mittel der zwischenmenschlichen Kommunikation. Er wird benutzt, um einen Wunsch oder eine Aufforderung auszudrücken. In einem Fazit werden die wichtigsten Ergebnisse eines Textes und die zentralen Aussagen kurz und prägnant dargestellt.
These:
Ich denke, dass es schädlich ist, wenn Kinder und Jugendliche zu viel Fernsehen.
Fazit:
Es wäre wichtig, wenn Kinder und Jugendliche weniger fernsehen würden.
Begründung:
Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte, dass die Kommunikationsfähigkeiten und die Sozialkontakte von Kindern und Jugendlichen, durch zu häufiges Fernsehen, deutlich eingeschränkt werden.
Appell:
Kinder und Jugendliche sollten weniger Fernsehen, um möglichen Schädigungen, ihres Sozialverhaltens, präventiv entgegenzuwirken.
Beispiel:
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass viele meiner Freund*innen kaum noch Zeit haben, seitdem sie, das Fernsehen für sich entdeckt haben.
Erörterung und Argumentation
Eine Argumentation und eine Erörterung haben einen ähnlichen Aufbau, sie unterscheiden sich allerdings in einem wichtigen Gesichtspunkt: Während in einer Argumentation die eigene Meinung vertreten wird, kann es bei einer Erörterung auch mal der Fall sein, dass ein Standpunkt vertreten werden muss, dem eigentlich nicht zugestimmt wird. Im Deutschunterricht kann es vorkommen, dass Du eine Argumentation im Rahmen einer Erörterung schreiben musst. Eine Erörterung ist die Verschriftlichung einer Argumentation.
Weitere ausführliche Informationen zur Erörterung findest Du in der entsprechenden Erklärung.
Eine Argumentation schreiben
Wenn Du eine Argumentation schreiben möchtest, solltest Du die folgenden sechs Arbeitsschritte beachten:
Vorarbeit
Wähle zunächst ein Thema aus.
Recherchiere und sammle Pro- und Contra-Argumente für Deinen Standpunkt – also für Dein ausgewähltes Thema (hierbei können Dir ein Brainstorming oder ein Mindmap helfen).
Analysiere Deine Argumente und bringe sie in eine Struktur.
Erstelle einen Schreibplan.
Schreiben
5. Schreibe Deine Argumentation.
6. Kontrolliere Deine Argumentation.
Die Schritte 1. bis 4. gehören zu der Vorarbeit, die Du leistest, bevor Du damit anfängst, die Argumentation zu verfassen. Hast Du die Argumentation schließlich fertig geschrieben (Schritt 5.), so solltest Du sie im Anschluss noch einmal kontrollieren (Schritt 6.). Die Kontrolle erfolgt hierbei sowohl nach formalen (Rechtschreibfehler etc.), als auch nach inhaltlichen Gesichtspunkten (Wurde die Argumentation ansprechend geschrieben? Wurden passende Argumente angeführt und mit Beispielen untermauert? Wurden Gegenargumente entkräftet? etc.).
In einem Mindmap werden wichtigen Inhalte und Informationen zu einem Thema dargestellt. Bei einem Brainstorming werden hingegen zeitweise ungefiltert alle Ideen aufgeschrieben, die zur Lösung des Problems beitragen könnten. Du würdest also alles aufschreiben, was Dir zu Deinem Thema einfällt und es dann danach strukturieren und ordnen.
Vorarbeit
Bevor Du damit anfangen kannst, Deine Argumentation zu schreiben, ist eine gewisse Vorarbeit nötig. Zunächst suchst Du Dir ein Thema aus und recherchierst nach passenden Quellen. Unter geeigneten Quellen wird Literatur verstanden, die zitierfähig ist. Hierzu zählen wissenschaftliche Texte in Zeitschriften und Büchern. Ratgeber und Lexika gehören ebenfalls dazu. Weniger geeignet sind unseriöse Quellen, wie illustrierte Wochenzeitschriften, Foren-Beiträge (sie spiegeln häufig ungeprüft die eigene Meinung des jeweiligen Autors wider). Die Quellen sollen Dir dabei helfen, Dein Thema besser zu verstehen.
Als Nächstes sammelst Du alle Gründe, die für Dein Thema finden kannst. Diese Argumente sollen Deinen Standpunkt unterstützen. Anschließend ordnest Du alle Begründungen und legst fest, in welcher Reihenfolge Du sie für Deine Argumentation verwenden möchtest. Um die Lesenden von Deiner Meinung überzeugen zu können, ist es wichtig, dass Du Deine Argumentation gut durchdacht aufbaust und gliederst.
Hierbei ist ein Schreibplan sehr hilfreich. Ein Schreibplan ist ein Grundgerüst, dass Dir dabei hilft, alle Informationen und Aussagen für Deinen Text zu sammeln und zu sortieren. Die eigene Meinung, Argumente und Gegenargumente werden hier also gegliedert und analysiert.
Weitere, ausführliche, Informationen zum Thema Schreibplan, findest Du in der entsprechenden Erklärung.
Argumentation – Aufbau
Der Aufbau einer Argumentation gliedert sich, so wie viele Textarten, in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Wie Du die einzelnen Teile der Argumention schreiben kannst und worauf du achten solltest, wird in den folgenden Absätzen genauer beschrieben.
Argumentation – Einleitung
Die Einleitung dient dazu, die Lesenden in das ausgewählte Thema einzuführen. Deshalb sollte hier das Thema der Argumentation genannt, der eigene Standpunkt dargestellt und das Interesse der Lesenden geweckt werden. Hier können als Einstieg etwa eigene Erfahrungen, Zitate oder Alltagsbezüge erläutert und angeführt werden.
Hier findest Du einen Beispieltext für eine Einleitung:
In den letzten Wochen wird die Kritik an den steigenden Benzinkosten immer größer. Die Benzinsorte Super (E10) kostet mittlerweile 2,09 € je Liter. Ursächlich hierfür ist der, seit Februar 2022, herrschende Ukraine-Krieg. Für viele Menschen wird das Autofahren somit unerschwinglich, weil sie nicht mehr in der Lage sind, die anfallenden Kosten aufzufangen. Hieraus ergibt sich die Frage, ob die Regierung eingreifen und die Energiesteuer senken sollte.
Argumentation – Hauptteil
In Hauptteil führst Du nun alle Argumente an, die Du zuvor zusammengetragen hast. Du solltest mindestens zwei Argumente benennen. Achte darauf, zwischen den einzelnen Argumenten passende Überleitungen zu verwenden, um sie miteinander zu verknüpfen. Des Weiteren solltest Du alle Argumente in einem zusammenhängendem Abschnitt erläutern.
Zur besseren Veranschaulichung findest Du hier einen Beispieltext für den Einstieg in den Hauptteil:
Natürlich muss beachtet werden, dass hierdurch die Menschen zunächst entlastet werden würden, während es für den Staat allerdings zu Verlusten kommt. Diese Verluste sind wohl das stärkste Gegen-Argument. Der Staat würde sie nämlich, durch die Erhöhung von Steuern an anderer Stelle, wieder ausgleichen. Würde die Energiesteuer, also beispielsweise, um 25 % gesenkt werden, so würden diese 25 % durch andere Steuern (zum Beispiel durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Nahrungsmittel) wieder reingeholt werden. Bei den Nahrungsmitteln ist es allerdings, durch den Ukraine-Krieg, bereits zu einer, nicht unerheblichen Erhöhung, der Preise gekommen.
Ein Argument für die Senkung der Energiesteuer ist aber, dass die Autoindustrie hierdurch durchaus viele Vorteile hätte. So würde die Industrie, durch die niedrigen Gesamtkosten, nämlich wieder mehr Autos verkaufen. Die höheren Einnahmen könnten die Autohersteller wiederum in die Entwicklung umweltschonender Hybrid-Technologie investieren
Demgegenüber ist, wiederum, wichtig anzumerken, dass die Kraftstoffsteuer dafür verwendet wird bestehende Straßen instand zu halten und weitere zu bauen. (…)
Um Gegenargumente zu entkräften, führst Du eigene Argumente an und untermauerst diese mit Beispielen. Du beginnst mit dem schwächsten Argument und endest mit dem stärksten Argument.
Hier findest Du jeweils Beispiele für starke und schwache Argumente und die Reihenfolge, in der sie angefügt werden können.
1. Schwaches Argument: Die Energiesteuer sollte gesenkt werden, damit noch mehr Menschen Auto fahren können.
- Dieses Argument ist eher schwach, weil es keine wirklich sinnvolle Begründung ist. Zudem würde die Umwelt durch noch mehr Autofahrer erheblich geschädigt werden.
2. Schwaches Argument: Durch die Senkung der Energiesteuer werden die Menschen finanziell entlastet.
- Dieses Argument ist schwach, aber durchaus stärker als das Erste. Natürlich würden die Menschen entlastet werden. Das Argument greift nicht direkt für alle Menschen, da wohlhabend kein Problem mit den höheren Benzinpreisen haben.
3. Starkes Argument: Die Energiesteuer sollte gesenkt werden, damit die Mobilität der Menschen, die darauf unbedingt angewiesen sind, nicht eingeschränkt werden.
- Dieses Argument ist stark, weil es eine wirkliche und wichtige Begründung enthält. Wenn die Benzinpreise weiter steigen, wird die Mobilität vieler Menschen (zum Beispiel: Familien, Rentner und Empfänger von Sozialleistungen) erheblich eingeschränkt.
4. Starkes Argument: Das wohl wichtigste Argument für die Senkung der Energiesteuer ist aber, dass die EU jederzeit weitere Sanktionen (Strafen) gegen Russland aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine erlassen könnte. Kommt es hierdurch zu einem Verbot bzgl. der Einfuhr und des Verkaufs von Öl gegen Russland, so werden die Energiekosten noch weiter auf ca. 3,00 € steigen.
- Dieses Argument ist noch stärker als das zuvor genannte. Denn durch die, mit dem Krieg in der Ukraine, einhergehenden Sanktionen der EU, könnte es nämlich, jederzeit, zu einem weiteren Anstieg der Energiepreise kommen.
Hilfreich ist es auch, wenn Du zunächst ein eigenes Argument anführst und dann das Gegenargument erläuterst und entkräftest. Anschließend schließt Du mit einem eigenen Argument ab. Dieses Vorgehen wird Sandwich-Methode genannt. Hier findest Du ein Beispiel für die Sandwich-Methode:
Eigenes Argument: Ein Argument für die Senkung der Energiesteuer ist aber, dass die Autoindustrie hierdurch viele Vorteile hätte. So würde die Industrie durch die niedrigen Gesamtkosten nämlich wieder mehr Autos verkaufen. Die höheren Einnahmen könnten die Autohersteller wiederum in die Entwicklung umweltschonender Hybrid-Technologie investieren
Argument der Gegenseite: Demgegenüber ist wichtig anzumerken, dass die Kraftstoffsteuer für die Instandhaltung bestehender Straßen sowie für den Bau neuer verwendet wird. Von einem Ausbau des Verkehrsnetzes würden auch Menschen, die die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, profitieren. Zudem wurde die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht zuletzt auch der Umwelt zugutekommen. Menschen, die die Benzinpreise nicht mehr bezahlen möchten, könnten also auf Bus und Bahn umsteigen.
Entkräftung des Gegenargumentes:
Dies ist aber nicht für alle Autofahrer ohne Weiteres möglich, da die Abhängigkeit von den Fahrplänen der Öffentlichen Verkehrsmittel problematisch sein kann. Es ist nämlich oftmals schwierig, eine geeignete Fahrtzeit zu finden, die es ermöglicht, pünktlich zur Schule oder zur Arbeit zu kommen. Für Erwerbstätige, Familien oder Leistungsempfänger, wäre der Umstieg vom Auto zu Bus und Bahn schwierig.
Eigenes Argument: Wirtschaftlich gesehen würden auch viele kleine Firmen und Unternehmen (unter anderem Schneider oder Schreiner) entlastet werden. Können die hohen Benzinkosten nicht mehr gedeckt werden, kann es zu vielen Insolvenzen im Mittelstand kommen.
Hier findest Du einige Formulierungs-Beispiele, die dabei helfen, Gegenargumente zu entkräften:
"Das ist zwar verständlich, aber tatsächlich hat die Studie XY gezeigt, dass …"
"Auf den ersten Blick erscheint das richtig, allerdings hat sich herausgestellt, dass …"
"Im Gegensatz hierzu hat Professor Schlaukopf herausgefunden, dass …"
Argumentation – Schluss
Im Schlussteil der Argumentation wird nochmals das Wichtigste zusammengefasst und begründet. Neue Argumente werden an dieser Stelle nicht mehr benannt, stattdessen werden die bereits im Hauptteil erläuterten Argumente aufgegriffen.
Hier findest Du einen Beispieltext für den Schlussteil einer Argumentation:
Die Regierung sollte deshalb eingreifen und die Energiesteuer senken, um die Menschen zu entlasten. Dies ist essenziell, um die Mobilität der Menschen zu erhalten und mittelständische Firmen zu unterstützen. Autofahren darf kein Luxus werden.
Abschließende Kontrolle der Argumentation
Wenn die Argumentation vollständig geschrieben ist, sollte sie noch einmal kontrolliert werden. Hierbei eignet es sich, die folgenden Gesichtspunkte und Kriterien zu beachten:
Ist es gelungen, eine informative und aussagekräftige Argumentation zu verfassen?
Wurde die Argumentation gegliedert und strukturiert?
Wurde die Argumentation im Präsens verfasst? Wurden weiter zurückliegende Geschehnisse im Präteritum beschrieben?
Wurden passende und sinnvolle Adjektive (beispielsweise: fragwürdig, problematisch, umstritten, bedeutsam, bemerkenswert, vielsagend, häufig, üblich, weitverbreitet, aktuell, bedeutend, wichtig etc.) verwendet, um die Argumente zu verdeutlichen?
Wurden abwechslungsreiche Satzanfänge benutzt?
Wurde eine ausreichende Anzahl an Argumenten ausgewählt und erläutert?
Wurden Gegenargumente entkräftet?
Wurden die Argumente in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht?
Wurde die Sandwich-Methode angewandt?
Wurden die Argumente mit Beispielen untermauert?
Sind Rechtschreibung und Kommasetzung korrekt?
Passt die Überschrift zur Argumentation?
Ist die Überschrift interessant und weckt sie das Interesse der Lesenden?
Argumentation schreiben – Das Wichtigste
- Eine Argumentation kann als zielgerichtete und durchdachte Zusammenstellung von Argumenten beschrieben werden.
- Ein Argument ist eine Aussage, die dazu dienen soll, eine These zu begründen.
- Die sechs als seriös geltenden Argumenttypen sind das Faktenargument, das Autoritätsargument, das normative Argument, das analogisierende Argument, das indirekte Argument und das Plausibilitätsargument.
- Der Aufbau eines kompletten Argumentes bezieht sich auf das Prinzip der Fünferkette.
- Ein Argument besteht aus den unverzichtbaren Grundpfeilern These, Begründung und Beispiel.
- Das Fazit (eine Schlussfolgerung) und der Appell (eine Aufforderung) gehören ebenfalls zu den Bestandteilen des Arguments, allerdings müssen sie nicht zwingend für den Aufbau herangezogen werden.
- Eine Argumentation gliedert sich, so wie viele Textarten, in Einleitung, Hauptteil und Schluss.
- Die Einleitung dient dazu, den Leser, in das Thema einzuführen.
- Danach werden im Hauptteil nacheinander alle Pro- und Contra-Argumente so angeordnet, dass sie den Leser von der eigenen Meinung überzeugen: Die Argumente werden hierbei aufsteigend angeführt (vom Schwächsten bis zum Stärksten).
- Des Weiteren kann die Sandwich-Methode (Aufbau: eigenes Argument – Argument der Gegenseite – eigenes Argument) verwendet werden.
- Im Schlussteil der Argumentation wird schließlich alles Wichtige noch einmal zusammengefasst.
- Eine Argumentation wird im Präsens geschrieben.
- Contra-Argumente sollten mit eigenen Gegenargumenten entkräftet werden. Die Gegenargumente sollten mit Beispielen veranschaulicht werden.
Nachweise
- Deutschbuch Orientierungswissen (2021), Cornelsen.
- Duden (2020), 28. Edition. Duden.
- deutsch.punkt 4 (2012), Klett Verlag.
- Cicero (54 bis 51 vor Christus). De re publica (Über das Gemeinwesen). Cicero.
- Deutschbuch für die Oberstufe (2016), Literatur und Film: Analyse, Interpretation und Erörterung. Cornelsen.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Argumentation schreiben
Was sind Beispiele für Argumente?
- Viele Erkrankungen wurden durch Impfungen ausgerottet.
- Um viel Fleisch zu produzieren, werden Tieren Medikamente verabreicht. Diese Medikamente werden bei Verzehr in den menschlichen Organismus aufgenommen. Die dadurch entstehenden Resistenzen können tödliche Folgen haben.
- Organentnahmen werden erst durchgeführt, wenn keine Chance auf Heilung mehr besteht. Daher ist sicher, dass der Spender die Organe nicht mehr benötigt.
Wie ist der Aufbau einer Argumentation?
- These
- Argument
- Beleg
Wie schreibt man einen Schluss bei einer Argumentation?
Der Schluss deiner Argumentation sollte deine Argumentation abrunden.
Hier fasst du das Wichtigste noch einmal zusammen und begründest deine eigene Meinung.
Wie schreibt man eine gute Einleitung?
Deine Argumentation sollte mit einer kurzen Einleitung, die zum Thema hinführt, beginnen. Dafür solltest du das Thema mindestens einmal konkret benennen.
Wie schreibt man eine Argumentation?
Die Argumentation gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Während die Einleitung den Lesenden in das ausgewählte Thema einführt, dient der Hauptteil dazu, die in der Vorarbeit zusammengetragenen Argumente aufzuführen. Hierbei werden starke und schwache Argumente sowie Gegenargumente mit einbezogen. Der Schlussteil hält schließlich die Zusammenfassung des Wichtigsten bereit.
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