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Deutsch – Bildbeschreibung
Du musst im Fach Deutsch eine Bildbeschreibung verfassen und fragst Dich, was genau das eigentlich aussagt? Die Definition der Bildbeschreibung findest Du im Folgenden.
Eine Bildbeschreibung ist eine anschauliche und detaillierte Beschreibung eines Gemäldes, einer Skizze oder einer Fotografie. Die Bildbeschreibung setzt sich aus den optischen und faktischen Informationen des Bild zusammen.
Das Ziel von Bildbeschreibungen ist es, die wesentlichen Merkmale eines Bildes so anschaulich zu beschreiben, dass auch eine Person, die das Bild zuvor nie gesehen hat, sich dieses vorstellen kann.
Fotobeschreibung / Bildbeschreibungen – Vorbereitung
Für Bilderbeschreibungen gibt es immer einige Hinweise, auf die Du Dich gegebenenfalls vorbereiten kannst. Bevor Du mit der Bildbeschreibung loslegst, kannst Du Dir im Zuge Deiner Vorbereitung Notizen zu den folgenden Punkten machen:
- Bildart: Handelt es sich um ein Gemälde, eine Skizze, Karikatur oder ein Foto?
- Künstlerin/Künstler: Ist der Name des Künstlers oder der Künstlerin bekannt?
- Titel: Hat das Bild einen Titel?
- Größe: Welche Maße hat das Bild und in welchem Format wurde es gemalt? (Quer-/Hochformat)
- Entstehungszeit: Aus welcher Zeit oder Epoche stammt das Bild?
- Stil: Wie wurde das Bild erschaffen? (z. B. Acryl, Ölgemälde, Fotocollage)
- Thema: Was ist das Thema des Bildes? Was ist abgebildet? (z. B. Kirche, Tiere, Menschen)
- Farben: Welche Farben wurden genutzt? Welche Wirkung könnten sie auf Betrachtende haben?
- Proportionen: Sind die Größenverhältnisse der Bildinhalte abstrakt oder realitätsnah abgebildet?
- Perspektive: Aus welcher Perspektive wurde das Bild gemalt bzw. fotografiert?
- Einteilung: Was passiert im Hintergrund, in der Mitte und im Vordergrund des Bildes?
- Zentrales Motiv: Steht etwas oder jemand im Fokus des Bildes?
Eine Bildbeschreibung sollte so detailliert wie möglich sein.
Reihenfolge bei der Bildbeschreibung – Muster
Wie Du bei einer Bildbeschreibung vorgehen kannst, zeigt Dir diese Reihenfolge, die als Muster dienen kann. Zuerst kannst Du bei einer Bildbeschreibung auf das Hauptmotiv eingehen, danach fokussierst Du Dich auf alle weiteren Bildinhalte. So kannst Du z. B. dabei vorgehen:
von oben nach unten bzw. von unten nach oben
von vorne nach hinten bzw. von hinten nach vorne
von links nach rechts bzw. von rechts nach links
von allgemeinen Beobachtungen zu den Details
Mona Lisa – Bildbeschreibung Beispiel
Wie diese Reihenfolge verschriftlicht aussehen kann, zeigt das Beispiel dieser Bildbeschreibung von Mona Lisa. Wenn Du erst allgemein anfängst und anschließend in eine detaillierte Beschreibung übergehst, könnte der Anfang der Bildbeschreibung zum Beispiel so aussehen:
Der Vordergrund des Bildes zeigt eine hellhäutige Frau, die ihr Gesicht den Betrachtenden zugewandt hat. Sie hat schulterlange, dunkelbraune Haare, eine hohe Stirn, keine Augenbrauen und braune Augen. Ihr Mund deutet ein Lächeln an. Sie trägt ein dunkles Gewand mit weitem Ausschnitt und sitzt auf einem Stuhl, der Körper ist zur linken Bildseite gerichtet. Dabei stützt sie sich auf der Stuhllehne ab, wobei ihre rechte Hand auf ihrem linken Unterarm liegt.
Bildbeschreibung – Aufbau und Schreiben
Eine Bildbeschreibung besteht aus dem Aufbau einer Einleitung, gefolgt von einem Hauptteil sowie einem Schlussteil und wird immer im Präsens verfasst.
Der erste Schritt liegt bei der reinen Beschreibung des Bildes. Die Interpretation gehört schon zur Bildanalyse, die danach erfolgt. Versuche bei der Bildbeschreibung auf eine wertende Wortwahl zu verzichten und achte auf eine objektive Schreibweise. Anstatt "auf dem Bild sehe ich..." schreibst Du "auf dem Bild ist .... zu sehen".
Die Bildanalyse ist kein Teil der Bildbeschreibung, baut aber auf ihr auf. Je nach Aufgabenstellung kann es vorkommen, dass von Dir auch eine Bildanalyse bzw. eine Interpretation des Bildes verlangt wird.
Bildbeschreibung – Einleitung
Die Einleitung der Bildbeschreibung enthält die allgemeinen Informationen zum Bild. In der Einleitung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Bildname
- Thema/ Motiv
- Bildart und ggf. Malstil
- Größe und Format
- Künstler*in
- Zeit und Ort des Entstehens
- Quelle (z.B. Museum, Zeitungsartikel)
Das Thema oder Motiv des Bildes nennt man in der Kunst auch "Sujet".
Ein Beispiel für eine Einleitung findest Du im Folgenden:
Das Gemälde ,,Mona Lisa'' ist zwischen 1503 und 1506 von dem italienischen Maler Leonardo da Vinci erschaffen worden. Das Ölgemälde hat eine Größe von 77cm x 53 cm und ist im Hochformat gemalt. Es wird seit 1797 im Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre ausgestellt. Das Bild zeigt eine Frau mit übereinander gelegten Armen und einer Landschaft im Hintergrund.
Es kann sein, dass manche Informationen zu einem Bild nicht bekannt sind. In so einem Fall kannst Du anmerken, dass dieses Detail unbekannt ist.
Hauptteil einer Bildbeschreibung
Im Hauptteil fasst Du die Informationen zusammen, die Du bei Deiner Vorbereitung bereits gesammelt hast. Im Hauptteil konzentrierst Du Dich auf folgende Aspekte:
- Bildperspektive
- Komposition
- Bildmotive
- Farbgebung und Lichtverhältnisse
Bildperspektive
Die Bildperspektive gehört zum Bildaufbau und zeigt die Verhältnisse des Bildraumes zu den abgebildeten Elementen. Damit ist ein im Bild festgelegter Horizont gemeint. Die dadurch erzeugte Perspektive legt den Standpunkt fest, aus dem das Bild betrachtet werden soll und lenkt dadurch den Blick des Betrachtenden.
Es gibt drei Perspektiven: die Normalperspektive, die Vogelperspektive und die Froschperspektive.
Das Wort Perspektive stammt vom lateinischen Wort perspicere ab und bedeutet "hindurchsehen".
Normalperspektive
Die Normalperspektive wird auch Zentralperspektive genannt. In dieser Perspektive liegt die Horizontlinie in der Mitte des Bildes, wodurch der Eindruck vermittelt wird, dass man dem Bildmotiv als Betrachtende direkt gegenübersteht. Auf der Horizontlinie liegt ein Fluchtpunkt, in dessen Richtung sich die Motive im Bild verkleinern.
Die Horizontlinie ist die Linie, die z. B. in Naturbildern die Landschaft vom Himmel trennt. Je nachdem, wo der Künstler oder die Künstlerin die Linie platziert hat, entstehen dadurch verschiedene Perspektiven. Liegt die Horizontlinie über dem Bildmotiv, entsteht die Vogelperspektive. Wird sie unter das Bildmotiv verlegt, entsteht die Froschperspektive. In der Normalperspektive liegt die Horizontlinie hinter dem Bildmotiv.
Der Fluchtpunkt ist ein Punkt auf der Horizontlinie. Alle (gedanklichen) Linien des Bildes laufen auf diesen Punkt zu, wodurch der Bildinhalt verkleinert dargestellt wird und eine räumliche Tiefe entsteht.
Das Bild "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci ist ein bekanntes Beispiel für die Normalperspektive. Es zeigt Jesus mit seinen Jüngern in dem Moment, als er sagt, einer von ihnen würde ihn verraten.
In diesem Bild befinden sich hinter Jesus drei Fenster, die den Blick auf eine Landschaft freigeben. Die Landschaft befindet sich mittig im Hintergrund. Hinter dem Bildmotiv – der Personengruppe am Tisch – liegt also die Horizontlinie. Für die Betrachtenden wirkt es so, als würde er oder sie sich nur wenige Meter vor dem Tisch befinden und frontal auf diesen blicken.
Vogelperspektive
In dieser Perspektive schaust Du wie ein Vogel von oben auf das Bild, wie im folgenden Beispielbild.
Im oberen Bereich dieses Bildes trifft der Himmel auf die Erde. Hier liegt die Horizontlinie mit einem mittig platzierten Fluchtpunkt. Du blickst aus einer Distanz auf das Bildgeschehen herab, wodurch die abgebildeten Elemente verkleinert wirken.
Froschperspektive
In der Froschperspektive liegt der Bildhorizont im unteren Bereich des Bildes, wie im folgenden Beispielbild:
In dieser Perspektive wirken die abgebildeten Bildinhalte größer, als sie in der Realität sind. Das erzeugt das Gefühl, Du müsstest zu dem Bildinhalt aufschauen. Besonders bei Fotografien kannst Du die Froschperspektive daran erkennen, dass Elemente im Vordergrund oftmals unscharf werden. In diesem Beispielbild ist das Laub unscharf, da der Fokus auf das eigentliche Bildmotiv, den Pilz, gerichtet wird.
Komposition
Zu dem Hauptteil einer Bildbeschreibung gehört auch die Komposition des Bildes dazu. Darunter wird die Aufteilung des Bildes und die Positionierung der enthaltenen Elemente verstanden. Du kannst Dir dabei folgende Frage stellen: Folgt die Anordnung einem bestimmten Muster? Es gibt viele Arten der Bildkomposition und die meisten Künstler*innen bedienen sich an bestimmten Ordnungsprinzipien.
Der Goldene Schnitt
Unter dem Goldenen Schnitt versteht man ein bestimmtes Teilungsverhältnis zweier Größen zueinander. Stell Dir dazu das Bild in einem Raster vor. Der Schwerpunkt des Bildes befindet sich im Beispielbild "Raster des Goldenen Schnitts" in der rechten Hälfte des Rasters.
Es gibt auch noch andere Raster, die dem Goldenen Schnitt entsprechen. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, schau in der Erklärung "Goldener Schnitt" vorbei!
Symmetrie und Asymmetrie
Symmetrie und Asymmetrie spielen für die Bildkomposition ebenfalls eine Rolle. Objekte eines Bildes befinden sich symmetrisch zueinander, wenn die Anzahl und Größe der Bildelemente auf beiden Bildseiten gleich aufgebaut ist (rechte und linke Bildseite bzw. obere und untere Bildseite).
Auf dem Trevi-Brunnen in Rom sind die Figuren auf allen Ebenen parallel zueinander angeordnet, wie Du auf dem folgenden Bild sehen kannst:
Die Figuren sind in etwa gleich groß und von ähnlicher Gestalt, sodass sie in der Komposition gleich viel Platz einnehmen. Würde man das Bild vertikal in der Mitte teilen, so wären in der linken Bildhälfte genauso viele Elemente enthalten wie in der rechten Bildhälfte.
Eine asymmetrische Komposition liegt vor, wenn in einem Bild verschiedene Elemente in unterschiedlicher Größe und Anordnung auftauchen. Im folgenden Bild findest Du eine asymmetrische Komposition.
Würde man dieses Bild in der Mitte teilen, würde die Figur im Zentrum mehr Bildfläche auf der linken als auf der rechten Bildhälfte einnehmen.
Ballung und Streuung
Manchmal platzieren Künstler*innen mehrere Bildelemente zusammen oder teilweise übereinander an einer Stelle des Bildes. Das wird in der Kunst Ballung genannt und ist besonders beim Malen von Stillleben beliebt, wie auf dem folgenden Bild.
In diesem Bild sind die einzelnen Motive so gemalt, wie sie in der Realität auch auf dem Tisch liegen würden, nämlich über- oder hintereinander. Die unteren Teile der Flasche und der Gläser sind nicht zu sehen, sondern von dem vorderen Obst verdeckt.
Das Ordnungsprinzip der Streuung ist das malerische Gegenteil der Ballung. Hier gibt es ebenfalls mehrere Elemente, die in einem Punkt des Bildes übereinanderliegen. Von diesem Punkt aus verteilen sich die Objekte aber scheinbar willkürlich über die gesamte Bildfläche, was eine dynamische oder chaotische Wirkung erzeugen kann.
Gruppierung und Reihung
Ein häufig gemaltes Ordnungsprinzip, insbesondere bei kirchlichen Motiven, ist die Gruppierung. Dabei werden mehrere Bildelemente in kleineren Gruppen in verschiedenen Bereichen des Bildes positioniert, wie hier im Bild "Scene at the Signing of the Constitution of the United States" von Howard Chandler Christy.
In diesem Bild gibt es folgende Gruppen:
- große Gruppe vom linken Bildrand bis in den Hintergrund
- sitzende Gruppe im Mittelpunkt
- kleine Gruppe am rechten Bildrand
- drei Figuren auf dem Podest
Die Bildelemente können auch nebeneinander in einer Reihe auf einer (gedanklichen) waagerechten Achse platziert werden. Diesen Bildaufbau nennt man Reihung, wobei sich die aufgereihten Bildelemente meistens ähnlich sehen.
Geschlossene und offene Komposition
Manche Bildinhalte werden von den Seiten des Bildes begrenzt. In einem solchen Fall handelt es sich um eine geschlossene Komposition. Im Bild "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci findest Du ein Beispiel für eine geschlossene Komposition.
Hier werden durch die Seiten des Bildes der Raum und somit die dargestellte Szene selbst eingeschränkt. Der Bildinhalt wird von rechts, links, oben und unten durch die Wände, den Boden und die Decke des Raumes eingeschlossen. Eine geschlossene Komposition wird oft durch das Hinzufügen von Wänden, Säulen oder ähnlichem hervorgerufen.
Offene Kompositionen hingegen gehen (theoretisch) über den Bildrand hinaus. Oft ist das bei Landschaftsbildern der Fall, bei denen nur ein kleiner Ausschnitt dargestellt wird, wie hier im folgenden Bild.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt einer Landstraße. Dabei kannst Du erkennen, dass der Straßenrand im vorderen Teil nach rechts und links aus dem Bild weitergeht. Auch die Häuserreihe links sowie die Baumreihe rechts sind nur ein Ausschnitt von dem, wie die Ansicht in Wirklichkeit wäre.
Wenn Du Dir diese beiden Ordnungsprinzipien wie ein Bewegtbild vorstellen würdest, könnten die abgebildeten Personen aus dem Bild herausgehen, wenn die Komposition offen ist. Ist sie geschlossen, könnten die Personen sich nur innerhalb des abgebildeten Bildraumes bewegen.
Der inhaltliche Aufbau ist besonders wichtig, wenn Du das Bild im Nachhinein analysieren musst. Der Künstler oder die Künstlerin beabsichtigt häufig, einen bestimmten Sachverhalt darzustellen. Durch die Position einzelner Elemente oder Personen können Künstler*innen z. B. deren Beziehung zueinander ausdrücken oder geschichtliche Zusammenhänge zeigen.
Bildmotive
Ein Bildmotiv ist das, was im Bild abgebildet ist. Wie Du an den Beispielbildern siehst, können das Personen, Gebäude, Landschaften oder Stillleben sein. Du kannst Dir notieren, wie das Motiv aussieht: Dazu gehören Größe, Form oder die Lage im Bildraum. Bei Personen kannst Du auch auf Mimik, Gestik und welche Tätigkeiten sie im Bild machen eingehen.
Farbgebung und Lichtverhältnisse
Unter dem Aspekt der Farbgebung und Lichtverhältnisse beschreibst Du, welche Farben der oder die Künstler*in verwendet hat und wie sie auf Betrachtende wirken können:
- Welche Farben wurden verwendet? Gibt es Kontraste?
- Wurden reine Farben verwendet oder wurden verschiedene Farben miteinander vermischt?
- Wurden Farben mit einem eher kalten Unterton verwendet oder mit einem eher warmen Unterton?
- Wie ist die Intensität der Farben? Gibt es Farben, die sehr dominant hervorstechen?
Achte auch darauf, ob die Farben den Gegebenheiten der Realität entsprechen. Ist z. B. im Bild die Sonne nicht gelb, sondern schwarz gemalt, ist das ein auffälliger Punkt, auf den Du in der anschließenden Interpretation genauer eingehen solltest.
Auch das Verhältnis von Licht und Schatten ist ein wichtiger Bestandteil der Bildbeschreibung. Achte darauf, ob die Motive selbst Schatten werfen oder ob bestimmte Merkmale der Motive schattiert sind. Orientiere Dich dazu an diesen Fragen:
- Welche Lichtquellen sind zu erkennen? (z. B. Kerze, Sonne)
- Aus welcher Richtung kommt das Licht? (z. B. hinter dem Bildmotiv, von links oben)
- Welche Motive liegen im Licht, welche im Schatten?
Mithilfe der Informationen, die Du zu Bildkomposition, Bildperspektive, Motive und Farb- und Lichtgestaltung gesammelt hast, kannst Du im Hauptteil folgende Fragen beantworten:
- Wo im Bild ist was zu sehen? Ist es eher im Hintergrund, Vordergrund oder am seitlichen Bildrand?
- Wie ist der Abstand zwischen einzelnen Elementen oder Personen? Stehen sie dicht beieinander?
- Gibt es Begrenzungen im Bild? Zeigt es z. B. einen geschlossenen Raum oder eine offene Landschaft?
- Was fällt auf den ersten Blick auf? Was ist erst beim genaueren Hinsehen zu erkennen?
- Wie wurden einzelne Elemente gemalt? Detailliert oder eher großflächig?
- Welche Farben wurden benutzt? Helle oder dunklere?
- Welcher Eindruck und welche Stimmung vermittelt das Bild dadurch?
- Gibt es Lichtquellen? Von wo kommt das Licht? Gibt es Schatten?
Ein Hauptteil zum Gemälde "Mona Lisa" könnte wie im folgenden gekürzten Beispiel aufgebaut sein:
Die Farben, die im Vordergrund stehen, sind dunkle Brauntöne, die sich in der der Kleidung und der Haare der dargestellten Frau wiederfinden. Die Ärmel ihrer Kleidung sind goldgelblich und weisen einen ausgiebigen Faltenwurf auf. Die Haut ist in hellen, gelblichen Tönen gehalten, wodurch ein Kontrast zu der Kleidung entsteht. Dadurch wird der Blick des Betrachtenden auf das Gesicht der Mona Lisa gelenkt.
Für die Landschaft im Hintergrund sind überwiegend grünstichige Farbtöne, sowie Beige und ein Braunton mit Rotnuance verwendet worden. Die Felsenlandschaft in der Hintergrundmitte zeigt detailreiche Schattierungen und wird von einem sich schlängelnden Weg durchquert. Der Fluss und die Wälder sind verschwommen gemalt worden und wirken dadurch in weiter Ferne.
Die Mona Lisa ist mit ihrem Oberkörper einer Lichtquelle zugewandt, die von der mittleren linken Bildseite in das Bild hineinstrahlt und einen leichten Schatten auf ihr Gesicht, ihren Hals und ihre Hände wirft.
Schlussteil einer Bildbeschreibung
Im Schlussteil der Bildbeschreibung fasst Du alle Deine Erkenntnisse darüber zusammen, was Du im Bild entdeckt hast. Halte Dich dabei kurz und knapp. Verzichte auf Details und gib nur die wichtigsten Aspekte wieder. Falls es die Aufgabenstellung von Dir verlangt, kannst Du in diesem Teil auch Deinen Eindruck oder Deine Meinung zu dem Bild schreiben.
Dein Schlussteil könnte in etwa so aussehen:
Der Mittelpunkt des Gemäldes von Leonardo da Vinci stellt die Mona Lisa dar, die vor dem Hintergrund einer entfernt wirkenden Landschaft in verschiedenen überwiegend dunklen Brauntönen gemalt worden ist. Durch die Normalperspektive scheint es, als würde sie dem Betrachtenden direkt gegenübersitzen und diesen anlächeln.
Bildbeschreibung – Redemittel
Gerade, wenn Du ein großes und detailreiches Bild beschreibst, ist es wichtig, gewisse Redemittel einzusetzen, um dein Text interessanter zu machen. Hierfür kannst Du insbesondere abwechslungsreiche Satzanfänge und Adjektive verwenden. Deine Beschreibung sollte dabei nicht wertend sein. Achte daher stets auf Deine Formulierungen bzw. Redemittel.
Adjektive – Bildbeschreibung Beispiel
Gewisse Adjektive können in Deiner Bildbeschreibung vorteilhafter sein als andere. Anstatt zu schreiben: "Das Bild ist farblos, blass und die Stimmung ist traurig", könntest Du dies etwa wie folgt formulieren:
Der Künstler verwendet dunkle Farben, deren Farbintensität mit einem hohen Weißanteil abgeschwächt worden ist. Dadurch wirkt das Bild traurig.
In der ersten Formulierung wird gesagt, dass das Bild traurig ist (im Sinne von "das Bild selbst hat Gefühle"). Das Beispiel hingegen erklärt, weshalb die verwendeten Farben auf die Betrachtenden traurig wirken kann.
Bildbeschreibung – Sätze/Satzanfänge
Auch abwechslungsreiche Sätze bzw. Satzanfänge werten Deine Bildbeschreibung auf. Im Folgenden findest Du einige Sätze/Satzanfänge, die Du für eine Bildbeschreibung verwenden kannst.
- Das Bild zeigt.../Auf dem Bild ist ... zu sehen
- Das Ölgemälde/die Fotografie/Skizze von...ist ein Werk aus dem Jahr...
- Der Fokus liegt auf.../Im Fokus liegt...
- Im Vordergrund/Hintergrund befindet sich...
- Der oder die Künstler*in verwendet helle/klare/dunkle/abgemischte Farben...
- Es wurden intensive/blasse Farben verwendet.
- Das Motiv befindet sich im vorderen/hinteren/rechten/linken Bereich des Bildes.
- Die dunklen/hellen Farben vermitteln eine mysteriös/friedlich wirkende Atmosphäre.
- Aus der oberen/unteren Bildmitte/Bildrand erhellt eine Lichtquelle das Bildmotiv.
Bilderbeschreibung – Beispiel
Im folgenden Teil findest Du ein verkürztes Beispiel, wie eine Bilderbeschreibung der "Mona Lisa" aussehen könnte. Das Beispiel soll den Aufbau von Einleitung und Hauptteil verdeutlichen.
Das vorliegende Bild zeigt das Gemälde ,,Mona Lisa'' von Leonardo da Vinci, das zwischen 1503 und 1506 fertiggestellt worden ist und damit zu einem Gemälde der Renaissance zählt. Das Ölgemälde befindet sich seit 1797 im Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre. Es zeigt eine sitzende Frau mit einer Landschaft im Hintergrund.
Das Bild ist in der Normalperspektive gemalt. Im Mittelpunkt sieht man die leicht lächelnde Mona Lisa. Durch die Normalperspektive vermittelt da Vinci den Eindruck, dass Mona Lisa dem oder der Betrachtenden direkt in die Augen blickt. Ihre rechte Hand ist locker über den linken Unterarm gelegt, ihr Oberkörper zur linken Bildseite und damit den Betrachtenden abgewandt.
Mona Lisas schulterlangen, braunen Haare trägt sie in einem Mittelscheitel. Ihre Augen sind braun und wirken freundlich, aber distanziert. Sie hat eine gerade, längliche Nase und ihr Mund ist geschlossen. Ihr Kleid zeigt den Ansatz ihres Dekolletés und ist in verschiedenen Naturtönen in Braun gehalten. Zusätzlich trägt sie einen schwarzen Mantel über ihrem Kleid.
In diesem Teil wurde zuerst das zentrale Motiv des Bildes vorgestellt: die Mona Lisa. Deshalb wurde alles, was mit Mona Lisas Aussehen und Kleidung zu tun hat, als Erstes beschrieben. Es wird also von vorne nach hinten gearbeitet.
Im Hintergrund ist eine dunklere und düster wirkende Landschaft mit Bergen, Wäldern und einem Fluss zu sehen. Die Landschaft ist verschwommen und neblig, sie wirkt mysteriös und unnahbar. Des Weiteren beginnt die Landschaft im Hintergrund ungefähr auf der Achselhöhe von Mona Lisa. Aus dieser Bildaufteilung lässt sich erkennen, dass sich die Landschaft weit hinter der Frau befindet. Rechts und links von Mona Lisa schlängelt sich ein Weg entlang. Durch die dunkle, verschwommene Farbgebung hebt die Landschaft sich kaum von der Kleidung der Mona Lisa ab. Der Horizont ist durch hellere Farben gestaltet.
In diesem Teil wurde der Bildhintergrund beschrieben. Die Reihenfolge hier ist also: von vorne nach hinten.
Gute Bilder für Bildbeschreibung
Ob es per se gute Bilder für Bildbeschreibungen gibt, lässt sich pauschal nicht sagen. Es sollte jedoch ein Bild sein, auf dem alles gut erkennbar ist. Auch kann es von Vorteil sein/leichter fallen, wenn mehrere Sachen auf dem Bild zu sehen sind, auf die eingegangen werden kann. Aber auch ein Bild mit weniger Inhalt kann intensiv beschrieben werden.
Bildbeschreibung — Das Wichtigste
- Deutsch – Bildbeschreibung:
- Bei einer Bildbeschreibung werden Bilder (oder Karikaturen, Gemälde, Zeichnungen, Fotos, ...) möglichst detailgetreu und mit eigenen Worten beschrieben.
- Bildbeschreibung –Aufbau:
- besteht immer aus Einleitung, Hauptteil und Schlussteil.
- Bildbeschreibung – Einleitung:
- In die Einleitung gehören alle informativen Fakten über das Bild.
- Im Hauptteil beschreibst Du die Perspektive, das Motiv, den Bildaufbau und die Farb- und Lichtverhältnisse.
- Bildbeschreibung Beispiel:
- Es gibt drei verschiedene Perspektiven, die eine unterschiedliche Wirkung auf die Betrachtenden haben:
- die Zentralperspektive,
- die Vogelperspektive und
- die Froschperspektive.
- Es gibt drei verschiedene Perspektiven, die eine unterschiedliche Wirkung auf die Betrachtenden haben:
- Bildbeschreibung – Muster der Ordnungsprinzipien, nach denen ein Bild aufgebaut werden kann.
- Die wichtigsten sind der Goldene Schnitt, Symmetrie, Asymmetrie, Ballung, Streuung, Gruppierung, Reihung, offene und geschlossene Komposition.
- Im Schlussteil fasst Du die wichtigsten Merkmale des Bildes zusammen.
- Bildbeschreibung – Redemittel:
- Achte auf wertfreie, aber ausdrucksstarke Adjektive
- und abwechslungsreiche Satzanfänge.
Nachweise
- Abb. 6: The picture "The Trevi Fountain" by Jebulon is licensed under CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Detail_Neptune_Trevi_fountain_Rome_Italy.jpg
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Bildbeschreibung
Was ist eine Bildbeschreibung?
Eine Bildbeschreibung ist eine anschauliche und detaillierte Beschreibung eines Gemäldes, einer Skizze oder einer Fotografie. Die Bildbeschreibung setzt sich aus den optischen und faktischen Informationen des Bild zusammen.
Wie ist eine Bildbeschreibung aufgebaut?
Eine Bildbeschreibung ist ähnlich aufgebaut wie eine schriftliche Textzusammenfassung. Es gibt also eine Einleitung mit allgemeinen Informationen, einen Hauptteil mit der Beschreibung und einen Schlussteil, der das Wichtigste noch einmal zusammenfasst.
Was gehört in eine Bildanalyse?
In eine Bildanalyse gehört etwas anderes als in eine Bildbeschreibung: Sie thematisiert das vorher beschriebene Bild und setzt es in einen historischen Zusammenhang oder in Beziehung zu bestimmten Personen wie beispielsweise dem Künstler oder der Künstlerin.
Wie schreibt man eine gute Bildbeschreibung?
Um eine gute Bildbeschreibung zu schreiben, solltest Du Dir bereits beim Betrachten ausführliche Notizen machen. Beachte die Perspektive bei einer Bildbeschreibung und die Reihenfolge. Schau Dir die Verhältnisse der Farben, der Lichter und der Proportionen genau an. Beschreibe erst das Offensichtliche und dann kleinere Details. Vergiss nicht Name, Entstehungsort und -datum des Bildes zu erwähnen.
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