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Stellungnahme – Bedeutung
Stellung beziehst Du immer, wenn Du Deine Meinung zu einer Thematik äußerst und Dich positionierst.
Die Stellungnahme ist ein Text, in dem die Autorinnen und Autoren ihre Position zu einem bestimmten Thema darlegen, ihre Meinung begründen und erläutern.
In einer Stellungnahme sollte die eigene Meinung für oder gegen eine Thematik nicht nur genannt, sondern auch mit Argumenten und Beispielen begründet werden. Ziel der Stellungnahme ist es, die Lesenden von den eigenen Ansichten zu überzeugen, über einen Sachverhalt zu informieren oder ein angesprochenes Problem zu klären.
Du kannst zu einer Vielzahl von Themen oder Fragen Stellung beziehen. Ein Leserbrief an eine Zeitung ist genauso eine Stellungnahme wie eine Beschwerde an ein Unternehmen. Die Stellungnahme kann auch dazu dienen, eine falsche Behauptung zu entkräften und das Gegenteil zu beweisen. Dabei ist es besonders wichtig, die eigenen Ansichten nachvollziehbar zu begründen.
Stellungnahme – Aufbau
Eine Stellungnahme besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und Schluss. Der Hauptteil bildet dabei den Kern des Textes, in dem Du Deine Argumente darlegst.
Stellungnahme – Einleitung
In der Einleitung werden die Lesenden kurz informiert, worum es in der Stellungnahme gehen soll. Dazu wird das Thema der Stellungnahme genannt und prägnant begründet, wieso genau diese Thematik behandelt wird. Außerdem äußern die Autorinnen und Autoren in der Einleitung bereits ihre eigene Meinung und nennen die These ihrer Stellungnahme. Dadurch verdeutlichen die Schreibenden, aus welcher Position sie die Stellungnahme schreiben.
Eine These ist eine Behauptung, die überprüft werden soll oder als Grundlage für eine Diskussion dient.
Wenn die Stellungnahme auf einer Textgrundlage basiert, sollten auch die wichtigsten Informationen zum Text genannt werden. Dazu gehören:
- der Titel
- der Autor oder die Autorin
- der Veröffentlichungsort und das Veröffentlichungsdatum
- die Textart
- das Thema der Textvorlage
Stellungnahme – Hauptteil
Der Hauptteil ist der wichtigste Abschnitt einer Stellungnahme. Hier wird die These ausführlicher beschrieben und die Argumente werden detailliert ausgeführt. Mithilfe des Hauptteils soll die Meinung des Autors oder der Autorin gestützt werden, um die Lesenden für den eigenen Standpunkt zu gewinnen.
In der StudySmarter-Erklärung "Argumentation schreiben" findest Du eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Arten von Argumenten, die Du verwenden kannst!
Die Argumente sollten niemals alleinstehen, sondern müssen ausführlich begründet und mit Beispielen unterstützt werden. Durch die nachvollziehbare Begründung und die anschaulichen Beispiele wird die Argumentation verständlich für die Lesenden und wirkt auch überzeugender. Die Argumente sollten dabei logisch sortiert sein und aufeinander aufbauen.
Es empfiehlt sich, mit dem schwächsten Argument zu starten. Im Verlauf der Argumentation sollten die Argumente dann immer stärker werden, sodass das schlagkräftigste Argument am Ende des Hauptteils steht. Damit bleibt dieses den Leserinnen und Lesern am besten im Gedächtnis.
Wichtig ist auch, die richtige Anzahl an Argumenten zu verwenden. Zu wenige Argumente überzeugen die Leserschaft nicht, aber eine große Menge an Argumenten kann die Lesenden überfordern und erweckt eventuell den Eindruck, dass die Meinung ohne eine Vielzahl von Begründungen nicht plausibel ist.
Als ungefähre Richtlinie kannst Du Dir merken, dass eine Stellungnahme in der Regel drei verständliche und gut sortierte Argumente enthalten sollte.
Stellungnahme – Schluss
Im Schlussteil der Stellungnahme werden die relevanten Punkte des Hauptteils noch einmal kurz zusammengefasst. Daraufhin solltest Du ein Fazit ziehen, wobei Du auch gern die These aus der Einleitung aufgreifen kannst.
Das Fazit wirkt besonders überzeugend für die Leserschaft, wenn für angesprochene Probleme oder mögliche Schwierigkeiten eine Lösung angeboten wird. Neben Ideen zur Problemlösung kann aber auch ein Appell an die Lesenden gerichtet werden, der sie zum Handeln auffordert. Besonders der letzte Satz der Stellungnahme sollte ausdrucksstark sein und den Lesenden im Gedächtnis bleiben.
Eine rhetorische Frage eignet sich besonders gut für das Ende der Stellungnahme. Das ist eine Frage, auf die keine Antwort erwartet wird, was die Lesenden zum eigenständigen Nachdenken anregen kann oder sie auffordert, selbst aktiv zu werden.
Stellungnahme schreiben
Eine Stellungnahme kann den Zweck erfüllen, die Lesenden von der eigenen Meinung zu überzeugen, ein Problem anzusprechen oder etwas zu kritisieren. Da sie also nicht objektiv geschrieben sind, solltest Du eine Stellungnahme stets kritisch betrachten und Dir verdeutlichen, dass die Autorin oder der Autor einen persönlichen Standpunkt vertritt.
Stellungnahme – Vorlage
Ein wichtiger Schritt beim Schreiben einer Stellungnahme ist die Vorbereitung. Mit einer Vorlage, an der Du Dich orientieren kannst, kannst Du besser einer einheitlichen Argumentationslinie folgen und die Argumente sinnvoll aufeinander aufbauen.
Einige Musterformulierungen für eine eigene Stellungnahme findest Du im Abschnitt "Stellungnahme – Muster für Formulierungen". Auch ein Musterbeispiel für eine Stellungnahme findest Du in dieser Erklärung.
Vor dem Schreiben solltest Du Dir zuerst überlegen, an wen die Stellungnahme adressiert ist und in welchem Kontext sie stehen soll. Eine Stellungnahme zu einem Zeitungsartikel muss beispielsweise andere Argumente enthalten als eine Beschwerde an die Arbeitgeberin bzw. den Arbeitgeber. Es muss also beachtet werden, dass jede Stellungnahme ein bestimmtes Publikum anspricht und einen konkreten Zweck erfüllt.
Als Nächstes musst Du einen eigenen festen Standpunkt zum Thema der Stellungnahme entwickeln. Dafür solltest Du möglichst viele Informationen über die Thematik sammeln, auf denen Du Deine eigene Meinung aufbauen kannst.
Auch eine vorläufige These oder erste Gedanken zu möglichen Argumenten, Beispielen oder Begründungen solltest Du notieren. Für die Ausarbeitung einer Vorlage der Stellungnahme können z. B. eine Stichwortsammlung oder Mindmap hilfreich sein. So kannst Du alle Ergebnisse der Recherche festhalten.
Als letzter Schritt vor dem Schreiben muss die Stichwortsammlung sortiert werden. Die Argumente sollten logisch aufeinander aufbauen, zum Beispiel, indem sie vom schwächsten zum stärksten Argument führen. Danach sortierst Du die Begründungen, Beispiele oder Erfahrungen den passenden Argumenten zu. Anschließend kannst Du Deine Stellungnahme schreiben.
Stellungnahme mit Textgrundlage
Für eine Stellungnahme mit Textgrundlage wird ein Text einer anderen Autorin oder eines anderen Autors als Material vorgegeben. Zu diesem Text sollst Du dann Stellung beziehen. Hierbei wird die Argumentation des Schreibenden im Hauptteil analysiert, aber auch bewertet oder kritisiert oder der eigenen Meinung gegenübergestellt.
Für eine Stellungnahme mit Textgrundlage eignen sich z. B. Zeitungsartikel oder kurze Kommentare aus Zeitungen als Textvorlage. Dabei solltest Du immer beachten, in welchem Kontext der Ausgangstext geschrieben ist und welches Publikum angesprochen wird.
Doch bevor Du zu einem Ausgangstext Stellung beziehen kannst, solltest Du den Text gründlich bearbeiten. Folgende Schritte können Dir bei der Vorarbeit für die Stellungnahme helfen:
- Lies den gegebenen Text gründlich. Markiere dabei wichtige Textstellen und notiere Deine Gedanken zu den einzelnen Abschnitten.
- Überlege, ob es Zitate aus dem Text gibt, die Deine Meinung unterstützen oder die Du gut entkräften kannst. Markiere diese.
- Bringe dann die Punkte aus dem Text in eine für die Stellungnahme logische Reihenfolge.
- Entwickle eine eigene Position zur Meinung der Autorin oder des Autors und stelle eine These auf.
Beim Schreiben der Stellungnahme mit Textgrundlage kannst Du Dich nun an Deiner Struktur orientieren. Wichtig ist jedoch, auch eigene Argumente anzuführen und diese mit Beispielen oder Begründungen zu unterstützen. Eine Stellungnahme mit Textgrundlage sollte sich also nicht ausschließlich an der Textvorlage orientieren, sondern Deine Meinung zum Thema verdeutlichen.
Stellungnahme – Muster für Formulierungen
In diesem Abschnitt findest Du einige Beispiele für Formulierungshilfen, die dabei helfen, der Stellungnahme eine deutliche Struktur zu verleihen und verschiedene Argumente sinnvoll miteinander zu verknüpfen.
Einleitung
- Im Folgenden möchte ich mich mit … beschäftigen.
- Deshalb stellt sich die Frage …
- Daher bin ich der Meinung, dass …
Verknüpfung von Argumenten
- Nicht zu unterschätzen ist aber auch …
- Des Weiteren/Weiterhin …
- Zudem/Außerdem …
- Deshalb/Daher/Demzufolge/Deswegen …
- Dennoch/Jedoch …
- Nicht nur …, sondern auch …
- Ein weiterer Gesichtspunkt ist …
- Viele Argumente sprechen für/gegen ...
- Zu bedenken ist allerdings …
- Es ist ebenfalls wichtig …
Vermeide sich wiederholende Formulierungen wie "Im ersten Argument …, im zweiten Argument …" oder "Das erste Argument …, das zweite Argument …"!
Beispiele und Materialien einbauen
- Wie das Beispiel deutlich macht …
- Der Text/das Material/die Tabelle verdeutlichen …
- Das folgende Beispiel zeigt …
- Dies wird auch im Text/anhand von dem Beispiel klar …
- Aus eigener Erfahrung weiß ich …
- Anhand meiner Erfahrungen kann ich sagen …
Denk daran, bei Textbezügen und Zitaten eine Quellenangabe zu ergänzen!
Schluss
- Insgesamt lässt sich also sagen …
- Abschließend möchte ich betonen, dass …
- Daher komme ich zu dem Schluss …
- Ich würde mir für die Zukunft wünschen ...
- Ich befürchte …
Stellungnahme – Beispiel
In diesem Abschnitt findest Du ein Beispiel für eine Stellungnahme mit Textgrundlage. Achte darauf, dass Du das Material, aus dem Du Informationen entnimmst, auch immer angibst, z. B. in dieser Form (M 1, Z. 3). In dieser Stellungnahme geht es um die Abschaffung von Hausaufgaben:
Hausaufgaben sind für viele Schülerinnen und Schüler ein nerviges Thema. In einem Artikel von "Der Spiegel" aus dem Jahr 2008 wird berichtet, dass Hausaufgaben ohnehin nicht zu einer besseren Lernleistung führen. Ich vertrete ebenfalls die Meinung: Hausaufgaben sollten abgeschafft werden.
Die alleinige Bearbeitung der Hausaufgaben ist oft nicht zielführend, vor allem wenn Schülerinnen und Schüler den Stoff im Unterricht nicht verstanden haben. Dann kommt es auf die Hilfe von Eltern oder Mitschülern an. Vielleicht würde die Schülerin oder der Schüler die Hausaufgaben auch gar nicht machen, weil er oder sie die Aufgabe nicht versteht, davon frustriert ist und demotiviert wird.
Außerdem verkürzen Hausaufgaben die Freizeit. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass Hausaufgaben viel freie Zeit einnehmen. Viele Schülerinnen und Schüler sind müde, wenn sie den ganzen Tag in der Schule verbracht haben und damit vielleicht auch unkonzentrierter beim Hausaufgaben machen, was den Lerneffekt reduziert. Besonders Schülerinnen bzw. Schülern mit z. B. einem langen Schulweg oder mehreren Hobbys bleibt durch die Hausaufgaben wenig Freizeit für sich selbst. Dies kann auf Dauer zu Stress führen und sich sogar negativ auf die Lernleistung auswirken.
Ein weiteres wichtiges Argument, das auch in der Studie1 erwähnt wird, ist, dass Schüler durch Hausaufgaben kaum oder gar nicht dazulernen. Dies bestätigt auch eine Studie der TU Dresden, bei der die befragten Lehrerinnen und Lehrer angeben, dass sie bei drei Viertel der Schülerinnen und Schüler keinen Lernerfolg feststellen konnten1. Eigentlich sind Hausaufgaben ja vor allem zum Üben und Vertiefen des Unterrichtsstoffs gedacht. Da sie diesen Zweck aber anscheinend nicht erfüllen, sind Hausaufgaben überflüssig.
Insgesamt lässt sich also sagen, dass Hausaufgaben die Freizeit verkürzen, schwieriger allein zu bearbeiten sind und keinen merklichen Lernerfolg hervorbringen. Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte hier eine Hausaufgabenbetreuung innerhalb der Schule sein. Bei der Studie der TU Dresden waren 70 % der Schülerinnen und Schüler der Meinung, dadurch weniger Fehler zu machen und effizienter arbeiten zu können1. Auch eine Art Trainingsstunde, die auf das Lernniveau der Schülerinnen und Schüler angepasst ist, wird im Artikel des "Spiegel" als Möglichkeit genannt. Ich finde, dass es eine gute Möglichkeit sein könnte, weil Schülerinnen und Schüler sich so austauschen oder sofort Fragen stellen können, wenn sie etwas nicht verstehen. Zudem geht so keine Freizeit außerhalb der Schule verloren. Dadurch werden die klassischen Hausaufgaben abgeschafft und der Lernerfolg vergrößert.
In der Einleitung wird die vertretene Meinung deutlich gemacht, dann werden im Hauptteil drei Argumente angeführt und begründet, ehe im Schluss eine mögliche Lösung aufgezeigt wird. Dabei gibt es immer wieder Rückbezüge zur Textgrundlage.
Stellungnahme - Das Wichtigste
Stellungnahme – Bedeutung: Die Stellungnahme ist ein Text, in dem die Autorinnen und Autoren ihre Position zu einem bestimmten Thema darlegen, ihre Meinung begründen und mit Beispielen erläutern.
Stellungnahme – Aufbau: Eine Stellungnahme besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss.
Stellungnahme – Einleitung: Die Einleitung nennt das Thema und eine These, die die Meinung des Autors verdeutlicht.
Stellungnahme – Hauptteil: Die Argumente zur Unterstützung der Autorenmeinung werden erläutert.
Stellungnahme – Schluss: Im Schluss werden eine Zusammenfassung geschrieben bzw. ein Fazit gezogen und mögliche Lösungen präsentiert.
Stellungnahme schreiben: Es wird zwischen einer Stellungnahme mit Textgrundlage und ohne Textgrundlage unterschieden.
Stellungnahme – Vorlage: Um eine Stellungnahme zu schreiben, solltest Du zuerst den eventuell gegebenen Text bearbeiten und eine Vorlage mit Argumenten und Beispielen erstellen, um Deinen Text besser zu strukturieren.
Stellungnahme – Muster für Formulierungen: Mögliche Satzanfänge sind "Daher bin ich der Meinung, dass..." oder "Viele Argumente sprechen für/gegen...".
Stellungnahme – Beispiel: Beispiele für Stellungnahmen können ein Leserbrief an eine Zeitung oder eine Beschwerde bei einem Unternehmen sein.
Nachweise
- www.spiegel.de: Studie der Universität Dresden - Hausaufgaben bringen nichts. (25.11.2022)
- www.muster-formular.de: Stellungnahme schreiben. (25.11.2022)
- www.prüfung-ratgeber.de: Stellungnahme schreiben – Aufbau und Musterbeispiel. (25.11.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Stellungnahme
Wie schreibe ich eine Stellungnahme?
Eine Stellungnahme macht die Meinung der Autorin oder des Autors zu einem bestimmten Thema deutlich. Um zu überzeugen, solltest Du anschauliche Beispiele und schlagkräftige Argumente anbringen. Achte auch auf eine logische Reihenfolge der Argumente. Am besten schreibst Du Dir diese auf, bevor Du die Stellungnahme schreibst.
Wie soll eine Stellungnahme aufgebaut sein?
In der Einleitung wird das Thema genannt, die Meinung des Autors deutlich gemacht und eine These aufgestellt. Im Hauptteil werden Argumente und Beispiele angeführt, um diese These zu stützen. Im Schluss kann zusammengefasst, ein Fazit gezogen und eine Lösung vorgeschlagen werden.
Wie schreibt man eine kurze Stellungnahme?
Zuerst sollte deutlich werden, worum es in der Stellungnahme geht und welche Meinung Du vertrittst. Dann sollten Argumente und Beispiele folgen, die Deine Position stützen. Zum Schluss kannst Du zusammenfassen und ein Fazit ziehen.
In welcher Zeit schreibe ich eine Stellungnahme?
Da es sich um den Ausdruck einer Meinung handelt, wird eine Stellungnahme im Präsens verfasst.
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