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Als kurze Zusammenfassung von "A Lesson Before Dying" kannst du dir diese Stichpunkte merken:
- Jefferson wurde zu Unrecht zum Tode verurteilt
- Lehrer Grant Wiggins hilft Jefferson
- Jefferson soll, im zutiefst rassistischen Süden der USA, immerhin als würdevoller Mann sterben
Neben Wiggins und Jefferson spielen auch die Figuren Miss Emma, Tante Lou und Vivian eine Rolle. Ernest J. Gaines Buch behandelt Themen wie Glaube an Gott, Rassismus und ein zutiefst ungerechtes System, sowie den Tod. Diese Themen kannst Du z. B. bei einer Interpretation von "A Lesson before Dying" aufgreifen.
"A Lesson Before Dying" – Figuren
Zuerst lernst du die Figuren bzw. Charaktere des Romans "A Lesson Before Dying" kennen. Mit Abbildung 1 kannst du dir einen Überblick über die Personen und ihre Beziehungen zueinander verschaffen.
Die folgende Tabelle gibt dir ein paar mehr Einzelheiten zu den Figuren aus "A Lesson Before Dying":
Figur | Charaktereigenschaft |
Grant Wiggins |
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Jefferson |
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Tante Lou |
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Miss Emma |
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Pfarrer Ambrose |
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"A Lesson Before Dying" – Zusammenfassung
Ernst J. Gaines Roman "A Lesson Before Dying" beginnt damit, dass Grant Wiggins bereits einige Jahre auf einer Plantage außerhalb von Bayonne, Louisiana arbeitet. Doch dann wird ein junger Mann namens Jefferson verhaftet. Grant und Jefferson lernen sich kennen, weil Tante Lou und Miss Emma die beiden Männer zusammenbringen. Tante Lou und Miss Emma sind beste Freundinnen.
Die Gerichtsverhandlung
Jefferson schließt sich zwei Männern an, um zu einem Spirituosengeschäft zu gehen. Die beiden Männer und der Ladenbesitzer streiten sich und es kommt zu einer Schießerei, bei der die drei Männer sterben. Jefferson bleibt überfordert am Tatort. Daraufhin wird er verhaftet und wegen Mord angeklagt.
Jeffersons Anwalt argumentiert vor Gericht, dass Jefferson nicht mehr als ein Narr und kaum wertvoller als ein Schwein sei und deshalb nicht zu der Tat fähig gewesen sei. Die Jury kommt dennoch zu der Entscheidung Jefferson für schuldig zu erklären und er wird zum Tode verurteilt.
Auch wenn die Handlung von "A Lesson Before Dying" im Jahr 1940 spielt, gibt es im Bundesstaat Louisiana nach wie vor die Todesstrafe. Es gibt verschiedene Varianten der Todesstrafe, in Louisiana gibt es heutzutage aber nur noch die Giftspritze. Lies mehr über die Staaten in den USA in der Zusammenfassung "USA Staaten".
Das Kennenlernen mit Grant
Miss Emma beschließt, dass sie Jefferson helfen möchte, wie ein Mann zu sterben. Sie sucht daraufhin Hilfe bei Grant. Grant möchte sich jedoch nicht in Jeffersons Fall einmischen. Nach erheblichem Druck seiner Tante Lou, willigt Grant ein, dass er probieren wird, Jefferson zu helfen.
Miss Emma, Tante Lou und Grant besuchen daraufhin Jefferson in seiner Zelle. Dort bemerken sie, dass Jefferson sich die Worte des Anwalts zu Herzen genommen hat. Schweigend und launisch widersetzt Jefferson sich den Versuchen Grants, ihm zu helfen.
Der Durchbruch
Während der nächsten Besuche verhindert Jefferson weiterhin Grants Versuche mit ihm zu reden. Jedes einstündige Treffen endet mit einem Misserfolg, doch Grant gibt nicht auf.
Beim vierten Besuch sprechen Grant und Jefferson über Jeffersons letzte Mahlzeit. Dieses Gespräch beginnt, die Barriere zwischen den beiden Männern niederzureißen. Grant bringt ihm ein Notizbuch und bittet ihn, seine Gedanken darin aufzuschreiben. Darin notiert Jefferson seine Gedanken über den Unterschied zwischen Menschen und Schweinen.
Grant versucht Jefferson die Bedeutung seines Todes zu erklären und dass die Art und Weise, wie Jefferson seinem Tod begegnet, sich auf das Selbstbewusstsein und das Potenzial der black community auswirken wird.
Als das Hinrichtungsdatum für Jefferson bekannt gegeben wird, besuchen ihn viele Leute. Durch den Ansturm beginnt Jefferson die Dimension der Aufgabe, die Grant ihm gegeben hat, zu verstehen. Er erkennt, dass sein Tod viel mehr als einen gewöhnlichen Tod darstellen wird. Grant ist begeistert von Jeffersons Fortschritt.
Jeffersons Tod
Grant kann sich nicht dazu durchringen zu Jeffersons Hinrichtung zu gehen, weil er und Jefferson eine tiefe Verbindung aufgebaut haben. Zum Zeitpunkt der Hinrichtung fordert Grant seine Schüler*innen auf, zu Ehren von Jefferson neben ihren Schreibtischen zu knien (taking the knee).
Taking the knee ist eine symbolische Geste, bei der sich eine Person in der Öffentlichkeit hinkniet. Es dient als Zeichen gegen Rassismus. Heutzutage ist taking the knee international bekannt und wird vor allem von Sportler*innen und Unterstützer*innen von "Black Lives Matter" praktiziert.
Grant verlässt verzweifelt das Klassenzimmer. Ein paar Minuten später kommt ein Stellvertreter aus dem Gerichtsgebäude und informiert Grant, dass die Hinrichtung beendet sei. Der Vertreter bestätigt ihm, dass Jefferson der mutigste Mann im Raum war an diesem Morgen. Grant schaut schweren Herzens und taub über die Stadt und stellt fest, dass er weint.
"A Lesson Before Dying" Buch – Aufbau & Sprache
Das Buch "A Lesson Before Dying" fällt unter das Genre historische Fiktion. Allerdings beruht die Geschichte im Ansatz auf wahren Erlebnissen von Willie Francis. Der Roman spielt in den 1940er Jahren in Bayonne, Louisiana.
Unter historischer Fiktion versteht man Romane, die in der Vergangenheit spielen und sich mit den tatsächlichen Begebenheiten in der Epoche beschäftigen. Die Charaktere und Handlungsabläufe stellen allerdings keinen Realitätsanspruch dar, sind also fiktiv.
Willie Francis war eine Black Person of Color und ein jugendlicher Straftäter. Im Jahre 1945 wurde er im Bundesstaat Louisiana wegen Mordes an Andrew Thomas, einem Cajun-Apothekenbesitzer, zum Tode verurteilt. Wirklich bekannt wurde Francis, weil er den ersten Hinrichtungsversuch 1946 mit dem elektrischen Stuhl überlebte. Nachdem eine Berufung seines Falles vor dem Supreme Court in den USA fehlgeschlagen war, wurde er 1947 im Alter von 18 Jahren hingerichtet.
Ernest J. Gaines hat den Roman "A Lesson Before Dying" in 31 Kapitel gegliedert. In diesen Kapiteln schildert der Protagonist Grant Wiggins als Ich-Erzähler die Geschehnisse des Romans.
"A Lesson Before Dying" wird als Rückblick in chronologischer Reihenfolge durch Grant Wiggins erzählt. Das heißt, dass er die Geschehnisse in der Reihenfolge wiedergibt, wie sie auch tatsächlich geschehen sind. Gaines Roman beginnt mit Jeffersons Verurteilung und endet mit seinem Tod. Während Grant die Geschehnisse wiedergibt, gibt es keine Rückblenden oder Vorahnungen.
Im Roman findest du zwei Erzähler: Grant und Jefferson. Der Großteil der Geschichte wird von Grant geschrieben, doch in Kapitel 29 erhältst du Einblick in Jeffersons Gedanken, da Teile aus seinem Notizbuch gezeigt werden. Darin wird deutlich, dass Jefferson nicht richtig schreiben gelernt hat. Durch den Kontrast von richtiger (Grants) und falscher (Jeffersons) Rechtschreibung macht Gaines deutlich, dass Bildung für People of Color nicht selbstverständlich ist. Ein Beispiel, wie Jefferson schreibt, findest du hier:
Dieses und alle weiteren Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus dem Roman "A Lesson Before Dying" (1993) von Ernest J. Gaines.
Da Jefferson nicht viel Bildung erhalten hat, schreibt er die Wörter, wie sie sich richtig für ihn anhören. So wird aus human ("Mensch") wenn du es schnell aussprichst und das h nicht betonst, schnell ein youman.
Außerdem wird viel Slang aus dem Süden der USA in dem Roman genutzt. Hinzu kommen Begriffe aus dem französischen und der ethnischen Gruppe der Cajun. Im Folgenden lernst du einige Beispiele dazu.
You trying to get me wool-gathered"
and on one side I wrote, “Je t’aime. Je t’aime. Je t’aime.”
He called her “Nannan” and he had called Mr. Oscar “Parain”—godmother and godfather"
Wool-gathered ist ein Begriff im Lousianna-Slang, Je t'aime wird heute noch im Französischen für "Ich liebe dich" verwendet. Nannan ist ein Begriff aus Cajun, mit dem Patentanten betitelt werden.
wool-gathered = confused (verwirrt)
Je t'aime = I love you
nannan = godmother (Patentante)
Die Cajun sind eine ethnische Untergruppe der Creole, die hauptsächlich in Louisiana leben. Ursprünglich handelte es sich um Menschen, die aus Frankreich nach Kanada immigrierten, die jedoch im 17. Jahrhundert umgesiedelt wurden. Wenn von Creole oder Cajun gesprochen wird, versteht man darunter Menschen, die französische Wurzeln haben. Creole umfasst dabei Schwarze und Weiße Menschen, während bei Cajun oft nur von Weißen Menschen gesprochen wird.
Symbolik in "A Lesson Before Dying"
Ernest J. Gaines Roman "A Lesson Before Dying" enthält einige Symbole, die für die Geschichte bedeutsam sind. Hier findest du einen Überblick über folgende Symbole: das Notizbuch, den Stuhl, die Kirche sowie Essen und Trinken.
Das Notizbuch
Eines Tages während eines Besuchs bietet Grant Jefferson an, dass er ihm ein Notizbuch und einen Stift bei seinem nächsten Besuch mitbringen kann. Das Notizbuch soll Jefferson dabei helfen, seine Gedanken zu notieren und zu sortieren. Grant sagt Jefferson, dass sie bei den nächsten Besuchen über Jefferson Gedanken und Sorgen sprechen können.
- Das Notizbuch stellt Jeffersons Wiederverbindung mit seiner Menschlichkeitdar.
- eine Versöhnung, die durch Grant ermöglicht wurde
- Indem Jefferson seine Gedanken niederschreibt, reflektiert er über seine Position in einer ungerechten Welt.
- Er fängt an, ernsthaft über sein Leben nachzudenken.
- Das Notizbuch symbolisiert auch die Freundschaft zwischen Grant und Jefferson.
- Mit dem Notizbuch drückt Grant seinen Wunsch aus, Jefferson zu unterrichten und zu helfen.
- Jefferson schreibt in das Notizbuch, als würde er einen Brief an Grant schreiben.
- Das deutet darauf hin, dass Jefferson Grant um Rat bittet, selbst wenn er alleine in seiner Zelle ist.
Zuletzt symbolisiert das Notizbuch die Hoffnung auf eine zukünftige Zusammenarbeit nicht nur zwischen Schwarzen, sondern auch zwischen Schwarzen und Weißen. Das zeigt sich dadurch, dass Paul, der Weiße Stellvertreter des Sherrifs, Grant das Notizbuch übergibt und darum bittet, seine Hand zu schütteln.
Der Stuhl
Der Stuhl in dem Jefferson sterben muss, wird von einem großen schwarzen Lastwagen geliefert. Als der Stuhl ankommt, ruft er viele unterschiedliche Reaktionen bei den Bewohner*innen der Stadt hervor.
Melvina Jack ist eine Person of Color und Bewohnerin der Stadt. Sie arbeitet in Edwins Kaufhaus als sie den Lastwagen vorbeifahren sieht. In dem Lastwagen sieht Melvina den Stuhl, der für Jeffersons Hinrichtung geliefert wird. Sie meint im Anschluss, dass es sie ihre ganze Kraft gekostet habe, um auf den Beinen zu bleiben, nachdem sie den Stuhl gesehen hat.
Der Lastwagen fährt langsam durch die Stadt und alle kommen aus ihren Häusern, um ihn zu sehen. Einige fürchten den Stuhl und ihnen wird schlecht, wenn sie ihn sehen oder an ihn denken. Einige behandeln das Thema mit großer Sorgfalt und zögern darüber Witze zu machen. Andere jedoch, vor allem Weiße Männer, scherzen darüber, den Stuhl als Warnung für People of Color zu benutzen, dass sie auf ihre Schritte Acht geben sollen.
Der Stuhl symbolisiert die Gewalt des ungerechten Systems, das Jefferson verurteilte und unter dem er leidet. Der Stuhl repräsentiert auch die Angst, die Rassismus den Menschen einflößt.
Die Kirche
Miss Emma, Tante Lou und Pfarrer Ambrose glauben, dass Gott ihnen hilft. Sie nutzen diesen Glauben, um sich angesichts von Vorurteilen und Ungerechtigkeit zu trösten.
Grant lehnt Gott und die Kirche ab. Pfarrer Ambrose ist der Meinung, dass Grant durch seinen Atheismus, die Möglichkeit, dass etwas für die Verbesserung der Gesellschaft getan werden kann, ablehnt.
Mit diesen Worten konfrontiert Pfarrer Ambrose Grant. Der Pfarrer weist Grant darauf hin, dass das Knien vor Gott die Menschen nicht demütigt, sondern ihnen Würde verleiht. Pfarrer Ambrose zeigt Grant, dass selbst, wenn man vor Gott kniet, man gleichzeitig stolz sein kann und selbstbewusst sein kann.
Für Pfarrer Ambrose ist eine würdevolle Existenz jemand, der an Gott glaubt und seinen Glauben auslebt. Grant hat sich jedoch von der Kirche abwendet und ist Atheist. Das ist etwas, das Pfarrer Ambrose verurteilt und für ihn keine würdevolle Existenz ist.
Als Grant im Laufe des Romans erkennt, dass seine Ablehnung der Kirche daher stammt, dass er selbst nicht in der Lage ist sich mit der black community auseinanderzusetzen, beginnt er zu reflektieren. Das führt dazu, dass er sich in den Augen von Pfarrer Ambrose einer würdevollen Existenz nähert.
Die Kirche symbolisiert also die Hoffnung, dass sich die Gesellschaft ändern wird.
Essen und Trinken
Miss Emma bringt Jefferson Essen. Als Jefferson sich weigert die Mahlzeit zu sich zu nehmen, nimmt Grant die Verweigerung des Essens als Ausdruck von Jeffersons Wut auf seine Familie wahr. Grant bittet Jefferson daraufhin zu essen, um seiner Patentante Miss Emma zu zeigen, dass er sie liebt.
Als Grant sauer auf Tante Lou wird, beleidigt er sie, indem er sich weigert das Essen, das sie gekocht hat zu essen. Grant bittet außerdem seine Schüler*innen Erdnüsse und Pekannüsse als Geschenk für Jefferson zu sammeln.
"Tell—tell the chirren thank you for the pe-pecans," he stammered. I caught myself grinning like a fool. I wanted to throw my arms around him and hug him.
Das Zitat zeigt deutlich, dass das Essen symbolisch für Zuneigung gegenüber einer Person ist. Das wird dadurch deutlich, dass als Jefferson sich für die Nüsse bedankt, Grant ihn in Folge umarmen möchte.
Auch im Schlüsselmoment, als Grant anfängt Jefferson zu unterrichten, bietet er Jefferson Essen an. Mehr dazu später.
Zentrale Themen und Motive in "A Lesson Before Dying"
Jetzt kennst du bereits die wichtigsten Symbole aus "A Lesson Before Dying". Im Folgenden erfährst du etwas über die zentralen Themen und Motive, die Ernest J. Gaines in seinem Roman anspricht.
Ungerechtigkeit erkennen und Verantwortung übernehmen
Grant kritisiert oft die Gesellschaft. Er ärgert sich bitter über den Rassismus der Weißen und kann es nicht ertragen, an Jeffersons ungerechte Verurteilung und Inhaftierung nachzudenken. Grant sehnt sich danach, abzuhauen und der Gesellschaft zu entkommen.
Jeffersons Prozess bestärkt Grants Pessimismus. Grant sieht die Boshaftigkeit eines Systems, das darauf ausgelegt ist, die Überlegenheit einer Rasse gegenüber einer anderen aufrechtzuerhalten. Er sieht, wie ein Mann durch wenige Worte eines Anwalts auf die Ebene eines Schweins herabgesetzt wird, einen Richter, der in Bezug auf Gerechtigkeit blind ist und eine Jury, die für die Wahrheit taub ist. Deutlich macht Grant seinen Glauben an eine ungerechte Gesellschaft, indem er folgenden Satz sagt:
Twelve white men say a black man must die, and another white man sets the date and time without consulting one black person. Justice?
Das Zitat zeigt Grants Pessimismus und sein nicht vorhandenes Vertrauen in das System. Es wird auch deutlich, dass er fest daran glaubt, dass Weiße Black People of Color weiterhin unterdrücken wollen, indem zwölf Weiße Männer über das Leben einer Person of Color entscheiden ohne, dass auch nur eine Schwarze Person gefragt wird. Grant zweifelt an der Gerechtigkeit eines zutiefst rassistischen Systems.
Die ganze Stadt akzeptiert Jeffersons Verurteilung mit feierlichem Schweigen. Sogar Grant schweigt und widersetzt sich seiner Tante Lou und Miss Emma, die ihn anflehen, Jefferson beizubringen, wie er seine Menschlichkeit wiedererlangen kann.
Im Laufe des Romans erkennt Grant jedoch, dass Zynismus dem Prinzip Hinlegen und Sterben gleichkommt. Grant wird klar, dass auch kleine Siege Veränderungen bewirken können. Grant akzeptiert im Laufe des Romans Jeffersons Notlage als seine eigene und beginnt für Jeffersons Rettung zu kämpfen.
Grant akzeptiert seine Pflicht gegenüber der Gesellschaft, in der er lebt. Daraufhin unternimmt Grant den ersten Schritt, um diese zu verbessern.
Erlösung im Tod
Mit durchgängigen Hinweisen auf Jesus Christus und seine Kreuzigung betont der Roman "A Lesson Before Dying", dass der Tod eines Mannes von großer Bedeutung sein und eine Gemeinschaft stärken kann. Das meint auch Grant, als er Jefferson nahe bringt, dass er und sein Tod größer als alle Menschen aus Bayonne sein kann. Damit spielt Grant darauf an, dass der Tod von Jefferson mehr als ein Tod ist, sondern von großer Bedeutung auch für die black community ist.
Als Jefferson für ein Verbrechen verurteilt wird, das er nicht begangen hat, ist er zunächst wütend und bockig. Er redet mit niemandem und isst wie ein Tier, indem er auf allen Vieren geht und seinen Kopf in die Tüte mit dem Essen steckt. Da sein Weißer Anwalt ihn als Schwein bezeichnet hat, verhält er sich folglich so. Sein Todesurteil befreit ihn schlussendlich von all dem Rassismus, den er erfahren hat.
Jefferson lernt durch Grants Unterricht anders über Dinge nachzudenken und erlangt so neue Erkenntnisse über sich und wie die Welt in der er lebt funktioniert. Er hat einen geistigen Wandel durchgemacht, der ihn Dinge anders betrachten lässt.
Am Endes des Romans versteht Jefferson, dass er der Gesellschaft trotzen kann, indem er als Mann stirbt. Und zwar der Gesellschaft, die ihn zu Unrecht beschuldigt hat und nicht nur des Mordes, sondern auch seiner Hautfarbe schuldig befunden hat.
Jefferson weiß, dass er seine Gemeinschaft stolz machen wird, wenn er sich weigert, sich in den letzten Momenten seines Lebens zu beugen. Aus diesen Gründen geht er ruhig zu seiner Hinrichtung und Zuschauer*innen sagen, er sei der stärkste Mann im Raum, wie das folgende Zitat zeigt.
He was the strongest man in that crowded room
- Paul
Religion
Jefferson wird im Laufe des Romans zu einer Christusfigur. Zu Unrecht vor Gericht gestellt und verurteilt, stirbt Jefferson als Märtyrer.
Märyter*innen sind Menschen, die aufgrund ihres Glaubens willentlich leiden oder sogar den Tod auf sich nehmen.
Der Bürgermeister versucht einige der Assoziationen von Jefferson mit Christus zu zerstreuen, indem er das Hinrichtungsdatum auf zwei Wochen nach Ostern festlegt. Aber sein Bewusstsein für die Symbolik verstärkt ihre Kraft um so mehr.
Auch Grant beginnt Jefferson für eine Christusfigur zu halten, indem er vor ihm Buße tut und sagt, dass er sich verloren fühlt. Wenn Jefferson ihm jedoch den Weg zeige, dann könne er Erlösung finden und wenn nicht als Christ, dann als aktives Mitglied seiner Gemeinschaft.
"A Lesson Before Dying" – Interpretation Kapitel 22
Eine Szene im 22. Kapitel von "A Lesson Before Dying" bietet sich gut als Interpretation an: Grant und Jefferson unterhalten sich über Jeffersons letztes Mahl. Dafür wünscht sich Jefferson eine Gallone Vanilleeis, denn er hat, obwohl er Eiscreme liebt, nie mehr als einen Fingerhut auf einmal gegessen.
- Diese Aussage markiert den ersten Schritt von Jeffersons Besserung.
- die Barriere zwischen den beiden Männern beginnt zu fallen
- Die Symbolik des Essens und Trinkens kommt in dieser Schlüsselstelle zur Geltung.
- Durch diese Symbolik beginnen Grant und Jefferson sich einander zu nähern und Freunde zu werden.
Jefferson hat die erste Hälfte des Romans wie betäubt verbracht. Er hat kaum gesprochen und um nicht gebeten. Er äußerte keinen persönlichen Wunsch und erlaubte, dass Menschen ihn fütterten und herumtrugen, als sei er das Tier, als das ihn sein Anwalt beschrieben hat –ein Schwein.
Mit dem einfachen Wunsch nach Eiscreme beginnt er sich wieder wie ein Mensch zu verhalten, indem er Verlangen und Persönlichkeit zu Ausdruck bringt.
Jeffersons Bitte veranschaulicht auch die Anfänge seiner Selbstwertfindung.
- er nimmt das erste Mal seine magere Portion nicht wortlos entgegen
- sondern sagt, er hätte gerne eine größere Portion, eine ganze Gallone
- Obwohl Jefferson hier über Essen spricht, wird sich dieser Wunsch schnell ausdehnen auf den Wunsch nach mehr Respekt.
"A Lesson Before Dying" – Message
Die Message von "A Lesson Before Dying" ist, dass jeder Mensch Würde und Wert hat, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder seiner sozialen Stellung. Der Roman zeigt, wie ein ungebildeter schwarzer Mann durch Unterstützung und Fürsorge lernt, seine Würde und seinen Wert als Mensch zu schätzen und anzunehmen.
Die Message des Romans ist, dass selbst ein brutales, rassistisches System, nicht die Menschlichkeit beseitigen kann. Der Roman legt auch die Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen aufgrund von Rasse und Klasse in den Vereinigten Staaten im 20. Jahrhundert bloß.
Menschenwürde
Die Menschenwürde spielt im Laufe des Romans eine zentrale Rolle für Jefferson. Es geht darum mit Würde und als Mann zu sterben. Zu dieser Thematik gibt es einige Zitate, die den Aspekt der Menschenwürde aufgreifen und darstellen.
Im ersten Kapitel bittet Jeffersons Verteidiger die Jury, Jeffersons Leben zu verschonen, indem er andeutet, dass es grausam wäre einen Mann zu töten, der nicht schlauer oder moralischer sei als ein Schwein. Folgendes sagt er während Jeffersons Gerichtsverhandlung
What justice would there be to take this life? Justice, gentlemen? Why, I would just as soon put a hog in the electric chair as this.
- Jeffersons Strafverteidiger
Diese Worte des Anwalts nimmt sich Jefferson zu Herzen und wird von ihnen verfolgt. Er fängt aufgrund dieser Worte an, sich wie ein Schwein zu benehmen. Wütend weigert Jefferson sich zu sprechen und wühlt in seinem Essen.
Miss Emma erkennt die Auswirkungen der Worte des Anwalts auf Jefferson und macht es zu ihrer zentralen Aufgabe, Jefferson zu helfen wie ein Mensch zu sterben, nicht wie ein Tier.
Als Jefferson beschließt in Würde zu sterben, legt er damit alle höhnischen Stereotypen ab, die ihm von anderen Menschen auferlegt wurden. Da der Anwalt ein Stereotyp über Schwarze zum Ausdruck brachte, das von vielen Weißen vertreten wird, handelt Jefferson im Namen einer ganzen unterdrückten Gesellschaft, wenn er würdevoll stirbt. Das verdeutlicht Grant auch noch einmal.
I want you to show them the difference between what they think you are and what you can be.
- Grant Wiggins
Grant ist bewusst, dass die Gemeinschaft sich noch lange an Jeffersons Hinrichtung erinnern wird und möchte daher, dass Jeffersons letzte Momente einen starken Einfluss auf viele Menschen haben werden. Grant möchte, dass der Eindruck von Jeffersons Tod ein guter wird und bittet ihn um eine sehr schwierige Sache: in absoluter Würde zu sterben.
Grant möchte, dass Jefferson der Weißen Gesellschaft zeigt, dass er kein Tier ist, wie sie denken, sondern ein würdevoller Mann. Diese Rede weckt den normalerweise wütenden Jefferson und bringt ihn zum weinen.
In Kapitel 29 schreibt Jefferson folgende Worte an Grant in sein Notizbuch:
Good by mr wigin tell them im strong tell them im a man.
- Jefferson
Sein Abschied verdeutlicht, dass Jefferson bewusst ist, was sein Leben und sein Tod für seine Gemeinschaft bedeutet. Darum möchte Jefferson, dass Grant die Gemeinschaft stärkt, indem er ihnen mitteilt, dass er als starker Mann gestorben ist.
Jefferson richtet seine letzten Worte an den Mann, der ihm geholfen hat, sich zu ändern. Jefferson lebte vor Grant ein Leben der gedankenlosen Unterwerfung. Nach dem Prozess lebte Jefferson in Wut, benahm sich wie ein Tier und verletzte die Menschen, die ihn liebten. Dank Grant wurde Jefferson reflektiert und mutig.
Jefferson füllt sein Notizbuch mit liebevollen Worten für Grant und zeigt, dass ein Mann zu sein bedeutet, Zuneigung zu erwidern.
"A Lesson Before Dying" – Film vs. Buch
Ernest J. Gaines "A Lesson Before Dying" wurde unter dem gleichen Namen von Regisseur Joseph Sargent verfilmt und der Film kam 1999 in die Kinos. Die beiden Hauptrollen übernahmen Don Cheadle als Grant Wiggins und Mekhi Phifer als Jefferson.
Der Film "A Lesson Before Dying" lässt einige Aspekte aus, die für das Buch sowie Grants und Jeffersons Geschichte zentral sind. Hier findest du eine Tabelle, die dir einen Überblick über die wichtigsten Unterschiede zwischen dem Buch und dem Film aufzeigen.
Buch | Film |
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Symbole wie das Vanilleeis und der Stuhl spielen eine Rolle. | Beide Symbole fehlen im Film. |
"A Lesson Before Dying" – Ernest J. Gaines
Der Autor von "A Lesson before Dying" Ernest J. Gaines wurde 1933 mitten in der Weltwirtschaftskrise (englisch: The Great Depression) auf einer Plantage in Louisiana geboren.
- begann im Alter von neun für 50 Cent am Tag auf Feldern zu arbeiten
- Großteil seiner Kindheit verbrachte er bei seiner Tante Augusteen Jefferson
- war für ihn die mutigste Person seines Lebens
- Im Alter von 15 zog Gaines zu seinen Eltern nach Vallejo, Kalifornien.
- Dort entdeckte Ernest Gaines die öffentliche Bibliothek, fand dort jedoch kaum Bücher über Afroamerikaner*innen.
- Daher beschloss Gaines seine eigenen Bücher zu verfassen
- Er schrieb sich ein paar Jahre später an der San Francisco State University ein.
- Dort belegte Schreibkurse an der Stanford University.
Gaines veröffentlichte mehrere Romane zu dem Thema, das ihm am Herzen liegt: die black communities in Louisiana. Der erfolgreichste dieser Romane war "A Lesson Before Dying", der für den Pulitzer-Preis nominiert wurde und 1993 mit dem National Book Critics Circle Award ausgezeichnet wurde.
Der Pulitzerpreis ist ein US-amerikanischer Medienpreis. Es werden jedes Jahr Preise in 22 Kategorien vergeben.
Der National Book Critics Circle Award vergibt jedes Jahr Preise für die besten Bücher, die in englischer Sprache in sechs Kategorien veröffentlicht wurden. Diese Kategorien sind: Fiktion, Sachbücher, Biografie, Autobiografie, Poesie und Kritik.
A Lesson Before Dying - Das Wichtigste
- "A Lesson Before Dying" ist ein im Jahr 1993 erschienener Roman von Ernest J. Gaines.
- "A Lesson Before Dying" Zusammenfassung: In "A Lesson Before Dying" hilft der Protagonist Grant Wiggins dem zu Unrecht zum Tode verurteilten Jefferson, wie er im zutiefst rassistischen Süden Amerikas einen würdevollen Tod sterben kann.
- "A Lesson Before Dying" Figuren: Grant Wiggins, Jefferson, Tante Lou, Miss Emma, Vivian
- "A Lesson Before Dying" Interpretation:
- Symbole:
- das Notizbuch: Freundschaft zwischen Grant und Jefferson, Wiederherstellung von Jeffersons Menschlichkeit
- der Stuhl (Gewalt des ungerechten Systems, Angst den Rassismus verursacht)
- die Kirche (Hoffnung, dass sich die Gesellschaft verändert)
- Essen und Trinken (drückt Zuneigung aus)
- zentrale Themen und Motive: Ungerechtigkeit erkennen und Verantwortung übernehmen, Erlösung im Tod, Rassismus, Religion
- Symbole:
- Die Message von "A Lesson Before Dying" ist, dass jeder Mensch Würde und Wert hat, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe oder seiner sozialen Stellung.
- Ernest J. Gaines Buch gewann den National Book Critics Award und ein Film unter dem gleichen Namen kam 1999 in die Kinos.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema A Lesson Before Dying
Um was geht es in "A Lesson Before Dying"?
In "A Lesson Before Dying" geht es um den Lehrer Grant Wiggins, der einem Mann namens Jefferson hilft. Jefferson wurde Unrecht zum Tode verurteilt und lernt dennoch als ein würdevoller Mann zu sterben.
Was ist die wichtigste Message in "A Lesson Before Dying"?
Die wichtigste Message in "A Lesson Before Dying" ist, wie man einem zutiefst ungerechten System gegenüber treten soll: mit Würde.
Ist "A Lesson Before Dying" eine wahre Geschichte?
"A Lesson Before Dying" ist keine wahre Geschichte, aber beruht leicht auf der Geschichte von Willie Francis.
Was hat Jefferson in "A Lesson Before Dying" gelernt?
Jefferson hat in "A Lesson Before Dying" durch Grant gelernt, was sein Tod für die black community bedeutet. Dank Grant findet Jefferson zurück zu seiner Menschlichkeit und wird ein reflektierter und mutiger Mann, der einen würdevollen Tod stirbt.
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