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- "Driving Miss Daisy" spielt in Atlanta, Georgia, zwischen den Jahren 1948 und 1973
- Das Drama handelt von der Freundschaft zwischen Daisy Werthan und ihrem schwarzen Chauffeur Hoke Colburn
- "Driving Miss Daisy" behandelt die Themen Rassismus, Vorurteile und Freundschaft.
Das Stück "Driving Miss Daisy" wurde auch als Film adaptiert. Sowohl der Film als auch das Drama erhielten viele Auszeichnungen und positive Rezensionen, aber auch negative Kritik.
Möchtest du mehr zur literarischen Gattung des Dramas erfahren? In der Erklärung "Dramen" findest Du alles, was Du über das Thema wissen musst!
"Driving Miss Daisy" Charakterisierung
Wenn Du in der Schule eine Charakterisierung (auf Englisch characterization) von "Driving Miss Daisy" schreiben musst, bieten sich die zwei Hauptcharaktere Daisy Werthan und ihr Chauffeur Hoke Colburn an. Weitere Figuren sind
- Miss Daisys Sohn Boolie Werthan
- seine Frau Florine Werthan
- Daisys Dienstmädchen Idella
- Florine und Idella werden aber nur erwähnt und kommen nicht selbst in dem Stück vor.
Wie genau schreibt man nochmal eine Charakterisierung? Die Erklärung "Characterization" gibt Dir alle wichtigen Infos und Tipps. Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
"Driving Miss Daisy" Charakterisierung – Daisy Werthan
Sieh Dir für die Eigenschaften von Daisy, die Du in einer Charakterisierung nennen kannst, diese Stichpunkte an:
- Hauptfigur des Stücks
- traditionell
- hat Vorurteile gegenüber Schwarzen
- streng, herrisch, manchmal auch respektlos
- ist arm aufgewachsen, hat aber reich geheiratet
- hat früher als Lehrerin gearbeitet
- erkrankt am Ende des Dramas an Demenz
Daisy Werthan ist eine reiche, jüdische Witwe und lebt in Atlanta. Zu Beginn des Stücks, im Jahr 1948, ist sie 72 Jahre alt. Miss Daisy ist unabhängig und stur. Da sie einen Autounfall baute, stellt ihr Sohn den Chauffeur Hoke Colburn ein. Miss Daisy kann aber lange Zeit nicht akzeptieren, dass sie alt und auf Hilfe angewiesen ist. Ihr fällt es schwer, ihre Unabhängigkeit aufzugeben
"Driving Miss Daisy" – Hoke Colburn
Hoke Colburn kannst Du in einer characterization von "Driving Miss Daisy" so beschreiben:
- Chauffeur von Miss Daisy
- ungebildet
- arm
- stammt aus einfachen Verhältnissen
- geduldig, tolerant
- respektvoll
- selbstbewusst
- lässt sich nicht von Miss Daisys Respektlosigkeiten beeindrucken
- hat früher bereits als Chauffeur und Milchlieferant gearbeitet
- hat eine Tochter und eine Enkeltochter
Hoke Colburn ist die zweite Hauptfigur in "Driving Miss Daisy". Zu Beginn des Dramas ist er 60 Jahre alt und arbeitslos. Als Schwarzer Mann im frühen 20. Jahrhundert ist Hoke oft Opfer von rassistischer Diskriminierung. In seiner Kindheit gab es in den USA noch die "Rassentrennung", weshalb Hoke nicht zur Schule gehen konnte und nie lesen lernte.
"Driving Miss Daisy" – Boolie Werthan
- 40 Jahre alt
- Sohn von Daisy Werthan
- verheiratet mit Florine Werthan
- hat die Druckerei seines verstorbenen Vaters übernommen
- wohlhabender Geschäftsmann
- legt sehr viel Wert auf seinen sozialen Status
- verheimlicht seinen jüdischen Glauben aus Angst vor Ausgrenzung
- kümmert sich finanziell um seine Mutter, aber behandelt sie oft unsensibel
"Driving Miss Daisy" Zusammenfassung
Bei "Driving Miss Daisy" handelt es sich nicht um klassisches Drama, das in Szenen und Akte aufgeteilt ist. Die Handlung des Stücks fließt ineinander und folgt keiner bestimmten Struktur.
"Driving Miss Daisy" spielt in Atlanta im US-amerikanischen Bundesstaat Georgia. Das Drama beginnt im Jahr 1948, also zur Zeit der Trennung von Schwarzen und Weißen. Insgesamt umfasst die Handlung des Stücks 25 Jahre.
Im Folgenden findest du eine kurze Zusammenfassung von "Driving Miss Daisy".
Wenn du mehr zur Trennung von Weißen und Schwarzen in den USA wissen möchtest, schaue Dir die Erklärung zum Thema "The Civil Rights Movement in the USA" an.
Die erste gemeinsame Zeit
Als Daisy Werthan aus ihrer Garage fahren will, baut sie einen Autounfall. Ihr Sohn Boolie findet, dass sie zu alt ist, um noch selbst Auto zu fahren und stellt den Schwarzen Hoke Colburn als Chauffeur ein. Daisy widerspricht und wehrt sich eine Woche lang, von Hoke gefahren zu werden. Hoke sitzt nur in der Küche und wird von Miss Daisy angemeckert, wenn er mit Idella spricht oder aus Langeweile Daisys Möbel entstaubt.
Nach einer Woche erlaubt Miss Daisy Hoke das erste Mal, sie zum Supermarkt zu fahren. Während der Fahrt kontrolliert sie aber alles. Sie bestimmt, wie schnell Hoke fahren darf und wo er abbiegen soll.
Daisys Beziehung zu Hoke
Miss Daisys rassistische Vorurteile werden deutlich, wenn sie Hoke Diebstahl vorwirft. Er hat aber nur eine Dose Lachs aufgegessen, die er sofort ersetzt hat. Daisy schämt sich für ihre Vorurteile, Hoke ist aber nicht sauer auf sie und verzeiht ihr.
Als Miss Daisy erfährt, dass Hoke nicht lesen und schreiben kann, bringt sie es ihm bei. Trotzdem fällt es ihr manchmal noch schwer, ihn zu akzeptieren. Als Hoke Daisy auf eine Familienfeier außerhalb Georgias fährt, möchte er anhalten, um auf die Toilette zu gehen, aber Miss Daisy erlaubt es nicht. Hoke bleibt stur und kritisiert seine Arbeitgeberin, weil sie ihn wie ein Kind behandelt. Miss Daisy bereut ihr schlechtes Benehmen und möchte sich bessern.
Nach einiger Zeit beginnt Daisy langsam Hoke als ihren Chauffeur zu akzeptieren und behandelt ihn freundlicher. Eines Tages gärtnern die beiden gemeinsam, obwohl sie sich zuvor immer geweigert hatte, Hokes Hilfe im Garten anzunehmen. Im Winter kommt Hoke trotz glatter Straßen zur Arbeit und bringt Miss Daisy Donuts und Kaffee. Daisy ist beeindruckt und lobt ihn zum ersten Mal vor Boolie.
Der Bombenanschlag und Martin Luther King
Hoke fährt Miss Daisy zum jüdischen Tempel. Auf dem Weg dorthin geraten sie in einen Stau. Von einem Polizisten erfährt Hoke, dass es einen Bombenanschlag auf den Tempel gegeben hat. Daisy ist schockiert und versteht nicht, warum jemand den Tempel angreifen würde. Daraufhin erzählt Hoke ihr von einer Geschichte aus seiner Kindheit. Damals wurde der Vater seines Freundes Opfer eines Lynchings und Hoke hat gesehen, wie dessen Leiche in einem Baum hing.
Als ein Lynching bezeichnet man die außergesetzliche Folter oder Ermordung von angeblichen Straftäter*innen. Außergesetzlich bedeutet, dass nie ein Gericht die Schuld der angeblichen Straftäter*innen bestätigt hat. Im frühen 20. Jahrhundert gab es in den USA viele rassistisch motivierte Lynchings.
Hoke glaubt, dass die gleiche Art von Menschen, die den Vater seines Freundes ermordet haben, auch den Bombenanschlag auf den Tempel verursacht haben. Er erklärt Miss Daisy, dass viele Menschen, die rassistische Vorurteile gegen Schwarze haben, auch Jüd*innen nicht leiden können.
Den Bombenanschlag auf den Tempel gab es wirklich. Der Grund für den Bombenanschlag war, dass Jacob Rothschild, der Rabbi der jüdischen Gemeinde in Atlanta, sich damals sehr für das Civil Rights Movement eingesetzt hat. Deshalb legten am 12. Oktober 1958 fünf Terroristen eine Bombe in dem Tempel, in dem Rothschild arbeitete. Bei dem Anschlag wurde das Gebäude stark beschädigt, aber es wurde niemand verletzt oder getötet.
Zehn weitere Jahre sind vergangen. Miss Daisy ist nun 90 Jahre alt und auch Hoke ist schon 78. Hoke fährt Miss Daisy zu einem Abendessen, bei dem Martin Luther King eine Rede hält. Auf dem Weg dorthin fragt Daisy ihren Chauffeur, ob er auch daran teilnehmen will, aber Hoke lehnt ab und ist beleidigt, weil Daisy ihn erst in letzter Minute gefragt hat.
Martin Luther King kritisiert in seiner Rede die angeblich guten Weißen. Diese würden dabei zusehen, wie ihre Schwarzen Mitmenschen diskriminiert werden und unternehmen nichts dagegen. Miss Daisy wird bewusst, dass auch sie zu diesen Menschen gehört.
In der Erklärung "Martin Luther King" findest du alles Wissenswerte über den Menschenrechtler und Anführer der Bürgerrechtsbewegung gegen die "Rassentrennung" in den USA.
Daisy und Hoke werden Freunde
Miss Daisy erkrankt im Alter an Demenz. Sie glaubt wieder Lehrerin zu sein und sucht nach ihren Lehrmaterialien. Hoke versucht sie zu beruhigen und kümmert sich um die verwirrte alte Frau. In einem wachen Moment nimmt Miss Daisy Hokes Hand und erklärt, dass er ihr bester Freund ist.
In der letzten Szene des Stücks besucht Hoke Miss Daisy im Altersheim. Sie ist mittlerweile 97 Jahre alt. Hoke hilft ihr, ein Stück Kuchen zu essen. Daisy ist glücklich in der Gegenwart ihres besten Freundes und erinnert sich an ihre erste gemeinsame Fahrt.
"Driving Miss Daisy" Buch – Themen
In "Driving Miss Daisy" geht es vor allem um die Themen Freundschaft, Rassismus und Vorurteile.
Freundschaft
Die Freundschaft zwischen Daisy Werthan und Hoke Colburn spielt eine wichtige Rolle in "Driving Miss Daisy". Zu Beginn des Stücks wirkt es, als könnten die beiden nie Freunde werden, weil sie zu unterschiedlich sind. Daisy fällt es lange Zeit schwer, Hoke zu akzeptieren, aber mit der Zeit merkt sie, wie ähnlich die beiden sich sind.
Beide sind in Armut aufgewachsen. Außerdem sind beide sehr stur und lassen sich ungern etwas sagen. Beide wissen, wie es ist, mit Vorurteilen und Rassismus konfrontiert zu werden. Hoke, weil er Schwarz ist, und Miss Daisy, weil sie Jüdin ist. Diese Gemeinsamkeiten helfen Daisy ihre anfängliche Ablehnung abzulegen und am Ende des Stücks erkennt sie, dass Hoke ihr bester Freund ist, was sie auch sagt:
Hoke, you're my best friend. (Daisy)
Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Alfred Uhrys "Driving Miss Daisy" (1987).
Rassismus
Die Handlung von "Driving Miss Daisy" spielt zur Zeit der "Rassentrennung" in den USA, weshalb das Thema Rassismus eine große Rolle in dem Stück spielt.
Daisy hat einige rassistische Vorurteile, zum Beispiel als sie glaubt, dass Hoke sie beklaut hat, nur weil er Schwarz und ihr Angestellter ist. Außerdem fällt es Miss Daisy immer noch schwer, mit einem Schwarzen Mann in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.
Das zeigt sich, als sie Hoke erst in letzter Minute fragt, ob er sie zum Abendessen mit Martin Luther King begleiten möchte. Hoke merkt, dass Miss Daisy es unangenehm ist, ihn mit zu dem Abendessen zu nehmen. Er weiß, dass die Einladung zu dem Abendessen bereits vor einem Monat bei Miss Daisy ankam. Sie hätte ihn schon viel früher hätte fragen können, wenn sie es gewollt hätte, wie das folgende Zitat zeigt:
Hoke: Now what you think I am, Miss Daisy?
Daisy: What do you mean?
Hoke: The invitation to this dinner came in the mail a month ago. Now, if did be you wanted me to go with you how come you wait till we in the car on the way before you asked me? [...]
Next time you want me to go somewhere, you ask me reguIar.
Ein anderes Beispiel für Rassismus in "Driving Miss Daisy" ist eine Verkehrskontrolle, in die Hoke und Miss Daisy auf einer Fahrt geraten. Die Polizisten vermuten, dass Hoke das Auto gestohlen hat, obwohl es dafür keine Hinweise gibt. Für sie ist es Beweis genug, dass Hoke Schwarz ist.
Auch Hokes Geschichte vom Vater seines Freundes, zeigt, dass Rassismus ein alltäglicher Teil der Gesellschaft war. Doch "Driving Miss Daisy" zeigt auch, dass es Rassismus und Feindlichkeit nicht nur gegen schwarze Menschen gab. Der Bombenanschlag auf Atlantas jüdischen Tempel beweist, dass auch Jüdinnen und Juden in den 1950ern Opfer von rassistischen bzw. antisemitischen Taten wurden.
Als Antisemitismus bezeichnet man die Abneigung bzw. Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden.
Vorurteile
Auch Vorurteile sind ein wichtiges Thema in "Driving Miss Daisy". Zu Beginn des Stücks glaubt Daisy, dass sie keine Vorurteile hat. Im Laufe des Dramas lernt sie doch, dass sie nicht so liberal und offen ist, wie sie denkt. Sie isst zum Beispiel niemals im selben Raum wie Hoke und Idella. Außerdem glaubt sie, dass ihre Schwarzen Bediensteten sich wie Kinder verhalten und sie bestehlen. Die folgenden Sätze sagt sie zu Boolie, weil sie vermutet, dass Hoke ihr eine Lachsdose gestohlen hat. Verallgemeinernd bezeichnet Miss Daisy alle Schwarzen Menschen als Kinder, die Dinge, die sie haben möchten, einfach stehlen.
They all take things, you know? [...] They're like children in the house. If they want something, they just take it. (Daisy)
Miss Daisys Vorurteile gegenüber ihren Schwarzen Angestellten zeigt sich erneut, als Hoke sie das erste Mal zum Supermarkt fährt. Weil sie Angst hat, dass der Chauffeur ihr Auto stehlen könnte, während sie einkauft, befiehlt sie ihm, ihr die Schlüssel mitzugeben:
Pull in here. Wait a minute. Give me the keys. Stay right here by the car. (Daisy)
Boolie erfährt, dass seine Mutter an einem Abendessen teilnehmen will, bei dem der Schwarze Menschenrechtler Martin Luther King eine Rede hält. Miss Daisys Sohn ist sehr verwundert, dass seine Mutter sich plötzlich für die Themen Menschenrechte und Rassismus interessiert. Als Boolie sie fragt, wieso sie auf einmal so begeistert von Martin Luther King ist, zeigt sich, dass Miss Daisy sich ihrer eigenen Vorurteile überhaupt nicht bewusst ist. Sie glaubt, niemals in ihrem Leben Vorurteile gegenüber Schwarzen Menschen gehabt zu haben und reagiert deshalb beleidigt:
I have never been prejudiced in my life, and you know it! (Daisy)
Dieses Zitat zeigt, dass Miss Daisys Selbstbild anders ist, als das, was andere Menschen sehen. Erst die lange Beziehung zu Hoke macht ihr deutlich, dass auch sie sich zu vorurteilsbehafteten Verhalten hinreisen ließ.
“Driving Miss Daisy” Interpretation
Das Drama beweist, dass Freundschaft Vorurteile und gesellschaftliche Differenzen überwinden kann. Auf den ersten Blick scheint es zwischen Daisy und Hoke kaum Gemeinsamkeiten zu geben. Im Laufe des Stücks zeigt sich jedoch, dass die beiden sich nicht nur charakterlich sehr ähnlich sind, sondern auch, dass ihre Lebenssituationen nicht so unterschiedlich sind, wie angenommen. Dies zeigt sich ganz besonders in der Szene, in der die beiden von zwei weißen Verkehrspolizisten kontrolliert werden.
Die Polizeikontrolle
Auf den ersten Blick wirken Miss Daisy und Hoke sehr unterschiedlich. Daisy ist eine reiche, gebildete Weiße und reagiert oft respektlos. Hoke ist ein verarmter, ungebildeter Schwarzer Mann und bleibt immer respektvoll, auch wenn Miss Daisy ihn schlecht behandelt.
Als die beiden aber auf einer ihrer Fahrten von der Polizei kontrolliert werden, wird deutlich, dass beide mit Vorurteilen konfrontiert werden. Die Polizisten halten Hoke nur an, weil er Schwarz ist:
Hey, boy! What do you think you're doing with that car? (Police Officer)
Die Polizisten können nicht glauben, dass ein Schwarzer ein so hochwertiges Auto fahren kann. Sie beschuldigen Hoke indirekt, das Auto gestohlen zu haben. Rassismus ist so in ihrem Weltbild verankert, dass eine andere Erklärung für sie Sinn ergibt. Sie nennen Hoke außerdem boy, obwohl er älter als sie ist. Das zeigt, dass sie ihn nicht als vollwertigen Erwachsenen sehen.
Miss Daisy erklärt den Polizisten, dass sie die Besitzerin des Wagens ist. Die Polizisten verlangen nach ihren Papieren. Als sie Daisys Nachnamen lesen, reagieren sie seltsam:
Police Officer: What's this name? Wetheran?
Daisy: Werthan.
Police Officer: Never heard that one before. What kind of name is that?
Daisy: It's of German derivation.
Police Officer: German, huh? Coulda fooled me. I thought it was a Jew name.
Der andere Polizist lacht daraufhin verächtlich. Die Reaktion beider Polizisten zeigt deutlich, dass sie nichts von Jüd*innen halten. Es bleibt offen, was passiert wäre, wenn Miss Daisy nicht gelogen hätte und die beiden Polizisten erfahren hätten, dass sie wirklich Jüdin ist.
Die Szene zeigt deutlich, wie tief verankert Rassismus und Antisemitismus in der damaligen Gesellschaft waren. Das erste Mal zeigt sich, dass auch Miss Daisy kein anerkannter Teil der vorwiegend weißen und rassistischen Gesellschaft ist.
Sprache
Die sprachliche Gestaltung dieser Szene ist sehr wichtig für das Drama. Bis zu der Polizeikontrolle wird in "Driving Miss Daisy" nur indirekt auf Themen wie Rassismus und Antisemitismus hingewiesen. Daisys rassistische Vorurteile zeigen sich dadurch, dass sie ihre Schwarzen Angestellten als Kinder bezeichnet oder indem sie Hoke Diebstahl vorwirft.
Dass die vorwiegend weiße Gesellschaft Schwarze und Jüd*innen nicht akzeptiert, wird deutlich, als der jüdische Tempel von Atlanta Ziel eines Bombenanschlags wird und als Hoke von dem Lynching, das er mitansehen musste, erzählt.
Die Szene zeigt einerseits, wie verbreitet und normal Rassismus und Antisemitismus in der damaligen Gesellschaft waren. Andererseits beweist sie, dass die Situationen von Miss Daisy und Hoke ähnlicher sind, als erwartet. Nicht nur ungebildete, mittellose Schwarze, die der Arbeiterklasse angehören, werden diskriminiert. Auch eine gebildete, reiche Frau mit einem hohen gesellschaftlichen Status kann Opfer von Diskriminierung werden.
"Driving Miss Daisy" – Buch und Film
Wusstest du, dass es verschiedene Versionen von "Driving Miss Daisy" gibt? Das Buch zu "Driving Miss Daisy", das das Drehbuch von Alfred Uhry beeinhaltet, wurde 1987 veröffentlicht. Auch die erste Theateraufführung war 1987. Es gibt aber auch einen gleichnamigen Film.
Der Regisseur des Films ist Bruce Beresford. In dem Film spielt Jessica Tandy die Rolle der Miss Daisy (siehe Abbildung 1). Hoke wird von Morgan Freeman dargestellt (siehe Abbildung 1).
Im Folgenden findest du eine Tabelle, die dir die Unterschiede zwischen Alfred Uhrys Theaterstück und dem Film von 1990 deutlich macht:
Theaterstück "Driving Miss Daisy" | Film "Driving Miss Daisy" |
Die Szenerie ist schlicht gehalten. Nur die Schauspieler*innen befinden sich auf der Bühne, sonst nichts. | Der Film zeigt verschiedene Landschaften und die Szenerie ändert sich je nachdem, wo die Handlung gerade stattfindet. |
Florine und Idella kommen nur in Gesprächen vor, treten aber nicht auf der Bühne auf. | Florine und Idella haben Sprechrollen und nehmen aktiv an der Handlung des Films teil. |
Der Fokus liegt nur auf dem Dialog zwischen den beiden Hauptfiguren Daisy und Hoke. | Der Film zeigt deutlicher die Charaktereigenschaften der Figuren. Daisys Haus, die Nachbarschaft und große Teile Atlantas werden gezeigt. |
Martin Luther Kings Rede wird nur erwähnt, nicht gezeigt. | Der Film zeigt, wie Daisy sich die Rede anhört. |
"Driving Miss Daisy" – Kritik
Der Film und auch das Theaterstück "Driving Miss Daisy" erhielt viel positive Kritik:
- Alfred Uhry gewann für das Theaterstück 1988 den Pulitzer-Preis.
- der Film wurde für neun Oscars nominiert
- 1990 gewann der Film den Oscar als bester Film des Jahres
- Jessica Tandy wurde für ihre Rolle als Daisy Werthan mit dem Oscar für die beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
Der Pulitzer-Preis ist ein Medienpreis, der in den USA für hervorragende literarische, journalistische und musikalische Leistungen verliehen wird.
Aber es gab auch negative Kritik für den Film:
- Darstellung der Figuren sei zu stereotyp
- Idee des "weißen Retters" würde verstärkt
- Darstellung der Bürgerrechtsbewegung sei im Film zu vereinfacht
“Driving Miss Daisy” – Alfred Uhry
Alfred Uhry ist der Autor des Dramas "Driving Miss Daisy". In der folgenden Auflistung findest du alle wichtigen Informationen über ihn:
- geboren am 3. Dezember 1936 in Atlanta
- stammt aus einer jüdischen Familie
- "Driving Miss Daisy" ist Teil seiner "Atlanta Trilogy", die aus drei Dramen besteht, die sich alle mit dem jüdischen Leben in Atlanta im frühen 20. Jahrhundert beschäftigen.
- "Driving Miss Daisy" ist von einer wahren Geschichte inspiriert. Die Figur Miss Daisy basiert auf Alfred Uhrys Großmutter Lena Fox, die auch Jüdin war und einen Schwarzen Chauffeur namens Will Coleman hatte.
Driving Miss Daisy - Das Wichtigste
- "Driving Miss Daisy" ist ein Drama von Alfred Uhry aus dem Jahr 1987.
- "Driving Miss Daisy" Zusammenfassung:
- Das Stück umfasst 25 Jahre und handelt von der Beziehung der reichen, jüdischen Witwe Daisy Werthan und ihrem Schwarzen Chauffeur Hoke Colburn.
- "Driving Miss Daisy" Charakterisierung Daisy:
- Daisy Werthan ist eine reiche, jüdische Witwe und lebt in Atlanta.
- Zu Beginn des Stücks, im Jahr 1948, ist sie 72 Jahre alt.
- Miss Daisy ist unabhängig und stur.
- Da sie einen Autounfall baute, stellt ihr Sohn den Chauffeur Hoke Colburn ein.
- Miss Daisy kann aber lange Zeit nicht akzeptieren, dass sie alt und auf Hilfe angewiesen is
- "Driving Miss Daisy" Hoke Charakterisierung:
- Hoke Colburn ist die zweite Hauptfigur in "Driving Miss Daisy".
- Zu Beginn des Dramas ist er 60 Jahre alt und arbeitslos.
- Als Schwarzer Mann im frühen 20. Jahrhundert ist Hoke oft Opfer von rassistischer Diskriminierung.
- In seiner Kindheit gab es in den USA noch die "Rassentrennung", weshalb Hoke nicht zur Schule gehen konnte und nie lesen lernte.
- "Driving Miss Daisy" Interpretation:
- Die zentralen Themen von "Driving Miss Daisy" sind Freundschaft, Vorurteile und Rassismus.
- Im Laufe des Stücks überwindet Miss Daisy ihre Vorurteile gegenüber Hoke und die beiden werden beste Freunde.
- Das Drama ist inspiriert von Alfred Uhrys Großmutter Lena Fox und ihrem Chauffeur Will Coleman.
- 1990 wurde das Stück von Bruce Beresford als Film adaptiert.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Driving Miss Daisy
Wie lautet der Name von Miss Daisys Chauffeur?
Der Name des Chauffeur von Miss Daisy lautet Hoke Colburn.
Warum ist es schwierig für Miss Daisy, Hoke als ihren Chauffeur zu akzeptieren?
Es ist schwierig für Miss Daisy Hoke als ihren Chauffeur zu akzeptieren, weil sie ihre Unabhängigkeit nicht aufgeben will. Außerdem hat Miss Daisy einige rassistische Vorurteile gegenüber Hoke, weil er Schwarz ist.
Wie heißt Miss Daisys Sohn?
Miss Daisys Sohn heißt Boolie Werthan.
Ist "Driving Miss Daisy" eine wahre Geschichte?
Die Handlung von Driving Miss Daisy ist von einer wahren Geschichte inspiriert. Miss Daisy ist inspiriert von Alfred Uhrys Großmutter Lena Fox, die auch Jüdin war und einen Schwarzen Chauffeur hatte, der Will Coleman hieß.
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