Ein Sommernachtstraum

Wenn die Grenze zwischen Realität und Illusion verschwimmt, dann geht es um Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" ("A Midsummer Night's Dream"). Das Stück ist eine der beliebten Komödien von William Shakespeare und wurde zwischen 1595 und 1598 geschrieben. "Ein Sommernachtstraum" ist eins der meist gespielten Theaterstücke in Deutschland. Hintergrund der Geschichte ist der Aberglaube um die Sommersonnenwende, bei der Geister den Menschen besonders nah sind.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

Springe zu einem wichtigen Kapitel

    In dem Stück werden zwei Liebespaare verzaubert, sodass auf einmal jede*r eine*n andere*n liebt.

    Die Midsummer Night bezeichnet im Englischen die Sommersonnenwende. Diese wird auch als Johannisnacht vom 23. auf den 24. Juni gefeiert. Man feiert sie typischerweise mit Tänzen und dem Johannisfeuer. Das Feuer soll der Sonne neue Kraft geben. Der Glauben besagt ebenfalls, dass junge Leute in dieser Nacht ihre zukünftigen Ehepartner*in finden. Wenn ein Paar gemeinsam über das Feuer springt, gilt es als für immer vereint.

    Figuren in "Ein Sommernachtstraum"

    Die Handlung von "Ein Sommernachtstraum" bringt vier Personengruppen mit sich.

    • Die Gruppe der Liebenden, zu denen Helena, Demetrius, Lysander und Hermia zählen.
    • Das athenische Herrscherpaar Theseus und Hippolyta.
    • Die Handwerkergruppe, die mit dem Herrscherpaar zusammenhängt.
    • Die Elfenwelt, in der Oberon und Titania regieren und Einfluss auf die Geschichte der Liebenden nehmen.
    PersonBeschreibung
    Lysander
    • junger Mann aus Athen,
    • adelig
    • verliebt in Hermia
    • kann sie aber nicht heiraten, weil ihr Vater sie Demetrius versprochen hat
    • wacht durch den Zauber verliebt in Helena auf
    Demetrius
    • junger Mann aus Athen
    • adelig
    • war mit Helena verlobt, aber hat sie für Hermia verlassen
    Hermia
    • junge Frau aus Athen
    • klein und dunkelhaarig
    • extrovertiert
    • Tochter von Egeus
    • verliebt in Lysander
    • Freundin von Helena
    Helena
    • junge Frau aus Athen
    • genau das Gegenteil von Hermia
    • hellhäutig und blond
    • verliebt in Demetrius
    • war mit Demetrius verlobt, wurde aber für Hermia von ihm verlassen
    • wenig Selbstbewusstsein
    • zweifelt viel an sich selbst
    PersonBeschreibung
    Oberon
    • König der Feen
    • verheiratet mit Titania
    • will das indische Fürstenkind zum Ritter machen
    • sein Wunsch nach Rache ist die antreibende Kraft hinter der Magie im Stück
    Titania
    • Königin der Feen
    • wird als schön beschrieben
    • verheiratet mit Oberon
    • kümmert sich um das indische Fürstenkind, das Oberon haben möchte
    Puck
    • schelmische Fee
    • Gehilfe von Oberon
    • liebt es Menschen Streiche zu spielen
    • für viele der Komplikationen verantwortlich

    Weitere Rollen

    Theseus und Hippolyta sind das Herrscherpaar, das am Anfang der Geschichte Vorbereitungen für ihre Hochzeit trifft. Eine weitere wichtige Person ist Nick Bottom, ein Handwerker, der von Puck verzaubert wird.

    Zusammenfassung von "Ein Sommernachtstraum"

    "Ein Sommernachtstraum" ist in fünf Akte aufgeteilt, von denen jeder über zwei Szenen verfügt, bis auf den Fünften, der nur eine Szene hat.

    Erster Akt

    "Ein Sommernachtstraum" spielt in Athen und in dem angrenzenden verzaubertem Wald. In der ersten Szene werden im Palast des Herzog Theseus Vorbereitungen für die Hochzeit mit seiner Verlobten Hippolyta getroffen, die in vier Tagen an Neumond stattfinden soll.

    Der adlige Egeus trifft am Hof ein und will eine Entscheidung in einem Familienstreit von Theseus. Egeus hat seine Tochter Hermia Demetrius versprochen. Hermia liebt allerdings Lysander und möchte keinen Mann heiraten, den sie nicht liebt. Theseus entscheidet, dass Hermia dem Willen ihres Vaters stattgeben soll oder ihr ein Leben im Kloster droht. Für ihre Entscheidung hat sie vier Tage Zeit. Lysanders Einwurf, Demetrius wäre bereits mit Helena verlobt gewesen, wird ignoriert.

    Lysander macht Hermia den Vorschlag zu flüchten, um heiraten zu können. Sie beschließen, ihren Plan nachts in die Tat umzusetzen. Hermia erzählt ihrer Freundin Helena von ihrem Plan. Helena aber ist unsterblich in Demetrius verliebt. Sie beschließt, ihm von dem Plan des Paares zu erzählen, um ihn wieder für sich zu gewinnen.

    In der zweiten Szene des ersten Aktes treffen sich sechs Handwerker, um das Theaterstück "Pyramus und Thisbe" vorzubereiten, das bei der Hochzeit des Herrscherpaares (Theseus und Hippolyta) aufgeführt werden soll. Quince, ein Zimmermann, versucht das Treffen zu leiten, wird aber immer wieder von dem Weber Nick Bottom unterbrochen. Die Rollen werden verteilt und es wird die erste Probe verabredet.

    Zweiter Akt

    Im Königreich der Elfen kommt es zum Streit zwischen dem Elfenkönig Oberon und der Elfenkönigin Titania. Oberon möchte das indische Fürstenkind zum Ritter machen, das Titania bei sich aufgezogen hat. Sie aber möchte das Kind nicht herausgeben. So beschließt Oberon sich zu rächen, indem er Titania verzaubern will. Sein Diener Puck soll ihm eine Zauberblume besorgen, die bewirkt, dass der Mensch, der die Blume auf dem Augenlid hatte, sich in die nächste Person verliebt, die sie sieht. Sein Plan ist es, Titania zu verzaubern damit, sie sich in jemanden verliebt und durch ihre Liebe abgelenkt ist, um das Fürstenkind zu erhalten. Dabei nimmt Oberon es in Kauf, dass seine Frau sich kurzzeitig in jemand anderen verliebt, nur um seinen Willen durchzusetzen.

    Die Zauberblume wird in "A Midsommer Night's Dream" Love in Idleness genannt. Auf Deutsch wird die Blume "wildes Stiefmütterchen" genannt.

    In der zweiten Szene beobachtet Oberon Demtrius und Helena. In der Hoffnung Hermia und Lysander aufhalten zu können, versucht Demetrius das Paar zu verfolgen und seine Verfolgerin Helena loszuwerden.

    Oberon, der sich währenddessen unsichtbar gemacht hat, beschließt, die Liebesgeschichte der beiden zu verändern. Puck soll auch Demetrius, den jungen athenischen Mann, mit der Zauberblume verzaubern. Er selbst eilt davon, um Titania zu verzaubern.

    Währenddessen beschließen Lysander und Hermia, sich schlafen zu legen. Als Puck die beiden erblickt, hält er Lysander für den Mann, den er verzaubern soll und träufelt ihm den Saft der Zauberblume auf die Augen.

    Helena, die von Demetrius zurückgelassen wurde, findet das schlafende Paar und weckt Lysander. Der Trank wirkt und Lysander verliebt sich unsterblich in Helena. Diese flüchtet, weil sie hinter dem Ganzen einen Scherz vermutet und Lysander folgt ihr. Auf der Lichtung wacht Hermia alleine auf und beginnt, voller Angst, Lysander zu suchen.

    Dritter Akt

    In der ersten Szene des dritten Akts treffen sich die Handwerker zur Probe des Theaterstückes in der Nähe der schlafenden Titania. Puck beobachtet die Szene und als Nick Bottom kurz unbeobachtet ist, verwandelt er seinen Kopf in den eines Esels. Als Bottom zurückkehrt, flüchten die anderen Männer.

    Währenddessen erwacht Titania und erblickt als ersten Nick Bottom mit seinem Eselskopf. Durch den Zauber verliebt sie sich unsterblich in ihn und bittet ihn, bei sich zu bleiben.

    In der zweiten Szene berichtet Puck seinem König Oberon von seinem Schabernack. Die beiden sehen Hermia, die nach langer Suche Demetrius gefunden hat. Oberon erkennt, dass Puck den falschen Mann verzaubert hat und schickt ihn daraufhin los, um Helena zu holen.

    Währenddessen tröpfelt er Demetrius den Zaubertrank auf die Augenlider. Helena taucht in Begleitung von Lysander auf. Demetrius erwacht und auch er verliebt sich sofort in sie. Beide Männer geraten in einen Streit miteinander, nur diesmal um eine andere Frau. Auch Hermia kommt zu der Gruppe hinzu und wird von Lysander abgewiesen. Daraufhin entsteht zwischen Helena und Hermia auch ein Streit. Die beiden Männer beschließen, um Helena zu kämpfen.

    Oberon sieht es, als seine Pflicht einzugreifen und dem Ganzen ein Ende zu setzen. Er schickt Puck, um Lysanders Liebeszauber wieder aufzulösen. Puck lockt beide Männer voneinander weg. Um das Liebesdilemma endgültig zu lösen, träufelt Puck Lysander das Gegenmittel auf sein Augenlid.

    Vierter Akt

    Nick Bottom und die Elfenkönigin Titania verbringen weiter Zeit zusammen, während Oberon erzählt, dass Titania ihm endlich das indische Fürstenkind übergeben hätte. Oberon löst den Liebeszauber auf und Nick Bottom bekommt sein menschliches Aussehen zurück. Zusammen verschwinden Oberon und Titania in die Nacht.

    Am nächsten Morgen finden Theseus und Hippolyta die jungen Paare schlafend im Wald. Demetrius, der als Einziger immer noch verzaubert ist, gesteht Hermia nicht länger zu lieben, sondern Helena. Theseus freut sich und lädt die Paare zu einer Doppelhochzeit am Hof ein. Die Paare rätseln währenddessen, ob alles, was sie erlebt haben, nur ein Traum war.

    In der zweiten Szene erwacht auch Nick Bottom in seiner menschlichen Form. Auch er glaubt, alles nur geträumt zu haben. Währenddessen sitzen die anderen Handwerker zusammen und verzweifeln, weil sie ohne Nick Bottom nicht auftreten können. Dieser kommt überraschend dazu und verkündet, dass sie im Schloss auftreten werden.

    Fünfter Akt

    Im Palast unterhalten sich Theseus und Hippolyta über die Geschehnisse der jungen Paare in der Nacht. Theseus glaubt die Geschichte nicht und meint, dass die Liebe die menschliche Fantasie befeuern kann. Hippolyta vermutet allerdings mehr hinter der Geschichte.

    Die Gruppe der Handwerker beginnt das Theaterstück "Pyramus und Thisbe" am Hof aufzuführen. Die Zuschauer*innen unterbrechen das Stück immer wieder, aber am Ende erweist sich Theseus als zufrieden, verzichtet aber auf den Epilog des Theaterstücks. Alle Gäste werden von Theseus ins Bett geschickt und die Elfen kommen, um im Palast ihr Unwesen zu treiben und sich zu amüsieren.

    Puck kommt und erzählt den Epilog, den Nick Bottom nicht vortragen konnte. Er sagt den Zuschauer*innen, dass, wenn ihnen das Stück nicht gefallen habe, es lediglich ein Traum gewesen sei. Andernfalls sollen die Zuschauer*innen applaudieren.

    Analyse von "Ein Sommernachtstraum"

    "A Midsummer Night's Dream" ist eine Komödie, auch Lustspiel genannt, die das Publikum unterhalten soll. Das Stück gehört zur Gattung des Dramas. Meist werden die Charaktere vor eine Art Problem gestellt, das sie oft, ohne es zu wissen, lösen. Typisch für die Handlung einer Komödie ist es, dass die Figuren in Täuschungen oder Verwicklungen geraten, aber eine Komödie endet mit einem Happy End.

    Aufbau

    "Ein Sommernachtstraum" ist wie ein klassisches Drama auf fünf Akte verteilt. Jeder dieser fünf Akte enthält zwei Szenen, bis auf der Fünfte, der mit einer Szene abschließt. Der erste Akt zeigt die Menschenwelt, in der die athenischen Liebespaare und das Fürstenpaar eingeführt werden. Hier wird bereits ein Konflikt deutlich, da Hermia Demetrius nicht heiraten will, weil sie Lysander liebt. Auch die Handwerker werden im ersten Akt vorgestellt.

    Der zweite Akt stellt die Feenwelt vor, in der ein Konflikt zwischen der Elfen Oberon und Titania deutlich wird. Zudem tritt die Feenwelt mit der Menschenwelt in Kontakt, als Oberon die Liebespaare im Wald beobachtet und sich entschließt in den Konflikt der Paare einzugreifen. Als Puck versehentlich Lysander statt Demetrius verzaubert, steigt die Spannung weiter an.

    Zum Höhepunkt kommt es, als die Paare miteinander streiten und die Männer beschließen, gegeneinander um Helena zu kämpfen. Puck behebt in der Nacht seinen Fehler und die Spannung des Stückes beginnt zu fallen, was durch das Aufeinandertreffen der Liebespaare und des Fürstenpaares weiter verstärkt wird.

    Der fünfte Akt ist eine Art Epilog und trägt nicht weiter zur Handlung bei. Es kommt zur Aufführung des Theaterstückes der Handwerker auf der Hochzeit von Theseus und Hippolyta. Auch Puck spricht noch einmal zum Publikum.

    Sprache

    Shakespeare verwendet in "A Midsummer Night's Dream" viele verschiedene Sprachstile und Versformen, wie Blankverse, gereimte Zweizeiler, Sonette und Balladen. Dazu kommen Elemente, wie Prosapassagen, die das Stück komisch machen sollen, um die Zuschauer*innen zu unterhalten.

    Ein Blankvers ist eine Verszeile, die ungereimt ist und aus zehn oder elf Silben gebildet wird. Ein Sonett ist eine Gedichtform, die auf vierzehn Verse und vier Strophen aufgeteilt ist. Prosa sind Textpassagen, die weder durch Reim, noch durch Rhythmus oder sonstiges verbunden sind. Du willst mehr zu Sonetten und Reimen und Versen wissen? Schau Dir doch unsere Erklärungen zum "Shakespeare Sonnet", "Reimschema" und "Vers" an.

    A "Midsummer Night's Dream" unterstreicht durch zahlreiche Wortspiele die überschwängliche und fantastische Handlung des Stückes. Ein Beispiel dafür ist die Szene, in der Hermia und Lysander einen Schlafplatz für die Nacht suchen. Sie dürfen nicht besonders nah beieinander schlafen, da sie nicht verheiratet sind und das moralisch nicht richtig wäre. Dabei sprechen sie über die verschiedenen Bedeutungen von to lie, auf Deutsch zum einen "lügen" und zum anderen "liegen", aber auch "Sex haben". Dabei scherzt Hermia über den Schutz ihrer Unschuld und Tugend, indem sie sagt:

    Lie further off yet, do not lie so near.

    Alle Zitate stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus William Shakespeares "A Midsummer Night's Dream".

    Mit seiner Antwort verkompliziert Lysander die Wortbedeutung noch weiter:

    Then by your side no bed-room me deny, / For lying so, Hermia, I do not lie.

    Er stellt die Bedeutungen des Wortes lie noch einmal klar. Sobald die beiden verheiratet sind, können sie nebeneinander schlafen, ohne lügen zu müssen.

    Dabei ist es kein Zufall, dass die Silbe in Lysanders Namen dem Wort lie sehr ähnlich ist. Dies verstärkt die humorvolle Wirkung des Wortspiels noch weiter. Die häufige Verwendung von Wortspielen erwirkt ein Gefühl von cleverer Albernheit und trägt dazu bei, die komische Stimmung aufrecht zuhalten, auch wenn die Handlung sich gerade mit Konflikten beschäftigt.

    Shakespeare verwendet in dem Stück lyrische und stimmungsvolle Sprache, um dramatische Momente zu schaffen, die eins der zentralen Motive, nämlich die Schwierigkeit der Liebe, verstärken und andererseits auch verspotten.

    So spricht Oberon in einer poetischen Sprache, als er Puck dazu anweist, den Zaubertrank auf Titania anzuwenden. Oberon beschreibt dabei die Blumen, die das Ufer bedecken, an dem Titania sich oft aufhält, in einer "blumigen" Sprache, indem er sagt:

    Quite overcanopied with luscious woodbine, With sweet musk-roses and with eglantine.

    Die Zärtlichkeit, mit der Oberon in seiner Aussage über die Blumen am Platz von Titania spricht, offenbaren seine wahren und tiefen Gefühle für sie. Gleichzeitig weiß der/die Leser*in von seinem Vorhaben, seine Frau zu manipulieren und zu demütigen, mit dem Zauber der Blume.

    Erzählperspektive

    Ein Drama hat üblicherweise keinen Erzähler. Die Zuschauer*innen oder Leser*innen können alleine durch die Regieanweisungen und Dialoge zwischen den Figuren der Handlung folgen.

    Der Blickwinkel wechselt während des ganzen Stückes von Szene zu Szene zwischen drei Handlungssträngen, nämlich dem von Theseus und Hippolyta, dem der Paare und dem der Feenwelt. Dadurch erhalten Leser*innen einen Einblick in alle Figuren, was es allein den Zuschauer*innen möglich macht alles zu verstehen. So weiß der/die Zuschauer*in zum Beispiel von der Verzauberung von Nick Bottom, während die anderen Handwerker davon nichts mitbekommen haben.

    Das Publikum weiß stets mehr als die Personen selbst, was man als dramatische Ironie bezeichnet. Shakespeare verwendet dies oft, damit das Publikum die Handlung besser versteht, als jede der Charaktere.

    Wenn das Publikum stets mehr weiß als alle Charaktere des Stückes, dann spricht man von dramatischer Ironie. Dieses Wissen schafft eine Atmosphäre von Spannung und Komödie.

    Interpretation von "Ein Sommernachtstraum"

    "Ein Sommernachtstraum" bietet viele Interpretationsmöglichkeiten. Zum einen das Schauspiel im Schauspiel oder die Aufhebung der Grenzen zwischen Illusion und Realität. Hier findest Du eine Interpretation, die sich auf die Bedeutung der Liebe bezieht.

    In "Ein Sommernachtstraum" treffen vier Welten aufeinander, deren Grenzen Shakespeare während des Stückes immer weiter verschwinden lässt. Theseus und Hippolyta verkörpern die Welt der Mythen, die jungen Liebespaare die Welt der Moderne, die Feenwelt das Unreale und die Arbeiter um Nick Bottom die ländliche Welt. Die Grenzen der verschiedenen Welten werden immer wieder durchdrungen, indem die Feenwelt die anderen Welten durch ihr Eingreifen beeinflusst. So verliebt sich zum Beispiel auch die Feenkönigin Titania in den verwandelten Nick Bottom.

    Die Liebe spielt eine zentrale Rolle in dem Stück, denn sie ist die antreibende Kraft hinter allen Handlungen in "A Midsummer Night's Dream". Da die Liebe aber nicht immer einfach ist, kommt es in fast jeder der Welten zu einem Konflikt, der durch die Liebe angetrieben wird. So liebt Demetrius Hermia, obwohl er eigentlich mit Helena verlobt war. Auch in der Feenwelt kommt es zu einem Streit, geleitet durch Liebe. Um sich an Titania zu rächen, beschließt der eifersüchtige Oberon sie zu verzaubern. Oberons Eifersucht soll hierbei die Kleinlichkeit der menschlichen Charaktere widerspiegeln, was darauf schließen lässt, dass Gefühle wie Eifersucht, Rache und Liebe ein universeller Teil und Wunsch von Menschen sind.

    Die Magie der Feen verschlimmert die Konflikte der Menschenwelt und führt sogar dazu, dass sich Freundschaften in Rivalitäten verwandeln. So kommt es nach dem Zauber zwischen den Paaren zu Streitigkeiten. Demetrius und Lysander wollen nun beide um Helena kämpfen und auch zwischen Hermia und Helena kommt es zu einem großen Streit. Das Stück spielt hier auf die Unbeständigkeit, die die Liebe mit sich bringen kann, an.

    Dies begreift auch Helena, die mit ihrer Äußerung eine der Kernaussage des Stückes wiedergibt.

    Love looks not with the eyes but with the mind.

    Die Liebe, die mit dem bloßen Auge erfasst wird, ist keine wahre Liebe, sondern lediglich das körperliche Verlangen und die Lust. Das zeigt auch der Zaubertrank, der den Liebenden auf die Augenlider geträufelt wird. Sie verlieben sich in die nächste Person, die sie sehen.

    Nachdem der Zauber angewendet wurde, sind alle unglücklich. Sogar Helena, die jetzt von beiden der Männer begehrt wird, weil sie denkt, man spiele ihr einen Streich. Auf diese Weise zeigt das Stück, dass Liebe nicht immer nur Freude bereitet, sondern auch unglücklich machen kann.

    Zentrale Themen in "Ein Sommernachtstraum"

    Im Verlauf von "Ein Sommernachtstraum" tauchen viele verschiedene Themen auf. Im folgenden Abschnitt erfährst du mehr über die Themen:

    • Die Schwierigkeit der Liebe Träume
    • Magie
    • Eifersucht
    • Träume

    Die Schwierigkeit der Liebe

    Lysander beschreibt mit seiner Aussage eins der zentralen Themen in "Ein Sommernachtstraum". Er sagt, dass die wahre Liebe nie einfach ist und thematisiert damit die Schwierigkeiten der Liebe.

    The course of true love never did run smooth.

    Der größte Teil der enthaltenen Konflikte ist auf die Liebe zurückzuführen und obwohl das Stück einige Elemente von Romantik enthält, ist es dennoch keine wirkliche Liebesgeschichte. Es wird wenig über die Gefühle der Personen gesprochen, eher wird sich über das Leiden dieser lustig gemacht.

    Die Schwierigkeit der Liebe geht in "Ein Sommernachtstraum" mit einem Ungleichgewicht einher. So liebt Hermia Lysander und Lysander Hermia, aber Demetrius liebt Hermia, anstatt Helena, die in ihn verliebt ist. Somit bleibt Helena alleine und Hermia hat zwei Verehrer. Am Ende wird das Gewirr der Paare aufgelöst und es entwickeln sich, dank der Magie, zwei sich liebende Paare, was das Happy End der Geschichte ist.

    Auch in der Feenwelt kommt es zu einem Ungleichgewicht und damit zu Schwierigkeiten in der Liebe. Oberon stellt seinen Wunsch nach dem indischen Fürstenkind vor die Liebe gegenüber seiner Frau. Um sein Ziel zu erreichen, nimmt er es in Kauf, dass sie sich in einen anderen verliebt. Dabei wird Titania gedemütigt, denn sie verliebt sich in Nick Bottom mit dem Eselskopf.

    Träume

    Träume werden in "Ein Sommernachtstraum" vielfach thematisiert. Bereits im Titel steckt das Wort "Traum". Als die Figuren versuchen, ihre verrückten Erlebnisse zu erklären, können sie sich nur vorstellen, dass sie das Erlebte geträumt haben. Ihre Erlebnisse scheinen ihnen so absurd, dass es für sie nur möglich ist, dass alles nur ein Traum war.

    Shakespeare versucht mit seinem Stück die Traumwelt durch die Welt der Feen zu erschaffen. Es geschehen Ereignisse, die nicht erklärt werden können, die Zeit verliert ihren Einfluss und das unmöglich Scheinende wird plötzlich möglich, wie das Eingreifen von Elfen in menschliches Handeln.

    Auch die Zuschauer*innen werden in die Welt der Träume mit einbezogen, als Puck ihnen sagt, dass falls ihnen das Stück nicht gefallen habe, sie denken sollen, es war bloß ein Traum. Die Atmosphäre, die "Ein Sommernachtstraum" durch die Illusion der Elfenwelt schafft, macht das Stück märchenhaft, da die Realität mit der Wirklichkeit verschwimmt.

    Eifersucht

    Die Eifersucht lässt sich sowohl als Thema in der Menschen- als auch in der Feenwelt feststellen. Am deutlichsten ist sie unter den jungen Paaren zu erkennen. Helena ist eifersüchtig auf Hermia, weil Demetrius diese begehrt, statt sie zu lieben. Demetrius ist wiederum eifersüchtig auf Lysander, da Hermia diesen liebt und nicht ihn. Als Lysander dann von Puck verzaubert wird und sich in Helena verliebt, ist Hermia eifersüchtig auf ihre Rivalin Helena.

    Auch im Feenreich ist die Eifersucht ein großes Thema. Wie Du durch den Streit von Oberon und Titania erfährst, haben beide gewisses Interesse an ihrem Gegenstück in der Menschenwelt, also Theseus und Hippolyta.

    How canst thou thus for shame, Titania, / Glance at my credit with Hippolyta, / Knowing I know thy love to Theseus?

    Beide werfen sich vor, eine Affäre gehabt zu haben, was dazu führt, dass Oberon sich an Titania rächen will. Er verzaubert sie durch die Kraft der Zauberblume, die zu großem Chaos, auch in der Menschenwelt, führt.

    Magie

    Die Welt der Elfen und Feen bringt in "Ein Sommernachtstraum" die komischsten Stellen des Stückes hervor. Ebenfalls trägt sie zur fantastischen Stimmung bei. Die Magie verkörpert zum einen die fast übernatürliche Kraft der Liebe und zum anderen schafft sie eine unwirkliche Welt durch die Zauberei und das Chaos der Elfen. Obwohl die Magie fast die gesamte Problematik im Stück verursacht, ist es auch die Magie, die alle Probleme am Ende zu lösen scheint.

    In "Ein Sommernachtstraum" kommt es zu vielen körperlichen und vor allem emotionalen Verwandlungen, die Ausgangspunkt für das Chaos im Stück sind. Diese Verwandlungen finden vorwiegend durch die Magie von Puck statt. Aber anstatt den Liebenden durch den Zauber zu helfen, richtet Puck durch eine Verwechslung noch mehr Chaos und Spannung zwischen den Paaren an.

    Hintergrund von "Ein Sommernachtstraum"

    Das genaue Entstehungsjahr von Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" ist unklar. Es ist aber bekannt, dass es zwischen 1595 und 1598 das erste Mal uraufgeführt wurde. Damit gehört das Stück zur Epoche der Renaissance und ist eines der beliebtesten Stücke von Shakespeare überhaupt.

    Die Renaissance war eine Bewegung zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert, die den Lebensstil und die Kultur der Menschen in Europa massiv beeinflusste. Sie stellt den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit dar. William Shakespeare hat während der Renaissance viele Änderungen in der Literatur bewirkt, indem er damalige Gesellschaftsprobleme in seinen Stücken angesprochen hat.

    Während der Renaissance herrschte in England Königin Elisabeth I., die eine große Förderin von Shakespeares Stücken war, was viel dazu beigetragen hat, dass seine Stücke so bekannt geworden sind. In seinen Stücken findet man auch zahlreiche Anspielungen auf Königin Elisabeth I.

    "Ein Sommernachtstraum" wurde schon in der Anfangszeit der Kinos verfilmt, dabei war vor allem die Hollywood Verfilmung von 1935 die erfolgreichste. Von dem Stück lassen sich allerdings auch zahlreiche weiter Verfilmungen und auch zahlreiche Versionen im Bereich Theater.

    Über William Shakespeare

    William Shakespeare ist einer der erfolgreichsten Dramatiker und einflussreichsten Schriftsteller der englischen Literatur. Er wuchs als Sohn eines Handschuhmachers in der typischen Mittelklasse in Stratford-upon-Avon in England auf. Er besuchte zwar das Gymnasium, aber verfolgte seine schulische Ausbildung danach nicht weiter. Im Jahr 1582 heiratete er eine ältere Frau und bekam mit ihr drei Kinder. Seine Familie ließ er allerdings zurück, als er nach London reiste, um als Schauspieler und Dramatiker zu arbeiten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und so wurde Shakespeare zu einem beliebtesten Dramatiker in England. Er war auch immer ein Liebling der englischen Regierung, so waren zum Beispiel Elisabeth I. und James I. sehr angetan von seinen Werken.

    Nach seinem Tod wurden alle seine Werke im 18. Jahrhundert gesammelt und er wurde stets als größter Dichter der englischen Sprache gefeiert.

    Viele von Shakespeares Stücken sind sehr berühmt und werden in der Schule behandelt. Wenn du mehr über Shakespeares Werke wissen willst, dann schau Dir doch auch die Erklärungen zu "Romeo and Juliet", "Hamlet" und "Macbeth" an.

    Ein Sommernachtstraum - Das Wichtigste

    • "A Midsummer Night's Dream wurde zwischen 1595 und 1598 von William Shakespeare geschrieben und gehört zu seinen beliebtesten Stücken.
    • William Shakespeare ist einer der berühmtesten Dramatiker und einflussreichsten Schriftsteller der englischen Literatur. Schon Queen Elizabeth I. gehörte zu seinen Unterstützern.
    • Das Stück zeigt vier verschiedene Welten auf, die alle miteinander durch die Liebe und Magie in Verbindung geraten.
    • Inhalt: "Ein Sommernachtstraum" spielt in Athen und dem angrenzenden Wald. Das Drama zeigt zwei Liebespaare Helena und Demetrius und Hermia und Lysander, die durch Magie in einen Konflikt miteinander geraten, da die Männer plötzlich eine andere Frau lieben. Das Liebesdilemma wird vom Elfenkönig beobachtet, der sich entscheidet, in das Geschehen einzugreifen. Sein Diener Puck, der den Zauber durchführen soll, verzaubert aber aus Versehen den Falschen.
    • Zentrale Themen sind die Schwierigkeit der Liebe, Träume, Eifersucht und Magie.
    • Die Liebe ist die antreibende Kraft aller Handlungen in "Ein Sommernachtstraum" und bereitet zahlreiche Schwierigkeiten, die durch die Magie der Feen erst verschlimmert und dann gelöst werden.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Ein Sommernachtstraum

    Wer hat "Ein Sommernachtstraum" geschrieben?

    "Ein Sommernachtstraum" wurde von William Shakespeare geschrieben.

    Wann spielt "Ein Sommernachtstraum" ?

    "Ein Sommernachtstraum" spielt vor den Maifeiertagen in Athen. Uraufgeführt wurde das Stück zwischen 1595-1598. 

    Was bedeutet Sommernachtstraum?

    "Der Sommernachtstraum" ist ein Ereignis, das während der Sommersonnenwende statt findet. Ein Sommernachtstraum bedeutet, dass die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwindet.

    Wie lautet der Originaltitel von "Ein Sommernachtstraum"?

    Der Originaltitel von "Ein Sommernachtstraum" lautet "A Midsommer Night's Dream" im englischen.

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