Englische Literaturepochen

Die Englische Literatur gehört zur einflussreichsten und populärsten Literatur weltweit. Schriftsteller*innen wie 

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    Einteilen lässt sich die Englische Literatur in verschiedene Literaturepochen, die sich zum Teil inhaltlich und in ihren Textarten (Gedicht, Drama, Roman) stark unterscheiden.

    Obwohl Autor*innen schon immer in allen Teilen der englischsprachigen Welt englische Werke verfasst haben, werden in erster Linie Werke der Britischen Inseln (British Isles, also Großbritannien, Irland und die Isle of Man) zur englischen Literatur gezählt. Ohne zahlreiche Beispiele von Autor*innen

    • australischer,
    • indischer,
    • amerikanischer und
    • afrikanischer Herkunft

    wäre die englische Literatur aber niemals so einflussreich und beliebt geworden.

    Die Anfänge der englischen Literaturgeschichte lassen sich bis in das frühe 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Bis heute hat sie dabei in zahlreichen verschiedenen Epochen große Veränderungen durchgemacht, sodass es leicht sein kann den Überblick zu verlieren.

    Eine Übersicht über die Literaturepochen findest Du auch in der Erklärung "Englische Literatur".

    Englische Literaturepochen – Übersicht

    Bevor Du mehr über die einzelnen englischen Literaturepochen lernst, kannst Du Dir eine erste Übersicht über die einzelnen Epochen der englischen Literatur machen von der altenglischen Literatur, bis zur Gegenwartsliteratur:

    • Altenglische Literatur (500–1150)
    • Mittelenglische Literatur (1066–1500)
    • Renaissance (1500–1649)
    • Republikanische Zeit (1649–1660)
    • Restauration (1660–1700)
    • Aufklärung (1720–1800)
    • Romantik (1780–1837)
    • Viktorianische Epoche (1837–1901)
    • Edwardianische Zeit & Moderne (1901–1939)
    • Postmoderne & Gegenwartsliteratur (1940–2000)

    Mittelalter-Epoche Englisch – Altenglische Literatur

    Die erste englische Literaturepoche stellt das Mittelalter und die Altenglische Literatur zwischen 500 und 1150 dar. In dieser Zeit galt:

    • wenige Menschen in England konnten lesen oder schreiben
    • Literatur wurde lange Zeit nur mündlich überliefert
    • schriftliche Texte wurden von christlichen Mönchen verfasst und übersetzt

    Da damals nur noch sehr wenige Menschen Latein sprechen konnten, übersetzten sie theologische Arbeiten, die Bibel und sogar einige volkssprachliche Texte ins Altenglische.

    Eine ausführliche Erklärung über die "Altenglische Literatur" findest Du in der gleichnamigen Erklärung!

    Literaturepochen – Merkmale altenglischer Literatur

    Bis heute weiß man nicht viel über die Merkmale der Altenglischen Literatur. Das liegt größtenteils daran, dass vieles nicht verschriftlicht wurde. Was jedoch bekannt ist, ist, dass das am weitesten verbreitete Genre dieser Epoche die sogenannte Heldendichtung war. In diesen Gedichten kamen drei Stilmittel besonders häufig vor:

    • Stabreim benutzt die gleichen Anfangslaute für zwei oder mehr Wörter in einem Vers
    • Kenning zwei Wörter werden benutzt, um ein Wort auszudrücken (earth-gallery bedeutet z. B. castle)
    • Litotes ironische Untertreibung (z. B. "nicht der tapferste Mann" bedeutet "Feigling")

    Mehr Informationen zu den verschiedenen Stilmitteln findest Du in der Erklärung "Stilmittel Englisch".

    Literatur Englisch – Themen und Motive der Altenglischen Literatur

    Die Themen und Motive der Altenglischen Literatur, sind vorwiegend durch die christliche und germanische Weltanschauung geprägt. Eigentlich sind die beiden Weltanschauungen gegensätzlich, doch wie Du in der folgenden Tabelle siehst, ähneln sie sich in mancher Hinsicht.

    christliche Weltanschauunggermanische Weltanschauung
    Gott hilft dem Helden/der HeldinHeld*in als Einzelkämpfer*in
    Kampf gegen das generelle BöseKampf gegen Widersacher*innen

    Die christliche Religion verbreitete sich im angelsächsischen Raum (heute Großbritannien) rasant, weil immer mehr Menschen sich mit dem christlichen Glauben identifizierten. Dazu trugen nicht zuletzt Missionar*innen bei.

    Ein*e Missionar*in ist ein religiöser Mensch, der/die seinen/ihren Glauben verbreitet und für seine/ihre Religion "wirbt". Heute kannst Du Dir das so vorstellen, dass Missionar*innen Vorträge über ihre Religion halten, mit Familie und Freund*innen über Glaube sprechen und sich für kirchliche Hilfsorganisationen einsetzen.

    Englische Literaturepochen – Beispiele Altenglischer Literatur

    Die wohl bedeutendsten Werke der Altenglischen Literatur sind zum Beispiel:

    • der Heldenepos "Beowulf"
    • die "Angelsächsische Chronik" (entstand am Hof von König Alfred)
    • "Cædmon's Hymn"

    "Beowulf" gilt als das erste bekannte englische Heldengedicht. Seit dem 7. Jahrhundert wurde es mündlich überliefert, aber erst ungefähr im Jahr 1000 schriftlich festgehalten. "Beowulf" wurde in Versen verfasst und für den Vortag eines Sängers bei unterschiedlichen gesellschaftlichen Anlässen bestimmt.

    Cædmon ist einer der wenigen nicht anonymen Schriftsteller aus dieser Zeit. Er gilt als der erste namentlich bekannte englische Dichter. Sein Gedicht "Cædmon's Hymn" soll der älteste erhaltene englische Text sein. Auch König Alfred schrieb während der Altenglischen Literaturepoche viele Texte. Er übersetzte Werke von Latein ins Altenglische oder beauftragte Gelehrte damit.

    Englische Literaturepochen – Mittelenglische Literatur

    Die mittelenglische Literatur (Middle Englisch Literature) beginnt ungefähr ab 1066, nachdem England von den Normannen erobert wurde. Als Ende der Epoche wird das Jahr 1500 markiert. Sie wurde vor allem durch den normannisch-französischen Einfluss geprägt. Im Fokus dieser Literaturepoche standen:

    • neue Reimformen
    • höfische Literatur
    • religiöse Texte

    In dieser Zeit fingen immer mehr Menschen an, Englisch zu sprechen. Daraus entwickelte sich die Sprache, die der Epoche ihren Namen gab: Mittelenglisch (Middle English).

    Englische Literaturepochen – Merkmale mittelenglischer Literatur

    Zu den wichtigsten Merkmalen der mittelenglischen Literatur gehören:

    • Einfluss französischer Literatur
      • formal: Verdrängung des Stabreims, Einführung des Endreims
      • inhaltlich: höfische Stoffe wie Geschichten um König Artus
    • religiöse Gedichte (lyrics)
      • beinhalten eine einfache Sprache
      • Gläubige sollen lernen, angemessen auf religiöse Ereignisse zu reagieren (z.B. Mitleid für die Gottesmutter Maria, wenn Jesus stirbt)
    • weltliche Gedichte
      • thematisierten hauptsächlich romantische Liebe
      • didactic poetry: belehrten die Leserschaft
    • mittelalterliche Dramen (vor allem für die analphabetische Bevölkerung gedacht)
      • mystery plays: stellten Ereignisse aus der Bibel dar
      • morality plays: beinhalteten oft Gleichnisse und dienten zur moralischen Belehrung

    Englische Literaturepochen – Beispiele mittelenglischer Literatur

    Geoffrey Chaucers "The Canterbury Tales" ist das wichtigste Werk der Mittelenglischen Literatur. Die tales ("Geschichten") erzählen auf Mittelenglisch die Geschichte von 31 Pilger*innen auf dem Weg nach Canterbury. Um sich die Zeit auf ihrer Reise zu vertreiben, erzählen sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten. Im Gegensatz zu den vielen religiösen Schriften dieser Epoche dienten die "Canterbury Tales" hauptsächlich als Unterhaltungsliteratur. Der/Die Erzähler*in der tales bewertet die Geschehnisse nicht, sondern stellt das Treiben seiner Figuren als Komödie dar.

    Weitere Beispiele für wichtige Werke der Mittelenglischen Literatur waren:

    • Religiöse Gedichte von anonymen Autor*innen (z. B. "Durham", "Instructions for Christians", "The Proverbs of Alfred")
    • Didaktische Gedichte (didactic poetry), also moralische, belehrende Gedichte (z. B. "Ormulum von Orm", "Handlyng Synne")
    • Versromane, die aus vielen Versen bestanden und eine musterhafte, höfische Haltung lehrten und höfische Liebesabenteuer (Romance) enthielten (z. B. "King Horn", "Floris and Blanscheflour", "King Alisaunder")

    Ausführlichere Informationen über die Epoche findest Du in der Erklärung "Mittelenglische Epoche".

    Shakespeare Literaturepoche – Renaissance

    Den berühmtesten Schriftsteller aus der Literaturepoche der Renaissance kennst Du sicher: William Shakespeare. Um Shakespeares Schaffen und das seiner Kolleginnen und Kollegen besser zu verstehen, solltest Du Dir im Klaren über den gesellschaftlichen Hintergrund während der Renaissance (English Renaissance) sein. Die Epoche der Renaissance dauerte von 1500 bis 1660.

    Kriminalität und Armut waren einige der vielen Missstände zu dieser Zeit. Die Schicht der Merchants ("Händler") gewann immer mehr an Einfluss, was eine Bedrohung für den Adel darstellte. Weitere wichtige Ereignisse der Epoche waren:

    • Elisabeth I. und ihre Amtszeit zwischen 1558 und 1603
    • der Kampf gegen die katholische Kirche
    • wirtschaftliche Blüte und das Elisabethanische Zeitalter
    • die Förderung von Künsten durch Elisabeth I.
    • Bildungsreformen gegen Analphabetismus in der Gesellschaft
    • Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg und der Bruch mit der mündlichen Überlieferungstradition

    Englische Literaturepochen – Merkmale der Renaissance

    Literarische Merkmale der englischen Renaissance sind:

    • das Zurückgreifen auf römische und griechische Antike
      • Übersetzungen antiker Werke (Platon, Caesar, Ovid)
      • Nachmachen der in der Antike genutzten eleganten Sprache
    • Infragestellung bestehender Werte und literarischer Formen
      • Inspiration durch und Übernahme der italienischen Sonettform
    • amüsante, zum Schockieren und Belehren bestimmte Darstellung von Themen wie Sünde, Mord usw.
    • Verbindung von den literarischen Gattungen Drama, Poesie und Prosa (Shakespeare hat in seinen Dramen z. B. alle drei miteinander verbunden)

    Englische Renaissance – Themen

    Zu den wichtigsten Themen in der englischen Renaissance gehörten unter anderem:

    • Humanismus
    • Liebe
    • Christlich-biblische Themen wie Schuld und Erlösung
    • Griechisch-römische Mythologie
    • Katholizismus und Protestantismus

    Das Wort "Humanismus" kommt von dem Lateinischen humanitas und bedeutet "Menschlichkeit". Humanisten ist es wichtig, dass die Würde jedes einzelnen Menschen geachtet wird.

    Englische Literaturepochen – Beispiele der Renaissance

    Beispiele für die englische Literaturepoche der Renaissance sind:

    • Edmund Spenser "The Faerie Queene", "Epithalamion", "Prothalamion"
    • Philip Sydney: "Astrophel", "Stella"
    • William Shakespeare: "Macbeth", "Romeo and Juliet", die Sonnete
    • Thomas More: "Utopia"

    Mehr Informationen über William Shakespeare und das Elisabethanische Zeitalter findest Du in der Erklärung "Elizabethan Age". Wenn Du mehr über die Literaturepoche "Renaissance" wissen möchtest, schau Dir die gleichnamige Erklärung an!

    Englische Literaturgeschichte – Republikanische Zeit

    Gegen Ende der Renaissance prägte der britische Politiker Oliver Cromwell die englische Literaturgeschichte.

    In der sogenannten Republikanischen Zeit (Commonwealth of England) zwischen 1649 und 1660 öffentliche Theateraufführungen verboten waren, entstanden kaum nennenswerte Werke.

    Von großer Bedeutung ist jedoch John Miltons episches Gedicht mit dem Titel "Paradise Lost" von 1667. Es wurde reimlos geschrieben und ist in zwölf Gesänge aufgeteilt. Im Kern behandelt das Werk die Frage, wie sich die Freiheit des menschlichen Willens mit Gottes Allmacht vereinigen lässt. Bis heute gilt "Paradise Lost" als eines der wichtigsten englischen Gedichte.

    Epochen England – Restauration

    Nachdem das Theaterverbot wieder aufgehoben war, wurde die nächste literarische Epoche in England und Großbritannien eingeleitet. Die Restauration begann 1660 und endete 1700. Für ein erstes Verständnis des Restauration Age siehst Du hier die Definition des Begriffs Restauration:

    Der Begriff Restauration (restoration) bezeichnet die Wiederherstellung vormals bestehender sozialer Verhältnisse bzw. Regierungsformen.

    1660 wurde die englische Monarchie unter Karl II. wiederhergestellt. Es gab jedoch nicht nur Befürworter der Monarchie, viele Menschen wehrten sich gegen die Wiedereinführung. Daher war die Spaltung zwischen den Royalist*innen und Anti-Royalist*innen bzw. Republikaner*innen prägend für die Zeit nach 1660. Dies spiegelt sich auch in der Literatur und ihren Merkmalen wider.

    Als Royalist*innen bezeichnet man Menschen, die sich für eine Monarchie, also ein Königtum als Staatsform einsetzen. Republikaner*innen dagegen möchten eine Republik als Staatsform. Mehr Informationen zum Thema britische Monarchie findest Du in der Erklärung "British Monarchy".

    Englische Literaturepochen – Merkmale der Restauration

    Merkmale der englischen Literaturepoche der Restauration waren:

    • Satiren als Mittel zur Kritik an Royalist*innen
    • Bezug auf Bibel
    • Rechtfertigung von Monarchie bzw. Republik als Thema
    • Rückbezug auf klassische poetische Formen (neoclassicism)

    Englische Literatur – Themen der Restauration

    Die englische Literatur beschäftigte sich in dieser Zeit mit diesen Themen:

    • Kritik und Gegenkritik der Republikaner*innen und Royalist*innen
    • Zeitkritik
    • Religion (vor allem Konflikt zwischen Katholizismus und Protestantismus)

    Du möchtest mehr über das Thema Religion in Großbritannien wissen? Schau Dir die Erklärung "Religion in England" an!

    Englische Literaturepochen – Beispiele der Restauration

    Eines der wichtigsten Beispiele für Werke der Royalist*innen und aus der englischen Literaturepoche der Restauration ist "The History of the Rebellion and Civil Wars in England" von Edward Hyde, einem engen Berater von König Charles II. Hyde berichtet über die Kriege zwischen den drei Königreichen England, Schottland und Irland, die alle unter Charles Herrschaft standen.

    Mehr über den Konflikt zwischen England und Schottland kannst Du in der Erklärung "England vs Scotland" nachlesen!

    Weitere bekannte Schriftsteller*innen aus der Restauration sind:

    • John Dryden ("Astraea Redux", "Absalom", "Achitophel")
    • Andrew Marvell ("Last Instructions to a Painter", "The Rehearsal Transprosed")
    • John Milton ("Paradise Regained", "Samson Agonistes")
    • John Bunyan ("Grace Abounding", "Pilgrims Progress")
    • Richard Baxter ("Breviate", "Reliquiae Baxterianae")

    Neue Gattungen

    Neben Gedichten, Berichten und religiösen Texten entwickelten sich in der Restauration auch ganz neue Textsorten, wie:

    • Entwicklungsroman von Crusoe
    • Satiren: Autor*innen machten sich in Satiren über alles lustig (Politik, Religion, soziale Schichten)
    • Reiseroman von Swift
    • Samuel Richardsons Briefroman
    • Sentimental novel
    • Historische Gedichte
    • Comedy of Manners: Theatergenre, das skandalöse Themen, vor allem Sex, beinhaltete

    Du möchtest mehr über die Literatur in der Restauration wissen? Kein Problem! Alles Wissenswerte findest Du in der Erklärung "Restauration".

    Aufklärung – Literaturepoche Englisch

    Bei der Literaturepoche der Aufklärung (englisch: enlightment) handelt es sich um den Zeitraum zwischen 1720 und 1800. Die Aufklärung war eine europaweite Epoche, bei der im Fokus stand:

    • der Verstand des Menschen
    • die Vernunft des Menschen
    • das Streben nach Freiheit

    In England und Großbritannien setzte sich die Aufklärung nur wenig durch. Allerdings fanden sich besonders viele Vertreter:innen in Frankreich und Deutschland wieder.

    Du möchtest gerne mehr zur Epoche der Aufklärung wissen und welche Werke darin verfasst wurden? Sieh Dich dafür im Schulfach Deutsch unter den Literaturepochen um.

    Epoche – Romantik in England

    Die Epoche der Romantik entstand in England quasi als Gegenstück zur Aufklärung. Als Zeitraum wird für die englische Romantik 1780 bis 1837 festgelegt. Künstler*innen und Schriftsteller*innen der Romantik wendeten sich zunehmend dem Individuum als komplexes, emotionales Wesen zu. Der Fokus lag hierbei auf dem subjektiven Innenleben einer Person, also ihren persönlichen

    • Erfahrungen,
    • Gefühlen und
    • Gedanken.

    Diese Literaturepoche erkennst Du daran, dass sie der Natur sowie dem Universum als Ganzes eine hohe Bedeutung zugeschrieben wird. So ist die Romantik auch stark von dem Wunsch nach Idylle und Rückzug in die Landschaft gekennzeichnet.

    Mit Idylle bezeichnet man die Harmonie, Ruhe und Stille des Lebens auf dem Land.

    In den Vereinigten Staaten bildete sich während der Romantik der Transzendentalismus (transcendentalism, von to transcend – "etwas überschreiten", "hinausschreiten") heraus. Seine Anhänger*innen waren überzeugt, dass alles Lebendige der Welt miteinander verbunden ist und so ein großes Ganzes bildet. Zu den bedeutendsten Schriftsteller*innen gehört neben Margaret Fuller auch Henry David Thoreau. In "Walden" berichtet Thoreau von seinem Leben im Wald, wo er in einer selbst gebauten Hütte im Einklang mit der Natur lebt.

    Englische Literaturepochen – Merkmale der Romantik

    Merkmale der englischen Literaturepoche der Romantik waren:

    • Poesie als bevorzugte Form der Literaturproduktion
    • spontanes Schaffen literarischer Werke
    • thematischer Fokus auf Familie und Emotion

    Englische Literaturepochen – Beispiele der Romantik

    Diese Beispiele von Werken und Autor:innen solltest Du der Romantik zuordnen:

    • William Blake ("Songs of Innocence" und "Songs of Experience")
    • W. Wordsworth ("Lines Composed a Few Miles Above Tintern Abbey", "Resolution and Independence", "The Prelude")
    • S. Taylor Coleridge ("Rime of the Ancient Mariner")
    • Lord Byron ("Hours of Idleness", "Lachin y Gair", "English Bards", "Scotch Reviewers")
    • Percy Shelley ("Ode to the West Wind", "To a Skylark", "Adonaïs")

    In der Zeit der englischen Romantik blieb das Drama eher ohne nennenswerte Entwicklungen.

    Englische Literaturepochen – Bedeutung Viktorias

    Du kennst bereits das Elisabethanische Zeitalter, doch es gab noch eine andere Königin, die von großer Bedeutung für die englische Literaturgeschichte war. Königin Victoria gab der Victorian Period (1837–1901) ihren Namen. In dieser Zeit veränderte sich die politische und soziale Landschaft Englands stark. Dies lag einerseits daran, dass Großbritannien sich zur Imperialmacht entwickelte.

    Imperialmacht bedeutet, dass das Königreich auf der gesamten Welt Kolonien besaß, auf die es Macht ausübte und mit denen es Handel trieb.

    Im gleichen Zuge wurde aus der ursprünglich ländlichen und auf Landwirtschaft fokussierte Gesellschaft bald eine industrielle. Die Städte wurden als Folge in rasantem Tempo größer und nahmen immer mehr Menschen auf.

    Obwohl das viktorianische Zeitalter starken Wandel mit sich brachte – es entwickelten sich neue Technologien; Frauen und nicht-weiße Minderheiten kämpften für ihre Rechte – wurden Normen, Moral und Sitte eine große Bedeutung zugeschrieben. Diese wurden oft auch in literarischen Themen aufgegriffen. Daneben thematisierten Schriftsteller*innen der Viktorianischen Epoche auch das Leben in der Großstadt und die damit verbundene Kriminalität sowie das Vorgehen in den Kolonien.

    Die Victorian Period erkennst Du außerdem an diesen Merkmalen:

    • Autoren*innen schreiben für ein größeres Publikum
    • Schreiben als Emanzipation
    • Anpassung an viktorianische Werte
    • Realistischer Stil (d. h. wirklichkeitsgetreue Darstellung von der Außenwelt) in Romanen

    Schriftstellerinnen & englische Schriftsteller – 19. Jahrhundert

    Besonders bekannte englische Schriftstellerinnen und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und somit der Viktorianischen Epoche waren:

    Du siehst, dass aus dieser englischen Literaturepoche erste Autor*innen stammen, von denen Du vielleicht bereits gehört hast und die heute noch von großer Bedeutung für die englische Literatur sind.

    Wenn Du Dich für die Werke Jane Austens interessierst, schau Dir gerne die Erklärung zu "Stolz und Vorurteil" an.

    Edwardianische Zeit & Moderne

    Die Edwardianische Zeit – benannt nach König Edward VII. – bezeichnet die Zeitspanne ab dem Tode Königin Victorias bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, also von 1901 bis 1939. Obwohl die edwardian period relativ kurz ist, brachte sie bedeutende Schriftsteller*innen hervor, wie

    • H.G. Wells,
    • Rudyard Kipling oder
    • Henry James.

    Henry James wurde zwar in den Vereinigten Staaten geboren, wirkte jedoch hauptsächlich in England.

    Auf das Edwardianische Zeitalter folgte die Moderne, welche mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs begann. Wann genau sie endete, ist bis heute noch umstritten. Manche bezeichnen den Beginn des Zweiten Weltkriegs als Ende der Moderne; andere behaupten, sie dauert noch an bis heute.

    Die Moderne zeichnet sich dadurch aus, dass viele Schriftsteller*innen mit Themen, Erzählweisen sowie ihrem Schreibstil zu experimentieren begannen. Sie lösten sich damit von Konventionen und Regeln der vergangenen Zeitalter.

    Unter Konventionen versteht man bestimmte Regeln, auf die man sich als Gesellschaft geeinigt hat.

    Thematisch war die englische Literatur des 20. Jahrhunderts vorrangig durch die folgenden Ereignisse geprägt:

    • wachsende Unzufriedenheit mit der Viktorianischen Zeit
    • Verstärkung feministischer Bewegungen
    • Weltwirtschaftskrise
    • Erster und Zweiter Weltkrieg
    • Unabhängigkeitsstreben in Kolonien Englands

    Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, sorgten viele dieser Themen für Angst, Verwirrung, Unsicherheit und Pessimismus innerhalb der Gesellschaft. Diese Gefühle wurden von den Schriftsteller*innen der Moderne häufig aufgegriffen. So schrieb etwa der Dichter W.B. Yeats in seinem Gedicht "The Second Coming":

    Things fall apart; the center cannot hold.1

    Yeats beschreibt damit das Gefühl der Verängstigung und Verunsicherung, das viele empfanden. Das Zitat verkörpert die Befürchtung, dass die Welt den vielen Kriegen und Krisen nicht standhalten kann und auseinanderbrechen wird.

    Englische Literaturepochen – Merkmale der Moderne

    Die englische Literaturepoche der Moderne zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

    • Literatur für Frauen (z. B. bei Virginia Woolf)
    • tiefe Einblicke in das eigene Bewusstsein (z. B. bei James Joyce)
    • Literatur als Mittel zur Dokumentation kolonialer Themen (z. B. bei E. M. Foster und R. Kipling)

    Englische Literaturepoche – Beispiele der Moderne

    Beispiele für Autorinnen und Autoren der Moderne, die eine wichtige Rolle für diese englische Literaturepoche spielten sind:

    Wenn Du mehr über Aldous Huxley und seine Werke erfahren möchtest, kannst Du Dir die Erklärung zu "Brave New World" durchlesen.

    Postmoderne und englische Gegenwartsliteratur

    Der Beginn der Postmoderne wird auf ca. 1940 festgelegt und geht mit der Gegenwartsliteratur bis heute. Die Epoche der Postmoderne (postmodernism) und die englische Gegenwartsliteratur (contemporary literature) sind von Entwicklungen und Themen wie diesen geprägt:

    • Digitalisierung
    • Erfindung des Internets
    • Feminismus
    • Kulturrelativismus

    Unter Kulturrelativismus verstehst Du die Auffassung, dass Kulturen nicht miteinander vergleichbar sind. Du könntest also beispielsweise nicht eine andere Kultur aus dem Blickwinkel Deiner eigenen Kultur bewerten.

    Obwohl England zu den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges zählte, sah sich das Land auch nach 1945 mit teils noch nicht überwundenen und neuartigen Problemen konfrontiert. Die britische Gesellschaft war nach wie vor sehr streng nach Schichten (classes) gegliedert, während der Feminismus mehr Rechte für Frauen einforderte. Das zeigt sich besonders daran, dass in dieser Epoche Sexualität und Ehe vermehrt aus Frauenperspektive kritisch dargestellt und hinterfragt wurde.

    Mehr über die Schichten in der britischen Gesellschaft kannst Du in der Erklärung "Social Classes UK" erfahren.

    Englische Literaturepoche – Merkmale der Gegenwartsliteratur

    Merkmale der Gegenwartsliteratur sind häufig:

    • Behandlung von Themen aus Frauenperspektive
    • Romane werden flexibler strukturiert
    • Nebeneinander von Utopie ("Childhood's End" von Arthur C. Clarke) und Dystopie ("1984" von George Orwell)
    • Beitrag von Autoren aus ehemaligen Kolonien zur englischen Literatur
    • Fantasiewelt als eine Gegenwelt zur Moderne

    Alles Wissenswerte über die Begriffe Utopie und Dystopie findest Du in der Erklärung "Utopia and Dystopia".

    Literatur Englisch – Themen der Gegenwartsliteratur

    Wie bereits angedeutet, setzen sich diese Epochen der englischen Literatur kritisch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Dazu gehören beispielsweise:

    • Mann-Frau-Gefälle in einer industriellen Gesellschaft
    • Sexualität
    • Missbrauch staatlicher Macht
    • staatliche Überwachung
    • Konsum
    • Entfremdung

    Englische Literaturepochen – Beispiele der frühen Gegenwartsliteratur

    Beispiele für berühmte Autorinnen und Autoren der frühen Gegenwartsliteratur (20. Jahrhundert) sind:

    • Anthony Powell ("A Dance to the Music of Time")
    • William Golding ("Lord of the Flies")
    • Paul Scott ("The Raj Quartet")
    • J. R. R. Tolkien ("The Hobbit", "The Lord of the Rings")
    • C. S. Lewis ("The Chronicles of Narnia")
    • Samuel Beckett ("Waiting for Godot", "All That Fall")
    • Robert Bolt ("A Man for All Seasons")

    Britische Autorinnen und britische Autoren – 21. Jahrhundert

    Zu bekannten britischen Autorinnen und Autoren des 21. Jahrhunderts zählen zum Beispiel:

    • Ian McEwan ("Atonement")
    • J. K. Rowling ("Harry Potter")
    • Hilary Mantel ("Wolf Hall")
    • Zadie Smith ("White Teeth")

    Englische Literaturepochen – Überblick

    Abschließend findest Du hier eine Darstellung aller besprochenen englischen Literaturepochen im Überblick.

    Englische Literaturepochen Englische Literaturepochen Zeitstrahl StudySmarterAbb. 1 - Übersicht über die englischen Literaturepochen

    Englische Literaturepochen - Das Wichtigste

    • Englische Literaturepochen – Übersicht:
    • Mittelalter Epoche Englisch – Altenglische Literatur (500 bis 1150):
      • Literaturepochen – Merkmale: Stabreim, ironische Untertreibungen
      • Englische Literaturepochen – Beispiele: "Beowulf", "Angelsächsische Chronik"
    • Englische Literaturepochen – Mittelenglische Literatur (1066 bis 1500):
      • Literaturepochen – Merkmale: Einfluss französischer Literatur, mystery play, religiöse Texte
      • Englische Literaturepochen – Beispiele: "Durham", "King Horn"
    • Shakespeare Literaturepoche – Renaissance (1500 bis 1660):
      • Literaturepochen – Merkmale: Rückbezug auf Antike, Themen wie Sünde, Mord, Liebe
      • Englische Literaturepoche – Beispiele: "Epithalamion", "Macbeth", "Romeo and Juliet"
    • Englische Literaturgeschichte – Republikanische Zeit (1649 bis 1660):
      • keine Theateraufführungen
    • Epochen England – Restauration (1660 bis 1700):
      • Literaturepochen – Merkmale: Satiren, Bibelbezug, Zeitkritik
      • Englische Literaturepochen – Beispiele: "The History of the Rebellion and Civil Wars in England", "Absalom"
    • Aufklärung – Literaturepoche Englisch (1720 bis 1800):
      • Themen: Vernunft, Verstand, Streben nach Freiheit
    • Epoche – Romantik in England(1780 bis 1837):
      • Literaturepochen – Merkmale: Poesie, Spontanität, Themen wie Familie
      • Englische Literaturepochen – Beispiele: "Songs of Innocence", "The Prelude"
    • Englische Literaturepochen – Bedeutung Viktorias: Victorian Period (1837 bis 1901):
    • Edwardianische Zeit & Moderne (1901 bis 1939):
      • Themen: Unabhängigkeitsbestreben der Kolonien, Weltwirtschaftskrise, Feminismus
      • Englische Literaturepoche – Beispiele der Moderne: Aldous Huxley, James Joyce, Virginia Woolf
    • Postmoderne und englische Gegenwartsliteratur (1940 bis heute):
      • Themen: Digitalisierung, Kulturrelativismus, Feminismus, Konsum
      • Britische Autorinnen und britische Autoren – 21. Jahrhundert: J. K. Rowling, Ian McAwan, Zadie Smith

    Nachweise

    1. W.B. Yeats (1996). The Collected Poems of W.B. Yeats. Scribner Books Co.
    2. britannica.com: The early Middle English period. 19.05.2022.
    3. bl.uk: Middle English. 19.05.2022.
    4. bl.uk: Romantics & Victorians. 19.05.2022.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Englische Literaturepochen

    In welcher Epoche hat William Shakespeare geschrieben?

    William Shakespeare hat in der Epoche der Renaissance geschrieben. Die Renaissance ging von 1500 bis 1649.

    Von wann bis wann ging die Moderne? 

    Die englische Literaturepoche der Moderne ging von 1915 bis 1939.

    Welche englischen Literaturepochen gibt es? 

    Es gibt folgende englische Literaturepochen:

    • Altenglische Literatur (500–1150)
    • Mittelenglische Literatur (1066–1500)
    • Renaissance (1500–1649)
    • Republikanische Zeit (1649–1660)
    • Restauration (1660–1700)
    • Romantik (1780–1837)
    • Viktorianische Epoche (1837–1901)
    • Edwardianische Zeit & Moderne (1901–1939)
    • Postmoderne & Gegenwartsliteratur (1940–2000)


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    Wahr oder falsch? William Shakespeare war ein wichtiger Vertreter der Englischen Renaissance.

    Wie heißt das bekannteste Werk der Republikanischen Zeit?

    Wie heißt der Autor der "Canterbury Tales"?

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