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Eines der main themes (deutsch: Hauptthemen) von "Of Mice and Men" ist das Erreichen des American Dream. Welche weiteren Themen und Symbole kannst Du in einer Analyse oder Interpretation von "Of Mice and Men" noch aufgreifen? Und welche Erzählperspektive bzw. narrator point of view hat der Roman?
Der American Dream ist die amerikanische Überzeugung, dass die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind, in dem jeder Mensch durch harte Arbeit alles erreichen kann. Mehr dazu erfährst Du in der Erklärung "American Dream".
"Of Mice and Men" – Charaktere
In der folgenden Tabelle siehst Du die wichtigsten Charaktere aus "Of Mice and Men" aufgelistet und erfährst, mit welchen Eigenschaften, Du sie beschreiben kannst:
Charakter | Eigenschaften |
Lenni Small |
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George Milton |
|
Curley |
|
Curleys Frau |
|
Abbildung 1 zeigt Dir nun, wie die einzelnen Figuren in "Of Mice and Men" zueinander stehen.
"Of Mice and Men" – Zusammenfassung
"Of Mice and Men" (deutsch "Von Mäusen und Menschen") ist ein relativ kurzer Roman und kann deshalb zur Gattung Novelle gezählt werden. Auch das Setting, also die Umgebung und der zeitliche Rahmen, ist aufgrund der Kürze der novel beschränkt. Insgesamt gibt es vier Orte.
Eine Novelle ist eine kurze Geschichte in Prosaform. Die Gattung lässt sich nur grob definieren. Sie ist häufig daran zu erkennen, dass ihre Werke kürzer als die meisten Romane, aber länger als viele Kurzgeschichten sind.
Außerdem wichtig für die Zusammenfassung von "Of Mice and Men" sind diese Infos:
- sechs Kapitel
- Handlung von "Of Mice and Men" geschieht an drei Tagen
- spielt in der Zeit der Weltwirtschaftskrise in den USA
- behandelt die Geschichte der beiden Wanderarbeiter Lennie Small und George Milton
- Auf der Suche nach Arbeit ziehen sie von Farm zu Farm.
- Beide träumen davon, eines Tages eine eigene Farm zu besitzen.
Die Weltwirtschaftskrise wurde von einem großen Börsencrash ausgelöst. Auf der ganzen Welt schraubte sich der Welthandel zwischen 1929 und 1939 herunter. Viele Menschen verloren ihre Arbeitsstelle. Die Personen, die noch Anstellungen besaßen, wurden schlecht bezahlt und konnten sich damit kaum ihr eigenes Überleben finanzieren.
"Of Mice and Men" Inhalt Kapitel 1
Lennie und George sind auf dem Weg zu einer Farm. Sie hoffen, dort Arbeit zu finden. George fordert Lennie auf, bei ihrer Ankunft still zu sein. Lennie vergisst oft Dinge und weiß sich nicht gut zu benehmen. Er ist darauf angewiesen, dass George ihm immer wieder sagt, was er zu tun hat.
Im ersten Kapitel erfährst Du außerdem, dass Lennie gerne weiche Dinge streichelt, weil es ihn beruhigt. In seiner Hosentasche trägt er deshalb eine tote Maus mit sich. George nimmt sie ihm immer wieder ab und rügt Lennie. Denn dessen Besessenheit, weiche Dinge anzufassen, kostete sie ihre letzte Anstellung: Lennie hatte damals das Kleid einer fremden Frau gestreichelt, was als sexuelle Belästigung aufgefasst wurde.
Während des Abendessens sprechen die beiden über ihren Traum, eines Tages eine eigene Farm zu besitzen.
- Lennie wünscht sich, dort auf viele Kaninchen aufzupassen.
- George erklärt ihm, dass er sich dafür anständig benehmen müsse.
- Lennie darf nicht wie Andy Cushman enden.
- Das ist ein Mann, den die beiden aus ihrer Kindheit kennen.
- Andy wird vorgeworfen, eine Frau sexuell belästigt zu haben.
"Of Mice and Men" Inhalt Kapitel 2
George und Lennie erreichen die Farm und lernen ihren neuen Kollegen sowie den Sohn ihres Chefs, Curley, kennen.
- Curley ist ehemaliger Boxer in der Klasse Leichtgewicht.
- Weil er Probleme mit seiner Körpergröße hat, hasst er große und starke Männer.
- Er fängt oft Streit mit ihnen an.
- Seit Curleys Hochzeit vor zwei Wochen gibt es noch mehr Konflikte.
- Seine Ehefrau liebäugelt nämlich gerne mit den Farmarbeitern.
Aus Angst, Lennie könnte sich auch hier falsch verhalten, erklärt ihm George, dass er sich von Curley fernhalten und sich in einer möglichen Handgreiflichkeit nicht wehren solle. Kurz danach begegnet Lennie Curleys Frau. Er ist beeindruckt von ihrer Schönheit und kann nicht aufhören, sie anzusehen. George warnt ihn, sich auch von ihr fernzuhalten.
Die beiden Protagonisten lernen den Vorarbeiter Slim kennen. Ihm gehört ein Hund, der gerade Welpen geworfen hat. Lennie möchte unbedingt eines der Jungtiere besitzen.
"Of Mice and Men" Inhalt Kapitel 3
Slim und George kommen nach einem harten Arbeitstag erneut ins Gespräch. Slim willigt ein, Lennie einen seiner Welpen zu überlassen. George erklärt seinem neuen Kollegen, woher er Lennie kennt. Die beiden sind in der gleichen Stadt geboren. Nachdem Lennies Tante gestorben war, hatte George begonnen, auf ihn aufzupassen.
- Zwei weitere Kollegen, Candy und Carlson, stoßen dazu.
- Die beiden unterhalten sich über Candys alten Hund.
- Er war früher ein starkes und nützliches Arbeitstier.
- Mittlerweile ist der Hund jedoch alt und krank.
- Carlson schlägt vor, den Vierbeiner von seinem Leid zu erlösen.
- Candy stimmt zu, obwohl er den Hund sehr liebt, woraufhin Carlson das Tier erschießt.
Am Abend tritt der wütende Curley auf der Suche nach seiner Frau in das Schlafhaus der Arbeiter, wo er einen Kampf mit Lennie beginnt. George greift nicht ein und rät Lennie, sich zu wehren. Daraufhin bricht Lennie Curleys Hand.
- Alle Beteiligten einigen sich darauf, niemandem zu sagen, was passiert ist.
- Lennie, der Curley nur aus Angst verletzt hat, fürchtet sich vor einer Strafe.
- George beruhigt ihn.
- Er erklärt Lennie, dass die beiden trotzdem noch ihre Farm mit den vielen Kaninchen haben können.
"Of Mice and Men" Inhalt Kapitel 4
Ein paar Tage später gehen nahezu alle Farmarbeiter in die Stadt, um ein Bordell zu besuchen. Lennie unterhält sich mit Crooks, einem Farmarbeiter, über seinen und Georges Traum, eines Tages eine eigene Ranch zu besitzen. Crooks glaubt nicht, dass die beiden ihren Traum jemals verwirklichen können.
Curleys Frau kommt auf der Suche nach ihrem Gatten in den Schlafraum der Arbeiter, obwohl sie weiß, dass er mit in die Stadt gegangen ist. Sie redet mit den anwesenden Männern darüber, was für ein Feigling Curley sei, und will wissen, was genau mit seiner Hand geschehen ist. Die Männer erzählen ihr nicht, was tatsächlich vorfiel. Bevor sie geht, kündigt sie an, sich länger mit Lennie unterhalten zu wollen.
"Of Mice and Men" Inhalt Kapitel 5
Am nächsten Tag sitzt Lennie im Viehstall und streichelt seinen toten Welpen, den er aus Versehen getötet hat. Er fürchtet, dass er niemals Kaninchen auf seiner eigenen Farm versorgen darf, da er viele Tiere versehentlich umbringt.
Plötzlich kommt Curleys Ehefrau und gesteht ihm, dass sie unglücklich mit ihrem Leben ist. Sie möchte eigentlich Filmstar werden und liebt ihren Mann nicht. Lennie erwidert, er sei nicht unglücklich mit seinem Leben, doch er wünsche sich, öfter weiche Dinge zu streicheln. Curleys Ehefrau findet das amüsant und erlaubt ihm, ihre Haare zu berühren. Dabei bricht er ihr aus Versehen das Genick und sie stirbt.
"Of Mice and Men" Inhalt Kapitel 6
Lennie realisiert, dass er etwas Schreckliches getan hat, und flieht zu einem Versteck an einem Fluss. Diesen Ort hatte er zuvor mit George für den Fall einer erneuten Flucht vereinbart.
- Währenddessen wird auf der Ranch die Leiche von Curleys Ehefrau entdeckt.
- Da George weiß, wo sich Lennie versteckt hält, findet er ihn vor den anderen.
- Er beruhigt Lennie, indem er ihm noch einmal von ihrem Traum einer gemeinsamen Farm erzählt.
George ist bewusst, dass Curley Lennie höchstwahrscheinlich qualvoll töten würde. Das Beste, was er seiner Meinung nach für Lennie tun kann, ist, ihn vorher zu töten. Zwar könnten sie erneut fliehen, doch Lennie würde weiterhin in Situationen geraten, die sein Leben gefährden. Um ihm den Schmerz zu ersparen, erschießt ihn George.
"Of Mice and Men" – Analyse
Bevor Du eine Analyse von "Of Mice and Men" schreibst, solltest Du wissen, dass der Autor John Steinbeck Realist war, der die Handlung seiner Werke so realitätsnah wie möglich halten wollte. Dies lässt sich unter anderem an der Erzählperspektive und der Sprache der Novelle erkennen.
"Of Mice and Men" ist von einer wahren Geschichte inspiriert. Anfang der 1920er arbeitete John Steinbeck selbst als Wanderarbeiter. Auf einer Farm sah er, wie einer seiner Kollegen, ein großer und starker Mann, einen anderen Arbeiter erschlug. Der Täter diente als Vorbild für die Figur Lennie.
"Of Mice and Men" – narrator
Der narrator (deutsch: Erzähler) in "Of Mice and Men" ist auktorial (allwissend) und beschreibt in der dritten Person das Geschehen.
- Er kennt die Gefühle und Gedanken der Charaktere und ist nicht an eine Person gebunden.
- Meistens beschreibt er die Handlung nüchtern.
- Gelegentlich kommentiert der narrator jedoch gelegentlich auch Szenen mit seiner eigenen Meinung.
Nachdem Lennie Curleys Ehefrau getötet hat, werden bspw. wertende Substantive, wie meanness und discontent genutzt:
And the meanness and the plannings and the discontent and the ache for attention were all gone from her face.
Alle Zitate stammen aus John Steinbecks "Of Mice and Men" (1937).
Überwiegend bleibt der Erzähler aber objektiv und bezieht selten Stellung.
"Of Mice and Men" Roman – Aufbau
Der Roman "Of Mice and Men" (deutsch "Von Mäusen und Menschen") wurde von Steinbeck als eine Schauspielnovelle verfasst. Seine Absicht war es, einen Text zu schreiben, der sowohl als Drehbuch als auch als Lesewerk dienen konnte. Deswegen ist die Geschichte wie ein klassisches Drama aufgebaut, das aus sechs Teilen besteht:
- Exposition
- Steigende Handlung
- Klimax (Höhepunkt)
- Peripetie (Wendepunkt)
- Fallende Handlung
- Katastrophe
In "Of Mice and Men" wird der Schauplatz des Geschehens (setting) sowie die Auf- und Abgänge der Charaktere genau beschrieben. Der Erzähler rückt außerdem die häufig vorkommende Figurenrede in den Hintergrund.
Als Figurenrede bezeichnet man die Redewiedergabe der handelnden Menschen in einem epischen Text. Vereinfacht gesagt bezeichnet sie das, was die Charaktere sagen.
Bei dem englischen Titel des Werks kommt es immer mal wieder zu Verwirrungen: Heißt er nun "Of Mice and Men" oder "About Mice and Men"? Korrekt ist die erste Variante "Of Mice and Men" oder auf Deutsch: "Von Mäusen und Menschen".
Abkürzungen und grammatikalische Ungenauigkeiten
In den 1920ern sprachen viele Arbeiter in Kalifornien in einem speziellen Slang, den auch die Arbeiter in "Of Mice and Men" verwenden. Grammatikalische Regeln werden hierbei oft missachtet und Buchstaben oder Wörter ausgelassen. Das zeigt sich etwa, wenn George Lennie erklärt, wie es ihm auf der neuen Farm gehen wird:
Ever'body gonna be nice to you. Ain't gonna be no more trouble. Nobody gonna hurt nobody nor steal from 'em.
Wie Du siehst, wurden in den Wörtern everybody und them Buchstaben ausgelassen. Die Sätze selbst sind nicht mit den Regeln der englischen Grammatik vereinbar. Die Sprache, die Steinbeck in "Of Mice and Men" nutzt, bildet den in den 1920ern verwendeten Slang realistisch ab.
"Of Mice and Men" Analyse – Tragische Ironie
Das Stilmittel der tragischen Ironie wird hauptsächlich in Dramen verwendet. Hierbei wird die Geschichte so aufgebaut, dass die Zuschauenden bereits im Voraus ahnen können, dass einem Charakter etwas Schlechtes widerfahren wird. Der jeweiligen Figur ist das aber noch nicht bewusst.
Im Buch wird schon früh ein Konflikt zwischen Curleys Ehefrau und Lennie angedeutet. Nachdem etwa Curleys Ehefrau das erste Mal auftaucht, warnt George Lennie, er solle sich von ihr fernhalten. George hat das Gefühl, dass sie den Männern Schwierigkeiten bereiten wird, was an dieser Aussage zu erkennen ist:
She's gonna make a mess. They's gonna be a bad mess about her.
Mit solchen Aussagen versucht John Steinbeck, die Lesenden auf das tragische Ende vorzubereiten. Dass Curleys Ehefrau durch Lennie stirbt und dieser dadurch letztlich selbst sein eigenes Leben verliert, soll nicht überraschen.
Motive und Symbole in "Of Mice and Men"
Steinbeck verwendet in seiner Novelle einige Symbole und Motive. Dazu gehören Candys Hund, Einsamkeit und Träume.
Candys Hund
Candys alter, kranker Hund ist ein wichtiges Symbol in "Of Mice and Men" (deutsch "Von Mäusen und Menschen"). Er war früher ein starkes und nützliches Arbeitstier, doch je älter Candy wurde, desto gebrechlicher und schwächer wurde auch sein Hund. Als Arbeitstier ist er nun kaum mehr einsetzbar. Er wird getötet und durch einen neuen Welpen ersetzt.
Als Rechtfertigung macht einer der Kollegen darauf aufmerksam, dass der Hund aufgrund seines Alters leide und deshalb am besten getötet werden solle:
That dog ain't no good to himself. I wisht somebody'd shoot me if I get old an' a cripple.
Der Hund verkörpert den Umstand, dass während der Weltwirtschaftskrise schwache, nicht mehr arbeitsfähige Individuen aussortiert und durch leistungsstärkere ersetzt wurden.
Der Tod von Candys Hund ist zudem als Vorbote für Lennies Tod zu deuten. Beide werden von verschiedenen Personen als Last empfunden. Dadurch, dass Lennie am Ende des Buches die Ermordung droht, fühlt sich George gezwungen, den Tod für seinen großen Freund erträglicher zu gestalten und ihn schnell und schmerzlos zu erschießen. Aus dem gleichen Grund war auch Candy damit einverstanden, seinen Hund töten zu lassen.
Einsamkeit
Das Motiv der Einsamkeit wird durch die Stadt aufgegriffen, in der die Geschichte spielt. Die Charaktere arbeiten in der kalifornischen Ortschaft Soledad. Dieses spanische Wort bedeutet übersetzt "Einsamkeit".
George beschreibt früh im Buch, dass das Leben als Arbeiter einsam sei. Da George und Lennie konstant auf der Suche nach einer Anstellung sind, haben sie keine Familie und wandern alleine durch das Land. George erklärt die Einsamkeit der Wanderarbeiter wie folgt:
Guys like us, that work on ranches, are the loneliest guys in the world. They got no fambly. They don't belong no place.
Die Freundschaft der beiden Männer entspringt dem natürlichen Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Geborgenheit. Auch Lennies Besessenheit damit, weiche Dinge zu berühren, lässt sich auf seine Sehnsucht nach Nähe zurückführen.
Träume
Alle Charaktere in "Of Mice and Men" haben Träume. Curleys Ehefrau möchte ein Filmstar werden und sehnt sich nach wahrer Liebe. Andere Arbeiter, wie Candy, wollen irgendwann eine Farm besitzen oder reich werden. Sie alle fühlen sich im falschen Leben gefangen.
Im Mittelpunkt steht jedoch der Traum von George und Lennie. Ihr Wunsch nach einer eigenen Farm ist das Einzige, das die beiden Protagonisten antreibt. George stellt sich seine Ranch so vor:
Well, we'll have a big vegetable patch and a rabbit hutch and chickens.
Der Traum beinhaltet nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch Selbstbestimmung. Auf einer eigenen Farm könnten die beiden tun, was sie möchten, und müssten keinem Arbeitgeber gehorchen.
"Of Mice and Men" – Theme
Wie Du mittlerweile weißt, war Steinbeck Realist. Er selbst hat die Wirtschaftskrise in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts miterlebt und wollte diese realistisch in seinem Buch darstellen. Viele der themes bzw. Themen in "Of Mice and Men" betreffen deshalb die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Arbeitenden.
Der Tod
Der Tod spielt von Anfang eine zentrale Rolle in "Of Mice and Men":
- Lennie trägt eine leblose Maus bei sich.
- Candys Hund wird umgebracht.
- Lennie tötet aus Versehen seinen Welpen und dann Curleys Ehefrau
- George erschießt letztendlich Lennie.
Die Tötungen in "Of Mice and Men" (deutsch "Von Mäusen und Menschen") geschahen jedoch alle hauptsächlich aus Liebe. Lennie bringt die Maus, den Welpen und Curleys Ehefrau um, weil er es liebt, weiche Dinge zu berühren. Candy lässt die Tötung seines alten Hundes zu, da er dessen Leid verhindern möchte.
Aus einem Schutzbedürfnis heraus erschießt auch George Lennie am Ende des Buches – als Akt der Liebe. Er weiß, dass die anderen Männer nicht gnädig mit Lennie umgehen würden. Dabei versichert George seinem großen Freund, dass er nicht wütend ist und auch nie war:
"I thought you was mad at me, George," [said Lennie]. "No," said George. "No, Lennie. I ain't mad. I never been mad, an' I ain't now. That's a thing I want ya to know."
An diesem Zitat erkennst Du, wie wichtig sie einander sind. George betont, dass Lennie ihn niemals erzürnt habe, obwohl dieser einige Fehler begangen hätte. Ihm ist es wichtig, dass sein Freund in diesem Wissen stirbt.
Machtlosigkeit
Macht taucht auf verschiedene Weisen in "Of Mice and Men" auf. Lennie ist beispielsweise zwar körperlich stark, doch geistig eingeschränkt. Er ist in diesem Sinne machtlos gegenüber Herausforderungen, die auf emotionaler oder zwischenmenschlicher Ebene auf ihn zukommen.
George ist zwar nicht geistig eingeschränkt, leidet aber unter einer anderen Form der Machtlosigkeit: Er versucht, Lennie vor gefährlichen Situationen und unfreundlichen Menschen zu beschützen, kann ihn aber nicht vor sich selbst bewahren. So kann er etwa nur dabei zusehen, wie Lennie das Kleid einer fremden Frau berührt und daraufhin der Vergewaltigung beschuldigt wird:
Well, he seen this girl in a red dress. Dumb bastard like he is, he wants to touch ever'thing he likes. [...] I was jus' a little bit off, and I heard all the yellin', so I comes running, an' by that time Lennie's so scared all he can think to do is jus' hold on.
Steinbeck behandelt in "Of Mice and Men" auch finanzielle Machtlosigkeit. Alle handelnden Figuren sind in ihrer monetär aussichtslosen Situation gefangen, obwohl sie versuchen, ihr mit harter Arbeit zu entkommen.
Interpretation von "Of Mice and Men"
Eine Interpretation von "Of Mice and Men" ist die folgende:
Während der Weltwirtschaftskrise träumten viele Menschen in den USA den American Dream. Sie hofften, sich durch viel Leistung ein sorgenfreies und wohlhabendes Leben aufbauen zu können. So geht es auch den Protagonisten in "Of Mice and Men". George und Lennie wünschen sich, eines Tages eine eigene Farm zu besitzen:
George: Someday—we're gonna get the jack together and we're gonna have a little house and a couple of acres an' a cow and some pigs and..."
Lennie: An' live off the fatta the lan' [...] An' have rabbits. Go on, George! Tell about what we're gonna have in the garden and about the rabbits in the cages and about the rain in the winter and the stove, and how thick the cream is on the milk like you can hardly cut it.
Crooks, ein alter Farmarbeiter, ist die einzige Figur, die sich von Anfang an bewusst ist, dass der American Dream ein unrealistisches Ziel darstellt. In seinem langen Leben hat er schon viele Menschen getroffen, deren Träume gescheitert sind:
I seen hundreds of men come by on the road an’ on the ranches, with their bindles on their back an’ that same damn thing in their heads . . . every damn one of ’em’s got a little piece of land in his head. An’ never a God damn one of ’em ever gets it. Just like heaven. Ever’body wants a little piece of lan’. I read plenty of books out here. Nobody never gets to heaven, and nobody gets no land.
Steinbeck entlarvt in "Of Mice and Men" den American Dream und zeigt, dass harte und ehrliche Arbeit keinen Ausweg aus persönlicher Misere darstellt. Die Arbeitenden wurden mit der Aussicht auf ein besseres Leben nur dazu motiviert, weiterhin viel zu leisten. Die Erfüllung des American Dream war dabei schon immer unrealistisch: Sie ermöglichte es den Träumenden lediglich, für eine Weile der Realität zu entfliehen und ihre wirklichen Probleme wie Einsamkeit und Armut besser auszuhalten.
Die Nichterfüllung des American Dream wird auch American Nightmare genannt. In den dazugehörigen Erklärungen zu beiden Begriffen findest Du weitere Infos.
Letztendlich scheitert auch der Traum von George und Lennie. Letzterer glaubt, er sei schuld daran, dass ihr Wunsch nicht verwirklicht werden kann. Auch wenn er aufgrund seiner geistigen Behinderung nicht genau versteht, was der Tod ist, weiß er, dass er etwas Schreckliches getan hat. Als George ihn in ihrem vereinbarten Versteck am Fluss findet, erklärt er deshalb:
George, I done another bad thing.
George ist am Boden zerstört. Der Grund dafür, dass ihr Traum nicht Realität wird, ist ausgerechnet Lennie – sein einziger Freund, der ihn vor der Einsamkeit bewahrte und zentraler Teil der Verwirklichung ihres Wunsches darstellte.
Schließlich akzeptiert George sein Schicksal. Er meint, Lennie töten zu müssen. Ohne ihn ist sein Traum nicht zu verwirklichen, und so tröstet er seinen großen Freund vor dessen Tod mit den Worten:
It don't make no difference...
John Steinbeck – "Of Mice and Men"
"Of Mice and Men" wurde von dem amerikanischen Autor John Steinbeck geschrieben und 1937 veröffentlicht. Steinbeck war bekannt für seine realistische und fantasievolle Erzählweise, die Humor und Sozialkritik enthält.
Weitere Eckdaten zu John Steinbeck:
- geboren am 27. Februar 1902 in Salinas, Kalifornien, USA
- gestorben am 20. Dezember 1968 in New York City, New York, USA
- einer der bekanntesten Autoren des 20. Jahrhunderts
- schrieb zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, Novellen und Drehbücher
- arbeitete als Journalist im Zweiten Weltkrieg
- gewann 1940 den Pulitzer-Preis und 1962 den Nobelpreis für Literatur
Of Mice and Men - Das Wichtigste
- "Of Mice and Men" ist eine Novelle von John Steinbeck aus dem Jahr 1937.
- "Of Mice and Men" Zusammenfassung:
- Die Geschichte handelt von den Wanderarbeitern Lenny Small und George Milton, die auf der Suche nach Arbeit durch Amerika ziehen.
- Sie träumen von einem selbstbestimmten Leben auf einer eigenen Farm.
- Lennie ist ein Mensch mit geistiger Behinderung und besessen davon, weiche Dinge zu streicheln.
- Deshalb unterschätzt der große und starke Lennie seine Kraft und tötet die Schwiegertochter seines Chefs.
- Aus Gnade wird er am Ende der Novelle von George erschossen. Der Traum der beiden ist gescheitert.
- "Of Mice and Men" Charaktere: Lenny, George, Curley, Curleys Ehefrau
- "Of Mice and Men" ist wie ein klassisches Drama aufgebaut.
- Der Inhalt wird von einem auktorialen Erzähler (englisch: narrator) geschildert.
- "Of Mice and Men" Interpretation: Im Kern entlarvt Steinbeck in "Of Mice and Men" den American Dream als unerreichbar.
- "Of Mice and Men" Analyse:
- Zentrale Symbole und Motive: Candys Hund, Einsamkeit, Träume
- Zentrale Themen: Tod, Machtlosigkeit
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Of Mice and Men
Was ist so gut an "Of Mice and Men"?
"Of Mice and Men" ist ein gutes Buch, weil es die Situation von Menschen in der Weltwirtschaftskrise gut repräsentiert. Das Buch bietet uns einen Einblick in die Gefühle von Arbeitern in den USA.
Warum hat George Lennie umgebracht?
George hat Lennie am Ende umgebracht, weil er ihn einen schmerzhaften Tod von den wütenden Arbeitern ersparen wollte. Lieber erlöst er ihn vom Schicksal schnell und schmerzlos.
Was symbolisiert Lennie's Maus?
Lennies Maus symbolisiert Lennies Wunsch, etwas weiches streicheln zu wollen.
Was passiert mit Andy Cushman?
Andy Cushman ist ein Mann, den Lennie und George aus ihrer Kindheit kennen. Er spielt keine große Rolle in dem Buch. Er ist im Gefängnis.
Heißt es "Of Mice and Men" oder "About Mice and Men"?
Das Buch von John Steinbeck heißt "Of Mice and Men".
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