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I told you – he was Mexican.1
Der gesellschaftskritische Roman "The Tortilla Curtain" wurde von dem amerikanischen Schriftsteller T. C. Boyle geschrieben und 1995 veröffentlicht.
Sieh Dir diese kurze summary zu "The Torilla Curtain" an:
- Der Hauptcharakter Delaney fährt den illegalen mexikanischen Einwanderer Cándido mit dem Auto an.
- Cándido wird dabei verletzt.
- Die Worte, die Du oben lesen kannst, sagt Delaney nach dem Unfall zu seiner Frau.
- Er will ihr damit versichern, dass ihm keine Strafe drohe, er habe ja "nur" einen Mexikaner angefahren.
- Delaneys Aussage und das, was er damit impliziert, zeigen seine Vorurteile und den Rassismus.
- Der Roman stellt das Leben illegaler Einwanderer*innen und einer US-amerikanischen Mittelschicht-Familie gegenüber.
Der Roman zeigt anhand von zwei Ehepaaren, deren Leben unterschiedlicher nicht sein könnte, welcher Realität sich illegale Einwanderer*innen aus Mexiko in den USA stellen müssen. "The Tortilla Curtain" spricht dabei Themen (englisch: themes) wie Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Armut, aber auch den American Dream an.
Doch welche Bedeutung steckt eigentlich hinter dem Titel "Tortilla Curtain"?
"The Tortilla Curtain" – Charaktere
T. C. Boyle beschreibt das Leben zweier Familien, die auf den ersten Blick wenig außer ihrem Aufenthaltsort, in der Nähe von Los Angeles, verbindet. Der Autor zeigt anhand der Paare zwei sehr unterschiedliche Alltagsrealitäten, die sich durch einen Autounfall miteinander verbinden.
Zum einen wird das Leben von Delaney Mossbacher, einem naturwissenschaftlich begeistertem Amerikaner, und seiner erfolgreichen Frau Kyra beschrieben. Das junge amerikanische Paar lebt zusammen mit ihrem Sohn Jordan in einer vorstädtischen Siedlung.
Daneben stellt Boyle eine mexikanische Familie vor, die aus Mexiko illegal in die USA migriert ist und sich den Lebensunterhalt durch illegale Lohnarbeit verdienen: die Rincóns.
Illegale Lohnarbeit kennst Du vielleicht unter dem Begriff "Schwarzarbeit". Die Rincóns arbeiten in den USA, ohne einen US-amerikanischen Pass zu besitzen. Ihre Arbeit wird demnach nicht beim Staat angemeldet, sie bekommen keine Versicherungen und zahlen auch keine Steuern oder andere Abgaben.
Neben den Protagonist*innen gibt es noch weitere Charaktere, die vergleichsweise kleine Rollen spielen:
- Jim Shirley
- Jordan, der Sohn Kyras
- Soccoro, die blinde Tochter von América und Cándido
- Jack Jardine Jr.
- Jack Jardine
- José Navidad
- Resurrección
"The Tortilla Curtain" – Delaney Mossbacher
Delaney ist in "The Tortilla Curtain" der Mann von Kyra und wohnt mit seiner Familie in einer weißen Mittelklasse-Wohnsiedlung bei LA. Außerdem kannst Du Delaney so beschreiben:
- Stiefvater von Jordan
- arbeitet als Journalist und fotografiert Natur
- Wanderer und Naturliebhaber
- bezeichnet sich selbst als liberal
- entwickelt im Laufe des Romans allerdings rassistische und ausländerfeindliche Züge
- symbolisiert den stereotypen, weißen Mittelklasse-Amerikaner
T. C. Boyle zeichnet mit der Figur Delaney einen stereotypen Amerikaner, der stellvertretend für die Mittelschicht der USA steht und die kollektiven Gedanken und Prioritäten der amerikanischen Mittelschicht repräsentieren soll. Delaney hat einen guten Job, ein Haus in einem amerikanischen Vorort. Er ist verheiratet und gründet eine Familie.
Kyra Menaker-Mossbacher
Kyra ist die Frau Delaneys und arbeitet als erfolgreiche Immobilienmaklerin.
- Mutter von Jordan
- ehrgeizig und sehr fokussiert auf ihre Karriere
- Kyra identifiziert sich prinzipiell als weltoffen. Doch als es heißt, dass illegale Einwanderer*innen den Wert ihrer Immobilien gefährden, schlägt ihre Weltoffenheit schnell in Rassismus und möglichst schnelle Abschottung um.
Cándido Rincón
Cándido immigrierte als illegaler Arbeiter aus Mexiko in die USA und lebt mit seiner Familie ohne festen Wohnsitz und Papiere auf der Straße.
- Ehemann von América und Vater von Soccoro
- illegaler Saisonarbeiter ohne Arbeitsbefugnis und Versicherung
- versucht den American Dream zu realisieren und wünscht sich ein besseres Leben
- seine Frustration führt gelegentlich zu Gewaltausbrüchen
América Rincón
América ist die 17-jährige, hochschwangere Ehefrau von Cándido, die mit ihm in die USA migriert, um ein besseres Leben zu führen.
- Mutter des gemeinsamen Sohnes Socorro
- Schwester von Cándidos erster Frau, die ihn betrogen hat
- Als América realisiert, wie schwierig das Leben als illegale Einwanderin in den USA sein wird, wünscht sie sich zurück zu ihrer Familie nach Mexiko.
- nimmt die Gewaltausbrüche von Cándido hin
"The Tortilla Curtain" – Zusammenfassung
Für die Zusammenfassung von "The Tortilla Curtain" kannst Du Dir merken, dass
- die Handlung in der Nähe von Los Angeles in den 1990er-Jahren spielt.
- die erzählte Zeit sieben Monate umfasst.
- der Roman in drei Teile unterteilt ist.
Die illegale Einwanderung von Mexikaner*innen in die USA ist ein aktuelles Thema, das aber auch in den 1990er-Jahren schon für Probleme und Proteste sorgte. 1994 sollte in Kalifornien ein Gesetz verabschiedet werden, dass es Einwanderer*innen ohne Papiere unmöglich machen sollte, öffentliche Ressourcen, wie Zugang zur Bildung und zum Gesundheitssystem, zu nutzen. Nach monatelangen Protesten wurde das Gesetz allerdings als verfassungswidrig eingestuft und nicht verabschiedet.
Illegale Einwanderung spielt weiterhin in Grenzstädten zu Mexiko eine große Rolle und ist immer wieder Gegenstand der Politik (Stand 2022).
"The Tortilla Curtain" – Zusammenfassung Kapitel 1
Kapitel 1 von "The Tortilla Curtain" beginnt damit, dass Delaney auf dem Weg zur Recyclingstation den illegalen Einwanderer Cándido anfährt. Obwohl Cándido schwer verletzt ist, weigert er sich einen Krankenwagen oder die Polizei zu Hilfe zu rufen. Stattdessen gibt er sich mit 20 amerikanischen Dollar als Entschädigung zufrieden.
20 Dollar sind umgerechnet 19,63 € (Sommer 2022).
Damit keiner von dem Unfall erfährt, lässt Delaney sein Auto direkt reparieren und erzählt von einem Unfall mit einem Tier.
Die Erzählperspektive wechselt zu Cándido, der immer noch schwer verletzt ist.
- Er lebt zusammen mit seiner 17-jährigen schwangeren Frau América in einem provisorischen Lager im Canyon.
- Das Lager liegt unterhalb der Wohnsiedlung, in dem die Mossbachers wohnen.
- América versucht ihn zu überreden zum Arzt zu gehen, scheitert aber.
Als illegale Einwander*innen haben Cándido und América keinen Zugang zum amerikanischen Gesundheitssystem. Die beiden sind, wie viele illegale Immigrant*innen nicht gemeldet und haben demnach auch keinen Zugang zu Versicherungen oder legalen Arbeitsstellen. Cándido müsste die Arztkosten selbst zahlen und dann noch fürchten, wieder aus dem Land ausgewiesen zu werden. Die gesundheitliche Versorgung in den USA ist vergleichsweise sehr teuer.
América beschließt einige Tage später sich Arbeit zu suchen, weil sie kein Geld aber Hunger haben. Cándido fühlt sich in seiner Ehre als Mann und Beschützer gekränkt und macht sich Sorgen um die Sicherheit seiner Frau.
- Nach einigen Tagen findet América schließlich Arbeit.
- Sie poliert steinerne Statuen mit einem giftigen Lösungsmittel.
- Doch sie auf der Arbeit wird sie betrogen, sexuell belästigt und von zwei Männern ausgeraubt und vergewaltigt.
- Nach diesen Vorfällen beschließt sie nicht mehr zuarbeiten.
Cándido erholt sich langsam und kann wieder arbeiten gehen. Doch kurze Zeit später wird das Camp von América und Cándido von Jugendlichen zerstört wird. Sie hinterlassen ein Graffiti auf den Steinen, auf denen steht "BEANERS DIE"1.
Beaners bedeutet übersetzt so etwas wie "Bohnenfresser*innen" und ist eine rassistische Beleidigung für Menschen mit südamerikanischer oder spanischer Herkunft.
"The Tortilla Curtain" – Zusammenfassung Kapitel 2
Delaney wird in Kapitel 2 immer frustrierter, denn sein Auto wurde nach einer Wanderung gestohlen. Auch Kyra fühlt sich von den mexikanischen Einwander*innen bedroht, die sich in einer Straße aufhalten, in der eines ihrer Häuser zum Verkauf steht. Sie sorgt dafür, dass die Einwander*innen verscheucht werden.
Kurz darauf werden die Häuser in der Wohnsiedlung mit spanischen Schimpfwörtern besprüht, weshalb sich Kyra entschließt, den Bau einer Mauer um die Wohnsiedlung zu unterstützen, um die Migrant*innen fernzuhalten.
Cándido wird in einem Park von Mexikaner*innen überfallen, die ihm sein ganzes Geld abnehmen. Zugleich fühlt sich América zunehmend alleingelassen und bereut es, mit Cándido in die USA ausgewandert zu sein.
"The Tortilla Curtain" – Zusammenfassung Kapitel 3
Am Thanksgiving -Nachmittag bricht plötzlich ein Feuer im Canyon aus, weswegen alle Bewohner*innen der Nachbarschaft evakuiert werden.
Mehr zu Thanksgiving findest Du auch in der Erklärung "Thanksgiving".
Delaney verdächtigt die Mexikaner*innen für das Feuer verantwortlich zu sein. Daher werden noch am selben Abend zwei mexikanische Männer verhaftet.
Cándido und América überstehen das Feuer unbeschadet. Allerdings brennt ihr Lager nieder und ihre Habseligkeiten werden zerstört. Cándido findet eine kleine Hütte in der Nähe der Mauer, die um das Wohngebiet gezogen wurde. Hier bringt América ihre Tochter zur Welt.
- Damit die Familie überleben kann, stielt Cándido immer wieder Lebensmittel.
- Eines Tages erwischt Delaney ihn dabei.
- Als er die Polizei rufen will, flüchtet Cándido.
Als die Mauer um das Wohngebiet beschädigt wird, hat Delaney sofort Cándido im Verdacht. Die Kameraaufnahmen zeigen allerdings einen weißen Jugendlichen, der die Nachbarschaft verwüstet. Nichtsdestotrotz besorgt Delaney sich voller Wut eine Waffe und macht sich auf die Suche nach dem Mexikaner.
- Als er dessen Hütte erreicht, löst sich plötzlich eine Schlammlawine.
- América und Cándido können sich auf ein Dach retten.
- Doch sie verlieren ihre Tochter in der Lawine.
- Cándido erblickt Delaney in den Schlammmassen.
- Er reicht ihm trotz aller Anschuldigungen seine Hand, um ihn zu retten.
"The Tortilla Curtain" – Themen und Motive
Das zentrale Thema in "The Tortilla Curtain" ist die illegale Einwanderung aus Mexiko und wie die Einwanderer*innen in ihrer neuen Heimat, den USA, leben.
Dabei stellt der Roman den Alltag von Mexikaner*innen, die ihre Heimat verlassen, um in den USA den American Dream zu verwirklichen mit dem Leben einer mittelständischen, weißen amerikanischen Familie gegenüber.
In dem Zuge bespricht der Roman viele Themen, wie Rassismus, Vorurteile und das Bauen von Mauern.
Rassismus
Rassismus ist eines der vordergründigen Themen des Romans "The Tortilla Curtain". Von Anfang an werden Mexikaner*innen und die illegalen Einwanderer*innen als eine Bedrohung angesehen, obwohl sie zunächst in keinerlei Konflikt mit der weißen Bevölkerung geraten.
Vor allem die Männer um den Nebencharakter Jack Jardine, der mit den Mossbachers in der Wohnsiedlung lebt, sehen in den Einwander*innen, egal ob legal oder illegal, eine Bedrohung.
- Deshalb verbreiten sie ihre ausländerfeindlichen und rassistischen Ansichten.
- Sie unterstützen den Bau einer Mauer um das Wohngebiet.
- Sie sorgen für die Schließung des Arbeitsamtes, damit die Einwander*innen ausgeschlossen werden.
Der Rassismus und die Vorurteile gegenüber den Mexikaner*innen werden in einem Gespräch zwischen Jack Jardine und Delenay deutlich:
The ones coming trough the Tortilla Curtain down there, those are the ones that are killing us. They're peasants, my friend. No education, no resources, no skills – all they got to offer is a strong back (...).1
Mit diesen Worten, dass die Einwander*innen "ungebildete Banausen" seien, die mehr Arbeit und Gefahr bedeuten würden, als dass sie der Gesellschaft helfen würden, antwortet Jack Jardine auf Delaneys Vorwurf rassistisch zu sein. Anstatt rassistisch zu sein, sehe Jardine seiner Meinung nach nur die Realität der Situation.
Bei Jack Jardines Sohn lässt sich sogar ein extremer, gewaltbereiter Rassismus feststellen.
- Er spricht anstößig und herablassend über mexikanische Frauen.
- Er vergewaltigt sie und zerstört das Lager der Rincóns.
Auch Delaneys Rassismus wird im Laufe des Romans "The Tortilla Curtain" immer deutlicher.
- Am Anfang stell er sich als einen liberalen Menschen dar.
- Doch sein rassistisches Verhalten zeigt sich schon nach dem Autounfall mit Cándido.
- Er akzeptiert einfach, dass Cándido ohne ärztliche Versorgung zurückbleibt.
"The Tortilla Curtain" – American Dream
Der American Dream zeigt sich in dem Roman "The Tortilla Curtain" gleich auf zwei Weisen.
- Zum einen ist er Antriebfür die Migration der Mexikaner*innen in die USA.
- Cándido und América träumen von einem besseren Leben, einer verlässlichen Arbeitsstelle und genug Geld.
- Die USA sind das Land, in dem diese Wünsche wahr werden sollen.
- Zum anderen wird das Pärchen schon bald enttäuscht und sieht sich der harten Realität gegenüber.
- Cándido muss illegal dafür schuften, dass die beiden zumindest satt werden.
Die Mossbachers dagegen haben bereits alles, für das Cándido und América hart arbeiten. Dennoch haben auch Delaney und Kyra Zukunftsträume.
- Kyra möchte ihre Karriere ausbauen und träumt von einem besonders schönen Haus.
- Delaney möchte eine Familie gründen und Kinder bekommen.
- Auch die beiden glauben daran, dass in den USA die Möglichkeiten grenzenlos sind.
Der American Dream symbolisiert den Glauben daran, dass in Amerika Träume wahr werden können. Ab dem 19. Jahrhundert siedelten viele Europäer*innen in die USA um, um sprichwörtlich vom "Tellerwäscher zum Millionär" aufzusteigen. Amerika soll das Land der grenzenlosen Möglichkeiten sein, das heute noch viele Migrant*innen aus Mexiko anzieht. Der Traum, es unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Status vom Rand der Gesellschaft bis nach Oben zu schaffen, ist noch heute existent und verleitet viele Einwanderer*innen dazu, ihr Glück in den USA zu suchen.
Mehr zum Thema "American Dream" findest Du in der gleichnamigen Erklärung.
Mauern
Das Bauen von Mauern zieht sich als Thema durch den gesamten Roman "The Tortilla Curtain". Mauern werden in verschiedenen Zusammenhängen gebaut:
Thema Mauern | |
Nachbarschaft |
|
Grenze |
|
Kojoten |
|
Außerdem existiert eine imaginative Mauer zwischen den Amerikaner*innen und den Einwanderer*innen. Es gibt kaum (konfliktfreie) Gespräche zwischen den beiden Ethnien. Die beiden Gruppen nehmen sich zwar gegenseitig wahr, doch kommunizieren eigentlich nie miteinander.
Tortilla Curtain – Bedeutung
Die Bedeutung von Tortilla Curtain hat auch etwas mit einem wichtigen Thema des Romans zu tun: mit Mauern. Der Titel des Romans "The Tortilla Curtain" spielt nämlich auf die Mauer/den Zaun zwischen Mexiko und den USA an.
Der Ausdruck Tortilla Curtain stammt aus einem Gespräch zwischen den Protagonisten Jack Jardine und Delaney. Der Begriff Tortilla Curtain wird umgangssprachlich als Begriff für die US-amerikanisch-mexikanische Grenze benutzt und ist als rassistisch zu bewerten.
"The Tortilla Curtain" Deutsch
Der deutsche Titel von Boyles Roman "The Tortilla Curtain" ist "América" – der spanische Name für "Amerika".
- Curtain bedeutet auf Deutsch "Vorhang" oder "Schleier".
- Tortillas sind traditionell mexikanische Fladenbrote.
- Sie werden aus Mais- oder Weizenmehl hergestellt und mit Fleisch, Gemüse, Soßen und Käse gefüllt.
"The Tortilla Curtain" – Analyse
Neben den Themen und Motiven kannst Du auch die Sprache und Erzählperspektive in einer Analyse von "The Toritlla Curtain" aufgreifen.
Der Roman "The Tortilla Curtain" ist in der Vergangenheitsform geschrieben und umfasst drei Kapitel, die immer kürzer werden. Außerdem ist dem Werk noch eine Liste an spanischen Begriffen beigefügt, die der Autor T. C. Boyle in seinem Werk in Originalsprache benutzt:
He was no looter, no thief, no pandillero or ladrón, but this was a question of survival, of necessity – he had a wife and a daughter now and they had to eat – and he swore to the Virgin of Guadalupe that he would pay back everything he appropriated.
Die spanischen Begriffe pandillero ("Bandenmitglied") oder ladrón ("Dieb") machen die Herkunft des Pärchens deutlich.
Der Roman umfasst zwei Erzählstränge, die gleichwertig nebeneinander herlaufen.
- Im ersten Kapitel kreuzen sich die Wege von Cándido und Delaney.
- als Delaney den Mexikaner mit dem Auto anfährt
- Ab dann laufen die Erzählstränge der beiden Familien nebeneinander her.
- Der unterschiedliche Alltag der Hauptcharaktere, die nur wenige Meter voneinander entfernt wohnen, steht jeweils im Mittelpunkt.
- Im letzten Kapitel treffen sich die Erzählstränge dann wieder in einem offenen Ende.
- Cándido reicht Delaney symbolisch die Hand zur Rettung.
"The Tortilla Curtain" – Erzählperspektive
Die Erzählperspektive in "The Tortilla Curtain" kann als eingeschränkte auktoriale Erzählweise einer dritten Person bezeichnet werden.
- Der Roman wechselt die Erzählperspektive.
- Sprünge zwischen der Sicht von Delaney, Kyra, Cándido und América
- Roman beleuchtet Sichtweisen aller Beteiligten, deren Gefühle, und die äußere Rahmenhandlung.
Durch den Perspektivwechsel werden die Lebenswelten der Mossbachers und von Cándido und América direkt gegenübergestellt. Der Gegensatz der Lebensverhältnisse wird überdeutlich. Außerdem erleichtert der Einblick in die Gedankenwelt der verschiedenen Protagonist*innen die Identifikation und Nachvollziehbarkeit der gegensätzlichen Positionen.
Damit kann T. C. Boyles Roman "The Tortilla Curtain" als Versuch der interkulturellen Kommunikation gesehen werden: in diesem Fall ein Vermittlungsversuch zwischen den Amerikaner*innen nahe der mexikanischen Grenze und den Migrant*innen, die illegal ins Land kommen.
"The Tortilla Curtain" – Interpretation Kapitel 8, Part III
Der Höhepunkt von "The Tortilla Curtain" ist gut geeignet für eine Interpretation. Kapitel 8 des dritten Teils ist das letzte Kapitel des Romans und der Klimax der Geschichte. Das Kapitel führt die beiden Handlungsstränge der Familien Mossbacher und Rincón erneut zusammen und bildet einen Rahmen mit dem ersten Kapitel.
- Cándido wird bewusst, dass er seinen American Dream möglicherweise nie erreichen wird.
- Er hat noch immer Schwierigkeiten, Arbeit zu finden und lebt immer noch in einer provisorischen Hütte.
- Américas Geständnis, dass ihre Tochter wegen ihrer Vergewaltigung blind sein könnte, lässt seine Zukunftsperspektiven zerplatzen.
Als dann seine Hütte von einem reißenden Fluss mitgerissen wird und er seine Tochter, aber auch sein gesamtes Hab und Gut verliert, scheint alles verloren:
What was it? What was it about him? All he wanted was work, and this was his fate, this was his stinking pinche luck, a violated wife and a blind baby and a crazy white man with a gun, and even that wasn't enough to satisfy an insatiable God: no, they all had to drown like rats in the bargain.1
Cándido macht Gott dafür verantwortlich, dass ihm so viel Leid zustößt und gibt nach der Katastrophe den Gedanken an den American Dream mehr oder weniger auf.
T. C. Boyles Roman "The Tortilla Curtain" endet offen mit den Worten:
He was beyond cursing, beyond grieving, numbed right through to the core of him. All that, yes. But when he saw the white face surge up of the black swirl of the current and the white hand grasping at the tiles, he reached down and took hold of it.1
Die Lesenden wissen nach diesen abschließenden Worten nicht, wie die Geschichte von América, Cándido, Delaney und Kyra weitergeht.
- Ist Cándidos Geste genug, um den Delaneys Hass zu besiegen?
- Zur Erinnerung: Er reicht Delaney nach der Schlammlawine die Hand, um ihn zu retten.
- Können América und Cándido ihren American Dream doch noch verwirklichen?
- Haben sie nach all dem Pech schließlich ein bisschen Glück?
Indem T. C. Boyle das Ende offen lässt, bietet er keine Lösung für das Problem der beiden Familien an, sondern zeigt ausschließlich die von Konflikten geprägte Situation an der mexikanischen Grenze.
Die beiden Familien stehen stellvertretend für die illegale Migration von Mexikaner*innen in die USA und der daraus resultierenden Probleme zwischen Migrant*innen und Amerikaner*innen. T. C. Boyle lässt das Ende seiner Geschichte offen, denn eine schnelle, offensichtliche Lösung der Situation kann auch der Autor nicht liefern. Das offene Ende symbolisiert eher eine Handlungsanweisung an die Lesenden, mit mehr Mitgefühl und Empathie über den Einwanderungskonflikt nachzudenken.
TC Boyle – "The Tortilla Curtain"
Der Autor von "The Toritlla Curtain" TC Boyle wurde 1948 in einer kleinen Stadt in der Nähe von New York geboren. Die Buchstaben TC stehen für Tom Coraghessan. Ursprünglich hieß er Tom John Boyle, gab sich allerdings nach seinem 17. Lebensjahr selbst den Namen Coraghessan aufgrund seiner irischen Vorfahren.
- wuchs in schwierigen Verhältnissen auf, da beide Elternteile Alkoholiker waren
- beendete nur knapp die High School, studierte dann aber Englisch und Geschichte in New York
- während seines Studiums entdeckte Boyle seine Liebe zum Schreiben
- 1973 erwarb er seinen Doktortitel in Englischer Literatur
- neben seinem Beruf als Autor lehrte Boyle zusätzlich an der University of South California
- seit 1974 mit seiner Frau verheiratet, mit der er drei Kinder hat
- Boyle schrieb viele Kurzgeschichten und Romane (z. B. World's End (1987), After the Plague (2001))
- für "The Tortilla Curtain" erhielt er den französischen Literaturpreis Prix Médicis
The Tortilla Curtain - Das Wichtigste
- Der Roman "The Tortilla Curtain" des amerikanischen Schriftstellers T. C. Boyle wurde 1995 veröffentlicht.
- "The Tortilla Curtain" summary short:
- der Konflikt zwischen (illegal) eingewanderten Mexikaner*innen und US-Amerikaner*innen in Kalifornien an der mexikanischen Grenze
- "The Tortilla Curtain" Zusammenfassung:
- Der US-Amerikaner Delaney fährt den illegalen mexikanischen Einwanderer Cándido mit dem Auto an.
- Cándido wird dabei verletzt.
- Delaney kümmert sich jedoch nicht um Cándido, er sei ja "nur" Mexikaner.
- Der Roman stellt das Leben illegaler Einwanderer*innen und einer US-amerikanischen Mittelschicht-Familie gegenüber.
- Die Protagonist*innen leben nebeneinander her, doch schließlich kommt es zum Konflikt und Delaney macht sich mit geladener Pistole auf den Weg zu Cándido.
- Bevor etwas passieren kann, finden sich die Protagonist*innen allerdings in einem Erdrutsch wieder.
- Der Roman endet in einem offenen Ende, indem Cándido Delaney trotz aller Streitigkeiten den Arm hinhält und dadurch aus dem reißenden Fluss rettet.
- "The Tortilla Curtain" themes:
- Im Kontext der Einwanderungsthematik behandelt der gesellschaftskritische Roman Themen wie Rassismus, das Bauen von Mauern und den American Dream.
- "The Tortilla Curtain" Erzählperspektive:
- Der Roman umfasst zwei Erzählstränge.
- zum einen das Leben der Einwander*innen América und Cándido
- zum anderen den Alltag des amerikanischen Mittelstand-Pärchens Delaney und Kyra
- Die Erzählperspektive wechselt dabei zwischen den Hauptcharakteren.
- Dadurch beleuchtet der Roman die Sichtweisen aller Beteiligten, deren Gefühle, als auch die äußere Rahmenhandlung.
- "The Tortilla Curtain" Bedeutung:
- Der Titel "The Tortilla Curtain" wird umgangssprachlich als Begriff für die US-amerikanisch-mexikanische Grenze benutzt und ist als rassistisch zu bewerten.
- Auf Deutsch heißt das Buch "América".
Nachweise
- Boyle (1995). The Tortilla Curtain. Viking Press.
- Steinbeck (1939). The Grapes of Wrath. Viking Press.
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Am Ende von "The Tortilla Curtain" löst sich plötzlich eine Schlammlawine, die die Protagonst*innen mitreißt. América und Cándido können sich auf ein Dach retten, verlieren aber ihre kleine Tochter in der Lawine. Cándido erblickt Delaney in den Schlammmassen und reicht ihm trotz der Anschuldigungen und Ungerechtigkeiten ihm gegenüber seine Hand, um ihn zu retten.
Was bedeutet Tortilla Curtain?
Der Begriff Tortilla Curtain wird umgangssprachlich als Begriff für die US-amerikanisch-mexikanische Grenze benutzt und ist als rassistisch zu bewerten.
Was ist das Thema von "The Tortilla Curtain"?
Das zentrale Thema in "The Tortilla Curtain" ist die illegale Einwanderung aus Mexiko und wie die Einwanderer*innen in ihrer neuen Heimat, den USA, leben. Dabei stellt der Roman den Alltag von Mexikaner*innen, die ihre Heimat verlassen, um in den USA den American Dream zu verwirklichen mit dem Leben einer mittelständischen, weißen amerikanischen Familie gegenüber.
Wo spielt "The Tortilla Curtain"?
"The Tortilla Curtain" spielt in einer Wohnsiedlung in der Nähe von Los Angeles, USA.
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