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Bei dem Sezessionskrieg bzw. dem amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 handelt es sich um den Krieg, der zwischen den Nordstaaten der USA und der sogenannten Konföderation ausgetragen wurde. Zu der Konföderation gehörten die Südstaaten, die aus dem Zusammenschluss der USA (auch als Union bezeichnet) austraten und sich zu einem neuen Staat zusammenschlossen. Die Union setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein, wogegen sich die Konföderation wehrte.
Als Sezession wird eine politische Situation bezeichnet, in der sich einzelne Gebiete von ihrem eigentlichen Staat lösen und einen neuen Staat gründen oder einem anderen beitreten.
American Civil War 1861 – Konfliktparteien
Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die USA knapp 27 Millionen Einwohner*innen, wovon ca. 20 Millionen im Norden und 7 Millionen im Süden der USA wohnten. Der landwirtschaftlich geprägte Süden setzte vor allem auf den Anbau von Baumwolle: Fast vier Millionen schwarze Versklavte wurden von weißen Großgrundbesitzer*innen auf großen Plantagen beschäftigt.
Die Grundherrschaft ist ein Herrschaftssystem. Dabei verpachten bzw. vermieten Großgrundbesitzer*innen ihre Grundstücke an bspw. Bauer*innen. Im Gegenzug geben die Bauer*innen einen Teil ihrer Ernte an die Großgrundbesitzer*innen ab. Die Abgaben waren meist sehr hoch, sodass Bauer*innen kaum noch Ernte für sich selbst hatten.
Im Norden wurde die Sklaverei in vielen Staaten bis zum Jahre 1805 nahezu abgeschafft. Die nördlichen Bundesstaaten wollten, dass der Süden ebenfalls ihrem Vorbild folgen sollte. Der Süden widersetzte sich jedoch, da er seine Baumwolle nur wegen der billigen Arbeitskraft, also den Versklavten, so günstig anbieten konnte. Die Abschaffung der Sklaverei hätte die Existenz vieler Großgrundbesitzer*innen gefährdet. Folglich ist die Ursache für den American Civil War, dass der Norden die Abschaffung der Sklaverei durchsetzen wollte und sich der Süden vehement wehrte.
Bist Du ein großer Geschichtsfan? Dann wird der Beitrag "USA Geschichte" Dir bestimmt weiterhelfen können.
Im damaligen US-Parlament kam es zu hitzigen Diskussionen über die Abschaffung der Sklaverei. Das ging sogar so weit, dass viele Südstaaten den Austritt aus der Union verlangten. Die Forderung wurde zur Realität als Abraham Lincoln im November 1860 als 16. Präsident der USA ernannt wurde.
Abraham Lincoln wurde am 12. Februar 1809 in Kentucky geboren. Er war der erste Republikaner, der zum US-amerikanischen Präsidenten gewählt worden ist. Jedoch war er auch der erste Präsident, der erschossen wurde: Am 15. April 1865 fiel Abraham Lincoln einem Attentat eines Südstaatlers zum Opfer. Sein Einfluss auf die USA war so immens, dass sein Gesicht sogar auf dem 5-Dollar Schein und dem Penny zu sehen ist.
Lincoln war Abolitionist, sprich ein Vertreter der Abschaffung der Sklaverei, was den Südstaaten missfiel. Sie wollten ihn nicht als Präsidenten haben, was einer der Gründe war, wieso die Südstaaten aus den USA bzw. aus der Union austraten.
Die Nordstaaten, die in den USA verblieben und sich gegen die Sklaverei aussprachen, wurden auch synonym als Union bezeichnet.
Im Februar 1861 schlossen sich sechs Staaten, die aus der Union zuvor ausgetreten waren, zu den CSA bzw. den Confederate States of America (dt. "Konföderierten Staaten von Amerika") zusammen. Später traten noch fünf weitere Bundesstaaten der Konföderation bei. Schließlich zählte die CSA elf Mitgliedsstaaten, wobei die Union in der Überzahl war mit 25 Mitgliedsstaaten.
Als Konföderation wird ein Zusammenschluss von einzelnen Staaten bezeichnet, der dann in einem Vertrag festgehalten wird. Das Besondere an einer Konföderation ist, dass die einzelnen Mitglieder sich zwar zu einem neuen Staat zusammenschließen, aber ihre Selbstständigkeit behalten.
American Civil War – Zusammenfassung
Die Konföderation ernannte Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten und die Stadt Richmond, in Virginia, zu ihrer Hauptstadt. Sie einigte sich zudem auf eine Verfassung, die jener der Union sehr ähnlich war. Jedoch unterschieden die Verfassungen sich vor allem in einem Punkt: Die Südstaaten wollten gesetzlich das Recht der Sklavenhaltung schützen, das in der Union nicht gegeben war. Zudem wurde im Süden mit der Enteignung von staatlichen Besitztümern der Union begonnen, wie bspw. militärischen Anlagen.
Mehr zu der Sklaverei von Afroamerikaner*innen erfährst Du in dem Beitrag "Slavery".
Fort Sumter wurde zum Zeitpunkt der Enteignung von Unions-Truppen besetzt. Sie weigerten sich, die Festung an den Süden zu übergeben. Durch diesen Widerstand entschieden sich die Südstaatler*innen dazu, Fort Sumter am 12. April 1861 unter Beschuss zu nehmen. Die unionstreue Besatzung konnte dem Angriff nicht standhalten und musste kapitulieren.
Fort Sumter ist eine Festung, die auf einer künstlichen Insel errichtet worden ist. Die knapp 1 km2 große Festung liegt vor der Bucht von Charleston, USA. Sie wurde im Jahre 1961 fertig gebaut. Fort Sumter ist als der Ort der ersten Auseinandersetzung zwischen der Union und den Konföderierten bekannt.
Der Angriff auf Fort Sumter markierte den Beginn des American Civil War: Abraham Lincoln betrachtete die Übernahme der Festung als einen Angriff auf die Union, weshalb er ein Heer von 75.000 Freiwilligen in den Süden schickte. Lincoln hoffte, dass er einen schnellen Sieg für sich erklären könnte. Jedoch rechnete er nicht damit, dass der Süden mit besser ausgebildeten Truppen die ersten Schlachten für sich erklären würde.
Das Blatt wendet sich im Sezessionskrieg
Nach mehreren Niederlagen der Union änderten sich die Kriegsbedingungen: Lincoln kurbelte die Rüstungsindustrie des Nordens an, die der des Südens weit überlegen war. Mithilfe der Eisenbahn wurden Waffen und Munition schnell an die Front zu den Unionstruppen geliefert. Der Norden legte den Fokus ebenfalls auf das Ausbilden von neuen Freiwilligen, die an der Front kämpfen sollten.
Der Siegessträhne der Konföderierten wurde allmählich ein Ende gesetzt. Sie konnten mit dem technischen Vorteil des Nordens nicht mithalten. Zudem mangelte es den Südtruppen an Nahrung und Waffen, da der Norden ihnen durch eine Seeblockade eine Route für den Nachschub versperrte. Als der Norden noch den Mississippi für sich beanspruchte, wurde die Versorgung des Südens weiter gedrosselt. Im Juli 1863 trug der Plan des Nordens dann endlich Früchte: Mit der Schlacht bei Gettysburg konnten Lincolns Truppen einen entscheidenden Sieg für sich erklären.
Der Mississippi ist ein 3778 Kilometer langer Fluss, der in Minnesota entspringt und in den Golf von Mexiko mündet. Dabei durchfließt er fast die gesamte USA von Nord nach Süd. Der Golf von Mexiko bildet den nordwestlichen Teil des amerikanischen Mittelmeeres.
Mittlerweile war der Süden so geschwächt, dass die Streitkräfte des Nordens die Hauptstadt der Konföderation (Richmond) belagern konnten. Die finale Schlacht des American Civil War wurde um und in Richmond ausgetragen. Am 9. April 1865 verkündete die Armee des Südens ihre Kapitulation, was das Ende des Bürgerkrieges markierte.
American Civil War – Timeline
Die folgende Timeline gibt Dir noch einmal einen Überblick über die zehn verlustreichsten Schlachten des American Civil War. Sie zeigt Dir, wann welche Schlachten stattfanden und wer sie gewann.
American Civil War – Folgen
Der American Civil War hatte vor allem für die Südstaaten verheerende Folgen.
- Die Konföderation wurde aufgelöst und sie trat im Rahmen der Reconstruction Era wieder der Union bei.
- Wiederwahl von Abraham Lincoln 1864.
- Über 600.000 Tote, davon ca. 50.000 Zivilpersonen, tausende Verletzte.
- Gilt als einer der brutalsten Bürgerkriege, bspw. zum ersten Mal Einsatz von Maschinengewehr.
- Wirtschaftlicher Schaden: Viele Städte waren zerstört, weshalb die Restauration der Gebiete mehrere Milliarden US-Dollar kostete.
- Die Sklaverei wurde im Jahre 1865 endgültig abgeschafft, aber der Hass zwischen den Süd- und Nordstaaten blieb teilweise noch bestehen.
- Bis in die 1870er Jahre hatten sich die Südstaaten finanziell nur langsam von den Kriegsfolgen erholen können.
Als Reconstruction Era bezeichnet man die Zeit, in der die Südstaaten wieder in die Union langsam eingegliedert worden sind. Mehr dazu erfährst Du im Beitrag "Reconstruction Era".
In den USA existiert ein historisches Museum, das dem amerikanischen Bürgerkrieg gewidmet ist: das American Civil War Museum. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Hauptstadt der Konföderation, in Richmond. Es wurde am 3. Mail 1866 eröffnet.
- Ehemaliger Name: Museum of the Confederacy American Civil War Center
- Im Besitz von Dokumenten, Artefakten, Fotos, Flaggen, Uniformen, etc. aus der Zeit des American Civil War
- Besteht aus drei Teilmuseen: The White House of the Confederacy, American Civil War Museum at Historic Tredegar, American Civil War Museum
American Civil War – Fakten
Nachdem Du nun mehr über den Verlauf und die Folgen des American Civil War gelernt hast, erhältst Du hier ein paar weitere Fakten:
American Civil War Flaggen
Hier erfährst Du, was es genau mit den einzelnen Flaggen der Konfliktparteien auf sich hat und wie diese aussahen.
Flagge der Union
In der Abbildung 2 siehst Du eine Flagge der Union, die auch Stars and Stripes (dt. "Sternen und Streifen") genannt wird. Es gab zu dem Zeitpunkt des Bürgerkrieges verschiedene Versionen der Flagge, da die Sterne bis zum Jahr 1912 beliebig angeordnet werden konnten.
Die unten gezeigte Flagge wurde zum Beginn des American Civil War über Fort Sumter gehisst.
Vielleicht ist es Dir schon aufgefallen, dass sie der Flagge der heutigen USA ähnelt. Die einzige Abweichung ist, dass die Flagge im Jahre 1861 nur 33 weiße Sterne zeigt, wobei es heute mittlerweile 50 sind. Die Sterne stellen die damalige Anzahl der Bundesstaaten der USA dar, während die roten und weißen Streifen für die 13 Gründungsstaaten der USA stehen.
Die CSA hatten im Laufe der Zeit insgesamt sechs verschiedene Flaggen, wobei die Letzte auch als Blood-Stained Banner (dt. "blutbeflecktes Banner") bezeichnet wurde.
Die unten gezeigte Flagge wurde zum Beginn des American Civil War über Fort Sumter gehisst.
Im linken oberen Eck kannst Du ein blaues Kreuz auf rotem Grund erkennen, das weiß umrahmt wird: Dieser Ausschnitt stellt die Kriegsflagge der Armee von Tennessee dar. Die Armee war eine der stärksten des Südens.
Umgangssprachlich wird die Flagge der CSA auch als Südstaatenflagge oder Konföderiertenflagge bezeichnet. Sie gilt heutzutage vor allem als Symbol der Unterdrückung von Schwarzen, da sie an die Südstaaten erinnert, die die Schwarzen Versklavten lange Zeit ausbeuteten.
American Civil War Uniform
Es gab keine einheitliche Uniform für die Soldat*innen der Union. Meistens handelte es sich aber um einen dunkelblauen Mantel, eine hellere Hose und einer schwarzen Kappe. Je höher jemand in der Armee gestellt war, desto mehr goldene Elemente befanden sich auf seiner Uniform. Es gab aber nicht nur eine Uniform, da jede*r meistens seine eigene Uniform an die eigenen Präferenzen angepasst hatte.
Die Armee der Konföderierten hatten ebenfalls keine einheitliche Uniform. Es kam bei der Uniform vor allem darauf an, ob sie kostengünstig hergestellt werden konnte und ob es noch ausreichend Materialien für die Herstellung gibt. Beliebt waren bei den Soldat*innen der Südstaaten graue Mäntel, graue Hosen und eine graue Kappe.
Die Abbildung 4 zeigt Dir, wie eine häufig getragene Uniform der Union oder der Konföderation aussah.
Als Johnny Reb wurden gewöhnliche Fußsoldat*innen der Konföderation bezeichnet, die eine Uniform, wie in der Abbildung zu sehen, trugen. Als Billy Yank wurden wiederum die Fußsoldat*innen der Union bezeichnet, die eine typische blaue Uniform trugen.
American Civil War – Das Wichtigste
- American Civil War (dt. "Sezessionskrieg") war der von 1861 bis 1865 in den USA ausgefochtene Krieg zwischen der Union und der Konföderation.
- Zu der Konföderation gehörten die Südstaaten, die zuvor aus der Union austraten und sich zu einem neuen Staat zusammenschlossen.
- Ursache des Krieges war, dass der Norden die Südstaaten zu der Abschaffung der Sklaverei zwingen wollte.
- Die landwirtschaftlich geprägten Südstaaten waren auf die Schwarzen Versklavten als billige Arbeitskräfte angewiesen, da sie sonst ihre Baumwolle nicht so günstig anbieten können.
- Kriegsauslöser war der Angriff der Südstaatler*innen auf Fort Sumter. Die sich im Süden befindende Festung Fort Sumter wurde 1861 noch von Unions-Truppen besetzt. Der Präsident der USA, Abraham Lincoln, schickte in Folge des Angriffs Truppen in den Süden.
- Die Schlacht endet mit dem Sieg von der Union. Die konföderierten Staaten wurden nach und nach wieder in die USA eingegliedert.
- Folgen: über 600.000 Tote, wirtschaftliche Schäden in Höhe von Milliarden, endgültige Abschaffung der Sklaverei 1865
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Häufig gestellte Fragen zum Thema American Civil War
Wann war der American Civil War?
Der American Civil War fand von 1861-1865 in den USA statt.
Wer gewann den American Civil War?
Die Union, also die Nordstaaten, gewann den American Civil War.
Wann begann der amerikanische Bürgerkrieg?
Der amerikanische Bürgerkrieg begann im Jahre 1861 mit dem Beschuss von Fort Sumter.
Wie endete der amerikanische Bürgerkrieg?
Der amerikanische Bürgerkrieg endete mit der Kapitulation von der Konföderation. Die Union hatte zuvor die Hauptstadt Richmond der Konföderation eingenommen.
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