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England, Schottland & Wales
Das Vereinigte Königreich setzt sich aus vier Ländern zusammen: England, Schottland, Wales und Nordirland. Seit langem herrschen jedoch Spannungen zwischen England und den anderen drei Staaten des Vereinigten Königreichs.
England hatte Wales, Schottland und Nordirland durch Eroberungen und politische Hochzeiten zusammengeführt und war deswegen schon fast immer die dominierende politische Macht unter ihnen. Wales, Nordirland und vor allem Schottland fühlen sich oft nicht "ernst genommen" und bei wichtigen Entscheidungen nicht einbezogen.
Unter der Erklärung "England Schottland Wales Nordirland" findest Du mehr Informationen zur Geschichte Wales und Nordirlands.
Geschichte – England und Schotland
Zunächst ließen sich steinzeitliche Sammler*innen und Jäger*innen in England und Schottland nieder, besonders in den Küstenregionen, an Flussläufen und Berghängen der Highlands.
Aus den, in den Highlands wohnenden Familien, schlossen sich Stämme zusammen, sogenannte Clans. Das Oberhaupt eines Clans war der Chief, welcher Richter sowie oberster Kriegsherr war und dazu seinen Clan-Mitgliedern Schutz garantierte. Zu den mächtigsten Clans, die über die größten Gebiete herrschten, gehörten die folgenden:
- die MacDonalds
- die Campbells
- die Gordons
- die Chattans
- die MacKenzies
Zwischen den Clans herrschte hohe Rivalität. Sie zerschlugen jeden Clan, der sich schwächer zeigte und übernahmen dessen Ländereien. Die großen Clans hatten auch auf nationaler Ebene durch geschicktes politisches Handeln und Einheirat großen Einfluss.
Erfahre mehr über die schottische Clan-Kultur und die Highlands unter der Erklärung "Schottland Highlands".
Die Römer kamen 43 n. Chr. nach England, siedelten dort und breiteten sich stetig weiter nach Norden aus. Damals hieß das Gebiet, welches heute Schottland ist, Caledonia. Die Kaledonier leisteten Widerstand gegen die Römer und verloren ihr Land dadurch nicht. Dort, wo das römische Reich zu Ende war, wurde eine Grenze zu Caledonia (Schottland) geschaffen. Der römische Kaiser Hadrian ließ den Hadrianswall errichten. Um 410 n. Chr. zogen sich die Römer von der gesamten Insel zurück.
Grenze Schottland England
Der Handrianswall wurde 122 und 128 n. Chr. von den Römern als Grenzbefestigung erbaut. Der Wall ist 113 Kilometer lang und befindet sich zwischen der heutigen Stadt Newcastle und dem Meeresarm Solway Firth. Die Mauer markierte lange Zeit die Grenze zwischen Schottland und England.
Schottlands heutige Grenze zu England verläuft unweit des Hadrianswall im Süden von Schottland zwischen dem River Tweed und dem Solway Firth mit einer Länge von 96 Kilometern. Von England aus gesehen, befindet sich die Grenze im Norden.
England vs Scotland – Krieg
In den folgenden Jahrhunderten nach dem Abzug der Römer war Schottland in vier Reiche aufgeteilt, die sich gegenseitig bekämpften. Zugleich mussten sie sich gegen die Angelsachsen und Angelsächsinnen sowie gegen Wikinger*innen verteidigen. Um 1034 vereinigte Duncan I. die vier geteilten Reiche zum heutigen Schottland, dem Kingdom of Scotia.
Bis 1034 wurde der schottische Königsnachfolger durch die Clananführer gemeinsam gewählt. Dieses Wahlsystem des Königs heißt Tanistry (schottisch-gälisch: tànaisteachd, deutsch: "Anführerwahl"). Doch Malcom II. (schottischer König von 1005 bis 1034) schaffte das Tanistry-System ab und wandelte Schottland so in ein Königreich um, das auf Erbschaft beruhte. Sein Enkel Duncan I. (schottischer König von 1034 bis 1040) wurde zum ersten schottischen König, der die Krone vererben konnte.
Duncan I. und Macbeth waren um den Königsthron rivalisierende Cousins. 1040 siegte Macbeth in einer Schlacht über Duncan I. und herrschte anschließend 17 Jahre lang über Schottland bis 1057.
Dieser Epoche widmete William Shakespeare das Drama "Macbeth", welches nach Duncans Cousin benannt ist. Erfahre mehr dazu unter der Erklärung "Macbeth".
Durch Malcom III. (schottischer König 1058–1093) , der in England aufgewachsen war, hielten auch immer mehr englische Traditionen Einzug in Schottland. David I. (schottischer König 1124–1153) vergab aus freudschaftlichen Gründen einige Ländereien an Walter FitzAlan (Vorfahre des späteren House of Stuarts) und Robert de Brus (Vorfahre des Clan Bruce) ab. Walter FitzAlan und Robert de Brus stammen beide aus dem Adel Frankreichs, gingen dann nach England und weiter nach Schottland. Diese beiden Familien u. a. weiteten zunehmend ihre Macht aus und ein feudal geprägtes System mit anglonormannischen Adeligen etablierte sich und ersetze die alten keltischen Traditionen. Das Machtzentrum der keltischen Clans aus den Highlands verschob sich in den schottischen Süden.
Der Feudalismus war das im Mittelalter herrschende Gesellschaftssystem in Zentraleuropa. Die führende Schicht bildeten der Monarch, die Kirche und der Adel. Ihnen untergestellt waren die Grundherren und deren widerum die Bauern. Möchtest Du mehr zu dieser Ordnung erfahren, schaue Dir die Erklärung "Feudalismus" an.
Im 12. Jahrhundert erlangte England durch arrangierte Ehen mit dem neu gebildeten schottischen Adel immer mehr Einfluss in Schottland. Aber auch andersherum kam es von Seiten der schottischen Krone durch Verwandtschaftsverhältnisse mit englischem Adel zur Einmischung in die englische Politik. Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Königreichen führten immer wieder zu Schlachten.
Während der Regierungszeit von Alexander III. (König von Schottland 1249–1286) lebten die Schott*innen und Engländer*innen friedlicher miteinander. Doch unter Lord Edward I. (König von England 1272–1307) hörte dies auf. Schottland wollte die englische Krone nicht bei einem Krieg gegen Frankreich unterstützen. Aus Rache marschierte Edward I. 1296 in Schottland ein und setzte John Balliol (schottischer König 1292–1296) ab. Von da an unterlag Schottland der Verwaltung englischer Statthalter.
Statthalter waren Verwalter für bestimmte Regionen. Er/sie handelte stellvertretend für den König und übernahm Verwaltungsaufgaben. Wenn Du mehr über die Geschichte des Vereinigten Königreichs wissen möchtest, sieh Dir die Erklärung "Geschichte United Kingdom" an.
Schottische Unabhängigkeitskriege
Ende des 13. Jahrhunderts brachen die Schotttischen Unabhängigkeitskriege aus. Die bekanntesten Heldenfiguren dieser Kriege sind William Wallace und Robert the Bruce.
William Wallace, ein schottischer Freiheitskämpfer, führte den Aufstand gegen die Engländer*innen an. In der Schlacht von Stirling Bridge besiegte er die englischen Truppen und wurde daraufhin zum Guardian of Scotland ernannt.
Der schottische Adel, der auch Grundstücke in England besaß, unterstützte die Kämpfe gegen England. Er fürchtete jedoch, dass England deshalb ihren Besitz wegnehmen könnte. Daher unterstützen sie die folgenden Kämpfe gegen England nicht mehr. Ohne die Unterstützung nahm der Erfolg der Kämpfe Wallaces ab.
So kam es, dass Wallace in der Schlacht von Falkirk 1298 geschlagen wurde. Er floh nach Frankreich, wurde jedoch 1305 von den Engländer*innen hingerichtet. William Wallace ist seitdem ein schottischer Volksheld.
Nach dem Tod Wallaces führte Robert the Bruce die schottischen Truppen. 1306 wurde er zum König der Schotten gekrönt. In der Schlacht von Bannockburn 1314 fügte er den Engländer*innen eine schwere Niederlage zu. Der Unabhängigkeitskrieg dauerte aber noch bis 1328 an. Edward III. (König von England 1327–1377) erkannte Robert als König Schottlands an. Schottland erreichte damit die Unabhängigkeit von England. Der Vertrag von Edinburgh-Northampton wurde unterschrieben und regelte u. a. folgendes:
- Schottland überreicht England 100.000 Pfund Sterling
- England erkennt das Königreich Schottland als unabhängig an
- Robert the Bruce und seine Erben sind die rechtmäßigen Herrscher Schottlands
Doch beim Frieden blieb es nicht. Es folgten noch weitere zahlreiche Invasionen, Kriege und Intrigen. Auch durch das alte Bündnis Auld Alliance zwischen Schottland und Frankreich, kam es zu Konflikten mit England. So fand z. B. 1513 die Schlacht von Flodden Field statt. Als der englische König Henry VIII. Frankreich angriff, marschierte der schottische König James IV. in England ein, um die französische Regierung zu unterstützen. Diese Invasion endete jedoch mit dem Tod des schottischen Königs.
Am 22. April 1509 wurde Henry VIII. König von England. Das blieb er auch bis zu seinem Tod im Jahr 1547. Bekannt ist er heutzutage vor allem für seine sechs Ehen. Alles fing mit seiner ersten Ehe (mit Catherine of Aragon) an, die er auflösen lassen wollte. Papst Clement VII. sah diese Annullierung nicht ein, sodass es zum Streit zwischen ihm und Henry kam. Henry leitete daraufhin die englische Reformation ein: Die englische Kirche wurde von der päpstlichen Autorität getrennt. Henry ernannte sich selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche und löste seine Ehe auf. Unter der Erklärung "Religion in Egland" findest Du mehr Infos zur englischen Reformation.
House of Stuart
Von 1371 bis 1587 entstammten die schottischen Könige alle der Adelsfamilie Stuart. Die Stuarts kamen aus der Bretagne (Frankreich) nach England und gelangten um 1136 nach Schottland. Von 1603 bis 1714 stellten die Stuarts auch die König*innen von England und Irland.
Die Stuarts gefährdeten nicht selten die Unabhängigkeit Schottlands. Sie waren oft mehr auf ihre eigene Machterweiterung konzentriert, als auf die Verteidigung ihres Landes. Die Lebenserwartung der Stuart-König*innen war dementsprechend gering und die Intrigen groß.
Mary Stuart (1542–1587) bildete dabei keine Ausnahme. Sie wurde bereits als Kind zur Königin Schottlands gekrönt, wuchs jedoch aus Schutzgründen in Frankreich auf. Erst als junge Frau kehrte sie als Katholikin zurück nach Schottland, welches während ihrer Abwesenheit jedoch wie England protestantisch geworden war. Daher stieß sie beim schottischen Adel auf großen Widerstand. Es kam zu weiteren Konflikten und Mary musste letztendlich nach England fliehen.
Jedoch war die englische Königin Elizabeth I., Marys Cousine, ihr auch nicht wohlgesonnen. Die protestantische Königin Elizabeth fürchtete die katholische Mary als Rivalin. Das lag u. a. daran, dass Mary durch die Ehe mit dem französischen Kronprinzen zur Königin von Schottland sowie auch Frankreich wurde. Unter dem Vorwand, Mary würde mit Morden im Zusammenhang stehen, wurde sie vom englischen Adel für 18 Jahre in Gefangenschaft genommen. Mary wurde verdächtigt, um selbst Königin von England zu werden, einen Anschlag auf die englische Königin Elizabeth I. zu planen. Deshalb wurde Mary Stuart wegen Hochverrats 1586 hingerichtet. Der Sohn von Mary Stuart James VI. wurde schon 1567 zu ihrem Nachfolger, zum schottischen König.
Religionskonflikte waren auch noch später oft Grund für die Gespaltenheit Schottlands. Die Clanchefs in den Highlands und Anhänger*innen der Stuart-Familie (sogenannte Jakobiten), waren katholisch. Die schottischen Adelsgeschlechter waren protestantisch wie England, was vor allem daran lag, dass der schottische Adel viele Güter in England besaß und deren Enteignung fürchtete. Auch weitere Stuart-König*innen befeuerten immer wieder Religionsstreitigkeiten. 1715 erließ das englische Parlament sogar ein Gesetz, welches Katholiken und Katholikinnen die Thronfolge verweigerte.
Die Jakobiten waren Anhänger des Adelsgeschlechts Stuart und wollten die Linie der Stuarts wiederherstellen. Sie vertraten die Position, dass der britische Thron Geburtsrecht der Stuarts sei. Sie kämpften über Jahrhunderte um ihre Unabhängigkeit von England.
England Scotland – Vereinigung
England und Schottland vereinigten sich letztlich 1707, was jedoch keineswegs das Unabhängigkeitsbestreben der schottischen Bevölkerung beeinträchtigte. Doch wieso kam es dann zur Vereinigung? Mehr dazu findest Du unter dem Punkt "Act of Union".
Könige von England und Schottland
Ab 1603 wurde der schottische König James VI. auch zum König von England sowie Irland. Jedoch blieben die Parlamente der drei Länder getrennt und eigenständig.
Ab dem 13. Jahrhundert entstand u.a. in England neben dem König ein Parlament. 1215 wurde den Baronen mit der Magna Charta mehr politische Mitbestimmung zugesprochen und sie gründeten ein Parlament, das seit 1236 House of Lords ("Oberhaus") heißt. Mit dieser Magna Charta wurde auch das königliche Handeln reglementiert. Und ab 1254 wurde das Parlament durch Vertreter der Grafschaften und dann ab 1265 auch durch Städtevertreter erweitert. 1343 vereinigten sich die Grafschafts- und Städtevertreter zum House of Commons (Unterhaus).
König James VI. ist der Erschaffer des zweiten Union Jacks, der Flagge Großbritanniens. Als König von Schottland, England und Irland wollte er alle drei Staaten auf einer Flagge repräsentiert haben:
- das rote Georgskreuz der englischen Flagge
- das weiße Andreaskreuz auf blauem Hintergrund der schottischen Flagge
- das rote Andreaskreuz der irischen Flagge
König Charles I. (1625 bis 1649) versuchte das Parlament wieder abzuschaffen und absolutistisch zu regieren. Die Vertreter*innen des englischen Parlaments unter Oliver Cromwell (adliger Abgeordneter) wiedersetzen sich jedoch. Der Englische Bürgerkrieg (1642–1646) brach aus. Die Anhänger*innen Oliver Cromwells verlangten größeres Mitspracherecht, religiöse Tolerenz sowie die Aufhebung hierarchischer Strukturen. Am Ende des Bürgerkrieges gewannen die Parlamentarier und ließen Charles I. enthaupten.
Infolgedessen wurde 1649 die Monarchie abgeschafft und der Commonwealth of England gegründet. Bis zu dem Tod Cromwells 1658 wurde England, Schottland und Irland von seinen Anhänger*innen beherrscht. Danach verloren sie an Macht und die Monarchie wurde unter König Charles II. wiedereingeführt. König Charles II. stellte die Königswürde wieder her und bestätigte gleichzeitig die Rechte des Parlaments. Es entwickelte sich also eine konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischem Regierungssystem.
In der konstitutionellen Monarchie hat der/die Monarch*in das Recht, bei der Regierungsbildung mitzubestimmen, wird aber gleichzeitig vom Parlament eingeschränkt. Mehr dazu findest du in der Zusammenfassung "Britische Monarchie".
Act of Union
Schottland geriet in finanzielle Nöte nachdem der Versuch, eine Kolonie in Mittelamerika aufzubauen, 1700 gescheitert war und Schottland fast Staatsbankrott war. Die Engländer*innen willigten ein, die Schulden Schottlands zu tragen. Dies beschleunigte den Zusammenschluss mit England und es kam zur finanziellen Abhängigkeit Schottlands.
Im Jahr 1707 wurde mit dem Act of Union das schottische Parlament, gegen den Willen der schottischen Bevölkerung, aufgelöst und mit dem englischen zusammengeführt. Dafür bekamen schottische Vertreter*innen Plätze im Oberhaus (House of Lords) und im neuen Parlament. Auch erhielten schottische Abgeordnete mit dem Unionsvertrag hohe Bestechungsgelder von England. Das Vereinigte Königreich Großbritannien war gegründet. Die schottische Bevölkerung fühlte sich verraten, da sie sich nicht in Anbhängigkeit von England befinden wollte und die Oberschicht über ihre Köpfe entschieden hatte. Es kam zu Protesten für die Unabhängigkeit Schottlands, die jedoch keine Auswirkungen auf den Act of Union hatten.
Wenn Du mehr zum politischen System Großbritanniens, z. B. zum Oberhaus, erfahren möchtest, schaue Dir die Erklärung "Politisches System Großbritannien" an.
1800 gab es einen zweiten Act of Union, der das Königreich Großbritannien auch mit Irland vereinigte.
Schlacht von Culloden
Charles Edward Stuart (Spitzname: Bonnie Prince Charlie), ein Nachfahre von Mary Stuart, erhob 1745 für seinen Vater Anspruch auf den schottischen und englischen Thron. Er war nicht zufrieden mit dem Bündnis von England und Schottland. Mithilfe der sogenannten jakobitischen Armee eroberte er Edinburgh, wurde aber in der Schlacht von Culloden von den Engländer*innen besiegt. Diese letzte Schlacht zwischen den Jakobit*innen und den britischen Regierungstruppen fand am 16. April 1746 im Moor von Culloden statt.
Die Schlacht von Culloden war einer der blutigsten in der schottischen Geschichte. Die Siegeschancen standen schon zu Beginn schlecht für die Jakobit*innen, da diese nur 6.000 Mann zählten und die Engländer*innen unter Duke of Cumberland 9.000 Soldat*innen. Im Kampf verloren, in weniger als einer Stunde, 1.500 Jakobit*innen ihr Leben. Die Schott*innen hatten keine Chance, gesiegt hatten die Engländer*innen.
Im Zuge dessen war die Clan-Kultur sowie die schottische Unabhängigkeit weitgehend vernichtet. Bonnie Prince Charlie konnte nach der Schlacht entkommen, jedoch wurde auf ihn ein Kopfgeld ausgesetzt. Daher irrte er auf Flucht durch die Highlands, wurde von Stuart-Anhänger*innen versteckt und schaffte sich am Ende dann einen Weg nach Frankreich. Die Engländer*innen ermordeten systematisch jeden Stuart-Anhänger/jede Anhängerin und die schottische Unabhängigkeit rückte in weite Ferne.
Highland Clearances
Im 18. und 19. Jahrhundert veränderte sich durch die neue Politik (Anpassung an England, Agrarrevolution und Industrialisierung) einiges in Schottland. Die Highland Clearances ("Räumungen des Hochlandes") meinen die gewaltvollen Vertreibungen der in den Highlands ("schottisches Hochland") heimischen Bevölkerung. Englische, aber auch schottische Clanchefs/Gutsherren beauftragten die Räumung zugunsten der flächendeckenden Schafzucht. Dabei wurden ganze Dörfer zerstört und Menschen, die seit Generationen dort gelebt hatten, auf Auswandererschiffe nach Nordamerika oder Australien gebracht.
Falls Du mehr über die schottischen Clans, die Highland Clearances oder generell die Highlands erfahren möchtest, kannst Du in die Erklärung "Schottland Highlands" schauen.
Beziehung zwischen England und Scotland – aktuell
Die Beziehung zwischen England und Schottland ist auch 2022 noch konfliktbehaftet.
Ein wichtiger Gegenstand im Zusammenhang mit der schottisch-englischen Beziehung ist der Stone of Scone ("Krönungsstein"). Der Stein wurde schon im früheren Caledonia (Schottland) zur Krönungszeremonie eingesetzt. Nach 1296 wurde er jedoch von den Engländer*innen beschlagnahmt und in die Kirche Westminster Abbey gebracht. Die Engländer*innen betrachten den Stone of Scone als Symbol der Einheit der Königreiche Schottlands und Englands. Doch die Schott*innen sahen dies eher als Provokation an. 1996 wurde der Krönungsstein dann nach 700 Jahren wieder an Schottland zurückgegeben. Er befindet sich nun im Schloss von Edinburgh und wird immer noch für die Krönungszeremonie verwendet.
Nachdem 1970 vor der Küste Schottlands Erdöl gefunden wurde, kam es zu neuen Ungleichheiten sowie Abhängigkeiten. Die Schott*innen strebten erneut eine Unabhängigkeit von England an. Eine Volksabstimmung kam zu diesem Zeitpunkt aber nicht zustande. Erst 1997 stimmten in einem Volksentscheid ca. vier Fünftel der Wähler*innen für ein eigenes Parlament Schottlands. Doch vielen Schott*innen reichte das noch nicht und sie forderten die vollständige Unabhängigkeit von Großbritannien. Bei einem Referendum 2014 stimmten jedoch 55% der Wähler*innen für den Verbleib im Vereinigten Königreich.
Nach dem Brexit wurden wieder Unabhängigkeitsstimmen laut. 2022 wurde eine erneute Volksabstimmung zum Verbleib im Vereinigten Königreich bis Ende 2023 angekündigt.
Mehr zu diesem Thema findest Du unter der Erklärung "Brexit".
England vs Scotland - Das Wichtigste
- Die Römer kamen 43 n. Chr. nach Großbritannien und scheiterten bei der Eroberung Caledonias (Schottland).
- Die schottisch-englische Grenze bildete früher der von den Römern errichtete Hadrianswall.
- Im 12. Jahrhundert erlangte England durch arrangierte Ehen mit dem schottischen Adel mehr Einfluss in Schottland. Schottland drohte der Verlust seiner Souveränität.
- Die Schottischen Unabhängigkeitskriege wurden maßgeblich geprägt von William Wallace und Robert the Bruce. Die Kriege führten 1328 zur Unabhängigkeit von England.
- 1603 gab es erstmals mit James VI einen König, der über Schottland und England herrschte.
- Act of Union 1707: Zusammenführung des schottischen und englischen Parlaments
- Nach der Zusammenführung kam es zu erneuten schottisches Unabhängigkeitsbestreben, die jedoch scheiterten: z. B. die Jakobitenaufstände (Charles Edward Stuart) und Schlacht von Culloden 174.
- 2014 schottisches Unabhängigkeitsreferendums-Ergebnis: Verbleib im Vereinigten Königreich
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Häufig gestellte Fragen zum Thema England vs Scotland
Warum gibt es eine Rivalität zwischen Schottland und England?
Es gibt eine Rivalität zwischen Schottland und England, weil es über Jahrhunderte ständig zu Auseinandersetzungen und Machtansprüchen der beiden Königreiche und zwischen den Monarch*innen kam.
Wann haben Schottland und England aufgehört zu kämpfen?
Schottland und England hörten auf zu kämpfen, nachdem die Jakobitenaufstände, darunter die Schlacht von Culloden 1746, zu Ende waren.
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