European Immigration USA

Die European Immigration (deutsch: europäische Immigration) in den USA beschreibt die Zeit zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert, in der zahlreiche Menschen in die USA ausgewandert sind. Unter den Ausgewanderten befanden sich zahlreiche Europäer*innen, die ein neues Leben in den USA beginnen wollten.

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    Die USA wird auch als Nation of Immigrants ("Einwanderernation") bezeichnet, da jede*r Amerikaner*in dort entweder selbst Migrant*in ist oder Vorfahren und Vorfahrinnen hat, die es waren. Folglich sind alle Nordamerikaner*innen, abgesehen von den Native Americans, den indigenen Völkern Amerikas, Einwanderer*innen.

    Die Erklärung Amerikanische Ureinwohner versorgt Dich mit allen Infos über die Native Americans, Die du brauchst!

    European Immigration von 1800 - 1900

    Während des 19. Jahrhunderts gab es zwei Wellen der European Immigration, bei denen sich zahlreiche Europäer*innen auf eine lange Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika begaben: Die Immigrant*innen der ersten Welle wurden als Old Immigrants, also "alte Immigranten und Immigrantinnen" und die Menschen der zweiten Welle als New Immigrants ("neue Immigranten und Immigrantinnen") bezeichnet.

    Als Migration wird der Prozess definiert, bei dem Migrant*innen ihr Heimatland aus diversen Gründen, wie z. B. Armut verlassen, um sich an einem neuen Ort niederzulassen. Menschen, die aus ihrer Heimat auswandern, werden als Emigrant*innen bezeichnet. Jemand, der in ein Land einwandert, wird folglich Immigrant*in genannt.

    Western European Immigration - Old Immigration

    Die Western European Immigration to America, also die "westliche europäische Immigration nach Amerika", beinhaltete die Old Immigrants: Das waren die Auswanderer*innen aus West- und Nordeuropa, wie z. B. aus Frankreich, Deutschland, England und Irland. Diese kamen vor allem zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von 1820 bis 1850.

    Die Bevölkerung der USA, im Jahr 1790 waren es rund vier Millionen Einwohner*innen, merkte starke Unterschiede zwischen den Immigranten und Immigrantinnen und charakterisierte die Old Immigrants wie folgt:

    • waren meist protestantisch
    • kamen in großen Familien
    • waren meist schon etwas älter
    • waren handwerklich begabt
    • besaßen nicht unbedingt viel Geld, aber genug zum Überleben
    • kamen in die USA, um sich niederzulassen und ein neues Leben aufzubauen
    • wollten z. B. Dürre in ihrer Heimat entkommen
    • haben sich schnell in die amerikanische Kultur eingefügt (= Integration)
    • Konflikte mit den New Immigrants, aufgrund von unterschiedlicher Kultur

    European Immigration - New Immigration

    Die New Immigrants waren vor allem Immigranten und Immigrantinnen aus Süd- und Osteuropa, wie z. B. aus Italien Griechenland, Polen und Russland. Die Hochphase der New Immigration fand von 1880 bis 1920 statt.

    Die New Immigrants haben sich in ihrer Kultur und in ihren Gründen, warum sie auswandern wollten, stark von den Old Immigrants unterschieden. Die wichtigsten Charakteristika der "neuen Einwanderer*innen" findest du hier:

    • meistens jüngere Menschen aus undemokratischen Ländern
    • meisten männlich
    • wollten nur temporär in den USA arbeiten, um Geld zu verdienen
    • sendeten das Geld an ihre Familien, die im Heimatland blieben
    • hatten einen katholischen, orthodoxen oder jüdischen Glauben
    • waren sehr arm
    • waren handwerklich nicht begabt
    • konnten meist weder Lesen noch Schreiben
    • haben sich nicht integriert und lebten in Städten, in denen sich schon andere Personen ihres Landes niedergelassen hatten, z. B. Chinatown in New York City

    Viele der Immigranten und Immigrantinnen haben sich in Stadtviertel in New York City niedergelassen, sodass zahlreiche ethnische Viertel entstanden sind. Anbei siehst du ein paar der kulturellen Viertel in New York City:

    • Italiener*innen in Little Italy
    • Deutsche bis 1904 in Little Germany
    • Chinesen und Chinesinnen in Chinatown
    • Griechen und Griechinnen in Greektown

    Ellis Island

    Bei Ellis Island handelt es sich um eine Insel im Hafengebiet von New York City, die nicht weit von Liberty Island entfernt ist. Auf der Liberty Island steht die Freiheitsstatue der Vereinigten Staaten von Amerika. Ellis Island spielte bis zum Jahr 1954 eine entscheidende Rolle für alle Immigranten und Immigrantinnen, die ab 1892 in die USA kamen.

    Annie Moore war die erste Immigrantin, die am 1. Januar 1892 über Ellis Island in die USA eingereist ist. Die Irin ist damals mit 15 Jahren mit ihrer Familie in die USA ausgereist und lebte auch bis zu ihrem Tod 1924 noch in New York.

    Von 1892 bis 1954 sind mehr als zwölf Millionen Menschen über Ellis Island in die USA eingewandert, und dass, obwohl die Todesrate während der Überkreuzung des Atlantiks mit dem Schiff aufgrund von Krankheiten recht hoch war. Weil die Immigrationszahlen so stark anstiegen, musste auf Ellis Island eine neue Immigrationsbehörde eingerichtet werden. Dort haben alle Schiffe der Immigranten und Immigrantinnen angelegt, bevor sie offiziell in das Land einreisen durften.

    Angekommen, mussten die Einwanderer*innen sich einer zweiminütigen Befragung und einer medizinischen Untersuchung des Gesundheitszustands unterziehen. Die Menschen mussten öfter mehrere Tage auf dem Schiff warten, bis es zu ihrer Einreise kam. Aufgrund der schlechten Behandlung der Immigranten und Immigrantinnen starben bis zur Schließung von Ellis Island ca. 3500 Menschen an verschiedenen Krankheiten.

    Um Ellis Island zu verlassen, mussten die Einreisenden dann die Fähre nehmen, die sie zum Festland transportierte. Diejenigen, die eine Einreiseerlaubnis erhielten, konnten frei über ihren neuen Heimatort entscheiden. In der Regel ließen sie sich in den Vierteln nieder, in denen bereits andere Einwanderer*innen mit der gleichen Nationalität lebten.

    European Immigration Acts USA

    Da immer mehr Einwanderer*innen in die USA kamen, entschied sich die damalige Politik die Einwanderungswelle einzudämmen. Dafür wurden zahlreiche Gesetze erlassen. Zwei dieser Gesetze siehst du hier:

    Nach dem Immigration Act of 1882 durften gesetzlich z. B. keine Kriminellen, psychisch Gestörten und körperlich eingeschränkten Menschen mehr in die USA einreisen.

    Neben dem Immigration Act of 1882 wurde im selben Jahr noch ein weiteres Gesetz erlassen und zwar der Chinese Exclusion Act, der die Einreise von Menschen aus China verbot. Das war die Folge der steigenden Immigration Ende des 19. Jahrhunderts von Asiaten und Asiatinnen, insbesondere aus China. Die Regierung befürchtete, dass diese die Arbeitsplätze der Bevölkerung "stehlen" würden, sodass man versuchte, die Immigration aus Asien einzuschränken.

    The New Colossus

    "The New Colossus" ist ein Gedicht von Emma Lazarus aus dem Jahre 1883, das geschrieben wurde, um bei einer Versteigerung Geld für den Sockel der Freiheitsstatue zu sammeln. Das Gedicht handelt von der Freiheitsstatue, die die römische Göttin der Freiheit Libertas darstellt, sowie den armen und geschwächten Einwanderer*innen, die in den USA nun sicher sind.

    Die Freiheitsstatue sollte die Prinzipien einer Republik darstellen, also einer Staatsform, in der das Volk über alles bestimmen sollte. Das Gedicht über die Huddled Masses gab der Statue of Liberty eine neue Bedeutung: Sie war jetzt ein Zeichen der Hoffnung und Sicherheit für die Immigranten und Immigrantinnen. Jedes Mal, wenn ein neues Schiff mit Auswanderer*innen einreiste, war die Freiheitsstatue das Erste, das sie sahen.

    Gründe für European Immigration in die USA

    Die Gründe für die Auswanderung unterteilt man in sogenannte Push- und Pull-Faktors. Wie die Namen bereits sagen, drücken Push Factors jemanden aus dem eigenen Heimatland, weil es dort nicht mehr lebenswert ist, während Pull Factors die Menschen in ein attraktiveres Land ziehen.

    European Immigration USA Push-Factors

    Die meisten Europäer*innen wanderten in die USA aus, da sie nicht mit den politischen oder wirtschaftlichen Umständen im eigenen Land zufrieden waren. Im Folgenden siehst du einige Push-Factors verschiedener europäischer Länder.

    • Kriege, z.B. Napoleonischen Kriege von 1803 bis 1815
    • Verfolgung von Menschen mit anderem Glauben, z. B. Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland
    • Missernten und Hungersnot, z.B. wanderten rund eine Million Iren und Irinnen von 1815 bis 1852 aus
    • Fehlgeschlagene Revolutionen für die Unabhängigkeit oder Freiheit, z. B. in Polen oder Märzrevolution 1848 in Deutschland
    • Undemokratische Staatsformen, wo Bevölkerung kein Mitbestimmungsrecht haben, z. B. Monarchie im Deutschen Kaiserreich
    • Deutsche als größte Einwanderungsgruppe von 1850 bis 1890 mit 5,3 Millionen: Auswanderungsverbote wurden gelockert; schnell wachsende Bevölkerung und Arbeitslosigkeit in Deutschland

    Die sogenannte Große Hungersnot in Irland hat zahlreiche Leben gekostet. Wie diese genau ablief, findest Du in der Erklärung Hungersnot Irland.

    European Immigration USA Pull-Factors

    Warum wanderte man von allen Ländern in die USA aus? Was die USA besonders im 19. Jahrhundert so attraktiv machte, siehst du hier:

    • Freies Land für alle: Jeder konnte sich in den USA Land kaufen, was besonders attraktiv für Landwirt*innen oder Handwerker*innen war.
    • Kalifornischer Goldrausch von 1848 bis 1854: Zahlreiche Menschen wollten sich als Goldgräber in den unentdeckten Minen Kaliforniens probieren.
    • Ausleben der Religion oder der politischen Werte: Anfangs wurden in den USA keine Menschen diskriminiert.
    • Genug Arbeit für alle.
    • Wohlstand für alle: American Dream besagt, dass wer hart genug arbeitet, auch mit Wohlstand belohnt wird.
    • Staatliches System gab den Menschen das Recht, eine unfaire Regierung abzusetzen.

    Der American Dream ist Teil der US-amerikanischen Identität. Was das genau bedeutet, kannst du im zugehörigen Beitrag gerne nachlesen.

    Auswirkungen der European Immigration in die USA

    Heutzutage wandern tagtäglich immer noch zahlreiche Menschen in die USA ein. Die meisten von ihnen kommen mittlerweile aus Südamerika, wie zum Beispiel aus Mexiko. Dennoch gibt es weiterhin auch viele Menschen, die aus europäischen Ländern einwandern. Die negativen und positiven Auswirkungen der Immigration – sowohl heute als auch damals – in die USA siehst du hier.

    Negative Auswirkungen

    • Der Staat wird belastet, indem er viel für soziale Leistungen für Immigranten und Immigrantinnen leistenmuss, z. B. Bildung.
    • Überbevölkerung könnte auftreten
    • Nicht genug Wohnraum für alle Menschen
    • Soziale Unruhen, aufgrund von Kulturunterschieden

    Positive Auswirkungen

    • Immigranten und Immigrantinnen füllten die Städte und Dörfer der USA mit Leben
    • Kulturelle Diversität als die Stärke der USA
    • Ausreichende und meistens qualifizierte Arbeitskräfte
    • Arbeit, die keiner machen wollte, wurde übernommen
    • Vielfältige Kultur: alle Kulturen zusammen bilden die heutige amerikanische Kultur, auch melting pot (deutsch: "Schmelztiegel") genannt

    Wenn Du mehr über die amerikanische Kultur erfahren möchtest, versorgt Dich die Erklärung Melting Pot Salad Bowl oder American Way of Life mit allen Informationen, die Du brauchst.

    European Immigration USA - Das Wichtigste

    • USA als Einwanderernation: Die USA war für Immigranten und Immigrantinnen besonders im 19. Jahrhundert attraktiv
    • Western Immigration (Old Immigration): aus Deutschland, Irland, England und Frankreich vor allem ab 1820 bis 1850
    • New Immigration: aus Italien, Griechenland, Russland und Polen von 1880 bis 1920
    • Push-Factors: Kriege, Verfolgung durch z.B. anderen Glauben, undemokratische Staatsform
    • Pull-Factors: Arbeit für alle, Wohlstand, kalifornischer Goldrausch, American Dream
    Häufig gestellte Fragen zum Thema European Immigration USA

    Wer waren die New Immigrants?

    Die New Immigrants waren die Immigrant*innen aus Süd- und Osteuropa, also z. B. Italien, Griechenland, Russland und Polen. Diese sind vor allem zwischen 1880 und 1920 in die USA eingewandert und unterschieden sich vor allem in der Kultur von den Old Immigrants.

    Welche europäischen Länder sind nach Amerika eingewandert?

    Menschen aus europäischen Ländern, wie England, Irland, Frankreich, Deutschland, also Nord-und Westeuropa sind in die USA ausgewandert. Aus Süd- und Osteuropa sind Menschen aus z. B. Russland, Polen Italien und Griechenland in die USA ausgewandert.

    Was hat die europäischen Einwanderer*innen nach Amerika getrieben?

    Push- und Pull-Factors haben die europäischen Einwanderer*innen in die USA getrieben. Dabei sind Push-Factors Gründe, die eine Person zum Verlassen ihrer Heimat anregen, wie z. B. Armut und Arbeitslosigkeit. Pull-Factors sind Gründe, warum eine Person in das Land gehen sollte, wie z. B. viel Arbeit und Land zum Anbauen.

    Woher kamen die meisten europäischen Einwanderer*innen nach Amerika?

    Die meisten europäischen Einwanderer*innen kamen aus in der ersten Einwanderungswelle vor allem aus Nordwesteuropa also aus England, Deutschland, Irland und Frankreich. In der zweiten Welle kamen die europäischen Einwanderer*innen vor allem aus Süd- und Osteuropa also aus Italien, Griechenland, Polen und Russland.

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