Geschichte United Kingdom

In Europa hat jedes Land seine eigene lange Geschichte, auf die es zurückblicken kann. Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, wie Du es heute kennst, kann in seiner Entstehung nicht 100 % festgelegt werden. Doch die Geschichte der Region und des Landes kannst Du auf ca. 8.000 vor Christus festlegen. Wie sich die Mentalität, die politischen Ideale und die Kultur der Menschen von damals bis heute verändert hat, siehst Du kurz im Folgenden. 

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    Entstehung des United Kingdom

    Die Entstehung des United Kingdom ("Vereinigtes Königreich") liegt bis zu 8.000 Jahre zurück, als sich die ersten Siedlungen auf der Insel bildeten. Allerdings entstand das UK, wie Du es heute kennst nicht von heute auf morgen.

    Ab etwa 900 v. Chr. lebten die Kelten in dem Gebiet, das Du heute als Großbritannien kennst. Da sie jedoch keine schriftlichen Belege hinterließen, ist wenig von ihnen bekannt. Als der römische Kaiser Julius Cäsar im Jahr 55 v. Chr. Großbritannien einnahm, wurden die Kelten größtenteils vertrieben.

    Großbritannien und das Vereinigte Königreich, auch UK abgekürzt, werden oft synonym verwendet. Hierbei ist wichtig zu unterscheiden, dass es sich bei Großbritannien um eine geografische Bezeichnung der Insel handelt, auf der sich die heutigen Landesteile England, Schottland und Wales befinden. Vereinigtes Königreich oder UK bezeichnet hingegen den Zusammenschluss dieser Landesteile plus allen kleinen Inseln sowie Nordirland.

    Heute findest Du nur noch einige keltische Bauwerke in Wales und Schottland. Unter Cäsar bekam die Insel den Namen Britannia, wovon sich später der Name Großbritannien ableitete. Den römischen Einfluss kannst Du in fast ganz Wales und England sehen, bis zum Hadrianswall. Als das römische Reich im Jahr 410 zerbrach, verließen die Römer*innen auch Großbritannien.

    Der Hadrianswall ist ein System aus Festungen, das wahrscheinlich zwischen 122 und 128 v. Chr. nahe der heutigen Grenze zwischen Schottland und England erbaut worden ist. Der Hadrianswall diente in erster Linie zur Überwachung und Abgrenzung des Gebietes.

    In den folgenden Jahren siedelten sich Wikinger-Stämme an, aber auch einige Stämme aus Mitteleuropa ließen sich in Großbritannien nieder. Die Sachsen (Saxons) und die Angeln (Angles) aus Mitteleuropa schlossen sich im Laufe der Zeit zu den Angelsachsen zusammen und regierten bis 1106 im heutigen England.

    Die Jutes ("Jüten"), Franks ("Franken") und Frisians ("Friesen") waren germanische Stämme. Die Jutes lebten im heutigen Jütland, einer Insel Dänemarks, die Frisians in dem heutigen Friesland in Niedersachsen und die Franks kamen teils aus dem heutigen Niedersachsen, teils aus der niederländischen Region um Groningen.

    United Kingdom Geschichte – erster König

    Welcher König bzw. welche Königin der oder die erste in der Geschichte des United Kingdom war, hängt von der Definition der Thematik ab.

    Nach den angelsächsischen Stämmen und den Wikingern fanden Menschen aus der französischen Normandie ihren Weg nach Großbritannien. Unter ihnen war William the Conqueror ("der Eroberer"), der 1106 in der Schlacht bei Hastings (Battle of Hastings) den größten militärischen Erfolg gegen das angelsächsische Volk erkämpfte. Nach dem Vorbild Frankreichs ließ er sich krönen und wurde der erste König von England.

    In Hastings gibt es heute ein Freilichtmuseum, um der Schlacht zu gedenken. Jedes Jahr findet am 14. Oktober eine Nachstellung der Schlacht statt, bei der Schauspieler*innen die Geschehnisse darstellen.

    Weitere Personen, die als erster König oder erste Königin betrachtet werden können, sind:

    • Königin Anne aus dem Haus Stuart (1707): regierte Schottland, Wales und England
    • König George III. (1760–1820): regierte über das United Kingdom von Großbritannien und Nordirland, wie Du es heute kennst

    Britisch-englisches Königreich und das Parlament

    Obwohl damals wie heute vom britischen oder englischen Königreich gesprochen wird, spielt in der Geschichte des United Kingdom auch das Parlament eine wichtige Rolle.

    Bis zum heutigen Tag stammt der/die König*in des Vereinigten Königreichs von William dem Eroberer ab, auch wenn sich die Namen der Dynastien immer wieder änderten. Doch wie sicherte sich der/die König*in die Unterstützung im Land, ohne selbst vor Ort sein zu müssen? Um die Macht über die einzelnen Regionen in England zu behalten, setzten die König*innen stets ihre eigenen Kinder als Verwalter*innen von Regionen ein, die bisher von angelsächsischen Familien regiert wurden.

    Gleichzeitig wurden Ehen zwischen englischen Monarch*innen und anderen europäischen Adelshäusern wie den Hohenstaufen aus Deutschland, den Castille aus Spanien oder der französischen Königslinie geschlossen. Edward III. war der erste König, der

    • den englischen Thron seines Vaters und
    • den französischen Thron seiner Mutter einforderte.

    Durch die Einforderung des Throns brach 1337 der Hundertjährige Krieg zwischen Frankreich und England aus, den England verlor.

    Der Hundertjährige Krieg beschreibt die Zeit von 1337 bis 1453, in der eine Reihe von gewaltvollen Kriegen ausgefochten wurden.

    Die Dynastie der Plantagenets, zu denen Edward III. zählte, endete schließlich in einem familiären Gefecht. Die Adelshäuser Lancaster und York – beides Nachfahren von unterschiedlichen Frauen von Edward III. – erhoben Anspruch auf den Thron und begannen, sich in den sogenannten Rosenkriegen (1455–1485) zu bekämpfen. Der Krieg zwischen den Häusern wurde 1486 schließlich durch eine Hochzeit zwischen Henry VIII. Tudor (Haus Lancaster) und Elizabeth of York beendet. Die Familie Tudor regierte bis zum Tod von Elizabeth I., der Enkelin von Elizabeth of York.

    Der Rosenkrieg (War of Roses) erhielt seinen Namen, da das Haus Lancaster eine rote Rose im Wappen trug und eine weiße Rose das Wappen des Hauses York zierte.

    Bereits vor dem Hundertjährigen Krieg war das englische Königshaus gezwungen, seine politische Macht aufzuteilen. In der sogenannten Magna Charta Liberatum verlangten die anderen Adligen im Jahr 1215 unter anderem:

    • mehr Mitspracherecht bei Steuern
    • Einschränkungen bei der königlichen Rechtsprechung

    Zuerst bildete sich nur ein Adelsrat, indem die Adligen des Landes mehr Mitspracherecht hatten. Im Jahr 1265 wird der Adelsrat um das House of Commons erweitert, sodass das erste Parlament zusammentritt, in dem Adlige und Bürgerliche die Regierungsmacht besaßen.

    Die konstitutionelle Monarchie, wie Du sie heute kennst, entstand jedoch erst 500 Jahre später. Dazwischen fanden viele Kämpfe zwischen Truppen der König*innen und des Parlaments statt. Erst der Bürgerkrieg (1642–1646), in dem Vertreter*innen des Parlaments und Anhänger*innen des Königs gegeneinander kämpften und König Charles I. enthauptet wurde, und die "Glorreiche Revolution" (1688–1689) führten zum Ende der Monarchie, die bisher regierte.

    Auch in der "Glorreichen Revolution" kämpften Parlament und Königshaus gegeneinander. Anhänger*innen des Parlaments konnten sich schließlich durchsetzen und setzten eine neue Verfassung, die sogenannten Bill of Rights, auf. Diese Verfassung besagte, dass der/die König*in auf einen Großteil der Macht verzichtete und nur noch zu einer Symbolfigur mit repräsentativen statt politischer Aufgaben wurde.

    Konstitutionelle Monarchie bedeutet, dass die Monarchie an eine Verfassung gebunden ist. Im Fall des Vereinigten Königreichs bedeutete dies, dass der/die König*in jegliche politische Macht abgab. Deshalb dürfen die Queen und ihre Familie heutzutage auch nicht wählen oder sich politisch äußern. Mehr zur Monarchie und ihrer geschichtlichen Entwicklung findest Du in der Erklärung "British Monarchy".

    Geschichte United Kingdom – Elizabethan England

    Die britische Krone hatte in der Geschichte des United Kingdom nicht nur Streitigkeiten mit dem Parlament, sondern auch mit der katholischen Kirche von Frankreich. Besonders bedeutend sind dabei:

    • die Dynastie der Tudors und
    • Henry VIII.

    Henry wollte sich von seiner ersten Frau scheiden lassen, was die Kirche und der Papst nicht gestatteten. Daraufhin gründete er die anglikanische Kirche, zu deren Oberhaupt er sich erklärte und die bis heute noch die Staatskirche im Vereinigten Königreich ist.

    Die anglikanische Kirche ist eine Mischung aus der katholischen und evangelischen Kirche. Zum Beispiel werden Traditionen ebenso gewahrt wie in der katholischen Kirche, allerdings können Priester der anglikanischen Kirche ebenso heiraten und Kinder bekommen wie Pfarrer der evangelischen Kirche.

    Henry VIII. ist in Großbritannien vielen durch den Spruch "Divorced, beheaded, died. Divorced, beheaded, survived." bekannt. Übersetzt heißt das "Geschieden, geköpft, gestorben. Geschieden, geköpft, überlebt" und beschreibt somit das Schicksal der sechs Frauen des Königs, die er nacheinander heiratete.

    Eine der Töchter Henrys war Elizabeth I. Sie regierte nach ihrem Vater und ihrer Halbschwester Mary I. von 1558 bis zu ihrem eigenen Tod 1608. Während dieser Zeit erlangte England große Macht, was auf zwei Gründe zurückzuführen war:

    • Ausbau der Seeflotte, bis diese größer als die anderer Länder, zum Beispiel von Frankreich oder Spanien, war
    • erste Kolonien in Amerika, Afrika und Asien

    Diese Errungenschaften konnten Königin Elizabeth I. zugeschrieben werden. Außerdem festigte sie die anglikanische Kirche, nachdem ihre Halbschwester Mary I. versucht hatte, die katholische Kirche wieder durchzusetzen. Da Mary in ihrem Vorhaben sehr brutal vorging, wurden Elizabeth I. und die anglikanische Kirche von der Bevölkerung begrüßt.

    Geschichte United Kingdom Porträt Elizabeth I StudySmarterAbb. 3 - Porträt von Königin Elizabeth I.

    Königin Mary erhielt für ihr Vorgehen während ihrer Regentschaft auch den Beinamen Bloody ("blutige") Mary. Elizabeth I., die nie heiratete oder Kinder bekam, wurde unterdessen auch unter dem Namen Virgin ("Jungfrau") Queen bekannt. Mehr Details zu Queen Elizabeth I. findest Du in der Erklärung "Elizabethan Age".

    Geschichte United Kingdom – British Empire

    Während des Elisabethanischen Zeitalters sowie danach wuchs England und damit auch das United Kingdom wirtschaftlich und gewann an Fläche – verteilt auf die ganze Welt: Die Kolonien des British Empire ("Britisches Weltreich") erstreckten sich von Nordamerika über Afrika bis nach Asien.

    Mehr zum British Empire erfährst Du in der Zusammenfassung "British Empire".

    Bei den meisten Kolonien handelte es sich zu Beginn um wirtschaftliche Handelsaußenposten. Später wurden sie jedoch auch als Siedlungs- oder Sträflingskolonien verwendet. Besonders ertragreich waren die Siedlungskolonien in Amerika, die später vom British Empire unabhängig wurden und aus denen sich schließlich die USA formten. Dort gab es reichlich Rohstoffe, wie

    • Öl,
    • Zuckerrohr und
    • Baumwolle.

    Sträflingskolonien waren Kolonien, die nicht freiwillig besiedelt wurden. Stattdessen schiffte England Menschen dorthin, die sonst in ein Gefängnis kommen würden. Eine der größten Sträflingskolonien war Australien.

    Seinen Höhepunkt erreichte das Britische Weltreich nach dem Ersten Weltkrieg, als 1922 alle deutschen Kolonien in den Besitz Großbritanniens übergingen.

    Geschichte United Kingom kurz – Industrialisierung

    Im British Empire spielte neben den Kolonien vor allem die Industrialisierung eine große Rolle. Warum dem so war, siehst Du hier kurz in der Geschichte des United Kingdom zusammengefasst:

    • Erfindungen in der Landwirtschaft, wie der Dampfpflug (1861), machten es etwa möglich, dass mehr geerntet werden konnte.
    • Dadurch starben weniger Menschen an Hunger.
    • Weitere Erfindungen erleichterten den Alltag und das Arbeitsleben:
      • z. B. Dampflokomotive (1804) für Transport

    Neben den Vorteilen gab es jedoch auch viele Probleme, die mit der Industrialisierung einherging. Dazu zählten:

    • Kinderarbeit
    • schlechte Arbeitsbedingungen in den Fabriken
    • beengter Wohnraum in den Städten, wo viele Menschen für Arbeit hinzogen
    • Luftverschmutzung durch Kohleverbrennung der neuen Maschinen

    Mehr zur Industrialisierung und dazu, welche Folgen, Erfindungen und Ursachen damit einhergingen, lernst Du in der Erklärung "Industrialisierung England".

    UK & England – 18. Jahrhundert bis zum Commonwealth

    Erste Anzeichen des Zerfalls des British Empire waren bereits im 18. Jahrhundert zu erkennen. 1776 erklärten die Kolonien in Amerika ihre Unabhängigkeit von Großbritannien, die ihnen schließlich auch gestattet wurde. Die meisten anderen Kolonien blieben jedoch noch länger unter der Verwaltung Großbritanniens. Trotz der frühen Anzeichen handelte es sich um einen langen und langsamen Prozess.

    Die Unabhängigkeit der Kolonien in Amerika stellte zugleich auch die Gründung der USA dar. Mehr zu der Geschichte der USA erfährst Du in der Erklärung "USA Geschichte".

    Unabhängigkeitsbewegungen traten erst vermehrt auf, nachdem Kanada seine Unabhängigkeit erlangt hatte. Kanada löste sich im 19. Jahrhundert vom Vereinigten Königreich und blieb als Dominion of Canada noch Teil des UK, allerdings unter eigener Verwaltung.

    1931 gründete das Vereinigte Königreich schließlich im Zuge der Entkolonialisierung das Commonwealth of Nations. Durch das sogenannte "Statut von Westminster", das das Parlament in diesem Jahr erließ, wurden alle Kolonien mit dem Vereinigten Königreich gleichgestellt und sie erhielten politische Freiheit. Durch dieses Zugeständnis konnten blutige Revolutionen vermieden werden. Heute ist das Commonwealth ein Bündnis, in dem es keine politischen Bindungen gibt. Stattdessen sind die Länder durch kulturelle Ähnlichkeiten verbunden, wie das folgende Beispiel zeigt.

    Eine genauere Erklärung zum Commonwealth erhältst Du in der Erklärung "Commonwealth".

    In den meisten Ländern des Commonwealth ist Englisch die Amtssprache, da das British Empire zur Zeit der Kolonien einheimische Sprachen verdrängte und die englische Sprache durchsetzte. Ehemalige Kolonien, bei denen dies der Fall ist, sind zum Beispiel:

    Vereinigtes Königreich Geschichte – Übersicht der Weltkriege

    Das Vereinigte Königreich spielte eine wichtige Rolle in den zwei Weltkriegen gegen Deutschland. Eine kurze Übersicht dieses Teils der Geschichte des UKs siehst Du hier:

    In den Ersten Weltkrieg trat das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland im Jahr 1914 ein. Das Vereinigte Königreich besiegte Deutschland im Bündnis mit Russland, Frankreich und den USA. Im Versailler Vertrag wurde festgehalten, dass die deutschen Kolonien in Afrika in den Besitz des Vereinigten Königreichs gelangen.

    Im Zweiten Weltkrieg trat das Vereinigte Königreich 1939 gemeinsam mit Frankreich in den Krieg ein. Später formten die beiden Länder ein Bündnis mit Russland (damals Sowjetunion) und den USA, das den Namen "Alliierte" trägt.

    Die Sowjetunion war ein kommunistischer Staat, der 1922 gegründet und 1991 aufgelöst wurde. Das Regierungsgebiet der Sowjetunion erstreckte sich von Osteuropa bis hin nach Nordasien. Das Regierungszentrum der Sowjetunion befand sich in Moskau im heutigen Russland.

    Winston Churchill war zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkriegs Premierminister des UK. Er ordnete Luftangriffe an, bei denen Bomben aus Flugzeugen auf deutsche Städte geworfen wurden. Das sollte dafür sorgen, dass Großbritannien und Nordirland während des Zweiten Weltkriegs nicht besetzt werden konnten.

    Durch Bombenangriffe der Deutschen Luftwaffe erlitten London und andere Städte, die Waffen und Munition produzierten, dennoch große Schäden aus der Luft. Der Krieg endete 1945, nachdem Großbritannien und die USA Truppen nach Frankreich schickten und mit der französischen Armee gemeinsam Deutschlands Armee besiegten.

    Geschichte des United Kingdom – Zusammenfassung Brexit

    Das aktuellste Ereignis in der Geschichte des Vereinigten Königreichs ist der Brexit, der den Austritt aus der Europäischen Union (EU) bezeichnet. Zusammenfassend setzt sich das Wort aus Britain und Exit ("Ausgang") zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Vereinigte Königreich Mitbegründer der EU, doch viele Bürger*innen des Vereinigten Königreichs sehnten sich nach mehr Unabhängigkeit als Staat.

    Mehr zur Bevölkerung des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland erhältst Du in der Erklärung "Bevölkerung Großbritannien".

    2016 wurde deshalb ein Volksvotum abgehalten, bei dem 51 % der Bevölkerung des UK für den Brexit stimmten. Nach langen Verhandlungen, die insbesondere mögliche Zölle zwischen der Republik Irland und Nordirland betrafen, erfolgte 2020 der offizielle Austritt des "Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland" aus der EU.

    Folgen des Brexits sind unter anderem, dass eine Einreise nur noch mit Reisepass möglich ist und wirtschaftliche Unternehmen weniger investieren. Es wird erwartet, dass sich weitere wirtschaftliche Folgen zeigen werden. Wenn Du mehr zum Brexit lesen möchtest, sieh dir gerne die dazugehörige Erklärung "Brexit" an.

    Großbritannien Geschichte

    Nun weißt Du, wie sich England und das Vereinigte Königreich entwickelt hat, aber wie sieht es eigentlich mit der Geschichte Großbritanniens aus. Also wie wurde aus England ein Zusammenschluss der auf Großbritannien ansässigen Länder (Schottland, Wales) und wie kam es, dass Irland Teil des UK wurde?

    England hatte bereits zwischen 1272 und 1307 Wales erobert, sodass Wales sehr früh zu England zählte.

    Schottland wehrte sich lange Zeit gegen die englische Krone und so herrschte fast immer Krieg zwischen den beiden Königshäusern. Erst 1603 gelang es England und Schottland, durch eine Heirat und das Ableben von Königin Elizabeth I., die ohne einen Erben starb, die beiden Länder zu vereinen.

    Die Erklärung "England vs Scotland" versorgt dich mit allen Informationen, die Du über die Beziehung zwischen England und Schottland wissen solltest.

    Das schottische Parlament regierte jedoch noch unabhängig, was erst der Act of Union im Jahr 1707 änderte. Dieser Act beschloss die Vereinigung der beiden Länder unter einer Regierung. Diese neue Regierung nannte sich ab da Großbritannien und traf sich in der Hauptstadt Englands, in London. Obwohl beide Länder miteinander vereint waren, behielten sich die Schott*innen ihre Kultur bei.

    Irland schloss sich 1801 Großbritannien an, woraufhin der Name "Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland" entstand. Da die katholischen Ir*innen von den zuziehenden protestantischen Siedler*innen aus England jedoch diskriminiert wurden, bildete sich schon kurz darauf Widerstand in der Bevölkerung. Das führte zu kriegerischen Unabhängigkeitskämpfen und 1921 zum Anglo-Irischen Vertrag.

    Dieser Vertrag besagte, dass Nordirland vom Rest Irlands getrennt werden sollte, was bis heute der Fall ist. Seit 1921 besteht das United Kingdom in seiner heutigen Form unter dem Namen "Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland".

    Wenn Du mehr zur Vereinigung der vier Länder wissen möchtest, lies gerne die Erklärung "England Schottland Wales Nordirland"! Mehr zu Irland findest Du übrigens unter "Landeskunde Irland".

    Geschichte United Kingdom – Flagge

    Die Beziehung zwischen England, Wales, Schottland und Irland kann auch in der Flagge des Vereinigten Königreichs, dem Union Jack, erkannt werden.

    Als Schottland mit der eigenen Flagge Teil der Union wurde, wurde auch die Flagge angepasst. Zum roten Kreuz auf weißem Hintergrund der Flagge Englands kam ein schräges weißes Kreuz der Flagge Schottlands auf blauem Hintergrund hinzu.

    Die Flagge von heute gibt es seit 1801, als Irlands schräges rotes Kreuz auf weißem Hintergrund mit der Unionsflagge von England und Schottland verschmolz.

    Bevor die Flaggen im sogenannten Union Jack verschmolzen wurden, hissten Schiffe der Royal Navy (der britischen Marinemacht) oft alle Flaggen der Länder auf der Insel gemeinsam.

    Vereinigtes Königreich – Geschichte und Kultur

    Die Kultur des Vereinigten Königreichs wurde im Laufe der Geschichte durch England, Irland, Wales und Schottland sowie zahlreiche Einwander*innen im UK beeinflusst, die ihre Traditionen und Bräuche weiterhin ausleben. Die Kultur der einzelnen Mitglieder des Vereinigten Königreichs ähneln sich zwar in vielen Aspekten, aber sie unterscheiden sich auch sehr voneinander. Das erkennst Du auch in folgendem Beispiel.

    Alle Nationen haben zwar Englisch als ihre Amtssprache, aber in Schottland, Wales und Nordirland gibt es noch einen großen Anteil an Menschen, die ihre eigene Sprache oder lokale Dialekte gebrauchen. In Nordirland ist es bspw. die irisch-gälische Sprache, in Schottland die schottisch-gälische Sprache und in Wales wird vermehrt Walisisch gesprochen.

    Zudem ist das Vereinigte Königreich auch die Heimat von zahlreichen Autor*innen, die mit ihren Werken die Literatur auf der ganzen Welt beeinflussten. Dazu gehören unter anderem:

    • William Shakespeare (geboren am 26. April 1564, gestorben am 3. Mai 1616): englischer Schauspieler und Autor; vor allem bekannt für seine Dramen "Romeo and Juliet", "Hamlet", "Othello" und "Macbeth". Er trug rund 1.700 Wörter zur englischen Sprache bei, die bis heute noch verwendet werden, da er einer der ersten Autor*innen war, die alle ihre Werke niederschrieben. Zu diesen Wörtern gehören bspw. lonely ("einsam") und dauntless ("unerschrocken").

    Die Erklärungen "Romeo and Juliet", "Othello", "Hamlet" und "Macbeth" versorgen dich mit allen Informationen, die Du über die Dramen brauchst.

    • Jane Austen (geboren am 16. Dezember 1775, gestorben am 18. Juli 1817): englische Schriftstellerin; bekannt für ihre Romane, die die englische Mittelschicht im 18. Jahrhundert behandeln. Dazu gehören unter anderem "Pride and Prejudice" oder "Sense and Sensibillity". Ihre Romane sind auch heute noch oft Stoff von Adaptionen.

    Zu "Pride and Prejudice" findest Du eine ausführliche Erklärung unter dem deutschen Titel "Stolz und Vorurteil".

    • Mary Shelly (geboren am 30. August 1797, gestorben am 1. Februar 1851): englische Schriftstellerin; bekannt für ihren Roman "Frankenstein, or the Modern Prometheus". Shelly veröffentlichte die Geschichte rund um ein Monster und seinen Erschaffer anonym und sicherte sich und ihrer Familie durch die Einnahmen ein gutes Leben.
    • Arthur Conan Doyle (geboren am 22. Mai 1859, gestorben am 7. Juli 1930): schottischer Arzt und Schriftsteller; bekannt für seine Romane, die den fiktiven Detektiv Sherlock Holmes behandeln. Sherlock Holmes ist die Figur, die am häufigsten verfilmt und auf Leinwänden gezeigt wurde.
    • George Orwell (geboren am 25. Juni 1903. gestorben am 21. Januar 1950): englischer Schriftsteller und Journalist; bekannt für seine Romane "Animal Farm" und "1984".

    Mehr zu den Romanen erfährst Du in den Erklärungen "George Orwell 1948" und "Animal Farm".

    Geschichte United Kingdom - Das Wichtigste

    • Vor der Entstehung des United Kingdom:

      • erste Siedlungen etwa 8.000 v. Chr.
      • bis zum Mittelalter: verschiedene Völker wie die Kelten und Römer
    • United Kingdom Geschichte – erster König / erste Königin:

      • von England: William the Conqueror, 1106

      • von England, Schottland & Wales: Anne Stuart, 1707

      • von Großbritannien und Nordirland: George III., 1760–1820

    • Britisch-englisches Königreich und das Parlament:

      • Adelige wollten mehr Rechte im 13. Jahrhundert

      • erstes Parlament 1265

      • regelmäßige Streitereien zwischen Königshaus und Parlament

    • Geschichte United Kingdom – Elizabethan England: 1558–1608

      • Festigung der anglikanischen Kirche, Industrialisierung, Kolonien, Ausbau der Seeflotte

      • Ergebnis: British Empire

    • UK & England – 18. Jahrhundert bis zum Commonwealth:

      • erste Anzeichen des Zerfalls des British Empires 1776

      • 1931: "Statut von Westminster" begründet das Commonwealth of Nations im Zuge der Dekolonialisierung

    • Vereinigtes Königreich Geschichte – Übersicht der zwei Weltkriege:

      • Erster Weltkrieg: ab 1914 im Bündnis mit Russland, Frankreich & USA

      • Zweiter Weltkrieg: ab 1939 im Bündnis mit Frankreich und später Russland & USA

      • in beiden Kriegen siegreich

    • Geschichte des United Kingdom – Zusammenfassung Brexit:

      • Volksvotum 2016 für einen Austritt des UK aus der EU

      • 2020 ofizieller Austritt

    • Großbritannien Geschichte – Zusammenschlüsse der Länder:

      • England und Wales: 1283

      • England, Wales und Schottland: 1603

      • Großbritannien & Irland: 1801

      • Teilung Irlands: 1921

    • Vereinigtes Königreich – Geschichte und Kultur: durch verschiedene Länder kulturell divers, aber auch einige Ähnlichkeiten

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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Geschichte United Kingdom

    Was gehört zum Vereinigten Königreich?

    Zum Vereinigten Königreich gehören England, Wales, Schottland und Nordirland.

    Wo kommt der Name United Kingdom her?

    Der Name United Kingdom kommt von der vollen Bezeichnung United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, da es sich um eine Vereingung von Großbritannien (England, Wales, Schottland) und Nordirland handelt.

    Wie ist das Vereinigte Königreich entstanden?

    Das Vereinigte Königreich ist dadurch entstanden, dass England Wales eroberte, Schottland 1707 zur parlamentarischen Zusammenarbeit zustimmte und Irland sich 1801 der Union anschloss. 1922 erlangte Irland erneut Unabhängigkeit und nur Nordirland blieb bei der UK.

    Wann entstand das Vereinigte Königreich?

    Das Vereinigte Königreich, wie wir es heute kennen, entstand 1921.

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