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US-Präsidentschaftswahlen (oder im Englischen "Presidential Elections") sind landesweite Wahlen in den USA, in denen von der Bevölkerung indirekt der/die nächste Präsident*in der Vereinigten Staaten gewählt wird. Das bedeutet, dass die Bürger*innen des Landes nicht direkt den/die Präsidentschaftskandidat*innen wählen, sondern Vertreter*innen, die ihre Wähler*innen dann repräsentieren. Die sogenannten Wahlleute (Vertreter*innen), wählen wiederum direkt den Präsidentschaftskandidaten.
Mit dem/der Präsidenten*in zusammen, wird ebenfalls sein/ihr Vizepräsident*in als seine/ihre rechte Hand ernannt.
Möchtest du vielleicht noch einmal nachlesen, wie genau das Regierungssystem der USA im Detail funktioniert? Dann lies dir unsere Zusammenfassung zum Thema "System of Government" durch.
US-Präsidentschaftswahlen Erklärung
Die US-Präsidentschaftswahlen finden alle vier Jahre statt, da eine Amtszeit eines/einer Präsidenten/Präsidentin vier Jahre dauert. Nach der ersten Periode der Präsidentschaft, kann die gleiche Person noch ein Mal als Präsident*in wiedergewählt werden. Eine dritte Amtszeit des gleichen Menschen ist jedoch nicht möglich. Ein "Herrschaftswechsel" ist also nach acht Jahren Pflicht. Die Wahlen finden immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November statt und fallen so ausschließlich zwischen den 2. und 8. November im Jahr.
Die erste Präsidentschaftswahl überhaupt fand 1788 statt, als George Washington nach der amerikanischen Revolution und der Gründung der USA zum ersten US Präsidenten gewählt wurde. Schon damals wurde eine Amtszeit vom Kongress auf vier Jahre festgelegt.
Du willst mehr über George Washington und die Gründung der USA lernen? Dann ließ dir unseren Beitrag zur "American Revolution" durch.
Wahlberechtigt sind generell alle US Staatsbürger*innen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Auch US Bürger*innen, die zur Zeit der Wahl außerhalb der USA wohnen, dürfen wählen. Vom Wahlrecht ausgenommen sind Gefängnisinsass*innen und Bürger*innen, die in den sogenannten "Außengebieten" der Vereinigten Staaten, wie Puerto Rico, leben.
Der grobe Ablauf des Wahlkampfes läuft so ab:
- Aufstellung der Kandidat*innen
- Vorwahlen (Wahl eines endgültigen Präsidentschaftskandidaten pro Partei)
- Hauptwahlen (Wahl der Kandidat*innen durch die Bürger*innen)
- Ergebnisse durch Auszählung
US-Präsidentschaftswahlen - Übersicht des Parteiensystems
Damit du erst einmal weißt, welche wichtigen Parteien es exemplarisch in den USA überhaupt gibt und wie beliebt diese Parteien sind, findest du hier eine kurze Übersicht. Es gibt natürlich noch weitaus mehr Parteien, doch diese sind kleiner und wurden deshalb nicht abgebildet.
Parteien | Größe | Wahlergebnis 2020 |
Demokratische Partei | sehr groß (stellt gerade den Präsidenten Joe Biden) | 51,3% |
Republikanische Partei | sehr groß (Opposition) | 46,9% |
Libertäre Partei | mittel groß | 1,2% |
Grüne Partei | mittel groß | 0,26% |
Allianzpartei | mittel groß | 0,06% |
Partei für Sozialismus und Liberalismus | klein | 0,05% |
Konstitutionspartei | klein | 0,04% |
Amerikanische Solidaritätspartei | klein | 0,02% |
Willst du noch mehr über das Parteiensystem der USA lernen? Dann schau doch bei unserer Zusammenfassung "American Parties" vorbei.
US-Präsidentschaftswahlen - Wahlsystem der USA
Das Wahlsystem der USA ist, ähnlich wie das in Deutschland, etwas kompliziert. Doch nachdem du diese Zusammenfassung gelesen hast, wirst du dich bestimmt richtig gut damit auskennen.
Wahlleute in der US-Präsidentschaftswahl
Wie schon in der kurzen Definition zu Beginn des Artikels beschrieben, sind die Wahlen in den USA indirekte Mehrheitswahlen. Das bedeutet, dass die Bürger*innen nicht direkt den/die Präsident*in wählen, sondern Volksvertreter*innen, die im Namen der Bürger*innen wählen.
Diese Volksvertreter*innen werden Wahlleute (im Englischen "electors") genannt und sind Mitglieder des sogenannten "Electoral College", was ein Staatsorgan der USA darstellt. Das Electoral College besteht aus 538 Wahlleuten, die aus allen Bundesstaaten der USA kommen. Um eine Wahl zu gewinnen, muss ein*e Kandidat*in also mindestens 270 Wahlleute für sich gewinnen. Jeder Staat hat mindestens drei Wahlleute – die Anzahl der Wahlleute pro Bundesland hängt von seiner Bevölkerungsgröße ab.
Alles-oder-Nichts-Prinzip
Nachdem die Bürger*innen die Wahlleute ihrer Wunschpartei gewählt haben, geht die US-Präsidentschaftswahl in die nächste Runde. Im nächsten Schritt werden die Stimmen pro Partei bzw. Wahlmann/ -frau in den einzelnen Bundesländern ausgezählt.
Das geschieht nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip: Hat in einem Staat beispielsweise die Demokratische Partei gewonnen – es wurden dort mehr demokratische als republikanische Wahlleute gewählt – gehen alle Wahlleute des Staates an die Demokraten. Ausgenommen von diesem Prinzip sind die Bundesstaaten Maine und Nebraska.
Dieses Prinzip ist eines der Gründe, wieso das Mehrparteiensystem in den USA nicht wirklich ausgelebt wird. Da der gesamte Staat an die gewinnende Partei geht, haben kleine Parteien so gut wie keine Chance, gute Wahlergebnisse zu bekommen.
Bei dem Prinzip gibt es dann im Endeffekt drei Kategorien:
- Staaten, die so gut wie immer an die Republikaner gehen (pink markiert)
- Staaten, die so gut wie immer an die Demokraten gehen (blau markiert)
- und sogenannte Swing States, die umkämpfte Gebiete sind, die mal an die eine und mal an die andere Partei gehen.
Die Swing States sind im Wahlkampf sehr wichtig, sie können die US-Präsidentschaftswahlen sehr stark beeinflussen. In diesen Bundesländern wird sich im Wahlkampf immer besonders viel Mühe gegeben, da diese entscheidend für den Ausgang der Wahlen sind.
Zum Schluss findest du hier noch eine Informationsgrafik zur US-Präsidentschaftswahl:
US-Präsidentschaftswahlen – Ablauf und Kandidaten
- Aufstellung der Kandidaten:
- Im Jahr vor der Wahl können sich Politiker*innen verschiedener Parteien als Präsidentschaftskandidaten*innen aufstellen lassen.
- Es können auch mehrere pro Partei sein – wer der/die finale Kandidat*in der jeweiligen Partei wird, klärt sich dann in den Vorwahlen.
- Die Kandidat*innen versuchen so viele Unterstützer*innen wie möglich zu sammeln, entweder regional oder auch national.
- Vorwahlen:
- In den Vorwahlen reisen die verschiedenen Kandidat*innen der Parteien im Land umher, um Unterstützung der Bürger*innen zu sammeln. Das Ziel dabei ist herauszufinden, welche/r Kandidat*in von der selben Partei beliebter ist und somit eine größere Chance hat, die Partei zum Sieg zu führen.
- Die endgültige Wahl des Präsidentschaftskandidat*in der jeweiligen Partei erfolgt auf einem Parteitag, wo die Mitglieder jener Partei dann abstimmen.
- Ziel dabei ist, alle Mitglieder und Wähler*innen hinter einem/r Kandidat*in zu vereinen, sodass die Wählerschaft nicht gespalten wird. Dies könnte die Partei schwächen.
- Hauptwahlen:
- Wurde der/die Kandidat*in festgelegt, beginnt die Hauptwahl des Wahlkampfes.
- In dieser Phase ziehen die Kandidat*innen in den USA umher und sammeln Unterstützung und Wählerstimmen für sich und ihre Partei.
- Es gibt TV-Duelle im Fernsehen, um die Aufmerksamkeit der Wähler*innen zu ergattern
- Am Ende können die Wähler*innen dann wählen gehen (in Person oder auch per Briefwahl)
- Ergebnisse:
- Nach der Wahl werden die Ergebnisse der Wahl Staat für Staat ausgezählt.
- Das dauert meist einige Tage, da es 50 Bundesstaaten in den USA und sogar Zeitverschiebung zwischen manchen Staaten gibt.
- Zum Schluss wird der/die nächste Präsident*in der Vereinigten Staaten bekannt gegeben, der/die dann im Januar vereidigt wird.
Beispiel: US-Präsidentschaftswahlen 2020
In der Präsidentschaftswahl von 2020 traten Joe Biden von den Demokraten und Donald Trump von den Republikanern gegeneinander an. Sie ließen sich in der Vorwahl als Präsidentschaftskandidaten für ihre Partei aufstellen und konnten sich dann gegen all ihre Konkurrent*innen durchsetzen.
Die Hauptwahl wurde in den deutschen Medien oft als "Schlammschlacht" bezeichnet: Die Präsidenten beleidigten sich gegenseitig bei den TV Duellen, verhielten sich respektlos und ließen sich nicht ausreden. Zu Beginn des Wahlkampfes hatten beide Kandidaten etwa gleich gute Chancen, doch im Verlaufe des Wahlkampfes sanken Trumps Umfragewerte immer stärker ab. Dies lag zum Teil an der Regelung der Corona Krise, aber auch an seiner Verbindung zu extremen Wählergruppen, die sogar das Kapitol stürmten.
Wie teilweise schon an der obigen Karte zu erkennen ist, konnte Joe Biden am Ende die Wahl für sich entscheiden und wurde 2020 mit über 51% Wählerunterstützung der 46. US-Präsident.
Willst du noch mehr über Trumps spezifische Rolle bei der Präsidentschaftswahl 2020 oder über seine Person insgesamt lesen? Dann guck dir unseren Artikel "Donald Trump" an.
US-Präsidentschaftswahlen – Das Wichtigste auf einen Blick
- US-Präsidentschaftswahlen sind landesweite Wahlen in den USA, in denen der/die nächste Präsident*in der Vereinigten Staaten gewählt wird.
- Die Wahlen finden alle vier Jahre statt.
- Ein Präsident kann nur ein Mal wiedergewählt werden, kann also insgesamt nur zwei Amtszeiten haben.
- Die Wahlen sind indirekt: die Bürger*innen wählen Wahlleute, welche wiederum die Präsidentschaftskandidat*innen wählen.
- Der Ablauf der Wahlen sieht folgendermaßen aus: 1. Kandidaten werden aufgestellt, 2. Vorwahlen, 3. Hauptwahlen und 4. Auszählen der Ergebnisse.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema US Präsidentschaftswahlen
Wie wird man Wahlmann in den USA?
Wahlmänner können in den USA frei gewählt werden. Sie sind Vertreter bzw. Gesandte der einzelnen Bundesstaaten und gehören zum sogenannten "Electoral College".
Wann beginnt die Wahl in den USA?
Die Wahl in den USA beginnt immer zwischen dem 2. und 8. November. Das ist so, da die Wahlen immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November stattfinden.
Wie viele Stimmen braucht der US Präsident?
Die Partei des US Präsidenten braucht mindestens 50% der Stimmen der Wahlleute. Der Präsident muss also mindestens 270 Wahlleute bekommen.
Wie lange kann man Präsident der USA sein?
Man kann insgesamt höchstens 8 Jahre Präsident in den USA sein. Nach 2 Amtszeiten (mit je 4 Jahren) muss es einen Regierungswechsel geben.
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