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Landwirtschaft – Definition
Landwirtschaft ist das bewusste und planmäßige Halten von Vieh und das Betreiben von Ackerbau mit dem Ziel, pflanzliche und tierische Produkte herzustellen. Rund die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt.
Landwirtschaft in Deutschland – Merkmale
Neben der Industrie und dem Ingenieurswesen ist Deutschland auch ein Land, welches durch die Landwirtschaft geprägt ist. Zwar gibt es in Deutschland Städte und Ballungsräume, dennoch wird rund die Hälfte der Fläche – auf etwa 16,7 Millionen Hektar – der Bundesrepublik landwirtschaftlich genutzt. Auf 1.6 Millionen Hektar wird ökologische Landwirtschaft in Deutschland betrieben.
Getreide wird in Deutschland auf einem Drittel der gesamten Nutzflächen angebaut. Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der Getreideernte zwischen den 16 Bundesländern.
In der Abbildung ist zu sehen, dass vor allem Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen hohe Getreideerträge haben. Von Jahr zu Jahr sind hier die Zahlen natürlich unterschiedlich. Die Erträge sind auch immer abhängig von jährlichen Wetterbedingungen.
Ackerbau und Dauergrünland
Was wird in Deutschalnd eigentlich angebaut? Nun, den größten Anteil der Fläche nimmt der Ackerbau ein. Auf ungefähr 70 Prozent der Flächen wird dieser betrieben. Auf den Äckern werden zum Beispiel Getreide, Rüben, Gemüse und Kartoffeln angebaut. Neben den Ackerflächen findet sich auch Dauergrünland.
Dauergrünland sind landwirtschaftliche Flächen, auf denen Grünfutterpflanzen wie zum Beispiel Gras angebaut werden.
Dauergrünland sind Wiesen und Weiden und machen 28 Prozent der Flächen aus. Die restlichen zwei Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen dienen dem Obst- und Weinanbau oder den Dauerkulturen.
Flächennutzung
Auf einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland wird Getreide angebaut. Die häufigste Getreidesorte ist Weizen. Weizen findet sich dann zum Beispiel in dem Endprodukt Brot wieder. Auf den zweiten und dritten Platz folgen dann die Gerste und der Roggen.
Daneben nimmt der Anbau von Tierfutter einen Großteil der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland ein.Für diesen werden 10 Millionen Hektar bepflanzt. Das sind dann die Grünlandflächen. Eine andere Möglichkeit ist der Ackerfutterbau, in welchem bestimmte Futterpflanzen ausgesät und später verfüttert werden.
Wodurch sich die deutsche Landwirtschaft außerdem auszeichnet, ist die Milchproduktion. In der EU stellt Deutschland den größten Milcherzeuger dar. Die Milch wird dabei häufig zu Produkten wie Joghurt, Käse oder Butter verarbeitet.
Landwirtschaft in Deutschland als wirtschaftlicher Sektor
In der deutschen Agrarwirtschaft sind derzeit rund 600.000 Menschen beschäftigt. Sie arbeiten in etwa 264.000 Betrieben. Die Anzahl der Betriebe geht seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Vor 25 Jahren gab es in der Bundesrepublik noch doppelt so viele landwirtschaftliche Betriebe. Die derzeit noch vorhandenen Betriebe stellen pro Jahr Waren im Wert von fast 60 Milliarden Euro her.
Landwirtschaft in Deutschland – Strukturwandel
Der Begriff Strukturwandel beschreibt die Veränderung der Anteile verschiedener Sektoren innerhalb der Wirtschaft.
Der Schwerpunkt der Wirtschaft verlagert sich hin zur Produktion sowie zu Dienstleistungen und weg vom Abbau reiner Rohstoffe. Man kann auch sagen, dass sich die Wirtschaft vom primären Sektor hin zum sekundären beziehungsweise zum tertiären Sektor wandelt.
Mehr zum Thema Primärer Sektor, Sekundärer Sektor, Tertiärer Sektor und Quartärer Sektor erfährst du in den dazugehörigen Artikeln!
In Deutschland ist dieser Strukturwandel deutlich zu beobachten. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den letzten 10 Jahren um mehr als 17 Prozent gesunken. Es gibt heute nur noch etwa 266.600 landwirtschaftliche Betriebe, die mehr als 5 Hektar Land nutzen.
Landwirtschaft wird demnach immer unbedeutender, während Fabriken und Industrien, die für die Produktion zuständig sind, immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Landwirtschaft in Deutschland – Importe und Exporte
Deutschland ist laut Stand 2019 auf dem dritten Platz der größten Agrarimporteure und -exporteure. Im Agrarbereich gehört Deutschland also zu den führenden Nationen. Rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion Deutschlands wird exportiert.
Landwirtschaft in Deutschland – Nachhaltige Nutzung von Ressourcen
In den letzten Jahren ist die nachhaltige Nutzung von Ressourcen und den Ackerflächen vermehrt in den Fokus gerückt. Dies ist vor allem mit Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung von Bedeutung. Die fruchtbaren Ackerböden sind dabei nicht mehrfach bewirtschaft- oder ausdehnbar.
Dies bedeutet, dass die verfügbaren Böden effizienter bewirtschaftet werden müssen, damit sie den Bedarf der Menschen decken können.
Landwirtschaft in Deutschland – Ressourceneffizienz
In den vergangenen Jahrzehnten konnte die deutsche Landwirtschaft bereits enorme Effizienzsteigerungen verbuchen. Seit dem Jahr 1960 haben sich die Zahlen annähernd verachtfacht. Konnte ein Landwirt im Jahr 1960 nur 17 Menschen ernähren, so waren es 1990 bereits 69 und 2018 134 Menschen.
Landwirtschaft in Deutschland – Ökologischer Anbau
Bei der Ressourceneffizienz in den letzten Jahren ging es immer um die bestmögliche Ausnutzung der vorhandenen Fläche. Dies geschah im Rahmen der konventionellen Landwirtschaft.
In den letzten Jahren ist allerdings das Interesse an ökologisch produzierten Waren und damit auch am ökologischen Anbau gewachsen. Im Hinblick auf Ressourceneffizienz stellt dies allerdings nun ein Problem dar. Wenn die deutsche Landwirtschaft auf einen ökologischen Anbau umstellen würde, dann bräuchte die Bundesrepublik die doppelte Fläche zum Anbauen, um dieselbe Menge ernten zu können.
Landwirtschaft in Deutschland – Wasser
Um Ackerbau überhaupt betreiben zu können, brauchen die Landwirt*innen Zugang zu Wasser. Die klimatischen Veränderungen, welche überdurchschnittlich heiße Sommer sowie Trockenheit beinhalten, führen dazu, dass Pflanzen nicht genügend gewässert werden. Die Landwirtschaft benötigt daher, wie die Industrie, die Energiewirtschaft sowie Haushalte und Kommunen, immer mehr Brauchwasser.
Jährlich steigt der Verbrauch um ungefähr 1 %. Die Landwirtschaft benötigt hiervon circa 70 %, die Energiewirtschaft15 % (bis 2030 sogar 20 %). Um diesen Bedarf stillen zu können, haben landwirtschaftliche Betriebe unterschiedliche Bewässerungsformen installiert.
Bewässerungslandwirtschaft – Formen
Bei der künstlichen Bewässerung wird Wasser aus oberirdischen Gewässern (Flüssen, Seen), gespeichertem Wasser (Stauseen, Zisternen), Grundwasser oder fossilem Grundwasser (Aquifere) entnommen.
In Europa, aber vor allem in den ariden Tropen und in den Subtropen, wird Wasser benötigt, um jahreszeitliche Schwankungen von Niederschlägen und Flusswasserständen oder Wassermangel durch künstliche Bewässerung auszugleichen. Ungefähr 20 % der weltweiten Acker- und Dauerkulturflächen werden künstlich bewässert.
Bewässerungslandwirtschaft – Vorteile
- Steigerung der Flächenerträge, zum Teil mehrere Ernten pro Jahr.
- Dauerfeldbau statt saisonaler Anbau.
- Anbaumöglichkeit von Kulturpflanzen mit hohem Wasserbedarf.
- Wegfall von Missernten in Dürrejahren.
- Verbesserung der Existenzgrundlage von Kleinbauern.
Oberflächenbewässerung | Beregnung | Tröpfchenbewässerung | |
Verdunstungsverluste | Hoch | Hoch | Gering |
Versickerungsverluste | Mittel | Gering | Gering |
Wassernutzungseffizienz | 40-50 % | 60-70 % | 80-90 % |
Versalzungsgefahr | Gering | Hoch | Gering |
Installationskosten | Gering | Hoch | Hoch |
Landwirtschaft in Deutschland – Das Wichtigste
- Die Landwirtschaft ist der Betrieb von Ackerbau und Viehzucht, um pflanzliche und tierische Produkte herzustellen.
- Deutschland ist geprägt vom Ackerbau.
- Auf etwa der Hälfte der Fläche in Deutschland wird Landwirtschaft betrieben.
- Auf circa 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen wird Ackerbau betrieben.
- Auf rund 2 Prozent hingegen werden Obst, Wein und Dauerkulturen angebaut.
- Die Landwirtschaft ist auch ein bedeutender wirtschaftlicher Sektor.
- Die nachhaltige Nutzung von Ressourcen in der Landwirtschaft ist im Hinblick auf die wachsende Bevölkerung von großer Bedeutung.
- Wasser ist ein entscheidender Produktionsfaktor in der Landwirtschaft.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Landwirtschaft in Deutschland
Welche Arten von Landwirtschaft gibt es in Deutschland?
Es gibt die intensive und die extensive Landwirtschaft. Intensive Landwirtschaft hat das Ziel einen möglichst hohen Gewinn und dadurch auch einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen, während bei der extensiven Landwirtschaft eine relativ große Inanspruchnahme von Landflächen im Vordergrund steht.
Wie ist die Landwirtschaft in Deutschland?
Die Landwirtschaft in Deutschland besteht aus Ackerbau, Dauergrünland, Obst- und Weinanbau und Dauerkulturen. Sie verliert immer mehr an Bedeutung.
Wie viel Prozent der Deutschen sind Landwirte?
In der deutschen Agrarwirtschaft sind derzeit rund 600.000 Menschen beschäftigt. Das sind etwa 0,72% der deutschen Bevölkerung.
Wie wichtig ist Landwirtschaft in Deutschland?
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den letzten 10 Jahren um mehr als 17 Prozent gesunken. Landwirtschaft wird demnach immer unbedeutender, während Fabriken und Industrien, die für die Produktion zuständig sind, immer mehr an Bedeutung gewinnen
Was wird in Deutschland angebaut?
Deutschlands Landwirtschaft ist divers.
In Deutschland werden unter anderem Weizen, Raps, Kartoffeln, Zuckerrüben, Obst, Wein und verschiedene Gemüsesorten angebaut. Dabei nimmt der Ackerbau mit circa 70% den größten Teil der landwirtschaftlichen Fläche ein.
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