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Naturraum
Der Naturraum in Deutschland kann in mehrere Einheiten und Regionen gegliedert werden. Diese Einteilung wird vorgenommen, um die Landschaft in einheitliche Gebiete zu unterteilen, die zum größten Teil die gleichen Merkmale und Gegebenheiten aufweisen.
Ein Naturraum ist ein Gebiet, das sich aufgrund ähnlicher Merkmale von einem anderen abgrenzen lässt.
Der Naturraum in Deutschland kann in mehrere Einheiten und Regionen gegliedert werden. Diese Einteilung wird vorgenommen, um die Landschaft in einheitliche Gebiete zu unterteilen, die zum größten Teil die gleichen Merkmale und Gegebenheiten aufweisen.
Bei der Einteilung wurden geomorphologische, geologische, hydrologische, biogeographische und bodenkundliche Aspekte der Naturräume berücksichtigt. Die Gebiete Deutschlands, die sich zum Beispiel in ihrer Form, ihrer Zusammensetzung oder ihres Bodens ähneln, bilden also einen Naturraum.
Naturräumliche Gliederung
Deutschland kann aufgrund der Oberflächenform von Norden nach Süden in vier große Naturräume gegliedert werden:
- Norddeutsches Tiefland
- Mittelgebirgsschwelle
- Alpenvorland
- Alpen
Deutschland wird in mehrere naturräumliche Großregionen, Haupteinheiten und Untereinheiten unterteilt, die wiederum in mehrere Ordnungen untergliedert sind. Auf der folgenden Karte kann man sehen, in welche Gebiete die Landschaft Deutschlands unterteilt wird.
Die dunkelroten Linien markieren die Grenzen der Gebiete 1. Ordnung, die orangenen die 2. Ordnung und die violetten die 3. Ordnung.
Wer gliedert den Naturraum?
Die Unterteilung des Naturraums in Großregionen, Haupteinheiten und Untereinheiten wird vom Bundesamt für Naturschutz und von den meisten Landesinstitutionen verwendet. Zunächst wurde die Einteilung von der Bundesanstalt für Landeskunde (BfL) festgehalten. Im Laufe der Jahre wurden hier jedoch immer mal wieder kleine Änderungen vorgenommen.
Die obige Abbildung zeigt die Einteilung der BfL.
Naturräumliche Gegebenheiten
Die naturräumlichen Gegebenheiten lassen sich anhand des Aussehens, der Größe und der Beschaffenheit in verschiedene Naturräume einteilen.
Das Norddeutsche Tiefland hat eine naturräumliche Gegebenheit von einer flachen Landschaft bis 200 Meter über dem Meeresspiegel, während die Alpen eine naturräumliche Gegebenheit von Bergen bis 3.000 Meter haben.
Du erhältst nun eine grobe Übersicht über die wichtigsten naturräumlichen Regionen:
- das Norddeutsche Tiefland,
- die Mittelgebirgsschwelle,
- das Alpenvorland und
- die Alpen.
Das Norddeutsche Tiefland
Das Norddeutsche Tiefland ist eine Großregion 1. Ordnung und ist von den Küsten der Nord- und Ostsee, sowie von der mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle begrenzt.
Die wichtigsten Flüsse in diesem Gebiet sind
- Rhein
- Ems
- Weser
- Elbe
- Havel.
Diese Flüsse sorgen für die Entstehung von Wäldern, wie zum Beispiel dem Spreewald.
Charakteristisch für das norddeutsche Tiefland sind die Marsch- und Geestgebiete hinter der Nordseeküste sowie die hügelige Jungmoränenlandschaft hinter der Ostseeküste.
Marsch und Geest sind Landschaftstypen, die in Norddeutschland vorkommen und sich durch flache, sandige Hügelländern und Platten auszeichnen.
Eine Moränenlandschaft ist ein Gebiet, das von Moränen, also von Gletschern transportiertem Material geprägt ist. In Norddeutschland ist die Jungmoränenlandschaft geprägt von vielen Seen und stellt ein lebhaftes Relief mit abflusslosen Hohlformen dar.
Allgemein zeichnet sich das norddeutsche Tiefland durch eine flache Landschaft aus. Der tiefste Punkt liegt in Schleswig-Holstein und 3,5 Meter unter dem Meeresspiegel.
Die Landschaft im Norden Deutschlands ist maßgeblich von der Eiszeit geprägt. Die Moränenlandschaften und auch das Klima sind Überbleibsel aus der Eiszeit, die vor 7.000 bis 9.000 Jahren herrschte.
Klima im Norddeutschen Tiefland
Im Nordwesten begrenzt die Nordsee das norddeutsche Tiefland und im Nordosten die Ostsee. Das führt zu unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen. An der Küste der Nordsee herrschen nordwestliche und südwestliche Winde, während die Gebiete im Nordosten vom kontinentalen Nordost- beziehungsweise Ostklima beeinflusst werden.
Zwischen diesen beiden Gebieten innerhalb des norddeutschen Tieflands sind stark variierende Temperaturen keine Seltenheit. In den Wintermonaten kann es zu Temperaturunterschieden von bis zu 15 Grad Celsius kommen.
Auch im Sommer gibt es große klimatische Unterschiede zwischen dem Osten und dem Westen des norddeutschen Tieflands. An der Nordsee wehen häufig kühle Winde und es gibt einige Regentage. An der Ostsee dagegen gibt es mehr Sonnentage und Windstille, sowie auch gelegentlich vereinzelte schwere Gewitter.
Die Mittelgebirgsschwelle
Südlich des Mitteleuropäischen Tieflands ist eine von Mittelgebirgen, Hügelländern und dazwischen liegenden Talsenken geprägte Landschaft. Diese bezeichnet man als die Mittelgebirgsschwelle. Mehr als die Hälfte aller Mittelgebirge innerhalb Deutschlands liegen auf der Mittelgebirgsschwelle.
Gebirge, die innerhalb dieser Region liegen, sind zum Beispiel
- das Rheinische Schiefergebirge,
- das Thüringisch-Fränkische Mittelgebirge und
- das Westliche Niedersächsische Bergland.
Somit liegen unter anderem auch der Bayrische Wald, das Fichtelgebirge oder der Frankenwald in der Mittelgebirgsschwelle.
Das Mittelgebirge liegt auf 500 bis 1500 Metern Höhe. Im Schwarzwald befindet sich die höchste Erhebung mit 1493 Metern.
Klima in der Mittelgebirgsschwelle
Die Temperatur und Niederschlagsmengen im Mittelgebirge werden von den Höhenunterschieden bestimmt. Deutlich höhere Niederschläge und geringere Temperaturen lassen sich in den Hochlagen der Mittelgebirge finden. Dort liegt der durchschnittliche Niederschlag im Jahr zwischen 1.000 und 2.000 mm.
Das ist deutlich mehr als der durchschnittliche Niederschlag im Tiefland. Dieser liegt dort etwa bei 500 bis 800 mm. Im Schnitt liegen die Temperaturen im Mittelgebirge 4 bis 5 °C unter dem Durchschnitt des Tieflands.
Das Alpenvorland
Das Hochland, das rund um die Alpen liegt, bezeichnet man als Alpenvorland. Wo genau das Alpenvorland liegt, kannst du in der Karte weiter oben im Artikel sehen.
Es zeichnet sich durch eine weitläufige Hügellandschaft aus. Im Norden umfasst das Alpenvorland die Donau-Iller-Lech-Platte und im Süden das Hügel- und Moorland vor den Alpen.
Zudem befinden sich im Alpenvorland auch zahlreiche Seen. Die bekanntesten und auch beliebtesten Seen und Tourismusorte sind
- der Chiemsee,
- der Tegernsee,
- der Bodensee,
- der Starnberger See,
- der Traunsee und
- der Mondsee.
Klima im Alpenvorland
Das Klima im Alpenvorland kommt vor allem durch die Höhenlage und der nach Süden zunehmende Stauwirkung der Alpen zustande. Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 7 Grad und 8 Grad Celsius.
Eine Ausnahme bildet das Bodenseegebiet. Dadurch, dass der Bodensee tief gelegen ist und Wärme speichert, gibt es hier eine mittlere Jahrestemperatur von 9 Grad Celsius. Der Jahresniederschlag liegt im Durchschnitt zwischen 770 mm und 850 mm.
Die Alpen
Nur ein kleiner Teil der Alpen befindet sich in Deutschland. Zu den Alpen zählen die Hochgebirge mit einer Höhe zwischen 1500 und 3000 Metern. Der höchste Punkt Deutschlands befindet sich dort – die Zugspitze mit 2962 Metern.
In den Alpen finden sich häufig steile und spitze Berge, die ab einer gewissen Höhe auch schneebedeckt sind.
Zum Naturraum der Alpen gehören
- die Kalkhochalpen und
- die schwäbisch-bayrischen Voralpen, die wiederum in viele Haupteinheiten untergliedert werden.
Alle deutschen Anteile an den Alpen liegen in Bayern.
Klima in den Alpen
Beim Klima in den Alpen gibt es große regionale Unterschiede. Man kann also nicht von einem einheitlichen Alpenklima sprechen. Man kann grob zwei Regionen unterscheiden:
- das trockene, kontinental geprägte Klima der inneralpinen Täler und
- das feuchte Klima der alpinen Randlagen.
Die inneralpinen Täler haben eine abgeschirmte Lage und sind daher eher niederschlagsarm. Vor allem im Winter sind die inneralpinen Täler viel niederschlagsärmer als die Randlagen. Deshalb liegt dort auch weniger Schnee. Im Schnitt fällt im Jahr zwischen 600 und 1000 mm Niederschlag. Im Vergleich zu den alpinen Randlagen haben sie eine bis zu 1 °C höhere Durchschnittstemperatur.
Die folgende Abbildung zeigt noch einmal grob die Einteilung Deutschlands in die vier Großregionen Norddeutsches Tiefland, Mittelgebirgsraum, Alpenvorland und Alpen.
Die Naturräume Deutschlands im Überblick
Norddeutsches Tiefland | Mittelgebirgsschwelle | Alpenvorland | Alpen |
bis 200 Meter | 500 bis 1500 Meter | 300 bis 800 Meter | 1500 bis 3000 Meter |
|
|
| steile Berge, oft mit Schnee bedeckt |
Naturraum in Deutschland - Das Wichtigste
- Der Naturraum in Deutschland kann in mehrere Einheiten und Regionen gegliedert werden.
- Großregionen 1. Ordnung sind das norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirgsschwelle, das Alpenvorland und die Alpen.
- Die Einteilung Deutschlands in die Naturräume erfolgte durch die Bundesanstalt für Landeskunde (BfL).
- Das Norddeutsche Tiefland ist von den Landschaftstypen Marsch und Geest, sowie von Jungmoränenlandschaften geprägt.
- Die Mittelgebirgsschwelle beinhaltet mehr als die Hälfte aller Mittelgebirge in Deutschland.
- Das Alpenvorland ist das Gebiet rund um die Alpen.
- Zu den deutschen Alpen zählen die Kalkhochalpen sowie die schwäbisch-bayrischen Voralpen.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Naturraum Deutschland
Wie heißen die vier großen Naturräume Deutschlands?
- das Norddeutsche Tiefland,
- die Mittelgebirgsschwelle,
- das Alpenvorland und
- die Alpen.
Welche Großlandschaften gibt es in Deutschland?
- das Norddeutsche Tiefland,
- die Mittelgebirgsschwelle,
- das Alpenvorland und
- die Alpen.
Was versteht man unter einem Naturraum?
Unter einem Naturraum versteht man ein Gebiet, das sich aufgrund ähnlicher Merkmale von einem anderen abgrenzen lässt.
Wie ist Deutschland in Tiefland Mittel und Hochgebirge gegliedert?
Deutschland kann von Norden nach Süden in das norddeutsche Tiefland, das Mittelgebirge und die Alpen gegliedert werden.
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