Man nennt diese die Wirtschaftssektoren. Hauptsächlich wird zwischen dem Primärsektor, dem Sekundärsektor und dem Tertiärsektor unterschieden.
In diesem Artikel erklären wir dir alles über die Wirtschaftssektoren. Das Thema wird im Fach Geographie behandelt.
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Was sind die drei Wirtschaftssektoren?
In der Wirtschaft unterteilt man den Arbeitsmarkt in unterschiedliche Abschnitte, die sogenannten Sektoren. Das Wort „Sektor“ lässt sich vom lateinischen Wort „sector“ ableiten, was wörtlich übersetzt „etwas, das schneidet“ bedeutet. Ein Sektor ist demnach ein Ausschnitt oder ein Bereich.
Klassisch wird zunächst zwischen drei verschiedenen Sektoren unterschieden: dem Primären Sektor, dem Sekundären Sektor und dem Tertiären Sektor.
Diese drei Sektoren dienen zur Klassifizierung der Tätigkeiten von Unternehmen.
Der Primäre Sektor – die Urproduktion
Der Primärsektor umfasst die ursprüngliche Produktion. Man spricht auch von der Urproduktion oder vom Agrarsektor. In diesem Bereich werden also die Rohstoffe für die Weiterverarbeitung abgebaut. Man beschafft sich die noch unverarbeiteten Güter direkt aus der Natur, wie zum Beispiel in der Landwirtschaft, der Fischerei oder der Forstwirtschaft. Dieser Sektor ist sehr arbeitsintensiv und körperlich anstrengend.
In ärmeren Entwicklungsländern ist der Anteil der Menschen, die im Primärsektor arbeiten oft höher als in Industriestaaten wie Deutschland.
Zwischen dem Primärsektor und dem Entwicklungsstand eines Landes besteht eine gegensätzliche Beziehung. Das bedeutet, umso weniger Beschäftigte ein Land im Primärsektor hat, umso höher ist es entwickelt. So lässt sich erklären, warum der Primäre Sektor in Entwicklungsländern relativ groß ist, in Industrienationen dagegen eher klein.
Der Sekundäre Sektor – der industrielle Sektor
Der Sekundärsektor, auch der industrielle Sektor genannt, beschäftigt sich mit der Weiterverarbeitung der Rohstoffe aus dem Primären Sektor. Wie der Name schon sagt, steht hierbei die Industrie im Mittelpunkt. Außerdem zählt auch das Handwerk, die Energie- und Wasserversorgung und das Baugewerbe zu diesem Bereich. Der Sekundäre Sektor benötigt neben den Rohstoffen auch Maschinen und ist damit material- und kapitalintensiv. Das bedeutet, es wird viel Geld benötigt.
Der Tertiäre Sektor – der Dienstleistungssektor
Den Tertiärsektor kann man auch Dienstleistungssektor nennen. In diesem Bereich werden die Güter aus dem Primär- und Sekundärsektor verteilt und verbraucht. Der Sektor umfasst alle Dienstleistungen, die in Unternehmen, vom Staat oder in anderen öffentlichen Einrichtungen erbracht werden. Berufe, die in den Tertiären Sektor fallen sind zum Beispiel Ärzte, Friseure oder Lehrer. Für diesen Bereich benötigt man viele Arbeitskräfte, er ist also personalintensiv.
Die Tertiärisierung der Wirtschaft – der Wandel in Deutschland
In vielen Ländern und Wirtschaften, unter anderem auch in Deutschland konnte man in den letzten 150 Jahren einen Wandel von einer Agrargesellschaft, über eine Industriegesellschaft hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft beobachten. Früher arbeitete noch ein Großteil der Bevölkerung im primären Sektor zum Beispiel als Bauer, Fischer oder Förster.
Mit der Industrialisierung, den dadurch neu aufkommenden Maschinen und Industrien und der erhöhten Nachfrage der Bevölkerung nach Industriegütern passierte es, dass mehr Menschen im Sekundären Sektor zu arbeiten begannen. Berufe, die sich zum industriellen Sektor zuordnen lassen, sind zum Beispiel Maurer, Schreiner oder Tischler.
Inzwischen arbeiten in den meisten Industrieländern der Großteil der Bevölkerung im Dienstleistungssektor zum Beispiel im Handel, in Banken, bei Versicherungen oder im Verkehr.
Die Tertiärisierung der Wirtschaft man sich aber nicht nur durch die steigende Anzahl der Berufstätigen in den jeweiligen Sektoren bemerkbar. Auch anhand der Wertschöpfung, gemessen als Bruttoinlandsprodukt (BIP) (link) oder Bruttowertschöpfung lässt sich die Bedeutung des Tertiären Sektors ablesen.
Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Gesamtwert aller Güter, Waren und Dienstleistungen nach Abzug der Vorleistung an, die während eines Jahres in einem Land hergestellt wurden. Heute trägt der Tertiäre Sektor in Deutschland, sowie auch in vielen anderen Staaten den größten Teil zum BIP bei.
Der Quartäre Sektor – der Informationssektor
Manchmal wird neben den drei Wirtschaftssektoren noch ein Quartärer Sektor unterschieden. Diesen nennt man auch den Informationssektor. Er umfasst Teile des Tertiären Sektors, die besonders hohe intellektuelle Ansprüche stellen und eine ausgeprägte Verantwortungsbereitschaft erfordern.
Die Definition ist jedoch je nach Auffassung etwas unterschiedlich. Generell lässt sich sagen, dass der Quartärsektor Dienstleistungen umfasst, deren Geschäft auf Daten, Wissen und Information beruht. In diesem Bereich beschäftigt man sich mit Informationen, deren Sammlung und Verarbeitung.
Üblicherweise zählen Berufe in der Forschung und Entwicklung, in der IT-Branche, in der Hochtechnologie, in der Kommunikationstechnik oder in der Steuer- Rechts- und Unternehmensberatung dazu. Auch dieser Sektor hat einen Zuwachs in hoch entwickelten Ländern.
Der Quintäre Sektor
Selten spricht man noch von einem Quintärsektor, der die Entsorgungswirtschaft beinhaltet. Dazu zählen Kläranlagen, die Müllabfuhr, Recyclinganlagen und Schrottplätze. Je nach Definition werden auch noch Freizeit und Tourismus, sowie Bildungs- und Gesundheitswesen dem Quintären Sektor zugeordnet. Jedoch überschneiden sich die Definitionen des Quartären und des Quintären Sektors oftmals.
Die Wirtschaftssektoren – Alles Wichtige auf einen Blick!
- Die Wirtschaft wird hauptsächlich in drei verschiedene Sektoren unterteilt: der Primärsektor, der Sekundärsektor und der Tertiärsektor
- In hoch entwickelten Ländern gab es eine Verschiebung vom Primären Sektor über den Sekundären Sektor hin zum Tertiären Sektor. Diese Entwicklung nennt man Tertiärisierung.
- In Entwicklungsländern gibt es einen vergleichsweise großen Primärsektor.
- Manchmal unterteilt man die Wirtschaft zusätzlich in den Quartärsektor und den Quintärsektor.
- Der Quartärsektor beschäftigt sich mit Informationen, deren Sammlung und Verarbeitung, deshalb nennt man ihn auch Informationssektor.
- Selten redet man auch von dem Quintärsektor, der die Entsorgungswirtschaft umfasst.
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