Luftbild

Hast Du schon mal von der Vogelperspektive gehört? Dabei handelt es sich um einen Blickwinkel von oben auf etwas herab. Diese Perspektive erhält ihren Namen, von dem Blickwinkel der Vögel 

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    wenn sie fliegen und aus der Höhe auf die Erde hinunterschauen können.

    Du kannst diese Perspektive beispielsweise in einem Flugzeug einnehmen. Bilder, die aus der Vogelperspektive fotografiert werden, heißen Luftbilder. Anhand dieser Luftbilder kann man Informationen zum Ökosystem und zu den Landschaften auf einem Bild sammeln.

    Luftbild – Definition und Erklärung

    Ein Luftbild ist ein Bild, das aus der Höhe gemacht wird und Flächen auf dem Erdboden zeigt.

    Die Bilder werden meistens mit professionellen Kameras gemacht. Zur Aufnahme wird ein Flugzeug oder Hubschrauber verwendet, damit die benötigte Höhe erreicht werden kann.

    Luftbilder dienen zur Erforschung des aufgenommenen Gebiets. Die Forschenden erhalten einen schnellen Überblick über die Fläche, wenn sie sie von oben betrachten. Dadurch können sie einen großen Bereich auf einen Blick untersuchen, anstatt den Bereich am Boden abzugehen.

    Wenn Du mehrere Luftbilder von einer bestimmten Fläche in jährlichen Abständen machen würdest, könntest Du erkennen, wie sich die Landschaft in diesem Ort über die Zeit verändert hat.

    Die Luftbilder geben also durch die Sicht von oben eine andere Perspektive und möglicherweise auch mehr Informationen für die Forschungen und dienen daher als Hilfsmittel zur Orientierung.

    Wenn Du mehr über die Hilfsmittel zur Orientierung in der Geographie lernen möchtest, dann schau mal bei der passenden Erklärung vorbei!

    Luftbilder – Arten

    Luftbilder können anhand der Aufnahmewinkel in drei verschiedene Arten eingeordnet werden, dazu gehören:

    • Senkrechtbilder
    • Schrägbilder
    • Panorama

    Luftbild – Senkrechtbilder

    Bei Senkrechtbildern wird die Kamera zur Aufnahme parallel zum Boden positioniert. Diese Art von Luftbild ähnelt Karten stark, da alle Flächen auf dem Luftbild gleichmäßig zu sehen sind. Angesichts dessen wird ein Senkrechtbild später oft als Referenz zur Erstellung von Karten verwendet.

    Da die Luftbilder während eines Flugs aufgenommen werden, ist es schwierig, das Bild perfekt parallel zum Boden aufzunehmen. Oftmals benötigt man mehrere Versuche oder das Bild wird im Nachhinein nochmals bearbeitet.

    Auf der Abbildung 1 siehst Du ein Senkrechtbild von einer Orangenplantage in Kalifornien. Du kannst erkennen, dass alle Felder gleich gut zu sehen sind.

    Luftbild Kalifornien Senkrechtbild StudySmarterAbbildung 1: Senkrechtbild einer Orangenplantage in Kalifornien

    Luftbild – Schrägbilder

    Schrägbilder hingegen sind Luftbilder, die in einem schrägen Winkel aufgenommen wurden. Man kann die Schrägbilder in zwei weitere Kategorien einteilen, einem großen und kleinen Winkel. Hierbei sind Schrägbilder mit einem niedrigen Winkel unter 30° und mit einem großen Winkel über 30°.

    Bei dieser Art von Luftbild, sind die vorderen Elemente besser zu sehen als die hinteren. Das liegt daran, dass bei der angewinkelten Aufnahme einige Elemente weiter weg oder näher an der Kamera sind als bei den Senkrechtbildern. Daher eignen sich Schrägbilder nicht für die Erstellung von Karten. Stattdessen eignen sie sich gut als Referenz für Illustrationen.4

    In der Abbildung 2 siehst Du ein Schrägbild von einer Stadt in Spanien.

    Luftbild Arten Schrägbild Stadt StudySmarterAbbildung 2: Ein Luftbild als Schrägbild

    Luftbild – Panorama

    Ein Panorama ist eine Art von Schrägbild.

    Unter Panorama versteht man ein Bild aus einer Höhe, bei dem ein Rundblick von der Landschaft entsteht. Das heißt, es wird so viel wie möglich von der Fläche auf dem Bild gezeig.


    Um ein Panoramabild aufnehmen zu können, wird die Kamera in der Höhe schräg angewinkelt.

    Auf Senkrechtbildern sieht man weniger Fläche als bei Schrägbildern, daher können Schrägbilder zu den Panorma gezählt werden, Senkrechtbilder hingegen nicht.

    Auf dieser Abbildung siehst Du ein Panoramabild von Manhattan, einem Bezirk in New York:

    Luftbild Panorama New York StudySmarterAbbildung 3: Panoramabild von Manhattan in New York

    Luftbild – Entstehung

    Das erste Luftbild wurde 1858 aus einem Heißluftballon in der Nähe von Paris gemacht. Durch den technischen Fortschritt wurden die weiteren Luftbilder qualitativer immer besser.

    Während des Zweiten Weltkriegs wurden Luftbilder häufig in Zeitungen veröffentlicht und als Informationsquelle genutzt. Sie gaben einen Überblick über große räumliche Flächen. Das war insbesondere während der Kriegszeit wichtig, da so die erkämpften oder verlorenen Gebiete ausgemacht werden konnten.1

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Luftbilder weiterhin genutzt. Sie dienten als Hilfsmittel für den Wiederaufbau von zerstörten Städten. Durch die Luftbilder konnten Architektinnen und Architekten die Zerstörungen der Gebäude in dem gesamten Ort feststellen und dementsprechende Baupläne erstellen.

    Luftbilder erwiesen sich auch zum Aufbau der Infrastruktur als sehr praktisch. Die Aufnahmen aus der Luft zeigten, wo sich Straßen vorher befanden und an welchen Stellen ein Bau sinnvoll wäre.3

    Für mehr Informationen über den Zweiten Weltkrieg kannst Du gerne mal bei unseren Erklärungen aus dem Fach Geschichte vorbeischauen!

    Luftbild – Geographie

    Heutzutage werden Luftbilder oftmals zur Forschung verwendet, dazu gehört:

    • Hilfsmittel zum Erstellen von Karten
    • Ökosystemmanagement
    • Landschafts- und Vegetationsentwicklung

    Luftbild – Karte

    Bevor es Erfindungen wie Kameras und Flugzeuge gab, wurden Karten durch genaue Messungen bei Reisen oder Wanderung durch die jeweiligen Orte erstellt. Hierbei wurde etwa ein Gebäude oder der Standort einer Insel als Zentrum der Karte ausgewählt. Von dem Punkt aus wurde dann die Entfernung zu anderen Standorten gemessen und in einer Karte maßstabsgetreu eingezeichnet. Diese Methode war umständlich und kostete viel Zeit.

    Heute werden Karten durch hoch entwickelte Messsystemen erstellt. Dennoch kommt es vor, dass auch Luftbilder als Referenz verwendet werden.

    Forscherinnen und Forscher sparen sich durch die neuen Messsysteme und Luftbilder die Zeit, große Flächen und ihre Grenzen selbst zu vermessen. Stattdessen müssen sie nur noch die Luftbilder analysieren und auswerten.

    Luftbild – Ökosystemmanagement

    Das Ökosystemmanagement hat das Hauptziel, das Ökosystem, in dem Menschen leben, auf lange Zeit nachhaltig zu gestalten und zu erhalten. Luftbilder ermöglichen dabei, die Entwicklung des Ökosystems genau zu dokumentieren und mögliche Probleme wie starke Verschmutzungen zu identifizieren.

    Ein Ökosystem beschreibt Lebensraum, in dem Lebewesen leben.

    Um das Ziel umzusetzen, werden Methoden gesucht, um Problemen wie der Ressourcenknappheit entgegenzuwirken. Weitere Ziele sind der Erhalt von Tier- und Pflanzenarten und der Schutz von Naturräumen.

    Um diese Ziele erfüllen zu können, entwickeln Forscherinnen und Forscher anhand von Analysen der Ökosysteme Strategien.

    Einer der Analysen ist die Auswertung der Daten von Luftbildern. Hierbei werden Bilder aus der Höhe gemacht, anhand der Bilder können Probleme, generelle Merkmale und die Beschaffenheit einer Landschaft abgeleitet werden.

    Auf einem Luftbild kann man ein Problem wie einen Großbrand in einem Wald erkennen. Ein Merkmal, das man auf dem Luftbild erkennen könnte, wäre, wie weit sich das Feuer bereits ausgebreitet hat.

    Des Weiteren kann die Beschaffenheit der Landschaft betrachtet werden. Dabei kann analysiert werden, wie viel von der Landschaft zerstört wurde und ob es noch Flächen gibt, die wieder aufgebaut werden können.

    Mit diesen Informationen können Forschende dann gezielt Strategien entwickeln, um das Ökosystem zu schützen und die Probleme zu beseitigen.3

    Eine Gegenstrategie zu dem Großbrand kann dann etwa ein kontrolliertes Abbrennen sein. Das heißt, es wird mit Absicht Flächen um den Großbrand herum abgebrannt, um somit eine größere Verbreitung des Großbrands zu vermeiden. Mithilfe der Luftbilder erkennt man die Standorte, wo der Großbrand eingedämmt werden kann.

    Luftbild – Landschafts- und Vegetationsentwicklung

    Anhand von Luftbildern kann festgestellt werden, wie sich Landschaften und ihre Vegetation im Laufe der Zeit entwickelt haben. Das ist durch die Aufnahme von Luftbildern in zeitlichen Abständen möglich. Man kann die Bilder vergleichen und somit die Unterschiede aufweisen.

    Das könnte auch durch den Besuch der Landschaft in zeitlichen Abständen den Forschenden gelingen, aber ein Luftbild gibt eine größere Übersicht von der Landschaft und spart Zeit.

    Da Luftbilder aus einem näheren Abstand zum Boden als Satellitenbilder aufgenommen werden, sind einzelne Details auf den Bildern besser zu erkennen. Das ist auch ein wichtiger Faktor für die zeitliche Entwicklung von Landschaften.

    Lese Dir gerne die Erklärung zu Vegetation durch, wenn Du mehr zu dem Thema erfahren möchtest!

    Luftbilder – Welt

    Es gibt zudem Luftbilder von der Erde, die sich von den zuvor erwähnten Luftbilderarten unterscheiden. Um die Welt auf einem Bild sehen zu können, muss man aus einer viel höheren Perspektive das Bild aufnehmen.

    Das ist mithilfe von einem Flugzeug und einer Kamera nicht mehr möglich. Das Flugzeug kann die benötigte Höhe aus technischen Gründen nicht erreichen, während die Bilder mit einer gewöhnlichen Kamera durch die Entfernung zu unscharf werden.

    Daher werden hierbei Satelliten im Weltall genutzt. Sie befinden sich in einer passenden Entfernung zur Erde und sind mit höchstgenauen Kameras ausgestattet, die die Landschaft sehr detailliert darstellen können.

    Da sich diese Methode von den anderen Luftbildern unterscheidet, spricht man bei Luftbildern von der Welt eher von Satellitenbildern.

    Luftbilder – Deutschland

    Auch in Deutschland werden Luftbilder gemacht. Auf dieser Abbildung siehst Du den Schlossgarten des Schlosses Schwetzingen in Baden-Württemberg. Hierbei handelt es sich um ein Schrägbild und man kann vermuten, dass hier der Zweck keine Forschung ist, sondern eher eine Darstellung für Touristinnen und Touristen.

    Luftbild Schwetzingen Schlossgarten StudySmarterAbbildung 4: Luftbild vom Schwetzingen Schlossgarten Park in Baden-Württemberg

    Luftbild – Das Wichtigste

    • Luftbilder sind Bilder, die aus der Höhe aufgenommen wurden und die Landschaft von oben zeigen.
    • Luftbilder gewannen zum Zweiten Weltkrieg und zur Nachkriegszeit an Bedeutung.
    • Luftbilder werden als Referenzen für Kartenentwicklungen, Ökosystemmanagement und Landschaftsentwicklungen verwendet.
    • Man unterscheidet zwischen Senkrechtsbildern und Schrägbildern.
    • Luftbilder werden überall auf der Welt und aus verschiedensten Höhen aufgenommen.

    Nachweise

    1. Time.com: Aerial Photography's Surprising Role in History. (16.07.2022)
    2. Sciencedirect.com : Aerial Photography - an overview. (16.07.2022)
    3. Jessica L. Morgan et al. (2010) Aerial Photography: A Rapidly Evolving Tool for Ecological Management. Watermark.silverchair.com (17.07.2022)
    4. NCERT (2022) Introduction To Aerial Photographs. Ncert.nic.in (17.07.2022)
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Luftbild

    Was ist der Unterschied zwischen Luftbild und Karte?

    Der Unterschied zwischen Luftbild und Karte ist, dass Luftbilder Fotografien aus der Vogelperspektive sind, die in den verschiedensten Winkeln aufgenommen werden können. Karten sind dagegen Darstellungen, die durch Programme oder Zeichnungen entstehen. Sie beruhen oft auf den Luftbildern. 

    Was ist Senkrechtluftbild ?

    Ein Senkrechtluftbild ist ein Bild, dass parallel zur Landschaft aus der Höhe aufgenommen wurde.

    Wie werden Luftbilder aufgenommen?

    Luftbilder werden mit einer Kamera aus der Höhe aufgenommen, häufig aus Flugzeugen oder Helikoptern, damit die entsprechende Höhe erreicht werden kann. 

    Welche Arten von Luftbildern gibt es?

    Es gibt zwei Arten von Luftbildern: Senkrechtbilder und Schrägbilder. Eine Sonderform der Schrägbildern ist das Panorma.

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