Globalisierung

Die Globalisierung bezeichnet ganz allgemein eine Vernetzung über Grenzen hinweg. Zum einen sind damit wirtschaftliche und politische Beziehungen zwischen Staaten gemeint und zum anderen auch persönliche Beziehungen von Menschen. Mit dem Begriff werden häufig Chancen, aber auch oft Risiken verbunden. Die Globalisierung spielt in unserem alltäglichen Leben, sowie in der Politik und in der Wirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle und ist Bestandteil vieler zukunftsbezogener Debatten. 

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    Globalisierung – Definition

    Die Globalisierung bezeichnet einen Prozess, bei dem alle Teile der Welt immer stärker, schneller und besser miteinander vernetzt werden.

    Die Vernetzung kann dabei zum einen auf einer staatlichen Ebene stattfinden, bei der Staaten politische und wirtschaftliche Beziehungen knüpfen, oder auch auf einer persönlichen Ebene, bei der einzelne Menschen untereinander Kontakte pflegen.

    Globalisierung – Bedeutung

    Durch die Globalisierung wird die ganze Welt miteinander vernetzt. Das bedeutet, dass Ereignisse, die in einem Teil der Welt wichtig für die Gesellschaft, für die Politik oder die Wirtschaft sind, auch wichtig für andere Teile der Welt werden.

    Viele europäische Länder beziehen ihr Gas aus Russland. Wenn es dort also zum Beispiel zu politischen Spannungen kommt und Russland kein Gas mehr liefern möchte, hat das Auswirkungen auf viele europäische Länder.

    Globalisierung – Wirtschaft

    Die wirtschaftliche Globalisierung bezeichnet dabei den historischen Prozess, der durch technologischen Fortschritt und Innovation entstand. Dabei meint man, dass sich die Volkswirtschaften der ganzen Welt zunehmend vernetzen und integrieren. Länder versuchen, ihre Stärken zu vereinen und wirtschaftlich zusammenzuarbeiten. Es werden Zölle abgeschafft, um den Warenverkehr zwischen den Ländern zu vereinfachen.

    Dies geschieht vorwiegend durch den Handel und Finanzströme. Um mehr über den „Welthandel“ und „Finanzzentren“ zu lernen, lies dir gerne unsere passenden Erklärungen zu den Themen durch!

    Dimensionen – Globalisierung

    Mittlerweile werden jedoch noch weitere Lebensbereiche durch die Globalisierung beeinflusst als nur die Wirtschaft. Die Globalisierung kann in mehrere Dimensionen unterteilt werden. Sie ist ein alles übergreifender Prozess, der in

    • der Politik,
    • der Umwelt,
    • der Kommunikation,
    • der Technik und
    • der Kultur

    stattfinden kann.

    Politik

    Durch die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Länder und der erhöhten Interaktion zwischen ihnen müssen rechtliche Vereinbarungen in Kraft treten, die international gelten.

    Umwelt

    Für die Umwelt hat die Globalisierung gravierende Auswirkungen. Die erhöhte Produktion von Gütern und die erleichterte Mobilität führt zu einer großen Verschmutzung der Umwelt durch Emissionen und Müll.

    Kommunikation

    Die Kommunikationsmöglichkeiten sind – vor allem durch den Prozess der Digitalisierung – verbessert worden.

    Zum Zusammenhang der Digitalisierung und der Globalisierung erfährst Du weiter unten in der Erklärung mehr. Dort wird Dir auch erklärt, was die Digitalisierung bedeutet.

    Innovationen, wie das Internet oder das Smartphone, erleichtern die Kommunikation über Ländergrenzen hinweg.

    Technik

    Durch die Globalisierung können neue Techniken und Technologien besser und schneller entwickelt und verbreitet werden. Es können Menschen in verschiedenen Regionen der Welt an neuen Ideen arbeiten und ihr Wissen und ihre Kenntnisse mit anderen Forschenden teilen.

    Kultur

    Die Kulturen der einzelnen Länder werden immer vernetzter, da es einen erhöhten Austausch gibt, das Reisen viel einfacher ist und der Import ausländischer Güter vermehrt stattfindet. So kommt es dazu, dass Länder einander beeinflussen und Kulturen miteinander verschwimmen.

    In Abbildung 1 kann man erkennen, dass alle Teile der Welt miteinander verbunden sind. Die Linien könnten hier zum Beispiel

    • Handelsbeziehungen zwischen Ländern,
    • Kommunikationsprozesse zwischen einzelnen Menschen verschiedener Länder oder
    • den Zusammenhang der länderübergreifenden Produktion von Gegenständen,

    darstellen. Die Abbildung 1 soll also veranschaulichen, dass zwischen den Ländern der Welt eine immer stärker werdende Vernetzung und Verbindung besteht.

    Globalisierung Vernetzung der Welt StudySmarterAbb. 1 - Vernetzung der Erde

    Globalisierung im Alltag

    Der Begriff Globalisierung klingt zunächst ziemlich abstrakt, aber Auswirkungen dieser Entwicklung begegnen auch dir tagtäglich. Die Globalisierung beeinflusst das Leben aller Menschen maßgeblich. Es folgen zwei Beispiele, die dir zeigen, wie die Globalisierung sich auf das Alltagsleben auswirkt.

    Im Supermarkt können massenhaft Obst - und Gemüsesorten gefunden werden, die in Deutschland gar nicht wachsen. Bananen, Avocados oder Kokosnüsse sind nur ein paar Beispiele für Importwaren aus anderen Ländern. Ohne die Globalisierung und der damit einhergehende vereinfachte Warenaustausch könnten diese Produkte nicht angeboten werden.

    Wo dir die Globalisierung im Alltag auch begegnet, ist das Internet. Durch die sozialen Netzwerke, wie Instagram, Twitter oder Facebook ist die ganze Welt miteinander vernetzt. Auch die Kommunikation per Email gehört dazu. Der Austausch zwischen Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt kann in sekundenschnelle passieren. So werden Informationen, Wissen und Meinungen geteilt, was eines der Merkmale der Globalisierung darstellt. Die Abbildung 2 zeigt die Verbindungen der Menschen durch die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten.

    Globalisierung Vernetzung Kommunikation StudySmarterAbb. 2 - Globalisierung durch Kommunikation

    Merkmale – Globalisierung

    Es gibt einige Merkmale der Globalisierung, die im Folgenden erklärt werden:

    Die Liberalisierung des Weltmarkts

    Die Liberalisierung des Weltmarkts bedeutet, dass Zölle abgebaut und Freihandelszonen geschaffen werden, sodass der Weltmarkt immer leichter zugänglich wird. Es wird ein freier Wirtschaftsverkehr erschaffen und nationale Beschränkungen werden weitestgehend abgeschafft.

    Die Zunahme des internationalen Handels

    Der Handel über Ländergrenzen hinweg ist ein Merkmal der Globalisierung. Wirtschaftlich können mehr und bessere Beziehungen zwischen den einzelnen Ländern aufgebaut werden, was den Zugang zu verschiedenen Gütern erleichtert.

    Grenzüberschreitende Finanzströme

    Hierbei handelt es sich meistens um die Investitionen von Investmentfonds in die Aktienmärkte eines anderen Landes oder Bankkredite an Unternehmen.

    Globale Märkte

    Am globalen Markt haben weltweit gehandelte Güter und Dienstleistungen einen einheitlichen Weltmarktpreis. Diese Weltmarktpreise können sich durch Transportkosten, Subventionen oder Zölle stark von den nationalen und lokalen Preisen unterscheiden.

    Der Austausch von Know-how

    Mit dem Austausch von Know-how ist der Austausch von Ideen, Wissen und Informationen gemeint. Forschung kann etwa durch die Globalisierung besser voranschreiten, da bereits erforschte Erkenntnisse schneller verbreitet werden können und die nachfolgende Forschung darauf aufbauen kann.

    Vor- und Nachteile – Globalisierung Tabelle

    Klar ist, dass so ein globaler Prozess viele Auswirkungen mit sich bringt. Die Globalisierung hat unzählige Vor- aber auch Nachteile. Hier sind einige wichtige aufgelistet.

    Vorteile

    Nachteile

    Zunehmender internationaler Handel und steigende globale Zusammenarbeit

    Belastung der Umwelt

    Schaffung von neuen Arbeitsplätzen

    Ausbeutung von Arbeitskräften (überwiegend in Billiglohnländern)

    Verteilung des Wohlstands unter den einzelnen Ländern

    Ungerechte Verteilung des Wohlstandes

    Stetiges Wachstum der Weltwirtschaft

    Zunehmende Konkurrenz um Konzerne

    Verbreitung von Wissen und Innovationen

    Abhängigkeit von anderen Ländern

    Großes Angebot an Gütern und sinkende Güterpreise

    Standortverlagerung von Unternehmen ins Ausland

    Zunehmender globaler Tourismus

    Verschärfung der globalen Kriminalität

    Einfachere Mobilität von Gütern

    Probleme und Krisen werden zu internationalen Problemen

    Kommunikation mit Personen auf der ganzen Welt möglich

    Verlust von Kulturen

    Kultureller Austausch und Zusammenwachsen von Kulturen

    Verlust von Sprachen

    Tabelle 1 - Vor- und Nachteile der Globalisierung

    Vorteile – Globalisierung

    Die Globalisierung bringt einige Vorteile für den Einzelnen, aber auch für Länder und Staaten mit sich.

    Vorteile Globalisierung – Großes Angebot von Gütern durch internationalen Handel

    Durch die Globalisierung wird die internationale Zusammenarbeit zwischen den Ländern gestärkt und der Handel wird ausgebaut. Durch den Welthandel ist es uns möglich, über ein unglaublich großes Güterangebot zu verfügen. So können zum Beispiel in Supermärkten ausländische Produkte angeboten werden.

    Dazu kommt, dass der internationale Handel immer einfacher wird. Bereits in vorherigen Abschnitt wurde erklärt, dass der Weltmarkt liberalisiert wird und der internationale Handel zunimmt. Es werden Handelsabkommen oder Freihandelszonen geschaffen, mit Hilfe derer uneingeschränkt mit verschiedenen Ländern gehandelt werden kann.

    Unter Freihandel versteht man den uneingeschränkten Handel von Gütern über Ländergrenzen hinweg.

    Freihandelszonen entstehen aus vorher beschlossenen Zollabkommen bestimmter Handelspartner*innen. Es werden Zölle und Steuern abgeschafft, damit zwischen den beiden Partner*innen ein unbeschränkter Handel von Gütern entstehen kann und das Angebot an Gütern erweitert werden kann.

    Vorteile Globalisierung – Erhöhung des Wohlstandes eines Landes durch Konkurrenzkampf der Staaten

    Ein weiterer positiver Aspekt ist der Konkurrenzkampf der Staaten. Sie ringen sich um die großen Konzerne und diese schaffen wiederum Arbeitsplätze, erhöhen das Bruttoinlandsprodukt und somit steigt auch der allgemeine Wohlstand der Nation. Deshalb wird stets versucht, große Unternehmen durch Subventionen oder günstigen Standortfaktoren anzulocken.

    Subventionen sind Zuschüsse oder Fördermittel vom Staat. Günstige Standortfaktoren sind alle Elemente, die bei der Standortwahl eines Unternehmens eine Rolle spielen. Hat ein Standort eben gute Voraussetzungen für ein Unternehmen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich dort ansiedelt.

    Vorteile Globalisierung – Verfolgen gemeinsamer, politischer Ziele auf globaler Ebene

    Ein Vorteil für die Politik ist der zunehmende Ausgleich zwischen den Ländern. Heutzutage sind nahezu alle Länder Demokratien mit liberalen Wirtschaftsformen. Dadurch können global gemeinsame Ziele verfolgt werden, was wiederum diplomatisches Handeln und die Entstehung von internationalen Zusammenschlüssen begünstigt.

    Vorteile Globalisierung – Schnellere Forschung und Entwicklung

    Durch die zunehmende Vernetzung und die verbesserte Kommunikation verbreiten sich Informationen in kürzester Zeit. Nicht nur Nachrichten aus aller Welt – sondern auch neue Technologien verbreiten sich schneller über den Globus. Dadurch können rasend schnell neue Produkte und Techniken entwickelt werden.

    Ein anschauliches Beispiel dafür ist das Smartphone, das sich über die letzten Jahre immer weiter verbessert hat. Das konnte auch so schnell passieren, da Forscher der ganzen Welt an der Entwicklung teilgenommen haben.

    Durch diese zunehmenden Produktinnovationen, die jedem zugänglich sind, wird beinahe ein stetiges Wachstum der Weltwirtschaft garantiert.

    Vorteile Globalisierung – Globaler Tourismus

    Außerdem kann durch die zahlreichen Transportmöglichkeiten globaler Tourismus betrieben werden. Alle Menschen können sehr einfach an beinahe jeden Ort der Welt reisen.

    Mehr zum Thema „globaler Tourismus“ erfährst Du in der dazugehörigen Erklärung.

    Vorteile Globalisierung – Generell sinkende Preise

    Durch die Verlagerung der Standorte von Unternehmen aus Industriestaaten ins Ausland, meist Entwicklungsländer, können sie dort zu günstigeren Bedingungen produzieren. Dadurch werden viele Produkte zu viel niedrigeren Preisen angeboten. In den Billiglohnländern werden so außerdem viele neue Arbeitsplätze geschaffen.

    Was genau die Begriffe Industriestaat und Entwicklungsland bedeuten, erfährst Du in unseren Erklärungen zu den „Entwicklungstheorien“. Schau dort gerne mal vorbei!

    Überstaatliche Organisationen und Institutionen formulieren Gesetze und stellen Regeln auf, um all diese Vorteile weitestgehend nutzen zu können und um gleichzeitig ein stetiges Wirtschaftswachstum garantieren zu können.

    Nachteile – Globalisierung

    Jedoch bringt die Globalisierung auch einige Probleme mit sich. Nicht für alle bietet die Globalisierung Chancen, es gibt auch Verlierer der Globalisierung.

    Nachteile Globalisierung – Ausbeutung von Entwicklungsländern

    Billiglohn- und Entwicklungsländer werden von Konzernen der Industrieländer ausgebeutet. Diese verlagern ihre Produktionen in die Entwicklungsländer, da die Menschen dort für viel weniger Geld und zu schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten. Politik und die Kontrolle der Menschenrechte ist in diesen Ländern kaum ausgereift, was viele Konzerne ausnutzen. Eine Problematik ist dabei der Staatszerfall beziehungsweise der Staatsverfall.

    Der Staatszerfall hat einen gescheiterten Staat zur Folge, von dem man allgemein sagen kann, dass er seine grundlegenden Funktionen nicht mehr erfüllt.

    Nachteile Globalisierung – Verlust von Arbeitsplätzen in Industriestaaten

    Gleichzeitig gehen viele Arbeitsplätze in den Industrieländern verloren, da diese ihre Produktionsstätten ins Ausland verlagern.

    Nachteile Globalisierung – Globale Krisen

    Da alle Länder miteinander verbunden und verflochten sind, teilen sie sich nun auch anfallende Probleme und Krisen. Pandemien oder Wirtschaftskrisen betreffen dadurch viele Länder auf einmal und fallen dadurch verheerender aus. Außerdem führt die enge Verbundenheit oftmals zu Abhängigkeiten zwischen Nationen. Die globale Kriminalität, der Drogenhandel und Terrorismus werden ein zunehmend größeres Problem.

    Nachteile Globalisierung – Umweltverschmutzung

    Hauptargument der Kritik an der Globalisierung ist jedoch die Umwelt. Als Folge des wachsenden Wohlstandes und des schnellen Fortschritts hat die durchschnittliche Lebenserwartung stark zugenommen. Dadurch lässt sich ein starkes Bevölkerungswachstum feststellen. Das ebenfalls gestiegene Konsumverhalten und die immer größer werdende Bevölkerung führen dazu, dass immer mehr Ressourcen abgebaut werden müssen und mehr Ware transportiert werden muss.

    Durch den zunehmenden Verkehr und die wachsende Industrie nehmen Emissionen und Treibhausgase zu. Die Menschen werden mit dem Problem der Klimaerwärmung konfrontiert. All diese Maßnahmen geschehen auf Kosten der Umwelt, obwohl sie nur ein begrenztes Gut ist.

    Nachteile Globalisierung – Erschwerter Markteintritt für kleine Unternehmen

    Auch viele Unternehmen leiden unter den Dimensionen der Globalisierung. Die bereits großen etablierten Konzerne machen es den kleinen Unternehmen schwer, in existierende Märkte einzutreten und Fuß zu fassen. Es gibt viele sogenannte Global Player. Das sind Unternehmen, die in ihrer jeweiligen Sparte die weltweite Vormachtstellung einnehmen.

    Apple, Google, Amazon oder Nestlé sind bekannte Global Player.

    Nachteile Globalisierung – Verlust von Kulturen und Sprachen

    Der globale Tourismus ist zwar ein Vorteil der Globalisierung, aber er kann zum Teil auch als Nachteil angesehen werden. Durch die touristische Einflüsse verschwimmen Kulturen immer mehr miteinander. Es werden Bräuche und Traditionen anderer Länder übernommen und auch die Sprachen werden beeinflusst und angepasst durch die internationale Vernetzung.

    Dadurch, dass der Import aller Güter vereinfacht ist, werden in einem Land nicht mehr nur landestypische Produkte angeboten. Die Kultur und Besonderheiten der einzelnen Regionen der Welt geht somit etwas verloren.

    Globalisierung – Ursachen

    Der Ursprung der Globalisierung begründet sich hauptsächlich in drei Phasen: der Kolonialisierung, der Industrialisierung und der Hyperglobalisierung. Angefangen hat die Globalisierung etwa im 15. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden die Grundsteine gelegt für die Globalisierung, wie sie heute ist.

    Phasen der Globalisierung – 1. Kolonialisierung

    Die Kolonialisierung bezeichnet die Erschließung vorher nicht genutzten Naturraums durch die Menschen und auch die Unterwerfung der dort lebenden Bevölkerung als Kolonisation. Als 1492 Amerika entdeckt wurde, gründeten viele europäische Länder dort Kolonien. Dadurch wurde der Überseehandel immer wichtiger und es wurden viele neue Handelsrouten aufgespürt. Diese Entwicklung kann als Beginn der Globalisierung angesehen werden, da hier bereits Güter und Wissen von einem Teil der Erde zum anderen übermittelt wurden. Jedoch geschah dies erheblich langsamer, als es zur heutigen Zeit möglich ist. Zudem war der Großteil der Bevölkerung nicht von der Globalisierung betroffen, da der internationale Handel noch sehr gering war und sich nur auf Luxuswaren beschränkte.

    Dennoch wird die Kolonisierung oft als die erste Phase der Globalisierung bezeichnet. Sie begann im 15. Jahrhundert und dauerte etwa bis zum 18. Jahrhundert an.

    Um mehr über die Kolonialisierung zu erfahren, kannst Du Dir die Erklärung „Imperialismus“ aus dem Fach Geschichte anschauen.

    Phasen der Globalisierung – 2. Industrialisierung

    Die Industrialisierung beschreibt einen Zeitabschnitt in der Geschichte der Menschheit, in dem Maschinen erfunden wurden und Fabriken entstanden und sie begann in der Mitte des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert. Mithilfe neuer Techniken und Maschinen können Produkte viel schneller produziert werden. Der Binnenmarkt wurde schließlich zu klein für die Masse an Produkten und viele Industrien fingen an, sich global auszubreiten.

    Eine dieser Industrien war zum Beispiel die Automobilindustrie. Dieser Industriezweig beschäftigt sich mit der Massenproduktion von Autos und bis heute gibt es eine überschaubare Anzahl an Herstellern, die den Weltmarkt dominieren und ihre Produkte an die verschiedenen Orte der Welt exportieren.

    Die globale Ausbreitung der Industrien war möglich, da auch Transportmittel wie Dampfschiffe und Eisenbahnen erfunden wurden und so der Import und Export von Gütern schnell und effizient vonstattengehen konnte. Der größte Austausch von Gütern, Kapital und Innovationen fand zwischen den hoch entwickelten Staaten statt, was dazu führte, dass sich ein Unterschied zwischen armen und erfolgreichen Staaten herauskristallisierte.

    Um mehr über die „Industrialisierung“ zu erfahren, lies Dir gerne die dazugehörige Erklärung aus dem Fach Geschichte durch.

    Phasen der Globalisierung – 3. Hyperglobalisierung

    Heute befinden wir uns in der Phase der Hyperglobalisierung. Viele Unternehmen betrieben Outsourcing, da sie durch die Verlagerung von Produktionsschritten ins Ausland Kosten sparen können.

    Outsourcing ist der Fachbegriff für die Verlagerung von Unternehmensaufgaben- oder Schritten an externe Dienstleister, die oft im Ausland sind.

    Das bedeutet, dass ein Land oder ein Unternehmen nicht mehr eine vollständige Ware produziert und diese exportiert, sondern verschiedene Produktionsschritte an andere, ausländische Unternehmen verteilt, da die Produktion dort billiger ist. Man spricht von einer zunehmenden Verteilung von Wertschöpfungsketten, also die Verteilung von Aufgaben innerhalb einer Produktion an mehrere Akteure. Durch diese Verteilung und die zunehmende Liberalisierung des Weltmarktes müssen Unternehmen noch enger zusammenarbeiten.

    Was zudem seit der dritten Phase der Globalisierung neu ist, ist die Verrechtlichung des Handels. Um den Welthandel zu regulieren, wurden Gesetze und Regeln etabliert.

    Die EU oder die Nafta (Nordamerikanische Freihandelsabkommen) sind Regulierungsregime und Zusammenschlüsse von Staaten, zwischen denen Freihandel möglich ist. Zwischen den Mitgliedstaaten der EU oder der Nafta wurden Zölle abgeschafft, um den Handel zu erleichtern und es wurden zudem Regulierungen vereinbart, an die die Mitgliedstaaten sich halten müssen.

    Zusammenhang Globalisierung und Digitalisierung

    Ein weiterer Prozess der Neuzeit ist die Digitalisierung.

    Digitalisierung ist die Vernetzung aller Bereiche des alltäglichen Lebens mit technischen Erneuerungen. Herkömmliche Methoden, die zum Beispiel in der Arbeitswelt angewandt wurden, werden durch digitale Methoden ersetzt.

    Beide Prozesse – die Digitalisierung und die Globalisierung – finden parallel statt. Sie gehen miteinander einher und beeinflussen einander. Die Abbildung 3 zeigt, wie die Globalisierung mit der Digitalisierung zusammenhängt.

    Zunächst führt die Globalisierung zu einem steigenden Wettbewerbsdruck der Konzerne, da viele Unternehmen weltweit anbieten und auf dem Weltmarkt konkurrieren. Dieser Konkurrenzkampf zwingt die Unternehmen zur Kostensenkung.

    Um die Güter und Produkte billig verkaufen zu können, müssen diese jedoch auch billig produziert werden. Das kann durch den Einsatz neuer digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien erreicht werden.

    Die Entwicklung spezieller Softwares kann Unternehmen bei der Entwicklung neuer und effizienter Techniken helfen. Arbeitsschritte können so an Computer abgegeben und müssen nicht mehr von Menschen gemacht werden. Das spart Zeit und Geld und die Produktion wird billiger.

    Durch den Einsatz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien werden also die Transport- und Kommunikationskosten gesenkt. Das wiederum führt dazu, dass Unternehmen ihre Preise senken und den Wettbewerbsdruck untereinander erhöhen. So entsteht, wie in Abbildung 3 zu sehen, ein Kreislauf, der von den Prozessen der Digitalisierung und der Globalisierung gleichermaßen beeinflusst ist.

    Globalisierung Digitalisierung StudySmarterAbb. 3 - Globalisierung und Digitalisierung

    Globalisierung – Das Wichtigste

    • Die Globalisierung bezeichnet einen Prozess, bei dem alle Teile der Welt immer stärker, schneller und besser miteinander vernetzt werden.
    • Globalisierung beeinflusst Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Technik, Umwelt und Kommunikation.
    • Merkmale der Globalisierung sind etwa die Liberalisierung des Weltmarkts oder der Austausch von Informationen.
    • Vorteile der Globalisierung sind unter anderem die Verbreitung von Know-how und die bessere Mobilität von Gütern.
    • Nachteile der Globalisierung sind zum Beispiel die Ausbeutung von Entwicklungsländern und die steigende Umweltverschmutzung.
    • Die Globalisierung lässt sich in die 3 Phasen einteilen: Kolonialisierung, Industrialisierung, Hyperglobalisierung
    • Die Prozesse der Globalisierung und der Digitalisierung beeinflussen einander.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Globalisierung

    Was ist Globalisierung, einfach erklärt?

    Globalisierung bezeichnet einen Prozess, bei dem alle Teile der Welt immer stärker, schneller und besser miteinander vernetzt werden.

    Wann begann die Globalisierung?

    Die Globalisierung begann laut einem Großteil der Forschenden mit der Kolonialisierung, die auch als die erste Phase der Globalisierung bezeichnet wird.

    Was sind die Vor und Nachteile der Globalisierung?

    Vorteile der Globalisierung sind: 


    • Welthandel und globale Zusammenarbeit sowie Wirtschaftswachstum
    • Produktvielfalt und schnelle Innovation 
    • Technischer Fortschritt und einfache Kommunikation
    • Verteilung des Wohlstandes 
    • Verbreitung der Demokratie


    Nachteile der Globalisierung sind: 


    • Ausbeutung von Arbeitern in Billiglohnländern 
    • Größere Ungleichheiten 
    • Konkurrenzkampf zwischen Unternehmen oder Staaten 
    • Zunehmende Kriminalität und internationale Probleme 
    • Belastung der Umwelt

    Was gehört alles zur Globalisierung?

    Zur Globalisierung gehören die Dimensionen: 


    • Wirtschaft
    • Politik 
    • Umwelt
    • Kommunikation
    • Technik 
    • Kultur
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