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Ringmodell – Definition
Das Ringmodell, auch Zonenmodell, Kreismodell oder Modell der konzentrischen Ringe genannt, ist ein Stadtstrukturmodell.
Das Ringmodell ist das erste der drei Stadtstrukturmodelle der Chicagoer Schule. Diese drei Stadtstrukturmodelle sind das Ringmodell, das Sektorenmodell und das Mehrkernmodell.
Stadtstrukturmodelle stellen die räumliche, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Gliederung einer Stadt vereinfacht dar.
Das Ringmodell wurde 1925 von Ernest Watson Burgess entwickelt. Vorbild des Modells war die nordamerikanische Stadt Chicago, die Ende des 19. Jahrhunderts von großen Einwanderungswellen betroffen war und dadurch ein enormes Wachstum aufwies.
Ringmodell – Entstehung
Burgess ging bei seinen empirischen Untersuchungen zum Ringmodell von zwei grundlegenden Annahmen aus:
- Die Veränderung der Städte unterliegt dem Einfluss der Standortkonkurrenz.
- Die Veränderung eines Teilgebiets hat Folgen für die anderen Teilgebiete.
Er nahm an, dass sich die Stadt mit ständigem Wachstum kreisförmig um das Stadtzentrum ausdehnt und verschiedene Zonen mit unterschiedlicher Nutzung bildet. Die Stadt ist nach dem Ringmodell also in mehrere gleichmäßige Ringe um das Stadtzentrum aufgeteilt. Die Mietpreise werden vom inneren Ring bis außen hin immer höher, im Stadtzentrum sind die Mietpreise jedoch am höchsten. Das Wachstum erfolgt demnach auch von innen nach außen.
Ringmodell – Aufbau
Das Ringmodell beschreibt, dass sich die Stadt vom Stadtzentrum in vier Ringen in alle Richtungen kreisförmig und gleichmäßig ausbreitet. Das Modell beinhaltet also fünf Zonen:
1. Stadtzentrum (Loop)
In der Mitte des Modells (Abbildung 1 in blau) befindet sich das Stadtzentrum mit dem sogenannten Central Business District. Das ist das Handels- und Geschäftszentrum der Stadt, weshalb man in dieser Zone auch Geschäfts- und Verwaltungsgebäude, wie Einkaufsläden, findet. Die Bodenpreise sind im Stadtzentrum ziemlich hoch, weshalb die Wohnbevölkerung in der Zone gering ist.
2. Übergangszone (Zone in transition)
In der Übergangszone (rot) gibt es viele Wohnblöcke und Fabriken, die bei der ersten Ausbreitung der Stadt entstanden. Die Hauseigentümer sanieren die Wohnungen nicht mehr, weil die Wohnfunktion durch das weitere Wachstum der Stadt verdrängt wird. In dieser Zone wohnt nur noch die arme Bevölkerung. Man spricht auch vom slumartigen Viertel mit einer hohen Kriminalitätsrate.
Slum ist ein dicht besiedeltes städtisches Wohngebiet, in dem nur die arme Bevölkerung wohnt und das aus einer schwachen Bauqualität besteht.
3. Zone der Arbeiterbevölkerung (Zone of working-men's home)
In der dritten Zone (grün) wohnt die Arbeiterbevölkerung, die ein besseres Einkommen als die Menschen in der Übergangszone hat. Deshalb spricht man auch von der unteren Mittelschicht. Die Arbeiterbevölkerung wohnt in Mehrfamilienhäusern.
4. Zone der oberen Mittelschicht (Residential Zone)
In dieser Zone (lila) lebt die obere Mittelschicht. Diese Menschen können sich ein Einfamilienhaus leisten.
5. Vorortzone (Commuters Zone)
Die Vorortzone (gelb) wird auch als Pendlerzone bezeichnet, weil die Wohnbevölkerung zum Arbeiten in die Stadt pendelt. Sie befindet sich außerhalb der Stadtgrenzen. Die Oberschicht wohnt in dieser Zone in großen Häusern im Grünen.
Ringmodell vs. Sektorenmodell
Aus dem Ringmodell wurde das Sektorenmodell von Homer Hoyt (Abbildung 2) entwickelt. Hoyt war ein Schüler von Burgess. Ein Vergleich der beiden Modelle ist in folgender Tabelle zu sehen:
Ringmodell | Sektorenmodell | |
Entwickler | Burgess | Hoyt |
Jahr | 1925 | 1939 |
Forschung |
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Ergebnis |
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Aufbau |
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Tabelle 1 - Ringmodell vs. Sektorenmodell
Abb. 2 - Das Sektorenmodell nach Hoyt
Lies Dir doch gerne für weitere Informationen die Erklärung zum Sektorenmodell durch.
Ringmodell – Grenzen
Das Ringmodell nach Burgess ist ein Prozessmodell, das die Ausdehnung der einzelnen Ringe von innen nach außen beschreibt. Ein grundlegendes Problem dieses Stadtmodells ist, dass Burgess nur ein Zentrum berücksichtigt und nicht weitere Subzentren, also Nebengeschäftszentren, und deren Wirkung auf die Stadt.
Verkehrsbedingte Unterschiede in den verschiedenen Stadtteilen und ihre Auswirkungen auf die Anordnung der Ringe werden ebenfalls nur ungenügend berücksichtigt. Diese Probleme werden unter anderem zum Beispiel im Sektorenmodell oder Mehrkernmodell aufgegriffen.
Ringmodell - Das Wichtigste
- Das Ringmodell ist das älteste Stadtstrukturmodell der Chicagoer Schule.
- 1925 von Burgess entwickelt
- Stadtstrukturmodelle stellen die räumliche, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Gliederung einer Stadt vereinfacht dar.
- Annahme: Stadt breitet sich durch Wachstum um das Stadtzentrum gleichmäßig kreisförmig aus.
- Aufbau:
- Stadtzentrum,
- Übergangszone,
- Zone der Arbeitsbevölkerung,
- Zone der oberen Mittelschicht und
- Vorortzone.
- Das Sektorenmodell ist die Weiterentwicklung und teilt verschiedene Sektoren nach Mietpreishöhe ein.
- Gemeinsamkeit: Stadtzentrum
- Grenzen des Ringmodells: Berücksichtigt keine Subzentren und deren Wirkung auf die Stadt, keine verkehrsbedingten Unterschiede und ihre Auswirkung auf die Ringe.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Ringmodell
Welche Stadtmodelle gibt es?
Es gibt das Ringmodell, das Sektorenmodell und das Mehrkernmodell.
Was erklären die Stadtstrukturmodelle?
Die Stadtstrukturmodelle stellen die räumliche, soziale, wirtschaftliche und Kulturelle Gliederung einer Stadt vereinfacht dar.
Wie lässt sich das Ringmodell erklären?
Das Ringmodell, auch Zonenmodell, Kreismodell oder Modell der konzentrischen Ringe genannt, ist ein Stadtstrukturmodell, das die Ausdehnung der einzelnen Ringe von innen nach außen beschreibt.
Welche Vorteile hat das Ringmodell?
Das Ringmodell ist eine vereinfachte Darstellung einer Stadt, die sich mit ständigem Wachstum kreisförmig und gleichmäßig um das Stadtzentrum ausdehnt.
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