Tourismus

Was haben Abenteurer*innen, die in Hängematte im Dschungel schlafen, mit einer reichen Geschäftsperson gemeinsam, die gerade im Whirlpool eines 5-Sterne-Hotels entspannt?

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Team Tourismus Lehrer

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    Sie sind Tourist*innen!

    Aber gibt es da nicht Unterschiede? Und was genau ist dann Tourismus? Dass das Feld des Tourismus weit mehr als nur die nächste Urlaubsplanung beinhaltet, erfährst Du in dieser Erklärung!

    Tourismus – Definition

    Die temporäre Ortsveränderung einer Person durch das Reisen an einen fremden Ort und dem damit einhergehenden Verlassen des Lebens- und Arbeitsumfeldes nennt man Tourismus.

    Sobald ein Mensch sein normales Umfeld verlässt – egal ob das in der Freizeit oder für den Beruf ist – nennt dies als Tourismus bezeichnet. Dabei gibt es viele Unterscheidungen von Reisearten, eine große Anzahl von Akteuren, die sich mit dem Tourismus beschäftigen und ebenso viele Destinationen.

    Eine Destination ist der Ort, an den die Tourist*innen reisen.

    Eine Destination wird häufig als der Hauptgrund der Reise gesehen. Sie enthält alle wichtigen Einrichtungen, die Tourist*innen benötigen. Dazu zählt die Unterkunft, Verpflegung und Unterhaltung. Eine Destination ist räumlich nicht begrenzt. Somit kann ein ganzer Kontinent oder ein Land eine Destination sein, aber auch eine Stadt oder ein Freizeitpark.

    Das Land Spanien, die Stadt Berlin, aber auch der Freizeitpark Disneyland sind touristische Destinationen.

    Wie wichtig Tourismus für eine Destination sein kann, zeigt der Einfluss von Tourismus auf die Wirtschaft:

    Tourismus als Wirtschaftsmodell

    Tourismus ist weltweit einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren, der bis zur Pandemie noch der am schnellsten wachsende Sektor war. Er beflügelt das Wirtschaftswachstum, das Einkommen und ermöglicht viele Arbeitsplätze. Dieser Effekt verstärkt sich, da der Tourismus auch außerhalb seines Sektors Aufträge, für Arbeitsplätze und Einnahmen sorgt.

    Ein Lebensmittelhändler und ein Heimwerker sind nicht im Tourismussektor tätig. Wenn sie aber von einem touristischen Hotel einen Auftrag erhalten, ist auch ihre Arbeit durch den Tourismus beeinflusst.

    Dieses Beispiel weist darauf hin, wie verflochten der Tourismus mit Aspekten wie Ökonomie und Politik ist, die man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt. Er beeinflusst eine Reihe von Sektoren, die wiederum einen Einfluss auf den Tourismus haben.

    Über den Tourismus als Wirtschaftsmodell gibt es eine separate Erklärung!

    Diese Verflochtenheit führt zum Wachstum des Tourismus. Wie sich dieses Wachstum innerhalb einer Destination entwickelt und welche Phasen sie dabei durchlebt, behandelt das Model des Destinationslebenszyklus.

    Tourismus – Destinationslebenszyklus nach Butler

    Der Destinationslebenszyklus, auch Destinationszyklus genannt, beschreibt die Entwicklung einer touristischen Destination.

    Dabei wird auf die Entwicklung des Ortes, aber auch auf die Entwicklung der Anzahl von Tourist*innen geachtet. Der Destinationszyklus nach Butler beschreibt die einzelnen Phasen eines touristischen Ortes im Markt. Es wird hierbei von einer zeitlich begrenzten Akzeptanz einer Destination auf dem Markt ausgegangen. Die Lebensdauer eines touristischen Ortes kann nicht in Jahren angegeben werden, da die Lebensdauer für jede Destination unterschiedlich ist. Trotzdem kann die Akzeptanz auf dem Markt in verschiedene Phasen unterteilt werden, die Du auch in Abbildung 2 siehst:

    1. Die Erkundungsphase
    2. Die Erschließungsphase
    3. Die Entwicklungsphase
    4. Konsolidierungsphase
    5. Stagnationsphase
    6. Verfall, Stabilisierung oder Erneuerung

    Dieser Destinationslebenszyklus ist auf alle Destinationen anwendbar, unabhängig von Art und Land des Ortes.

    Die genauen Beschreibungen der Phasen des Destinationslebenszyklus findest Du in der Erklärung „Destinationslebenszyklus nach Butler“!

    Globaler Tourismus

    Globalisierung ist die Vernetzung der Welt über Ländergrenzen und Kontinente hinaus.

    Durch den stetigen Prozess der Globalisierung, die den Transport und die Kommunikation der Welt öffnet, entwickelt sich auch der Tourismus. Es ist heutzutage viel einfacher und günstiger, an das andere Ende der Welt oder zu entlegenen Orten zu reisen, als noch vor 20 Jahren.

    Dadurch hat sich ein Globaler Tourismus entwickelt. Er wird dadurch unterstützt, dass das Einkommen in den Industriestaaten – und somit das Einkommen der Reisenden – steigt, während die Kosten in den meisten Destinationen für Güter und Dienstleistungen gering bleiben.

    Diese Destinationen mit geringen Kosten befinden sich häufig in Entwicklungsländern, in denen der Tourismus einen hohen Einfluss hat.

    In den Erklärungen zum Globalen Tourismus und der Globalisierung findest Du mehr wichtige Informationen zum Thema!

    Tourismus in Entwicklungsländern

    Ein Entwicklungsland ist ein wirtschaftlich unterentwickeltes Land, wenn man es mit Industriestaaten wie Deutschland vergleicht.

    Der Tourismus bringt eine Reihe von positiven Aspekten in die Wirtschaft der Entwicklungsländer:

    • Infrastrukturausbau
    • Einnahmequelle
    • Ankurbelung der Wirtschaft
    • Zugang zu Bildung & Grundversorgung
    • Tier- & Artenschutz
    • kultureller Austausch

    Der Tourismus fördert die Infrastruktur, bietet eine große Einnahmequelle und kurbelt die gesamte Wirtschaft an. Dadurch kann er die Grundversorgung und Zugang zur Bildung unterstützen. Auch der Tier- und Artenschutz kann durch den Tourismus finanziert werden, insbesondere wenn diese als Attraktionen gelten. Ein weiterer positiver Einfluss ist der kulturelle Austausch durch den Kontakt, den Reisende mit den Einheimischen haben. Trotz dessen gibt es auch negative Faktoren des Tourismus in Entwicklungsländern:

    • Umweltbelastung
    • steigende Lebenshaltungskosten
    • ausländisches Geld bleibt kaum in Destination
    • wirtschaftliche Abhängigkeit von Tourismus

    Das hohe Aufkommen von Tourist*innen stellt unter anderem durch starke Vermüllung eine starke Belastung für die Umwelt dar und lässt die Lebenshaltungskosten für die Einheimischen in der Destination steigen. Das geschieht dadurch, dass immer mehr Wohnraum für Touristen genutzt wird und der Wert der Wohnungen deswegen steigt. Außerdem verbleibt das meiste Geld, das die Tourist*innen für ihren Urlaub ausgeben, bei den ausländischen Reiseveranstaltern und nicht im tatsächlichen Urlaubsort. Zusätzlich ist ein wachsendes Problem die wirtschaftliche Abhängigkeit der Destination von dem Tourismus. Trotz dieser Risiken wird immer wieder versucht, mit dem Tourismus einen Aufschwung der Wirtschaft zu erzielen.

    Zu Tourismus in Entwicklungsländern gibt es eine Erklärung, die das Thema weiter vertieft

    Tourismus nach Vorlaufer – Zentrum Peripherie Modell

    Häufig gibt es einen starken Unterschied zwischen der Hauptstadt eines Entwicklungslandes mit dem Rest des Landes: In der Hauptstadt besteht eine bessere Infrastruktur, ein höheres Angebot an Arbeitsplätzen und eine insgesamt umfassendere Versorgung als in dem Umland. Dadurch ist die Hauptstadt das Zentrum und das schlechter versorgte Umland die Peripherie. Die Unterschiede zwischen den beiden Orten werden Disparitäten genannt.

    Mit dem Zentrum Peripherie Modell wird versucht, diese Disparitäten auszugleichen. Der Tourismus wird dafür als elementares Werkzeug angesehen: indem auch die umliegenden Gebiete touristisch erschlossen werden, kann die gesamte Versorgung und Infrastruktur flächendeckend ausgebaut werden. Das touristische Erschließen der Peripherie lässt sich in drei Phasen einteilen, die Du in Abbildung 3 genauer siehst:

    1. Die Initialphase
    2. Die Expansionsphase
    3. Die Konsolidierungsphase

    Das Zentrum Peripherie Modell wird Dir in einer anderen Erklärung vertieft beschrieben!

    Tourismusarten

    Es gibt verschiedene Tourismusarten, die sich auch miteinander kombinieren lassen. Ein paar wenige von insgesamt sehr vielen Tourismusarten sind zum Beispiel:

    • Pauschalreisen
    • Familienurlaub
    • Abenteuerurlaub
    • Sport- und Aktivreisen
    • Städte- und Kulturtourismus
    • Individualtourismus

    Die Reiseart, die am bekanntesten ist, ist der Massentourismus.

    Tourismusarten – Massentourismus

    Massentourismus ist die Erscheinung von einem Übermaß an Tourist*innen in einer Destination

    Massentourismus ist meist für die Reisenden von einem Reiseveranstalter organisiert und stellt damit den Gegensatz zum Individualtourismus dar. Merkmale von Massentourismus sind:

    • viele Tourist*innen an einem Ort
    • gut ausgebaute Infrastruktur und internationaler Flughafen
    • viele Hotels nebeneinander
    • geringe Anpassung von Reisenden an Lebensweise der Destination

    Allerdings hat der Massentourismus auch einen hohen Einfluss auf die Umwelt.

    Der Massentourismus wird in einer anderen Erklärung weiter vertieft

    Veränderung der Ökosysteme durch Tourismus

    Ein Ökosystem ist eine Lebensgemeinschaft aus vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen.

    Die vielen Massen an Tourist*innen an einen Ort haben einen großen Einfluss auf das Ökosystem. Das liegt nicht nur an einem möglichen falschen Verhalten der Reisenden, zum Beispiel, wenn sie Müll in der Natur hinterlassen, sondern allein durch die normale Ressourcennutzung eines Menschen. Insbesondere Orte, an denen vorher nur wenige Menschen gelebt haben, sind schnell durch die vielen Tourist*innen überlastet.

    Der Ski-Massentourismus in den Alpen beansprucht große Flächen, die gerodet und planiert werden müssen. Diese Skipisten unterbrechen damit den Lebensraum der Tiere und setzten ihnen Stress zu. Durch den Lärm und die ausgebaute Infrastruktur wird das gesamte Ökosystem des Waldes beeinflusst.

    Das ist ein besonders großes Problem, da die Natur häufig der Grund ist, weshalb eine Destination besucht wird. Deshalb steigt die Relevanz der Nachhaltigkeit im Tourismus weiter an.

    Die Veränderung der Ökosysteme durch den Tourismus wird Dir in einer anderen Erklärung beschrieben. Dort findest Du alle wichtigen Informationen dazu!

    Tourismusarten – Nachhaltigkeit im Tourismus

    Immer mehr Reisende und Reiseveranstalter bemühen sich um eine nachhaltige Möglichkeit zu Reisen. Durch diese Aufmerksamkeit auf Nachhaltigkeit hat sich eine Tourismusart entwickelt, die die Umwelt mehr schonen soll: Sanfter Tourismus.

    Sanfter Tourismus – Beispiele

    Der Sanfte Tourismus ist eine Art des Reisens, mit dem die Destination ökologisch und sozial geschützt werden soll, ohne dabei das ökonomische Wachstum zu beenden.

    Somit achtet Sanfter Tourismus auf den Schutz der Umwelt, die soziale Gerechtigkeit und ein nachhaltiges, ökonomisches Wachstum. Beispiele für Sanften Tourismus sind unter anderem:

    • langsames Reisen, also länger an einem Ort verweilen und langsame Verkehrsmittel nutzen
    • nicht in Massen, sondern allein oder in Kleingruppen reisen
    • Anpassung an Lebensweise und Kultur vor Ort
    • eigene Vorbereitung der Reise, zum Beispiel durch Erlernen der Sprache
    • Sammeln von Erlebnissen anstelle von Souvenirs

    Zum Sanften Tourismus findest Du eine weitere, vertiefte Erklärung!

    Tourismus – Das Wichtigste

    • Tourismus ist das Reisen einer Person an einen fremden Ort. Dieser fremde Ort ist die Destination.
    • Tourismus ist ein wichtiges Wirtschaftsmodell und hat Einfluss auf viele andere Aspekte wie Politik, Gesellschaft und Ökologie.
    • Mit dem Destinationslebenszyklus von Butler kann die Entwicklung einer Destination in verschiedene Phasen eingeteilt werden.
    • Durch die Globalisierung hat sich ein Globaler Tourismus entwickelt, da die Reisenden in immer abgelegenere Orte gelangen.
    • Tourismus hat vor allem große Auswirkungen in Entwicklungsländern
      • mit dem Zentrum Peripherie Modell nach Vorlaufer wird versucht, anhand von Tourismus Ungleichheiten zwischen dem Zentrum eines Entwicklungslandes und dem weniger entwickelten Umland auszugleichen
    • es gibt viele verschiedene Tourismusarten, die am bekannteste ist, der Massentourismus
    • da der Massentourismus viele negative Einflüsse auf Ökosysteme hat, wächst die Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit imTourismus
      • ein Lösungsansatz dafür ist der Sanfter Tourismus
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Tourismus

    Was versteht man unter sanftem Tourismus?

    Unter sanftem Tourismus versteht man eine Art des Reisens, mit dem die Destination ökologisch und sozial geschützt werden soll, ohne dabei das ökonomische Wachstum zu beenden.

    Was ist der Unterschied zwischen Massentourismus und sanfter Tourismus?

    Sanfter Tourismus legt im Gegensatz zum Massentourismus Wert auf die Nachhaltigkeit. Hauptmerkmal davon ist, dass weniger Menschen an einem Ort gebündelt sind.

    Wie sieht nachhaltiger Tourismus aus?

    Nachhaltiger Tourismus hat folgende Merkmale:

    • langsames Reisen, also länger an einem Ort verweilen und langsame Verkehrsmittel nutzen
    • nicht in Massen, sondern allein oder in Kleingruppen reisen
    • Anpassung an Lebensweise und Kultur vor Ort
    • eigene Vorbereitung der Reise, zum Beispiel durch Erlernen der Sprache 
    • Sammeln von Erlebnissen anstelle von Souvenirs

    Was bringt Tourismus?

    Tourismus hat folgende Auswirkungen:

    • Infrastrukturausbau
    • Einnahmequelle
    • Ankurbelung der Wirtschaft
    • Zugang zu Bildung & Grundversorgung
    • Tier- & Artenschutz
    • kultureller Austausch
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