Springe zu einem wichtigen Kapitel
Tourismus als Wirtschaftsfaktor: Eine Einführung
Tourismus hat sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Mit der gestiegenen globalen Mobilität und Kommunikation hat er eine bedeutende Rolle in der weltweiten Wirtschaft eingenommen. Es ist nicht nur eine Quelle von Einkommen für Einzelpersonen, sondern trägt auch zur wirtschaftlichen Entwicklung von Nationen bei.
Definition: Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Der Tourismus spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft vieler Länder und hat sich zu einer wichtigen Quelle für Beschäftigung und Einkommen entwickelt.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor bezeichnet den Beitrag des Tourismus zur Wirtschaft eines Landes oder einer Region, gemessen an den direkten, indirekten und induzierten Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Beschäftigung und die Einkommen. Direkte Auswirkungen entstehen beispielsweise durch Einnahmen aus Unterkünften, Verpflegung und Transport, während indirekte und induzierte Auswirkungen z.B. durch den Kauf von Waren und Dienstleistungen für den Tourismusbetrieb und durch die Ausgaben der im Tourismussektor Beschäftigten entstehen.
Beispiele für Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Ein gutes Beispiel für den Tourismus als Wirtschaftsfaktor ist Spanien. Das Land ist eine der größten internationalen Touristendestinationen und Tourismus trägt 11% zum BIP bei. Darüber hinaus beschäftigt der Tourismussektor in Spanien direkt oder indirekt etwa 13% der Erwerbstätigen.
Ein weiteres Beispiel ist die Karibikregion. Viele Inseln sind stark vom Tourismus abhängig, der eine wichtige Einkommensquelle liefert, insbesondere in Zeiten sinkender Erlöse aus traditionellen Sektoren wie Landwirtschaft und Fertigung.
Vorteile und Nachteile von Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Der Tourismus bietet mehrere Vorteile für die Wirtschaft:
- Erzeugt direkte und indirekte Beschäftigung
- Fördert den lokalen Handel und Handwerk
- Trägt zur Infrastrukturentwicklung bei
- Kann einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten
Obwohl es mehrere Vorteile gibt, können auch einige Nachteile mit dem Tourismus als Wirtschaftsfaktor verbunden sein:
- Abhängigkeit von saisonalen Schwankungen
- Über-Vermarktung von Kulturerbe kann kulturellen Verlust verursachen
- Ökologische Auswirkungen wie Überbeanspruchung natürlicher Ressourcen
- Erhöhte Preise für Güter und Dienstleistungen, die zur Verdrängung der lokalen Bevölkerung führen können
Unter Umständen kann es auch zu einer sogenannten „Übertourismus“ kommen, bei der die hohe Anzahl von Touristen die Lebensqualität der örtlichen Bevölkerung negativ beeinflussen kann.
Eine interessante Studie von der UNWTO (United Nations World Tourism Organization) zeigt, dass in 20 der 25 am stärksten vom Tourismus abhängigen Ländern der Welt der Tourismus über 15% zum BIP beiträgt und bis zu 25% der Arbeitsplätze bereitstellt. Dies zeigt das enorme Potenzial des Tourismus, eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft zu spielen, aber auch die Bedeutung von nachhaltiger und verantwortungsvoller Tourismusentwicklung.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor in verschiedenen Ländern
In verschiedenen Teilen der Welt variiert die Abhängigkeit der Wirtschaft von der Tourismusbranche erheblich. Einige Länder sind stark abhängig von Touristeneinnahmen, während andere eine diversifiziertere Wirtschaft haben, in denen der Tourismus nur eine von vielen Einnahmequellen ist.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor in Entwicklungsländern
Für die meisten Entwicklungsländer ist der Tourismus oft eine lebenswichtige Quelle für Deviseneinnahmen und auch ein wichtiger Arbeitgeber. In vielen dieser Länder, insbesondere in den weniger industrialisierten, stellt der Tourismus manchmal sogar die wichtigste Einnahmequelle dar.
Ein klassisches Beispiel für den Tourismus als Motor der Wirtschaft ist Kenia. Für Kenia, wo der Tourismussektor ein wichtiges Standbein der Wirtschaft ist, spielte er 2019 ungefähr 8,8% zur gesamten Wirtschaftsleistung bei und beschäftigte etwa 1,1 Millionen Menschen direkt und indirekt.
Griechenland: Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Griechenland, als eines der beliebtesten Reiseziele Europas, zieht jährlich Millionen von Touristen an und der Tourismussektor trägt signifikant zur griechischen Wirtschaft bei.
In Griechenland stellte der Tourismus im Jahr 2018 rund 20,8% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) dar und schaffte direkt und indirekt etwa 988.300 Jobs. Diese Zahlen verdeutlichen die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Griechenland.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die griechische Wirtschaft auch stark vom internationalen Tourismus abhängig ist, was während der Covid-19-Pandemie offensichtlich wurde. Die fehlenden Touristen führten zu einem dramatischen Einbruch der Wirtschaftsleistung.
Deutschland und der Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Deutschland, mit seiner starken und diversifizierten Wirtschaft, ist weniger abhängig vom Tourismus als einige andere Länder. Dennoch spielt der Tourismus eine wichtige Rolle sowohl in Großstädten wie Berlin oder München, als auch in touristisch geprägten Regionen wie dem Allgäu oder dem Spreewald.
Im Jahr 2019 trugen die Ausgaben der Inlands- und Auslandstouristen in Deutschland rund 3,9% zum BIP bei. Die direkt durch den Tourismus generierten Arbeitsplätze lagen bei etwa 2,9 Millionen, was etwa 6,6% der Gesamtbeschäftigung entspricht.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor in Spanien
Spanien hat sich dank seiner attraktiven Küsten, seiner reichen Geschichte und Kultur sowie seines angenehmen Klimas zu einem der weltweit führenden Reiseziele entwickelt. In normalen Jahren empfängt Spanien Millionen von Touristen und der Tourismus ist damit einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren.
Im Jahr 2019 machte der Tourismus in Spanien etwa 12,3% des BIP aus und schuf direkt und indirekt etwa 2,8 Millionen Arbeitsplätze, was etwa 14,6% der Gesamtbeschäftigung entspricht.
Thailand: Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Mit seinen schönen Stränden, seiner reichen Kultur und seiner berühmten Gastfreundschaft zieht Thailand jedes Jahr Millionen von Touristen an. Der Tourismus trägt wesentlich zur thailändischen Wirtschaft bei und schafft viele Arbeitsplätze in städtischen Zentren wie Bangkok sowie in ländlichen und Küstenregionen.
Jahr | BIP-Beitrag von Tourismus | Prozentuale Beschäftigung im Tourismussektor |
2016 | 20.2% | 21.2% |
2017 | 21.4% | 21.7% |
2018 | 22.0% | 21.4% |
2019 | 21.6% | 21.3% |
Die Tabelle zeigt, dass der Tourismus in Thailand im Laufe der Jahre stetig an Bedeutung gewonnen hat und einen erheblichen Anteil an der Wirtschaftsleistung und Beschäftigung in dem Land einnahm.
Zukunftsaspekte und Umweltschutz im Kontext von Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Tourismus als Wirtschaftsfaktor ist unbestritten. Seine Zukunft und die Auswirkungen auf die Umwelt sind jedoch Themen, die immer mehr in den Mittelpunkt rücken. Die Frage, wie der Tourismus nachhaltig gestaltet und gleichzeitig sein volles wirtschaftliches Potenzial ausgeschöpft werden kann, bleibt eine Herausforderung für die meisten Länder.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor Zukunft: Tendenzen und Prognosen
Die Zukunft des Tourismus als Wirtschaftsfaktor ist eng mit globalen Trends und Entwicklungen verbunden. Letztlich wird der Umfang und die Art des Einflusses, den der Tourismus auf die Wirtschaft hat, von einer Reihe von Faktoren bestimmt.
Einer der wichtigsten Faktoren ist die globale Wirtschaftsleistung. Ein stetiges Wirtschaftswachstum hat in der Regel eine erhöhte Reisetätigkeit zur Folge, was wiederum zu einer Verstärkung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor führt. Eine positive Prognose der globalen Wirtschaft könnte also bedeuten, dass der Tourismus auch in Zukunft einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen wird.
Die Technologie wird ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird der Zugang zu Reiseinformationen und -dienstleistungen immer einfacher und erschwinglicher, was voraussichtlich zu einer Zunahme des Tourismus führen wird.
Betrachtet man jedoch die Tendenz zur Urbanisierung und den potenziellen Klimawandel, so könnten diese Faktoren dazu führen, dass sich der Tourismus in Zukunft stärker auf urbane Destinationen konzentriert und weniger auf traditionelle touristische Hotspots wie Strandresorts. Auch die anhaltende Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen könnten das internationale Reiseverhalten neu formen und zu einem Anstieg des Inlandstourismus führen.
Umweltschutz im Kontext: Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Mit dem anhaltenden globalen Diskurs über den Klimawandel und den zunehmenden Fokus auf Nachhaltigkeit ist der Umweltschutz im Kontext des Tourismus als Wirtschaftsfaktor von zentraler Bedeutung. Ein nachhaltiger Tourismus bedeutet, das Gleichgewicht zwischen den Vorteilen des Tourismus auf wirtschaftlicher Ebene und der Minimierung seiner Umweltauswirkungen zu finden.
Sowohl Tourismusinstitutionen als auch -unternehmen beginnen mehr und mehr, ihr Handeln auf den Umweltschutz auszurichten. Dies beinhaltet Aktivitäten wie Abfallmanagement, Energieeinsparung, Wasserschutz, Reduzierung von CO2-Emissionen und Förderung lokaler und nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen.
Es gibt verschiedene Wege, wie Umweltschutz im Tourismus umgesetzt werden kann:
- Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen in Hotels und anderen Übernachtungsbetrieben
- Promotion von Öko-Tourismus und nachhaltigen Reiseangeboten
- Schutz und Erhalt von Natur- und Kulturerbestätten
- Aktive Einbeziehung der einheimischen Bevölkerung in Tourismusprojekte
Ein Beispiel für nachhaltigen Tourismus ist Costa Rica. Das Land ist bekannt für seine Biodiversität und zieht jährlich Millionen von Öko-Touristen an. Costa Rica hat ein landesweites Zertifizierungsprogramm für nachhaltigen Tourismus (CST) eingeführt. Dieses Programm bewertet Unternehmen in der Tourismusbranche auf Basis ihrer Nachhaltigkeit in vier Hauptbereichen: physische und biologische Parameter, Dienstleistungen und Infrastruktur, externe Kunden und Sozioökonomisches Umfeld.
Langfristig wird es sowohl für die tourismusabhängigen Länder als auch für die Tourismusindustrie wichtig sein, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sowohl die Vorteile des Tourismus maximieren als auch seine Umweltauswirkungen minimieren. Dazu bedarf es auch eines Bewusstseins und eines Umweltschutzbewusstseins der Reisenden selbst.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor - Das Wichtigste
- Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor sowohl für entwickelte als auch für Entwicklungs- und Schwellenländer
- Definition von Tourismus als Wirtschaftsfaktor: Beitrag des Tourismus zur Wirtschaft gemessen an direkten, indirekten und induzierten Auswirkungen
- Einkommens- und Beschäftigungsquellen durch Tourismus in Ländern wie Spanien, der Karibikregion und Kenia
- Vorteile des Tourismus: Erzeugung von Arbeitsplätzen, Förderung lokaler Wirtschaft und Infrastrukturentwicklung; Nachteile: Saisonabhängigkeit, risk of cultural loss, ökologische Auswirkungen und Preiserhöhungen
- Beispiele der wirtschaftlichen Auswirkung des Tourismus in Griechenland, Deutschland, Spanien und Thailand
- Die Zukunft des Tourismus als Wirtschaftsfaktor: Zusammenhang mit globalen Trends und die Bedeutung des Umweltschutzes und nachhaltigen Tourismus
Lerne mit 18 Tourismus als Wirtschaftsfaktor Karteikarten in der kostenlosen StudySmarter App
Wir haben 14,000 Karteikarten über dynamische Landschaften.
Du hast bereits ein Konto? Anmelden
Häufig gestellte Fragen zum Thema Tourismus als Wirtschaftsfaktor
Über StudySmarter
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.
Erfahre mehr