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Wasserverfügbarkeit – Bedeutung
Die Erde ist ein Planet, der zu etwa zwei Dritteln mit Wasser bedeckt ist. Fast das gesamte Wasser auf der Erde ist Meerwasser, das für den menschlichen Gebrauch ungeeignet ist. Nur ein winziger Bruchteil des Wassers ist Süßwasser und somit für den Menschen trinkbar. Dementsprechend ist Trinkwasser kostbar.
In den weltweiten Wasservorräten befinden sich insgesamt etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser.
Ein Kubikmeter entspricht dem Inhalt eines Würfels, der jeweils einen Meter an den Längen, Breiten und Höhe misst. Ein Kubikmeter Wasser ist also so viel Wasser, wie in den Würfel hineinpassen würden.
Ein Kubikmeter Wasser kann mit dem Fassungsvermögen von einem großen Müllcontainer gleichgesetzt werden.5 Kubikmeter wird als m³ abgekürzt.
Die größten Mengen an Wasser auf der Welt fließt in den Meeren und Ozeanen. Süßwasser macht mit rund 35 Millionen Kubikkilometern Wasser nur 2,5 Prozent der weltweiten Wasserreserven aus.
Von den 2,5 Prozent sind nur 0,3 Prozent für den Menschen zugänglich. Der Rest befindet sich in Form von Gletschern und Schnee und Eis oder als Grundwasser tief unter der Erde und ist somit für den Menschen unzugänglich.
Wasserverfügbarkeit – Definition
Die Wasserverfügbarkeit beschreibt die Menge an Süßwasser, die einer Person pro Jahr zu Verfügung steht.
Das Maß von Wasserverfügbarkeit ist die jährliche erneuerbare Wassermenge, die pro Person verwendet wird. Das sind im Schnitt 46,5 Kubikmeter.
Wasserverfügbarkeit – Wasserkreislauf
Grundsätzlich ist Wasser jedoch durch den hydrologischen Wasserkreislauf eine erneuerbare Ressource und kann daher unbegrenzt genutzt werden. Über offenen Wasserflächen, wie dem Meer, verdunstet das Wasser und fällt als Niederschlag auf die Erde zurück. Von dort fließt es zurück ins Meer oder bildet Grundwasserreservoirs.
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Wasserverfügbarkeit – Faktoren
Der Wasserkreislauf hat Einfluss auf die Wasserverfügbarkeit. Er bestimmt, wie viel Wasser zu einem Zeitpunkt tatsächlich genutzt werden kann.
Denn wenn viel Wasser verdunstet oder in Wolken gebunden ist, sinkt dementsprechend die tatsächliche Wasserverfügbarkeit, die genutzt werden kann, da diese für den Menschen nicht zugänglich ist.
Die Wasserverfügbarkeit steigt wieder, sobald das Wasser als Niederschlag wieder zurück auf den Boden kommt und dort gesammelt wird oder als Grundwasser versickert.
Die Wasserverfügbarkeit wird demnach stark vom Klima beeinflusst. Klimatische Faktoren, die Einfluss auf die Wasserverfügbarkeit haben, sind der Niederschlag und die stark von Temperaturen beeinflusste Verdunstung.
Globale Wasserverfügbarkeit
Das Süßwasser auf der Erde ist ungleich verteilt. Somit stehen verschiedenen Personengruppen auf der Welt weniger Wasser zu Verfügung als anderen.
Das liegt daran, dass Wasser regional unterschiedlich verfügbar ist. Es hängt, wie bei der Definition bereits erwähnt, stark vom Klima der jeweiligen Region ab.
Wasserverfügbarkeit – Afrika
In Afrika ist die Wasserverfügbarkeit sehr gering. Rund 300 Millionen Menschen haben hier keine adäquate Versorgung durch Süßwasser. Das bedeutet, dass manche Personen mit weniger als fünf Gläsern Wasser pro Tag auskommen müssen.3
Einer der Gründe für die geringe Wasserverfügbarkeit in Afrika ist der Fakt, dass die Verdunstung des Wassers die Niederschläge übersteigt. Durch die hohen Temperaturen verdunstet mehr Wasser, als durch Niederschläge wieder zurückkommt.
Die Niederschlag- und Verdunstungsparameter klaffen dadurch weit auseinander und führen zu einer geringeren Wasserverfügbarkeit.
Zusätzlich zur Wasserknappheit gibt es in Afrika das Problem, dass die vorhandenen Wasservorräte verschmutzt oder verunreinigt sind. Dadurch wird die Wasserverfügbarkeit zwar nicht direkt gesenkt, jedoch wird dadurch die Nutzbarkeit des vorhandenen Wassers stark eingeschränkt.
Wasserverfügbarkeit – Deutschland
Deutschland ist im internationalen Vergleich ein sehr wasserreiches Land. Jährlich stehen Deutschland 188 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Jedoch wird davon nur ein Fünftel genutzt. Denn in Deutschland gibt es einen Überschuss an Wasser. Das bedeutet, es steht mehr Wasser zur Verfügung, als tatsächlich konsumiert wird.
Auch innerhalb Deutschlands sind die Wassermengen ungleich verteilt. Oft kann Wasser nicht ausreichend durch lokale Quellen gewonnen werden. Viele sind somit auf Wassertransporte aus anderen Städten angewiesen. Das Wasser fließt dann durch mehrere Kilometer lange Rohre, damit andere Regionen es nutzen können. Auf diese Art von Infrastruktur ist insbesondere München angewiesen. Im Gegensatz dazu hat Berlin einen Überschuss an Wasser.
In Deutschland verbraucht ein Mensch ungefähr 127 Liter Wasser pro Tag.2 Davon verwenden wir aber nur einen kleinen Teil für Essen und Trinken. Ein großer Teil – etwa ein Drittel – wird für die Körperpflege genutzt, also duschen oder baden. Der Rest wird meistens für den Haushalt oder Garten verwendet.
Der Trend der hohen Wasserverfügbarkeit beginnt jedoch zu sinken. Besonders betroffen sind niederschlagsarme Regionen. Von Jahr zu Jahr sinkt der Niederschlag in Deutschland, was zu einer größeren Trockenheit führt.
Vorwiegend die Mitte und der Osten von Deutschland sind durch fehlende Niederschläge von Trockenheit betroffen. Das sind Gebiete um die Städte Leipzig, Halle und Saale oder rund um Erfurt und Weimar.
Im Norden Deutschlands ist das Problem der Niederschlagsarmut weniger präsent, denn dort bringen die Tiefdruckgebiete über der Nordsee oft Schauer und Regen über die Gebiete.
Auch die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, die im Süden von Deutschland liegen, sind von dem Problem der Trockenheit in Deutschland nicht betroffen, indem sie von der feuchtwarmen Luft aus Südwesteuropa profitieren, die regelmäßig für Gewitter mit ausfallenden Regenschauern sorgt.
Westdeutschland ist von den Wettereinflüssen, die die Mitte und den Osten Deutschlands erreichen, weniger häufig betroffen und hat als Konsequenz ein geringeres Problem mit Trockenheit.
Forschende behaupten, dass wenn der Trend fortlaufend besteht, gäbe es bis 2040 nicht ausreichend genug Wasser für einen Großteil der Bevölkerung. Da jedoch zu erwarten ist, dass der Niederschlag wieder zunimmt, sofern er nicht vom Klimawandel negativ beeinflusst wird, nimmt das Problem laut Forschenden eher einen geringen Stellenwert ein.4
Wasserverfügbarkeit – Klimawandel
Der Klimawandel und die damit steigende Temperaturen auf der Erde beeinflussen die Wasserverfügbarkeit negativ. Durch die hohen Temperaturen verdunstet im Sommer mehr Wasser als sonst.
Durch die Niederschläge im Winter werden die verbrauchten Grundwasservorräte nicht vollständig wieder aufgefüllt und die Neubildung von Grundwasser geht seit Jahren zurück. Dies wird dadurch erklärt, dass durch den Temperaturanstieg mehr Wasser in Form von Dampf in der Luft gespeichert wird.
Zusätzlich nehmen durch den Klimawandel sowohl die Anzahl als auch die Intensität an Extremwetterereignissen zu. Lange Dürren und Hitzeperioden führen zu einer Reduktion der Wasserverfügbarkeit. In bereits wasserarmen Regionen verschärft sich die Lage. Auch in Regionen, die bis dahin noch keine Probleme mit Wasserverfügbarkeit hatten, werden künftig mit Wasserknappheit konfrontiert werden.
Wasserknappheit tritt auf, wenn die Wasserressourcen nicht ausreichen, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken.
Der Klimawandel verschärft die Lage insbesondere in Regionen, in denen die Wasserverfügbarkeit bereits gering ist. Bezogen auf spezifische Länder sind unter anderem Tunesien, Marokko oder Ägypten betroffen. Deswegen wird immer häufiger versucht, die Bedeutung des Wassers in die Klimapolitik einzubeziehen, um so früh wie möglich einer Wasserknappheit entgegenzuwirken.
Wasserstress – Wasserknappheit
Wasserstress ist eine Vorform von Wasserknappheit. Wasserstress besteht, wenn die Entnahme des Wassers einen bestimmten Prozentsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen übersteigt.
Man spricht von mildem Wasserstress, wenn über 10 % der kompletten verfügbaren Wassermenge entnommen wird. Ab Nutzung von 40 % des zur Verfügung stehenden Wassers handelt es sich um extremen Wasserstress.
Weltweit hat das Wasser, das verbraucht wurde, aber noch nie die Prozentzahlen von Wasserknappheit erreicht oder gar überschritten. Das bedeutet, dass auf der ganzen Erde zusammen noch nie mehr als 75 % des vorhandenen Wassers genutzt wurde.7 Global liegt der Wert also noch unter dieser Grenze.
Sollte es zu einer Wasserknappheit kommen, wird versucht, die tief liegenden Grundwasserreservoirs anzuzapfen. Wenn der Bedarf an Wasser jedoch höher ist als die zur Verfügung stehenden Wassermengen, gibt es bis jetzt noch keine Lösung des Problems, da Wasser nicht künstlich hergestellt werden kann.
Wasserverfügbarkeit in der Zukunft
Ein großes Thema in der Wissenschaft ist die Frage, ob der Erde eines Tages das Wasser ausgehen kann. Und auch viele Menschen beschäftigt die Frage im Anblick des Klimawandels. Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht.
Jedoch steht fest, dass Wasser durch den gegebenen Wasserkreislauf praktisch nie verschwinden kann. Es ändert lediglich seinen Aggregatzustand – also seine Form – und ob dies in Form von Dampf oder Niederschlag gespeichert ist. Dabei kann Wasser nicht verbraucht werden, ist aber auch nicht vermehrbar.
Laut Forschenden sollte durch den Klimawandel und den dadurch verbundenen globalen Temperaturanstieg die Wasserverfügbarkeit ständig beobachtet werden, um frühzeitig Wasserknappheit vorbeugen zu können.
Wasserverfügbarkeit – Das Wichtigste
- Ein Großteil des Wassers der Erde steht dem Menschen nicht zur Verfügung.
- Die Wasserverfügbarkeit ist regional ungleich verteilt.
- Die Wasserverfügbarkeit ist von den klimatischen Faktoren Niederschlag und Verdunstung abhängig.
- Der Klimawandel beeinflusst die Wasserverfügbarkeit, negativ.
Nachweise
- klimanavigator.eu: Klimawandel und Wasserverfügbarkeit. (21.08.2022)
- quarks.de: Wird das Wasser knapp? (21.08.2022)
- bildungsserver.hamburg.de: Wasserreserven Afrika. (21.08.2022)
- umweltbundesamt.de: Trockenheit in Deutschland – Fragen und Antworten. (04.09.2022)
- kapiert.de: Volumeneinheit schätzen. (05.09.2022)
- geohilfe.de: Wasservorkommen und Wasserverfügbarkeit. (09.09.2022)
- klassewasser.de: Das Wasser der Erde. (09.09.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Wasserverfügbarkeit
Wann ist Süßwasser aufgebraucht?
Süßwasser und generell die Ressource Wasser kann auf der Erde nicht aufgebraucht werden. Der hydrologische Kreislauf besteht weiter. Jedoch kann das nutzbare und saubere Wasser weniger werden. Durch diese Verschmutzung müsste das Grundwasser öfter angezapft werden, was in manchen Regionen schwierig wäre.
Ist Wasser in Europa ungleich verteilt?
In Europa ist die Wasserverfügbarkeit ungleich verteilt. Die Niederschläge in den Regengebieten Nordeuropas sind um ein Vielfaches höher als in Südeuropa. Darüber hinaus gibt es einen starken Austausch zwischen den Regionen.
Welche Wasservorkommen gibt es?
Wasservorkommen auf der Erde sind sehr unterschiedlich. Zum liegt das Wasser in Meeren und Ozeanen vor. Außerdem liegen Wasservorkommen in Eis und Schnee in der Antarktis. Zum anderen auch in Grundwasser, Seen, Flüsse und Talsperren.
Ist Deutschland wasserreich?
Deutschland ist im internationalen Vergleich ein sehr wasserreiches Land. Jährlich steht Deutschland 188 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Jedoch wird davon nur ein Fünftel überhaupt genutzt.
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