Hast Du Dich auch schon einmal gefragt, warum es in Afrika so nah beieinander trockene, dürre Wüsten und feuchte, tropische Regenwälder gibt? Oder weshalb es am Äquator wie aus Eimern schüttet?
Diese Phänomene hängen mit der sogenanntenInnertropischen Konvergenzzoneund ihren Kreisläufen zusammen. Aber was genau diese Innertropischen Konvergenzzone, wie entsteht und funktioniert sie und weshalb genau regnet es am Äquator so viel?
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ITC ist einfach erklärt eine Zone, an der sich Südost- und Nordostpassat treffen. Dabei handelt es sich um ein Tiefdruckgebiet in der Umgebung des Äquators. ITC steht für Inter-Tropic-Convergence Zone, oder auf Deutsch Innertropische Konvergenzzone.
Innertropische Konvergenzzone — Definition
DieInnertropische Konvergenzzoneoder auch ITCist ein System der atmosphärischen Zirkulation. Sie beschreibt ein Tiefdruckgebiet entlang des Äquators, also ein Gebiet, in dem sehr niedriger Luftdruck herrscht.
In derInnertropische Konvergenzzonekonvergieren der Nordost- und der Südostpassat.
Da sich die ITC als Tiefdruckgebiet entlang des Äquators um die ganze Erde zieht, nennt man sie auch oftäquatoriale Tiefdruckrinne.
Innertropische Konvergenzzone – Erklärung
Die einzelnen Elemente derInnertropischen Konvergenzzonehängen sehr eng miteinander zusammen und beeinflussen einander. Auch die Entstehung derITC am Äquatorist von diesem Zusammenhängen geprägt und wird Dir hier ganz einfach erklärt.
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Der erste Teil derEntstehung der Innertropische Konvergenzzoneist die Entstehung der äquatorialen Tiefdruckrinne am Boden.
Direkt am Äquator steht die Sonne imZenit, das bedeutet, die Sonnenstrahlen treffen senkrecht auf die Erdoberfläche, wodurch sich die Luft dortsehr stark erhitzt. Und erhitzt sich Luft, dann steigt sie auf.
Weil nun die warme Luft vom Boden aus nach oben steigt, herrscht am Boden sehr niedriger Luftdruck – einTiefdruckgebietentsteht. Da dieser Prozess am ganzen Äquator rund um die Erde stattfindet, bildet sich sozusagen ein„Band“ aus Tiefdruckgebieten, man nennt das dann eineTiefdruckrinne.
Über diesem Tiefdruckgebiet entsteht durch die aufsteigenden Luftmassen einHochdruckgebiet, das bedeutet in diesem Gebiet herrscht ein sehr hoher Luftdruck.
Wenn Du noch genauer wissen möchtest, wie Hoch- und Tiefdruckgebiete definiert sind und entstehen, dann lies Dir gerne unsere dazugehörige Zusammenfassung durch.
Passatwinde – Entstehung
Von dem Hochdruckgebiet über dem Äquator aus strömen die Luftmassen in Richtung der Pole. Währenddessen kühlen sie langsam ab undsinken bei etwa 30° Nord und Süd wieder ab. Diese absinkenden Luftmassen werden auchAntipassategenannt.
Durch die abgesunkene Luft bilden sich bei etwa 30° Nord und Süd bodennaheHochdruckgebiete. Da sich auch diese wie ein „Band“ entlang der Breitengrade um die Erde ziehen, nennt man siesubtropische Hochdruckgürtel.
Da durch die anfangs entstandene Tiefdruckrinne einSogentsteht, werden die Luftmassen von den subtropischen Hochdruckgürteln als Druckausgleich wieder in Richtung Äquator gesogen – diePassatwindeentstehen.
Das Kreislaufsystem, das so nördlich und südlich des Äquators entsteht, nennt man auchHadleyzelle.
Die Passatwinde wehen nicht entlang der Längengrade, also senkrecht zum Äquator, sondern werden durch dieCorioliskraftnach Westen abgelenkt. Sie wehen also von Nord-Osten oder Süd-Osten in Richtung Äquator.
Daher haben sie auch ihre Bezeichnungen – NordostpassatundSüdostpassat.
Wenn Du Dich genauer mit dem System der Hadleyzelle oder der Corioliskraft auseinandersetzen möchtest, dann schau dir dazu gerne in Ruhe unsere passenden Zusammenfassungen an.
Wie Du jetzt bereits weißt, entsteht die Innertropische Konvergenzzone am Zenit der Sonne. Das bedeutet im Folgenden für die Innertropische Konvergenzzone, dass sie sich verschiebt. Warum das so ist erfährst du nun.
Zenitstand der Sonne
Durch dieBewegung der Erde entlang der Erdumlaufbahnum die Sonne und dieNeigung der Erdeverschiebt sich der Zenit der Sonne innerhalb eines Jahres.
Der Zenit wandertzwischen 23,5° Nord und 23,5° Süd, den sogenanntenWendekreisen.
Jedes Jahr steht die Sonne am 21.3. und am 23.9. am Äquator, am 21.6. am nördlichen Wendekreis und am 21.12. am südlichen Wendekreis im Zenit.
Innertropische Konvergenzzone – Verschiebung mit dem Zenit der Sonne
Da die ITC durch den Zenit der Sonne entsteht, verschiebt sie sichetwa zwei bis vier Wochen verzögertmit dem Zenit.
Allerdings ist die Innertropische Konvergenzzone dann keine gerade Linie, sondern verschiebt sich je nach Gebietunterschiedlich weit polwärts. Da sich Landmassen schneller erwärmen als Ozeane und sich damit die Luft über Landmassen ebenfalls schneller erhitzt, verschiebt sich dort die ITC weiter nördlich beziehungsweise südlich als über den großen Meeren.
Besonders gut zu beobachten ist das, wenn man die Verschiebung auf der Nord- und auf der Südhalbkugel miteinander vergleicht.
Auf der Nordhalbkugel befinden sich weitaus mehr Landmassen als auf der Südhalbkugel, die hauptsächlich von Ozeanen bedeckt ist. Diese Ozeane erwärmen sich viel langsamer als das Land der Nordhalbkugel, weshalb sich die Innertropische Konvergenzzone auf der Nordhalbkugel um einige Breitengrade mehr polwärts schiebt und so beispielsweise auch das Klima in Südeuropa beeinflusst.
Besonders weit nördlich wandert die ITC inAsien. Sie ist damit einer der Gründe für die starkenMonsunregenfälle.
Innertropische Konvergenzzone – Vegetation
Das System der Innertropischen Konvergenzzone hat nicht nur Einfluss auf die beständigen Passatwinde, sondern ist ebenso verantwortlich für dieVegetation innerhalb der beiden Wendekreise.
Vegetationbeschreibt das Wachstum von Pflanzen und die Vielfalt verschiedener Pflanzen in einem bestimmten Gebiet.
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Im Bereich um die Wendekreise bis etwa 30° Nord und Süd findet man sehr trockene Bereiche, meistens Wüsten. Diese nennt man aufgrund ihrer Lage auchWendekreiswüsten.
Sie entstehen dadurch, dass die Luft, die hier innerhalb der Innertropischen Konvergenzzone absinkt und so wieder wärmer wird, sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Dem Boden wird damitan den Stellen, an denen die Luft absinkt, viel Feuchtigkeit entzogen und ertrocknet aus.
Durch die Trockenheit kann dortkeine Vegetationmehr wachsen und eineWüsteentsteht.
Regenwald durch Zenitalniederschläge
In der Region nahe dem Äquator findet manimmerfeuchte, tropische Regenwälder, die nur durch viel Regen wachsen können.
Der viele Regen am Äquator entsteht, wie das ganze System der Innertropischen Konvergenzzone, durch den Zenitstand der Sonne. Man nennt ihn deshalb auchZenitalregenoderZenitalniederschlag.
Er entsteht, da die warmen und feuchten Luftmassen der Passatwinde an der Tiefdruckrinne rasch aufsteigen. Dadurch kühlen sie auch schnell ab und der gespeicherte Wasserdampf in der Luftkondensiert, wodurch sichdichte Wolken in Äquatornähebilden.
Später istzu viel kondensiertes Wasserin der Luft und es beginnt zu regnen. Der Regen ist dann sehr stark und oftmals kommt es zu Gewittern.
In Afrika lässt sich diese, für die Innertropische Konvergenzzonetypische Vegetationbesonders gut erkennen.
Dertropische Regenwaldmitten in Afrika befindet sich ziemlich genau in dem Bereich, innerhalb dem sich dieTiefdruckrinne der ITCverschiebt.
Der Norden und der Süden Afrikas sind bedeckt vonendloser Wüste– im Norden dieSahara, im Süden dieKalahari. Auch sie befinden sich fast exakt an densubtropischen Hochdruckgürteln, die sich mit dem ganzen System der Innertropischen Konvergenzzone verschieben.
Innertropische Konvergenzzone – Das Wichtigste
DieInnertropische Konvergenzzoneoder auch ITC einfach erklärt beschreibt ein Tiefdruckgebiet, die sogenannteäquatoriale Tiefdruckrinne, entlang des Äquatorsund entsteht durch denZenitder Sonne am Äquator.
Durch den Zenitstand der Sonne erhitzt sich die Luft am Äquator und steigt auf, wodurchZenitalniederschlägeentstehen.
Da die aufgestiegenen Luftmassen am Äquator schrittweise wieder abkühlen und absinken, entstehen am Boden bei etwa 30° Nord und Süd diesubtropischen Hochdruckgürtel.
Von den subtropischen Hochdruckgürteln zur äquatorialen Tiefdruckrinne wehen diePassatwinde— auf der Nordhalbkugel derNordostpassat, auf der Südhalbkugel der Südostpassat.
Die Innertropische Konvergenzzoneverschiebtsich etwazwei bis vier Wochen verzögertmit demZenitstand der Sonne.
Durch die ITC entstehen typische Wendekreiswüstenin den Subtropen undtropischer Regenwaldam Äquator.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Innertropische Konvergenzzone
Was ist die Innertropische Konvergenzzone einfach erklärt?
Einfach erklärt ist die Innertropische Konvergenzzone ein Tiefdruckgebiet entlang des Äquators.
Gemeinsam mit Hochdruckgebieten an den Wendekreisen bildet sich ein Kreislaufsystem und die Passatwinde entstehen.
Warum verschiebt sich die Innertropische Konvergenzzone?
Die Innertropische Konvergenzzone verschiebt sich, da sie durch den Zenitstand der Sonne am Äquator entsteht.
Weil die Sonne aber nicht immer am Äquator im Zenit steht, sonder sich der Zenitstand über das Jahr hinweg verschiebt, verschiebt sich die Innertropische Konvergenzzone mit.
Allerdings ist die Verschiebung der Innertropischen Konvergenzzone um zwei bis vier Wochen verzögert.
Wie weit verschiebt sich die ITC?
Die ITC verschiebt sich je nach Region auf der Erde unterschiedlich weit.
Da sich Landmassen schneller erhitzen als Ozeane, verschiebt sich die ITC über den wärmeren Landmassen weiter nördlich bzw. südlich als über Ozeanen.
Da auf der Nordhalbkugel viel mehr Landmassen sind, verschiebt sie sich hier weiter polwärts als auf der Südhalbkugel.
Besonders weit polwärts verschiebt sich die ITC über Asien.
Wie entsteht die Innertropische Konvergenzzone?
Die Innertropische Konvergenzzone entsteht durch den Zenitstand der Sonne am Äquator.
Dadurch erhitzt sich die Luft am Äquator stark und steigt auf. So bildet sich am Boden die äquatoriale Tiefdruckrinne.
Die aufgestiegene Luft sinkt in etwa bei 30° Nord und Süd wieder ab, wodurch sich dort die subtropischen Hochdruckgürtel bilden.
Von den subtropischen Hochdruckgürteln zur äquatorialen Tiefdruckrinne wehen zum Druckausgleich die Passatwinde. Auf der Nordhalbkugel der Nordostpassat, auf der Südhalbkugel der Südostpassat.
Was versteht man unter ITC in der Geographie?
Unter ITC versteht man in der Geographie die Innertropische Konvergenzzone entlang des Äquators.
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