Land Seewind System

Vielleicht warst Du schon mal am Meer und hast den Wind vom Meer gespürt. Wusstest Du, dass der Wind in der Nacht aber vom Strand zum Meer weht? Das nennt man Land- und Seewind. Wenn Du Dich dafür interessierst, wie diese beiden Winde zusammen hängen und wie sie entstehen, kannst Du gerne weiterlesen.

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    Land Seewind System – Definition

    In Küstenregionen, am Meer und an den Ufern großer Seen kommt es zum Wind. Die Luftmassen bewegen sich innerhalb der Atmosphäre.

    Wind ist die Bewegung der Luft in der Atmosphäre, die aus einer bestimmten Richtung weht. Die Bewegung der Luft wird durch die unregelmäßige Erwärmung unserer Erde durch die Sonne verursacht. Die Atmosphäre ist eine Lufthülle, die unsere Erde umgibt.

    Wenn Du Genaueres über den Wind oder die Atmosphäre erfahren möchtest, dann klicke auf „Wind“ oder Atmosphäre“, um zur Erklärung zu gelangen.

    Der Wind bildet an den wassernahen Regionen eine Land-Seewind-Zirkulation, die auch als Land Seewind System bezeichnet wird.

    Das Land Seewind System ist ein tagesperiodisches Windsystem in einer lokalen Region am Wasser – einer Küstenregion oder Uferregion. Es besteht aus dem Land- und dem Seewind.

    Der Wind entsteht also an einer Wasserober- und einer Landfläche. Grund dafür ist die unterschiedliche Erwärmung und Abkühlung der Wasserober- und Landfläche durch die Sonne. Durch diesen Vorgang entstehen Land- und Seewinde.

    Seewind und Landwind – Erklärung

    Bei dem Land Seewind System ändert der Wind während des Tages die Richtung. Am Tag weht ein Seewind – auch als auflandiger Wind bezeichnet. In der Nacht weht ein Landwind – auch als ablandiger Wind bezeichnet.

    Auflandiger Wind – Seewind

    Die erste thermische Strömung im Land Seewind System ist der Seewind tagsüber.

    Der Seewind (auflandiger Wind) weht am Tag vom Meer zum Land.

    Durch aufsteigende erwärmte Luft über dem Land und absteigende abgekühlte Luft über dem Meer entsteht eine geschlossene thermische Zirkulation – der Seewind.

    Eine (geschlossene) thermische Zirkulation beschreibt eine kreisförmige Luftströmung, die durch die Wärme der Luftmassen entsteht.

    Der Seewind kann höhere Geschwindigkeiten erreichen.

    Ein Beispiel für den Seewind ist der auflandige Wind am Bodensee. Dieser kann eine Geschwindigkeit von 18 Kilometer pro Stunde (km/h) erreichen.

    Der Seewind an der Nordsee kann eine Geschwindigkeit von 28 km/h und am Mittelmeer von 39 km/h erreichen.

    Das Wasser hat eine glattere Oberfläche als die Landflächen. Bei einer Landfläche kann der Wind durch Hügel, Berge oder Bäume abgebremst werden. Eine Wasserfläche ist allerdings glatt, weshalb die Luftmassen weniger gebremst werden und die Windgeschwindigkeit dadurch höher ist.

    Für weitere Informationen zum Seewind, klicke auf „Seewind“, um direkt zur Erklärung zu gelangen.

    Ablandiger Wind – Landwind

    Die zweite thermische Strömung im Land Seewind System ist der Landwind nachts.

    Der Landwind (ablandiger Wind) weht in der Nacht vom Land zum Meer.

    In der Nacht steigt wärmere Luft über dem Meer auf und kältere Luft sinkt über der Landfläche ab. Auch hier ist eine geschlossene thermische Zirkulation entstanden – der Landwind.

    Die Funktion vom Land Seewind System

    Das Land Seewind System entsteht durch die unterschiedlich schnelle Erwärmung der Land- und Wasseroberflächen. Wie diese thermische Zirkulation funktioniert, kannst Du in Abbildung 1 sehen. Wird Luft erwärmt, dehnt sie sich aus und steigt auf. In der Höhe ist dadurch mehr Luft zu finden, als am Boden und es kommt zum Druckausgleich. Die Luft kühlt ab und sinkt wieder ab. Die abgekühlte Luft fließt dann in die Richtung, an der die warme Luft aufsteigt. Grund dafür ist ein entstandener Sog. Die Luft fließt dadurch immer im Kreis – sie zirkuliert in einem geschlossenen Kreis.

    Seewind Entstehung

    Am Tag scheint die Sonne auf die Erdoberfläche. Dabei erwärmen sich die Land- und die Wasseroberfläche. Die Landfläche erhitzt sich allerdings viel schneller, weil sie eine geringere Wärmespezifität hat.

    Die Wärmekapazität von Wasser gibt an, wie viel Wärme von einem Kilogramm des Wassers aufgenommen oder abgegeben wird, wenn sich seine Temperatur um ein Kelvin verändert.

    Durch die Sonne wird die Luft über der Landfläche erhitzt und steigt auf (Abbildung 2). Am Boden entsteht dadurch ein Tiefdruckgebiet. Weil die Luft nach oben steigt, steigt in der Höhe auch der Luftdruck. Es bildet sich dort ein sogenanntes Hochdruckgebiet.

    Der Luftdruck beschreibt, wie viel Platz Luftteilchen haben. Bei warmer Luft haben die Luftteilchen viel Platz. Der Abstand zwischen den einzelnen Teilchen ist sehr groß, weil die warme Luft sich ausdehnt. Der Luftdruck ist dann niedrig. Bei kalter Luft haben die Luftteilchen weniger Platz, weil die Luft sich zusammen zieht. Der Abstand zwischen ihnen ist gering und der Luftdruck dadurch hoch.

    Ein Tiefdruckgebiet (Tief) entsteht durch warme Luft. Warme Luft dehnt sich aus und steigt auf. Durch das Aufsteigen der Luft ist weniger Luft am Boden zu finden. Der Luftdruck ist dort niedrig und es bildet sich ein Tiefdruckgebiet.

    Ein Hochdruckgebiet (Hoch) entsteht durch kalte Luft. Kalte Luft sinkt ab und sammelt sich am Boden. Der Luftdruck ist dadurch hoch und es bildet sich ein Hochdruckgebiet.

    Wenn dich Luftdruck, Hochdruckgebiete und Tiefdruckgebiete genauer interessieren, dann klicke auf „Luftdruck“ oder „Hoch- und Tiefdruckgebiete“, um zur Erklärung zu gelangen.

    Das Meer erwärmt sich nicht so schnell wie die Landfläche. Deshalb kann sich auch die Luft über dem Meer kaum erwärmen. Weil kalte Luft schwerer ist, absinkt und sich unten sammelt, ist der Luftdruck über dem Meer hoch. Demnach bildet sich in der Höhe über dem Meer ein Tiefdruckgebiet, weil sich die ganze Luft weiter unten befindet.

    Zwischen den Hoch- und Tiefdruckgebieten bildet sich eine sogenannte Ausgleichsströmung.

    Die Ausgleichsströmung bezeichnet eine Luftströmung, die durch Temperaturunterschiede ausgelöst wird.

    Die aufgestiegene warme Luft über dem Land wird von dem Tiefdruckgebiet über dem Meer angezogen. Die Luft kühlt sich über dem Meer ab und sinkt nach unten, weshalb ein Hochdruckgebiet entsteht. Die abgekühlte Luft wird durch das Tiefdruckgebiet an der Landfläche angezogen. Das ist der Seewind, der vom Meer in Richtung Land weht.

    Merke: Die Luft bewegt sich immer vom Hoch zum Tief.

    Entstehung – Landwind

    In der Nacht zirkuliert die Luft genau umgekehrt – vom Land zum Meer.

    Entstehung Landwind – Land Seewind System in der Nacht

    In der Nacht scheint die Sonne nicht mehr und die Landfläche kühlt schnell wieder ab. Weil das Wasser eine größere Wärmespezifität hat, kühlt das Meer nicht so schnell aus. Das wärmere Wasser im Meer erwärmt dadurch die Luft darüber. Wie in Abbildung 3 zu sehen ist, steigt die Luft deshalb auf und bildet am Meer ein Tiefdruckgebiet und in der Höhe ein Hochdruckgebiet. Weil die Landfläche schneller auskühlt, herrscht am Boden ein Hochdruckgebiet und in der Höhe ein Tiefdruckgebiet.

    Auch hier bildet sich wieder eine sogenannte Ausgleichsströmung von Hoch zum Tief. Die warme Luft steigt am Meer auf und wird vom Tiefdruckgebiet über der Landfläche angezogen. Dabei kühlt die Luft ab und sinkt wieder, weil sie schwerer ist, als warme. Die abgesunkene Luft wird vom Hoch über dem Wasser angezogen. Das ist der Landwind, der in Richtung Meer weht.

    Je größer der Temperaturunterschied ist, desto größer ist der Luftdruckunterschied und desto stärker weht die Ausgleichsströmung.

    Das Flurwindsystem

    Nicht nur bei dem Land Seewind System findet man so eine Ausgleichsströmung. Auch beim Flurwindsystem findet man diese.

    Das Flurwindsystem beschreibt eine kleinräumige thermische Druckausgleichsströmung zwischen einer Stadt und seiner Umgebung.

    Die Stadt kühlt sich langsamer ab als das Umland, weil sie dichter bebaut ist. Die wärmere Luft über der Stadt steigt nach oben und bildet am Boden ein Tiefdruckgebiet, während sich höher ein Hochdruckgebiet bildet (Abbildung 4). Im Umland ist es kühler, weshalb die Luft absinkt und am Boden ein Hochdruckgebiet bildet, während sich höher ein Tiefdruckgebiet bildet, weil die kalte Luft absinkt.

    Die aufgestiegene Luft über der Stadt wird von dem Tiefdruckgebiet über dem Umland angezogen. Die Luft kühlt ab und sinkt im Umland nach unten. Von dort strömt die Luft wieder in Richtung der Stadt zum Tiefdruckgebiet. Diesen Wind bezeichnet man als Flurwind oder als Land-Stadt-Wind.

    Unterschied zum Land Seewind System

    Es gibt einen wichtigen Unterschied zum Land Seewind System. Während beim Land Seewind System am Tag und in der Nacht zwischen Land- und Seewind unterschieden wird, gibt es beim Flurwindsystem keinen Wechsel. Das Tiefdruckgebiet in der Stadt bleibt erhalten und so weht der Flurwind immer vom Umland in die Stadt. Am Tag und in der Nacht kann sich lediglich die Stärke des Windes verändern.

    Land Seewind System – Das Wichtigste

    • Der Wind ist die Bewegung der Luft in der Atmosphäre, die aus einer bestimmten Richtung weht.
    • Das Land Seewind System ist ein tagesperiodisches Windsystem (Land- und Seewind) in einer lokalen Region am Wasser.
    • Die Ausgleichsströmung bezeichnet eine Luftströmung, die durch Temperaturunterschiede ausgelöst wird.
    • Der Seewind (auflandiger Wind) weht am Tag vom Meer zum Land.
    • Der Landwind (ablandiger Wind) weht in der Nacht vom Land zum Meer.
    • Das Flurwindsystem beschreibt eine kleinräumige thermische Druckausgleichsströmung zwischen einer Stadt und seiner Umgebung.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Land Seewind System

    Wie funktioniert das Land Seewind System?

    Das Land Seewind System funktioniert folgendermaßen: Am Tag erwärmt sich die Landfläche schneller als das Meer. Die warme Luft über dem Land steigt auf und bildet am Boden ein Tiefdruckgebiet und in der Höhe ein Hochdruckgebiet. Die Luft wird von dem Tiefdruckgebiet über dem Meer angezogen und kühlt ab. Die abgekühlte Luft sinkt ab und bildet über dem Wasser ein Hochdruckgebiet. Von dort fließt die Luft wieder in Richtung Tiefdruckgebiet am Land als Seewind. 

    In der Nacht ist der Vorgang umgekehrt, weil die Landfläche kühler als das Wasser ist. Die Luft strömt dann vom Hochdruckgebiet an Land zum Tiefdruckgebiet über dem Wasser. Das ist der Landwind.

    Was ist Land und Seewind?

    Land- und Seewind sind die zwei thermische Strömungen im Land Seewind System.

    Der Seewind (auflandiger Wind) weht am Tag vom Meer zum Land. Der Landwind (ablandiger Wind) weht in der Nacht vom Land zum Meer.

    Wie entsteht beim Land Seewind System nachts ein Landwind?

    Nachts scheint die Sonne nicht mehr und die Landfläche kühlt schnell wieder ab. Das wärmere Wasser im Meer erwärmt die Luft über sich. Die Luft steigt deshalb auf und bildet am Meer ein Tiefdruckgebiet und in der Höhe ein Hochdruckgebiet. Weil die Landfläche schneller auskühlt, herrscht am Boden ein Hochdruckgebiet und in der Höhe ein Tiefdruckgebiet. Durch eine Ausgleichsströmung wird die Luft an Land vom Tiefdruckgebiet über dem Meer angezogen und es herrscht ein Landwind.

    Wann ist Seewind?

    Seewind weht am Tag vom Meer zum Land.

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