Niederschlag – Erklärung
Niederschlag wird von allen Lebewesen auf der Erde benötigt. Ohne Wasser ist kein Überleben möglich. Zu viel oder zu wenig Wasser machen sich schnell bemerkbar für die Umwelt. Niederschlag tritt meistens in Form von Regen auf.
Niederschlag – Definition
Der Begriff Niederschlag beschreibt das Ausscheiden von Wasser aus der Atmosphäre im festen oder flüssigen Aggregatzustand.
Zum Niederschlag gehört aber nicht nur das Wasser, das auf die Erde kommt. Auch Verunreinigungen, die das Wasser mitbringt, zählen zu Niederschlag.
Etwa wird der Sand aus der Sahara durch den Regen nach Deutschland gebracht, der Regen mit dem Sand wird auch Niederschlag genannt.
Zudem kann der Niederschlag auch andere Zustände als flüssig einnehmen. Es bilden sich dadurch weitere Arten von Niederschlag.
Im Folgenden erfährst Du genaueres über die verschiedenen Arten und Zustände von Niederschlag.
Arten von Niederschlag
Die bekanntesten Arten von Niederschlag sind mit deren Aggregatzustand und der Entstehung in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Art des Niederschlags | Aggregatzustand | Entstehung |
Regen | flüssig | typische Niederschlagsform |
Tau | flüssig | Wasser aus bodennaher Luft setzt sich durch kühle Temperaturen an Dingen ab |
Raureif | fest | wie Tau, nur dass Wasser durch noch kühlere Temperaturen friert |
Schnee | fest | Wassertröpfchen frieren durch Temperaturen unter 0 °C zu verzweigten, einzigartigen Eiskristallen |
Hagel | fest | Wassertropfen frieren und tauen immer wieder auf, da sie durch Aufwinde auf und ab fliegen |
Nebel | gasförmig, mit flüssigen Wassertropfen | entsteht durch Wasser, dass erst verdunstet ist und durch niedrige Temperaturen sofort wieder kondensiert |
Tabelle 1 - Arten des Niederschlags
Niederschlag – Wasserkreislauf
Für die Entstehung von Niederschlag wird vor allem Wasser benötigt. Dieses Wasser bewegt sich im Wasserkreislauf und verschwindet daher nie von der Erde.
Der Wasserkreislauf beschreibt, wie sich das Wasser auf unserer Erde bewegt.
Der Wasserkreislauf besteht aus verschiedenen Schritten. Jeder einzelne Schritt gehört zu der Entstehung des Niederschlags dazu. Die Schritte des Wassers im Wasserkreislaufs sind die Folgenden:
- Verdunstung
- Kondensation
- Wolkenbewegung
- Niederschlag
- Versickerung
- Speicherung
- Abfluss
Wasser kann verschiedene Aggregatzustände annehmen. Die Aggregatzustände von Wasser können etwa flüssig oder fest sein.
Bei der Verdunstung wird flüssiges Wasser durch die warme Sonneneinstrahlung gasförmig. Je wärmer es ist, desto mehr gasförmiges Wasser kann die Luft aufnehmen. Das Wasser steigt dann auf. In der Höhe ist die Luft allerdings kälter und das Wasser kondensiert. Kondensieren bedeutet, das Wasser wird wieder flüssig. Es bilden sich winzige Wassertropfen. Diese Wassertropfen sammeln sich und bilden Wolken.
Durch Wind können die Wolken bewegt werden. Wenn in den Wolken sehr viele Wassertröpfchen sind, werden diese zu schwer und sie fallen als Niederschlag auf die Erde. Dabei können die Wassertropfen direkt in einem Gewässer landen oder sie versickern langsam im Boden. Das Wasser wird dann entweder im Boden oder im Gewässer gespeichert. Das Wasser fließt dann über verschiedene Fließgewässer bis in das nächste Meer und sammelt sich dort.
Wenn Du mehr über die Wolken oder den Wind erfahren willst, kannst Du die gleichnamigen Erklärungen dazu lesen.
Das Wasser kann ab dem Punkt, an dem es als Niederschlag auf den Boden gefallen ist, wieder verdunsten. Dann beginnt der gesamte Kreislauf von vorn.
Mehr über den Wasserkreislauf kannst Du in der separaten Erklärung erfahren.
Entstehung von Niederschlag
Der Niederschlag entsteht also durch die Ansammlung von Wassertröpfchen in Wolken, die dann als Niederschlag vom Himmel fallen. Wie weiter oben schob erwähnt, kann Wasser den Aggregatzustand verändern.
Niederschlag muss also nicht immer Regen sein. Der Niederschlag, der sich im Wasserkreislauf bildet, kann unter anderem auch als Schnee fallen. Abhängig ist das unter anderem von den Temperaturen in der Höhe.
Niederschlagsmenge
Die Niederschlagsmenge unterscheidet sich von Ort zu Ort und kann daher gemessen werden.
Die Niederschlagsmenge gibt die Menge des Niederschlags in einem bestimmten Zeitraum auf einer bestimmten Bodenfläche an.
Niederschlagsmenge messen
Bei der Betrachtung der Niederschlagsmenge wird das Niederschlagswasser über eine bestimmte Zeit hinweg in einem oben offenen Gefäß gesammelt. Die Niederschlagsmenge ist dann das Volumen der gesammelten Flüssigkeit in Relation zu der Fläche der Öffnung des Gefäßes. Angegeben wird sie in Litern pro Quadratmeter.
Für die Messung und Auswertung der Daten von der Niederschlagsmenge spielen unter anderem folgende Faktoren eine Rolle:
- Messintervall
- Niederschlagsdauer
- Niederschlagsintensität
Messintervall
Das Messintervall ist die Dauer, in der die Niederschlagsmenge gemessen wird. Das Messintervall beträgt meist 24 Stunden, 48 Stunden oder 72 Stunden. Für kürzere Niederschläge kann das Intervall auch zeitlich angepasst werden. So kann das Messintervall auch eine Stunde oder lediglich 5 Minuten lang sein.
Längere Intervalle wie ein Monat, eine Jahreszeit oder ein Jahr sind auch möglich und werden für verschiedene klimatologische Beobachtungen benutzt.
Niederschlagsdauer
Mit Niederschlagsdauer ist die Zeit eines einzelnen Niederschlags oder eines Niederschlagsereignisses gemeint. Durch die Betrachtung der Niederschlagsdauer kann man kurze Regenschauer von Dauerniederschlägen unterscheiden.
Niederschlagsintensität
Die Niederschlagsintensität gibt an, wie viel Niederschlag in einer gewissen Zeitspanne auf die Erde fällt. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis von der Niederschlagshöhe und der Niederschlagsdauer. Die Niederschlagshöhe gibt dabei meistens die Menge des gefallenen Niederschlags in mm pro Zeiteinheit an.
Ein starker Regen hat eine Niederschlagsintensität von 30 Millimetern pro Stunde. Ein Platzregen hingegen könnte die Intensität von 5 Millimeter pro 5 Minuten betragen.
Niederschlag – Messgeräte
Es gibt einige Messgeräte, die benutzt werden können, um den Niederschlag zu messen.
Alle diese Messgeräte können in zwei Kategorien zugeordnet:
- Nichtregistrierende Messgeräte
- Registrierende Messgeräte
Nichtregistrierende Niederschlagmesser sind Messgeräte wie ein Regenmesser. Dabei wird die Niederschlagsmenge in einem Gefäß aufgefangen und anhand einer Skala abgelesen. Der Niederschlag wird also nicht mechanisch dokumentiert und festgehalten und kann also nicht digital abgespeichert werden.
Abb. 3 - Regenmesser
Auf der obigen Abbildung sieht man einen regulären Regenmesser. Die Millimeter auf der Skala entsprechen je einer Wasserhöhe von einem Liter pro Quadratmeter.
Registrierende Messgeräte sind unter anderem Niederschlagsschreiber oder Pluviographen. Diese Niederschlagsmesser funktionieren ähnlich wie die mechanischen Regenmesser. Der Unterschied ist, dass die registrierenden Niederschlagsmesser den Niederschlag auf mechanische Weise registrieren und dokumentieren.
Niederschlag – Klimawandel
Zudem beeinflusst der Niederschlag auch das Klima auf der Erde, da der Wasserhaushalt von dem Niederschlag abhängt.
Der Begriff Klima beschreibt den durchschnittlichen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
Mehr über das Klima kannst Du in der separaten Erklärungen lernen.
Jedoch werden die Auswirkungen des Klimawandels auch bei dem Niederschlag immer mehr spürbar.
Der Klimawandel ist eine anthropogene – das heißt vom Menschen verursachte – Veränderung des Klimas auf der Erde.
Durch den Klimawandel verändert sich die Niederschlagsmenge und die Verteilung des Wassers. Die Niederschlagsmenge wird durch das Klima innerhalb eines Ortes beeinflusst.
Sind etwa die Böden eines Ortes besonders feucht und es sind viele Sonnenstunden vorzufinden, dann steigt die Niederschlagsmenge. Denn das Klima und folglich die Wetter- und Umweltzustände des Ortes ermöglicht mehr Verdunstungen von Wasser, was den Wasserkreislauf antreibt und schließlich zu Niederschlag führt.
An manchen Orten kommt es durch zu viel Niederschlag zu Hochwasser und woanders herrscht enorme Trockenheit. Der natürliche Wasserhaushalt wird beeinflusst.
Hochwasser entsteht durch vielzählige Niederschläge innerhalb eines kurzen Zeitraums oder durch Schneeschmelze nach dem Winter. Die vielen Niederschläge können etwa dadurch entstehen, dass das Wasser vom Niederschlag ungenügend in den Boden sickert und von Gewässern gespeichert wird. Folglich bleibt mehr Wasser zur Verdunstung übrig.
Als Konsequenz werden größere Mengen an Wasser verdunstet und es kommt zu mehr Niederschlägen in dem Ort, was am Ende zu Hochwasser führen kann.
Möchtest Du mehr über den Klimawandel lernen? In der gleichnamigen Erklärung kannst Du mehr über den Klimawandel erfahren.
Niederschlag – Das Wichtigste
- Der Begriff Niederschlag beschreibt das Ausscheiden von Wasser aus der Atmosphäre im festen oder flüssigen Aggregatzustand.
- Der Niederschlag ist für alle Lebewesen überlebenswichtig, aber der Wasserhaushalt wird aber durch den Klimawandel stark beeinflusst.
- Der Wasserkreislauf macht die Entstehung des Niederschlags deutlich.
- Die verschiedenen Arten des Niederschlags sind Regen, Tau, Raureif, Schnee, Hagel und Nebel.
- Wichtige für die Niederschlagsmenge sind das Messintervall, die Niederschlagsdauer und die Niederschlagsintensität.
Nachweise
- Abb. 3 - Regenmesser (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Regenmesser.jpg) von Kolling unter der Lizenz von CC BY-SA 3.0
- kliwa.de: Niederschlag. (3.10.2022)
- dwd.de: Niederschlag, Starkregen und Hochwasser. (5.12.2022)
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