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Smog: Definition
In der Klimatologie begegnet dir immer wieder das Phänomen des Smogs. Ein allgegenwärtiges Problem in vielen Städten der Welt, das sowohl Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt hat, als auch eine wirtschaftliche Herausforderung darstellt.
Smog ist eine Art der Luftverschmutzung, charakterisiert durch einen Mix aus Rauchpartikeln und Nebel. Entstanden ist der Begriff im 19. Jahrhundert im industriellen England und ist eine Zusammensetzung der englischen Worte für Rauch, "smoke", und Nebel, "fog".
Bekannt ist beispielsweise der "Londoner Smog", der sich in der britischen Hauptstadt im Dezember 1952 bildete und bis zu 4.000 vorzeitige Todesfälle zur Folge hatte. Die hohe Konzentration an Schwefeldioxid, Rauchpartikeln und Nebel führte zu einer Trübung der Luft, eingeschränkter Sicht und gesundheitlichen Problemen bei der Bevölkerung.
Smog Ursachen und Entstehung
Die Ursachen und die Entstehung von Smog sind vielfältig und oft auf ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zurückzuführen. In der Regel spielt die menschliche Aktivität eine zentrale Rolle.
- Brennstoffverbrennung: Beim Verbrennen von Kohle, Öl und Gas zur Energieerzeugung entsteht Schwefeldioxid.
- Verkehr: Auspuffgase von Fahrzeugen liefern Stickoxide und Kohlenstoffmonoxid.
- Industrielle Produktion: In Industriegebieten entstehen große Mengen an Smog, zum Beispiel durch das Verbrennen von Kohle oder das Freisetzen von Chemikalien.
Ein typisches Beispiel für Smog durch menschliche Aktivitäten ist die Chinesische Hauptstadt Peking. Die hohe Anzahl an Fahrzeugen, verbunden mit der massiven Industrie und dem Heizen mit Kohle, führen immer wieder zu Smogbildungen. Insbesondere bei Temperatureinversion, wenn kalte und warme Luftschichten einander blockieren, kann der Smog nicht abziehen und es entstehen gesundheitsgefährdende Bedingungen.
Historische Smog Ereignisse: Von London 1952 bis Smog in China
Smog ist kein neues Phänomen. Es gibt zahlreiche historische Ereignisse, die das Ausmaß und die Auswirkungen von Smog verdeutlichen. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Smog von London im Jahr 1952. Aber auch in jüngerer Zeit, besonders in China, hat Smog öffentliche Aufmerksamkeit erlangt und wichtige Diskussionen über Umweltschutz und Klimawandel vorangetrieben.
Smog London 1952: Ein beängstigender Nebel
Der Smog von London, manchmal auch als Great Smog of London oder Big Smoke bezeichnet, ist eines der bekanntesten historischen Ereignisse im Zusammenhang mit Smog. Es war eines der schlimmsten Luftverschmutzungsereignisse in der europäischen Geschichte. Durch eine tödliche Mischung aus Nebel und Rauch wurden tausende Menschen krank und es wird geschätzt, dass bis zu 12.000 Menschen als direkte Folge gestorben sind.
Mit Beginn der kalten Witterung im Dezember 1952 begannen die Menschen in London, mehr Kohle zu verbrennen, um sich zu wärmen. Die dadurch entstehenden Rauchpartikel mischten sich mit dem Nebel und schufen so eine tödliche Smogwolke. Besonders die hohe Konzentration an Schwefeldioxid, das beim Verbrennen von Kohle entsteht, trug zu den hohen Todeszahlen bei.
Über die Stadt legte sich ein dunkler und übelriechender Nebel, der die Sicht auf wenige Meter begrenzte. Die öffentlichen Verkehrsmittel standen still und die Einwohner Londons waren gewzungen, sich mit Gasmasken zu schützen. In Krankenhäusern lagen die Gänge voll mit Menschen, deren Atemwege durch den Smog geschädigt waren.
Smog in China: Ein aktuelles Problem von Luftverschmutzung
Ein weiterer Fall, der aufzeigt, wie Smog Städte und ganze Regionen lahmlegen kann, ist die aktuelle Situation in China. Aufgrund der starken industriellen Aktivität und der hohen Bevölkerungszahl ist Smog, besonders in den Wintermonaten, ein schwerwiegendes Problem für China.
In China ist die Luftverschmutzung so stark, dass sie sogar aus dem Weltraum zu sehen ist. Der Smog entsteht durch das Verbrennen von Kohle zur Heiz- und Stromerzeugung, dem Verkehr und der Industrie. Zu den Schadstoffen, die den chinesischen Smog ausmachen, gehören unter anderem Schwefeldioxide, Stickoxide und Feinstaub.
Trotz verstärkter Bemühungen der chinesischen Regierung, die Luftverschmutzung einzudämmen, sind die Werte vor allem in den Wintermonaten alarmierend hoch. Immer wieder kommt es zu sogenannten "roten Alarmen", bei denen die Bevölkerung aufgefordert wird, zu Hause zu bleiben. In manchen Städten ist die Sichtweise aufgrund des Smogs so schlecht, dass Fußgänger fast nicht mehr zu erkennen sind.
Smog Industrialisierung: Die Ursprünge der modernen Luftverschmutzung
Die Ursprünge der modernen Luftverschmutzung liegen in der Industrialisierung. Mit der Einführung von Dampfmaschinen und der vermehrten Verbrennung von Kohle begann ein neues Zeitalter der Luftverschmutzung, das bis heute anhält.
Mit der Industrialisierung verbreitete sich die Kohle als Hauptenergiequelle. Kraftwerke, Fabriken und Haushalte verbrannten große Mengen davon, ohne Rücksicht auf die dabei entstehenden Emissionen. Auch der massenhafte Einsatz von Verbrennungsmotoren im Verkehr trug zur Verschlechterung der Luftqualität bei. Leider sind die Folgen dieser Epoche, trotz Verbesserungen in der Emissionskontrolle und Umweltschutzgesetzgebung, noch heute spürbar.
Sommersmog und Wintersmog: Unterschiede und Auswirkungen
Beim Thema Smog denken die meisten Menschen an dichten, schmutzigen Nebel, der Straßen und Gebäude verschluckt. Doch Smog ist nicht immer gleich Smog: Es gibt deutliche Unterschiede zwischen Sommersmog und Wintersmog. Beide Arten von Smog haben unterschiedliche Ursachen und somit auch unterschiedliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
Sommersmog: Ursachen und Folgen
Oftmals wird der Begriff Sommersmog verwendet, um auf die erhöhte Belastung der Luft mit Schadstoffen hinzuweisen, die typischerweise in den warmen Monaten auftreten. Im Gegensatz zum Wintersmog, der hauptsächlich durch das Verbrennen von Kohle und anderen Brennstoffen zur Heizenergieerzeugung entsteht, wird Sommersmog größtenteils durch Verkehrsemissionen und hohe Temperaturen verursacht.
Sommersmog, auch Photochemischer Smog genannt, entsteht durch eine chemische Reaktion von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen unter Sonnenlicht. Dabei wird Bodenozon gebildet, welches die Hauptkomponente des Sommersmogs ist. Auch wenn Ozon in der Stratosphäre wichtig ist, um uns vor der UV-Strahlung zu schützen, ist es in Bodennähe ein gefährlicher Luftschadstoff.
Die Auswirkungen des Sommersmogs sind vielfältig:
- Beeinträchtigung der Sicht: Ozon und andere Smog-Komponenten können die Sichtweite verringern. Das kann besonders im Straßenverkehr gefährlich werden.
- Gesundheitliche Probleme: Bodennahes Ozon kann zu Atemwegserkrankungen führen, darunter Asthma, Bronchitis und Atemwegsinfektionen.
- Schädigung von Pflanzen: Ozon kann die Blätter von Pflanzen schädigen und deren Wachstum hemmen. Das ist besonders für die Landwirtschaft problematisch.
- Versauerung von Böden und Gewässern: Die im Smog enthaltenen Schadstoffe können durch Regen in den Boden und in Gewässer gelangen und diese versauern.
Wintersmog: Ursachen und Folgen
Während Sommersmog hauptsächlich durch Verkehrsemissionen und Sonnenlicht verursacht wird, entsteht Wintersmog vorwiegend durch die Heizenergieerzeugung in den kalten Monaten. Der Begriff Wintersmog beschreibt dabei eine hohe Schadstoffkonzentration in der Luft, verursacht durch ungünstige Witterungsbedingungen und eine gesteigerte Emission von Heizungsanlagen und Fahrzeugen.
Typisch für Wintersmog ist die hohe Konzentration an Schwefeldioxid und Feinstaub in der Luft. Diese entstehen durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl. In Kombination mit Nebel und kalter, feuchter Witterung entsteht eine smogige Dunstglocke, die oft über Städten und Industriegebieten liegt.
Die Folgen des Wintersmogs sind vielseitig und beinhalten:
- Eingeschränkte Sicht: Der dichte Smog kann die Sichtweite stark reduzieren und Verkehrsunfälle begünstigen.
- Gesundheitsschäden: Durch die hohe Konzentration an Luftschadstoffen kann Wintersmog Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen oder verschlimmern.
- Umweltschäden: Durch die im Smog enthaltenen Schadstoffe können Böden, Gewässer und Pflanzen geschädigt werden.
Luftverschmutzung Smog: Die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit
Obwohl es Unterschiede zwischen Sommersmog und Wintersmog gibt, haben beide Formen eine gemeinsame Eigenschaft: Sie belasten die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Untersuchungen haben gezeigt, dass durch Smog verursachte Luftverschmutzung das Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten erhöht, insbesondere Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.
Es gibt Erkenntnisse, dass eine chronische Exposition gegenüber den im Smog enthaltenen Schadstoffen zu einer Verringerung der Lungenfunktion und zu chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen führen kann. Kinder, ältere Menschen und Personen mit bereits bestehenden Atemwegserkrankungen sind dabei besonders gefährdet. Die durch Smog verursachte Luftverschmutzung trägt auch zur globalen Erwärmung bei, da einige der im Smog enthaltenen Gase, wie Kohlenstoffdioxid und Methan, potente Treibhausgase sind.
Aber nicht nur die menschliche Gesundheit leidet unter dem Smog. Auch die Umwelt wird stark durch die Schadstoffe in der Luft beeinträchtigt. Flora und Fauna können durch die im Smog enthaltenen Schadstoffe stark geschädigt werden. Der saure Regen, der durch die Schwefeldioxid-Emissionen entsteht, kann Böden und Gewässer versauern und damit das Pflanzenwachstum hemmen und das Wasserleben schädigen.
Feinstaub, ein weiterer Bestandteil des Smogs, kann sich auf der Oberfläche von Pflanzen absetzen und deren Photosyntheseleistung verringern. In Wasser gelangt, kann Feinstaub zudem den Sauerstoffgehalt von Gewässern reduzieren und somit negativ auf das Wasserleben wirken.
Smog - Das Wichtigste
- Smog - Art der Luftverschmutzung charakterisiert durch einen Mix aus Rauchpartikeln und Nebel, gegründet im 19. Jahrhundert im industriellen England
- Smog-Ereignisse in London 1952 und aktuell in China - durch hohe Konzentrationen an Schadstoffen wie Schwefeldioxid, Rauchpartikeln, Nebel und gesundheitlichen Problemen bei der Bevölkerung
- Entstehung von Smog - häufig durch menschliche Aktivität wie Brennstoffverbrennung, Verkehr und industrielle Produktion; bekanntes Beispiel ist Peking durch hohe Anzahl an Fahrzeugen, massiver Industrie und Heizen mit Kohle
- Ursprünge der modernen Luftverschmutzung in der Industrialisierung - durch vermehrte Verbrennung von Kohle und Einsatz von Dampfmaschinen
- Sommersmog und Wintersmog - Unterschiedliche Arten von Smog, verursacht durch verschiedene Faktoren wie Verkehrsemissionen und Heizenergieerzeugung in kalten Monaten, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
- Auswirkungen von Smog - Belastung der Umwelt und menschlichen Gesundheit, Erhöhung des Risikos für Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Beeinträchtigung der Flora und Fauna, Versauerung von Böden und Gewässern
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