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Temperatursturz – Definition
Die Temperatur ist ein wichtiger Kennwert in der Erforschung des Klimas. Unter Temperatur verstehst Du die gemessene Wärme eines Systems oder Körpers. Die Temperatur kannst Du in verschiedenen Einheiten angeben:
- Celsius
- Fahrenheit
- Kelvin
Die Temperaturen sind nicht immer gleich, sie schwanken zum Beispiel abhängig von der Jahreszeit. Fällt die Temperatur in großen Abständen, sprichst Du vom sogenannten Temperatursturz.
Ein Temperatursturz beschreibt das plötzliche Abfallen der Temperatur innerhalb kurzer Zeit – bis zu 15° C in 10 Minuten.
Ein Temperaturabsturz wird auch Temperaturabfall oder Temperaturabsturz genannt. In Deutschland kommt dieses Klimaphänomen vor allem im Frühling und Spätsommer vor. 2 Ein Klimaphänomen ist eine wahrgenommene, auffällige oder seltene Erscheinung im Klima.
Mehr über die Temperatur und Klimaphänomene erfährst Du in eigenen Erklärungen dazu.
Temperatursturz – Wetter
Die Temperatur beschreibt ein Element des Wetters.
Das Wetter beschreibt den aktuellen Zustand der spürbaren Klimaelemente, wie Wind, Niederschlag, Temperatur und Bewölkung in der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Die Atmosphäre ist die gasförmige Hülle um unsere Erde. Interessierst Du Dich genauer für das Wetter und die Atmosphäre? Dann lies Dir gerne die Erklärungen dazu durch.
Vielleicht hast Du im Wetterbericht schon mal folgende Begriffe gehört, die in Zusammenhang mit dem Temperatursturz stehen:
- Wetterumschwung
- Wettersturz
- Temperaturabfall
- Temperaturabsturz
Wetterumschwung
Im November verändert sich das Wetter in den gemäßigten Breiten, also auch in Deutschland, drastisch – das Wetter schwingt um. Beim Wetterumschwung ziehen Wolken auf und die Temperatur sinkt ab.
Am 01. November können Temperaturen um die 24° C betragen und am 03. November auf 12° C absinken.1
Der Wetterumschwung wird durch einen Wettersturz ausgelöst.
Wettersturz
Ein Wettersturz ist eine heftige und plötzliche Verschlechterung des Wetters. Ein Wettersturz wird durch eine Kaltfront ausgelöst. Im Winter bringt eine Kaltfront Schneefälle und im Sommer starke Gewitter.
Eine Kaltfront ist der Vorderrand von einer kalten Luftmasse, die eine wärmere Luftmasse anhebt und sie dadurch ersetzt. Die Kaltfront hängt mit einem Tief- und Hochdruckgebiet zusammen.
Ein Hochdruckgebiet entsteht, wenn die Sonne die Luft erwärmt. Warme Luft ist leichter als kalte Luft und steigt auf. Kühlt sich die Luft ab, sinkt sie und sammelt sich am Boden – ein Tiefdruckgebiet entsteht.
Eine Kaltfront entsteht zwischen einem Tief- und Hochdruckgebiet, weil der vorhandene Druckunterschied eine Bewegung von kalter Luft aus dem Hoch zum Tief verursacht. Die kalte Luft schiebt sich unter die warme Luft und drückt sie dadurch in die Höhe. Das führt dazu, dass sich die warme Luft abkühlt und die enthaltene Luftfeuchtigkeit in der warmen Luft kondensiert. Es bilden sich Wolken und es kommt zu Regen.
Die Ankunft einer Kaltfront kannst Du durch sinkende Temperaturen, starken, etwas kühleren Wind und durch Quellwolken am Himmel beobachten. Zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten entsteht ein Druckausgleich. Die Luft strömt immer vom Hoch zum Tief. Daher kommt es zu Wind – die wahrnehmbare natürliche Bewegung der Luft, die aus einer bestimmten Richtung weht.
Genaueres über die Themen Kaltfront, Warmfront und Hoch- und Tiefdruckgebiete erfährst Du in separaten Erklärungen. Mehr über Wind kannst Du auch in einer eigenen Erklärung erfahren.
Temperaturabfall
Durch die Kaltfront kommt es zum Temperaturabfall durch kalte Luft.
In Deutschland trifft zum Beispiel im Winter warme Luft aus Südeuropa auf kalte Luft aus Nordeuropa. In Südeuropa ist die Sonneneinstrahlung höher, als in Nordeuropa, weshalb die Luft dort wärmer ist. Treffen die kalten und die warmen Luftmassen aufeinander, fällt die Temperatur in diesen Gebieten ab, da die kalte Luft die warme verdrängt.
Auch im Sommer kann es zu einem Temperaturabfall kommen. Es ist zwar im Sommer in Europa grundsätzlich wärmer, aber in Nordeuropa ist die Luft trotzdem kalt. Wenn die kalten Luftmassen, zum Beispiel aus Grönland, auf Deutschland zukommen, schieben sie sich unter die warmen Luftmassen. Folge davon ist ein Abfall der Temperatur und Kältegewitter.
Gewitter sind komplexe meteorologische Erscheinungen, die mit luftelektrischen Entladungen verbunden sind. Die luftelektrischen Entladungen drücken sich in Form von Blitzen und Donnern aus. Mehr dazu kannst Du in der Erklärung zu Gewitter nachlesen.
Temperaturabsturz
Durch den Temperaturabsturz entsteht auch häufig Nebel und Niederschlag. Nebel entsteht durch die Kondensation von Wasser, das in Form von Wasserdampf in der Luft enthalten ist. Die Kondensation beschreibt den Übergang von unsichtbarem Wasserdampf in Wassertröpfchen in Form von Nebel oder Niederschlag.
Die Luft kann abhängig von ihrer Temperatur eine unterschiedliche Menge an Wasserdampf aufnehmen. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. Fällt die Temperatur, kommt es zur Kondensation, weil die Luft nicht mehr so viel Wasserdampf halten kann.
In der Abbildung 2 kannst Du sehen, wie Nebel aussieht:
Der Nebel löst sich erst wieder auf, wenn die Sonne die Luft so weit erwärmt, dass sie wieder mehr Wasser aufnehmen kann. Die kleinen sichtbaren Wassertröpfchen werden dann wieder unsichtbarer Wasserdampf.
Temperatursturz – Wetterphänomen
Da die Temperatur bei einem Temperatursturz in kurzer Zeit stark absinkt, sprichst Du auch von einem Wetterphänomen.
Wetterphänomene sind alle in der Atmosphäre oder auf der Erdoberfläche auftretenden, beobachtbaren Wetterzustände an einem bestimmten Zeitpunkt.
Nebel, Wolken und Niederschläge zählen zu den Hydrometeoren. Hydrometeore sind die bekanntesten Wetterphänomene. "Hydro" bedeutet "Wasser" und "Meteor" bedeutet "in der Luft schwebend". Hydrometeore beschreiben also alle Formen von kondensiertem Wasser in der Atmosphäre oder an der Erdoberfläche.
Die Kältegewitter zählen zu Elektrometeoren. Elektrometeore sind Leuchterscheinungen, die an der Erdoberfläche oder in der Atmosphäre zu beobachten sind. Sie entstehen durch elektrische Ladungen und können sichtbar sowie hörbar sein.
Mehr darüber kannst Du in der Erklärung zu den Wetterphänomenen erfahren.
Temperatursturz – Silvester 1978
An Silvester im Jahr 1978 zu 1979 kam es zu einem seltenen Wetterphänomen. Dieser damalige Temperatursturz wird auch als Katastrophenwinter oder Jahrhundertwinter bezeichnet.
Ein Tiefdruckgebiet über dem Ostatlantik mit warmer und feuchter Luft aus dem Süden traf damals auf ein Hochdruckgebiet aus Skandinavien und Nordrussland mit kalter und trockener Luft. Über Norddeutschland stießen die zwei Luftmassen am 28. Dezember zusammen. Folge davon waren starke Niederschläge in Form von Schnee. Aufgrund der heftigen Schneefälle wurde in manchen Regionen der Katastrophenalarm ausgelöst.
Die kalten Luftmassen strömten dann in der Silvesternacht über Deutschland hinweg. In Thüringen und Sachsen-Anhalt herrschten Temperaturen von bis zu -20° C, während in Bayern und Baden-Württemberg noch Temperaturen von bis zu +10° C herrschten.3
Abbildung 4 zeigt Dir die damaligen Schneefälle in Schleswig-Holstein:
Temperatursturz – Das Wichtigste
- Ein Temperatursturz beschreibt das plötzliche Abfallen der Temperatur innerhalb kurzer Zeit – bis zu 15° C in 10 Minuten.
- In Deutschland kommt dieses Klimaphänomen vor allem im Frühling und Spätsommer vor. Ein Klimaphänomen ist eine wahrgenommene, auffällige oder seltene Erscheinung im Klima.
- Ein Temperatursturz wird durch eine Kaltfront ausgelöst – im Winter bringt die Kaltfront Schneefälle und im Sommer starke Gewitter. Eine Kaltfront ist der Vorderrand von einer kalten Luftmasse, die eine wärmere Luftmasse anhebt und sie dadurch ersetzt.
- An Silvester 1978 kam es in Norddeutschland zu einem Temperatursturz mit starkem Schneefall, der in manchen Regionen den Katastrophenalarm auslöste.
Nachweise
- wetterprognose-wettervorhersage.de: Wetterprognose Deutschland: Markanter Temperatursturz mit nachfolgendem Herbstwetter?. (27.11.2022)
- op-online.de: Temperatursturz: Die Gründe und die Folgen des Wetterphänomens. (27.11.2022)
- uwr.de: Rückblick: Temperatursturz Silvester 1978/79. (27.11.2022)
- Abb. 4 - Schleswig-Holstein, Hohenlockstedt, Winter 1978-1979 17(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/67/Schleswig-Holstein%2C_Hohenlockstedt%2C_Winter_1978-1979_17.jpg/1600px-Schleswig-Holstein%2C_Hohenlockstedt%2C_Winter_1978-1979_17.jpg?20170410200132) von Nightflyer (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Nightflyer) unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.en)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Temperatursturz
Was ist ein Temperatursturz?
Ein Temperatursturz beschreibt das plötzliche Abfallen der Temperatur innerhalb kurzer Zeit – bis zu 15° C in 10 Minuten.
Wann kommt ein Temperatursturz?
Bei uns in Deutschland kommt dieses Klimaphänomen vor allem im Frühling und Spätsommer vor. Ein Temperatursturz kommt durch eine Kaltfront.
Wie kommt es zu einem Temperatursturz?
Ein Temperatursturz wird durch eine Kaltfront ausgelöst. Eine Kaltfront ist der Vorderrand von einer kalten Luftmasse, die eine wärmere Luftmasse anhebt und sie dadurch ersetzt.
Wie wirkt sich ein Temperatursturz aus?
Die Ankunft einer Kaltfront kann durch sinkende Temperaturen, starken, etwas kühleren Wind und durch Quellwolken am Himmel beobachtet werden. Es kommt zu Nebel, Niederschlägen oder Kältegewittern.
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