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Wetterleuchten – Definition
Der Himmel flackert, die Wolken hängen tief, es droht zu gewittern. Doch anstatt eines klar abgrenzbaren Blitzes, der sich auf der Erdoberfläche entlädt, siehst Du nur ein helles Aufleuchten innerhalb der Wolken am Himmel. Dieses Phänomen wird Wetterleuchten genannt und kann aufgrund von verschiedenen Auslöser erscheinen.
Der Begriff Wetterleuchten bezeichnet ein breitflächiges Flackern in der Luft, das durch Lichtreflexion eines Blitzes oder die Entstehung eines Wolkenblitzes in der Atmosphäre entsteht.
Das Wetterleuchten fällt unter den Bereich der Elektrometeore. In der Meteorologie gibt es nämlich nicht nur schwebende oder fallende Teilchen, wie man sie sich typischerweise als Meteoriten aus dem Weltall vorstellt. Auch Erscheinungen optischen und elektrischen Charakters fallen unter diesen Begriff – so auch das Wetterleuchten.
Ein Elektrometeor bezeichnet alle sichtbaren oder hörbaren Folgeerscheinungen oder auch Leucht- und Wettererscheinungen der atmosphärischen Elektrizität.
Diese wird auch als Luftelektrizität bezeichnet und meint die Beobachtung elektrischer Erscheinungen und Entladungen innerhalb der Erdatmosphäre.
Weitere typische Elektrometeore sind etwa Blitz und Donner oder auch die Polarlichter.
Zu den Aurora Borealis, also den Polarlichtern, findest Du mehr Wissenswertes in der zugehörigen Erklärung!
Wetterleuchten – Entstehung
Wie ein solches Leuchten am Himmel entsteht, kann verschiedene Ursachen haben. Diesen Ursachen liegt allerdings ein gemeinsamer Prozess zugrunde, damit das Wetterphänomen überhaupt entstehen kann.
Wetterleuchten – Ursache
Die Ursache des Wetterleuchtens hängt immer mit einem Gewitter zusammen. Damit ein Wetterleuchten auftaucht, müssen also zuerst Gewitterwolken an einem Ort entstehen.
Mehr zum Thema Gewitter erfährst Du in einer eigenen Erklärung!
Kurz zusammengefasst bilden sich solche Gewitterwolken, in dem viel Wasser verdunstet und in Form von feuchtwarmer Luft aufsteigt.
Dadurch, dass die warme Luft, auch nachdem sich schon Wolken gebildet haben immer weiter nach oben steigt, werden die Tropfen in der Wolke herumgewirbelt und reiben aneinander. Durch diesen Prozess laden sich die Wassertropfen elektrisch auf. Die leichteren, positiv geladenen Teilchen sammeln sich eher im oberen Teil der Wolke und die negativ geladenen, schwereren Tropfen im unteren Teil.
Die elektrische Spannung innerhalb der Gewitterwolke wird dann irgendwann so groß, bis sie sich schließlich in Form eines Blitzes entlädt.
Den Prozess der Wolkenbildung findest Du auch noch mal ausführlicher in der Erklärung zu Wolken beschrieben!
Lichtreflexion eines Gewitters
Häufig zieht entweder vor oder nach dem Entdecken eines Wetterleuchtens ein Gewitter auf. Das liegt daran, dass das Wetterleuchten die Lichtreflexion eines weiter entfernten Unwetters sein kann. Sobald also ein Blitz eines entfernten Gewitters aufleuchtet, erhellt er dabei umliegende Wolken auf seinem Weg zum Erdboden.
Eine Lichtreflexion meint hier, dass das auf die umliegenden Wolken fallende Licht des einschlagenden Blitzes von den Wassertropfen oder Eiskristallen innerhalb der Wolken reflektiert, also zurückgeworfen wird. Deshalb sieht es so aus, als würden die Wolken leuchten.
Die Wolke reflektiert hier also nur einen Blitz auf seinem Weg durch die Atmosphäre, wobei dann der Eindruck eines hellen Flatterns am Himmel entsteht, was einem Blitz recht ähnlich sieht.
Mehr über Lichtstrahlen und Reflexion von Licht kannst Du in den Erklärungen aus dem Fach Physik erfahren!
Elektrische Entladung innerhalb einer Wolke
Abgesehen von Blitzen, die auf dem Erdboden einschlagen, kann sich auch innerhalb einer Wolke, in Form eines sogenannten Wolkenblitzes, elektrische Energie entladen. Wie Du bereits erfahren hast, besitzen Regentropfen in Gewitterwolken grundsätzlich unterschiedliche Ladungen, die hauptsächlich durch Reibung der Wassertropfen, Eiskristalle oder auch Hagelkörner in der Wolke entstehen.
Die Wolke ist dann oben positiv und unten negativ geladen, wobei ein enormes Spannungsfeld entsteht, bis sich die negative Ladung im unteren Teil der Wolke schließlich nach oben hin entlädt. Da solche Blitze jedoch von der Wolke selbst umgeben sind, wird das Licht von den vorhandenen Wassertropfen und Eiskristallen gestreut, wodurch die Entladung wie ein Flackern aussieht.
Als Wolkenblitze werden Blitze bezeichnet, die sich innerhalb einer oder zwischen mehreren Wolken am Himmel ereignen und somit nicht auf den Erdboden einschlagen. Der Begriff des Wetterleuchtens bezeichnet dabei das Naturphänomen, das diese Blitze unter anderem auslösen.
Obwohl es sich bei dieser Erscheinung auch um elektrische Entladung am Himmel handelt, ist das Phänomen nicht mit einem Blitz gleichzusetzen. Man unterscheidet hier zwischen den typischen Erdblitzen, die auf dem Erdboden einschlagen und den sogenannten Wolkenblitzen, die sich innerhalb einer oder zwischen mehreren Wolken ereignen.
Obwohl den meisten Menschen der Begriff der Erdblitze geläufiger ist, sind tatsächlich bis zu 80 % der vorkommenden Blitze Wolkenblitze.
Unterschied Wetterleuchten – Blitz
Ob es sich bei einer flackernden Lichterscheinung in der Luft um ein Wetterleuchten oder Erdblitz handelt, ist nicht immer sofort zu erkennen.
Erdblitze sind elektrische Entladungen, die zwischen einer Gewitterwolke und der Erdoberfläche stattfinden.
Doch was sich sicher sagen lässt, ist, dass einem Erdblitz immer ein Donner nachfolgt. Im Gegensatz dazu entsteht ein Wetterleuchten ohne Donner.
Da sich ein Wetterleuchten in vielen Fällen als Lichtreflexion eines Blitzes definiert, stellt das Phänomen nur ein Abbild des echten Blitzes dar. Ein Donner kann nämlich nur durch einen Blitz ausgelöst werden. Er stellt den „Knall“ dar, der aufgrund der enormen Hitze des einschlagenden Blitzes auf den Erdboden entsteht, wenn sich die Luft um den Blitz herum extrem und schnell ausdehnt.
Wenn es sich allerdings um Wolkenblitze handelt, kann auch hier ein Donner entstehen. Ob und wie laut dieser von Beobachtenden wahrgenommen wird, kommt auf die Größe und Stärke der Entladung an.
Wusstest Du schon, dass ein Blitz mit seinen 30.000 Grad sogar heißer als die Oberfläche der Sonne ist?
Wetterleuchten – Bedeutung
Möglicherweise fragst Du Dich jetzt auch, ob ein Wetterleuchten gefährlich sein kann. In erster Linie lässt sich das mit „Nein“ beantworten.
Wenn es sich um die Reflexion eines weiter entfernten Gewitters handelt, besteht erst eine Gefahr, wenn sich das Gewitter dem Beobachtungsstandort nähert.
Handelt es sich um die Ladungsableitung innerhalb von Wolken, also um einen Wolkenblitz, besteht zunächst auch keine Gefahr, da sich die Blitze nicht bis zum Erdboden hin ableiten. Trotzdem sind bei Gewittererscheinungen generell Vorsicht geboten.
Wetterleuchten – Entfernung
Um ein Wetterleuchten in Form einer Lichtreflexion beobachten zu können, muss sich der oder die Beobachtende mindestens 18 Kilometer vom Gewitterort entfernt befinden, da sich eine solche Reflexion in der Regel circa 20 Kilometer oder weiter vom Gewitterort abspielt.
Gewitterwolken befinden sich normalerweise zwischen acht und 16 Kilometern über der Erdoberfläche. Um einen Wolkenblitz sehen zu können, muss man aber nicht direkt am Gewitterort sein, da dieser allein bei 8 Kilometern Höhe theoretisch noch in bis zu 350 Kilometern Entfernung sichtbar ist.
Wetterleuchten – Das Wichtigste
- Wetterleuchten bezeichnet ein breitflächiges Flackern in der Luft, das durch Lichtreflexion eines Blitzes oder die Entstehung eines Wolkenblitzes in der Atmosphäre entsteht.
- Ein Wolkenblitz bezeichnet die elektrische Entladung innerhalb einer Wolke oder zwischen mehreren Wolken.
- Genauso wie der Blitz gehört das Wetterleuchten zum Bereich der Elektrometeore.
- Im Gegensatz zu einem Blitz folgt auf das Wetterleuchten kein Donner.
- Um ein Wetterleuchten in Form einer Lichtreflexion beobachten zu können, muss die Entfernung der beobachtenden Person mindestens 18 Kilometer vom eigentlichen Gewitterort sein.
- Grundsätzlich ist ein Wetterleuchten nicht gefährlich.
Nachweise
- rmets.org: Types of Lightning. (01.07.2022)
- swr.de: Wie entsteht Wetterleuchten? (01.07.2022)
- eskp.de: Blitze. (07.08.2022)
- Abbildung 1: Foto von einem Wetterleuchten (https://www.flickr.com/photos/greenoid/21446766205) by Frerk Meyer (https://www.flickr.com/photos/greenoid/) licensed by CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/).
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Wetterleuchten
Was ist ein Wetterleuchten?
Ein Wetterleuchten ist ein breitflächiges Flackern in der Luft, das durch Lichtreflexion eines Blitzes oder die Entstehung eines Wolkenblitzes in der Atmosphäre entsteht.
Wie weit ist Wetterleuchten sichtbar?
Wetterleuchten ist in der Regel in mindestens bis zu 350 Kilometern Entfernung sichtbar.
Wie entsteht Wetterleuchten?
Wetterleuchten entsteht, wenn ein weiter entferntes Gewitter von einer Wolke reflektiert wird oder sich elektrische Spannung innerhalb einer Wolke entlädt.
Kann Wetterleuchten gefährlich sein?
Wetterleuchten kann in der Regel nur gefährlich sein, wenn sich das Gewitter, das durch das Wetterleuchten reflektiert wird, dem Beobachtungsstandort nähert.
Handelt es sich um die Ladungsableitung innerhalb von Wolken, besteht zunächst auch keine Gefahr, da sich die Blitze nicht bis zum Erdboden ableiten. Trotzdem ist bei einer solchen Erscheinung generell Vorsicht geboten.
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