Wetterphänomene – Definition
Wetterphänomene werden auch als Wettererscheinungen bezeichnet.
Wetterphänomene sind alle in der Atmosphäre oder auf der Erdoberfläche auftretenden, beobachtbaren Wetterzustände an einem bestimmten Zeitpunkt.
Doch was genau sind denn jetzt Wetterphänomene? Hier ein Beispiel, damit du dir das Ganze besser verstehen kannst:
Der Wind ist ein typisches Wetterphänomen, der das Wettergeschehen antreibt. Er ist die wahrnehmbare natürliche Bewegung der Luft, die aus einer bestimmten Richtung weht. Der Wind kann Regen bringen oder Wolken vertreiben. An vielen Orten auf der Welt gibt es lokale Winde. An Küsten kann man tagesperiodische Land-See-Winde beobachten. Am Tag weht ein Wind vom Meer und nachts weht ein Wind vom Land.
Wetterphänomene & Wetterelemente
Wetterelemente sind beobachtbar, messbar und zum Teil auch fühlbar. Sie werden verwendet, um Aussagen und Vorhersagen über das Wetter zu treffen. Dazu werden sie mit unterschiedlichen Geräten gemessen und im Anschluss zueinander in Beziehung gesetzt, da sich zum Beispiel durch bestimmte Temperaturen und Bewölkungen das Wetter vorhersagen lässt.
Einige wichtige Wetterelemente sind im Folgenden aufgezählt:
Wetterelement | Beschreibung |
Sonnenstand | - die Position der Sonne am Himmel
- von einer bestimmten Position am Boden beobachtet
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Luftdruck | - die Kraft, die die Luft durch die Schwerkraft ausübt
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Wind | - die wahrnehmbare natürliche Bewegung der Luft, die aus einer bestimmten Richtung weht
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(Luft-)Temperatur | - ist ein Maß für den Wärmezustand
- bei unterschiedlichen Temperaturen wirken Moleküle Kräfte aufeinander aus
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Bewölkung | - die Ansammlung von kondensiertem Wasser in der Atmosphäre
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Niederschlag | - Wasser, das in flüssiger und fester Form aus den Wolken auf die Erde fällt
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Um zu verstehen, wie aus diesen einzelnen Wetterelementen das Wetter vorhergesagt werden kann, findest du hier ein Beispiel:
Herrscht beispielsweise eine hohe Temperatur, verdunstet mehr Wasser. Dadurch wird dann mehr Bewölkung gemessen und es kann vorhergesagt werden, dass es Niederschlag geben wird. Zusätzlich mit der Messung des Windes und des Luftdrucks kann man vorhersagen, wohin diese Niederschläge ziehen und wann sie an welchem Ort abregnen werden.
Kategorien der Wetterphänomene
Die Wetterphänomene können sehr unterschiedlich ausfallen und können in vier verschiedene Kategorien unterteilt werden:
Hydrometeore
Hydrometeore sind die bekanntesten Wetterphänomene. "Hydro" bedeutet "Wasser" und "Meteor" bedeutet "in der Luft schwebend". Hydrometeore beschreiben alle Formen von kondensiertem Wasser in der Atmosphäre oder an der Erdoberfläche.
- Graupel
- Hagelkörner
- Regentropfen
- Schneeflocken
Wolken, Nebel und Niederschläge sind Ansammlungen von mehreren Hydrometeoren.
Lithometeore
Lithometeore sind Bestandteile der Atmosphäre und bestehen aus kleinen Schwebeteilchen.
- Rauch
- Aschewolke
- Sandsturm
- Luftwirbel (Tornado)
- Meteorstaub (entsteht durch das Verglühen von Sternschnuppen)
Fotometeore
Fotometeore können in der an der Erdoberfläche oder in der Atmosphäre beobachtet werden. Sie entstehen durch die Reflexion, Brechung, Beugung oder Interferenz des Mond- oder Sonnenlichts.
- Dämmerung
- Regenbogen
- Halo-Erscheinungen (Lichteffekte der atmosphärischen Optik durch Reflexion und Brechung von Licht an Eiskristallen)
Elektrometeore
Elektrometeore sind Leuchterscheinungen, die an der Erdoberfläche oder in der Atmosphäre zu beobachten sind. Sie entstehen durch elektrische Ladungen und können sichtbar sowie hörbar sein.
- Polarlichter
- Nachthimmellicht (schwaches Leuchten höherer Atmosphärenschichten)
- Gewitter mit Blitzen und Wetterleuchten
Seltene Wetterphänomene
Einige dieser Wetterphänomene treten nur sehr selten auf:
Pyrocumuluswolken
Die Pyrocumuluswolke (Abbildung 1) wird auch als Feuerwolke bezeichnet. Sie hat die Form eines Pilzes und entsteht, wenn sich die Lufttemperatur schnell erwärmt. Bei Vulkanausbrüchen und Hitzebränden passiert dies durch einen schnellen und intensiven Hitzeschlag. Warme Luft steigt auf und erzeugt dadurch auch eine aufsteigende Bewegung, bis sie einen bestimmten Stabilitätspunkt erreicht. Die Pyrocumuluswolke ist entstanden.
Abb. 1 - Pyrocumuluswolke bei Vulkanausbruch
Grüner Donner
Der Grüne Donner (Abbildung 2) wird auch als Grüner Blitz bezeichnet. Er ist ein optisches Phänomen, dass vor dem Sonnenaufgang oder nach dem Sonnenuntergang zu sehen ist. Sonnenstrahlen treten durch die Atmosphäre.
Da die unteren Schichten der Atmosphäre dichter sind als die oberen, folgt das Licht einem anderen Pfad. Grünes oder blaues Licht bricht anders und mehr als rotes oder orangefarbenes Licht, sodass es mit bloßem Auge gesehen werden kann.
Abb. 2 - Grüner Donner
Nachtleuchtende Wolken
Nachtleuchtende Wolken (Abbildung 3) sind die höchsten Wolken und treten in einer Höhe von 75 bis 85 km in der mittleren Schicht der Atmosphäre auf, der Mesosphäre. Die Wolken werden daher auch als mesosphärische Wolken bezeichnet. Sie sind nur zu beobachten, wenn das Sonnenlicht sie von unterhalb des Horizonts beleuchtet. Dies geschieht entweder vor dem Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang.
Abb. 3 - Mesosphärische Wolken
Extreme Wetterphänomene
Extreme Wetterphänomene werden auch als Wetterextreme bezeichnet. Wetterextreme sind Wetterereignisse mit einer starken Abweichung vom lokalen Durchschnitt, die einen großen Schaden anrichten können.
- Hitzewellen und Dürren
- Überschwemmungen und Fluten
- (Tropen-)Stürme
Diese extremen Wetterphänomene hat es in der Geschichte immer mal wieder gegeben, allerdings haben sich diese Wetterextreme in den letzten Jahren mehr und mehr gehäuft.
Auswirkungen des Klimawandels
Eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur von einem Grad kann große Auswirkungen auf unser Wetter haben.
Hohe Temperaturen lassen mehr Wasser verdunsten (Abbildung 4). Das kann die Häufigkeit von Dürren beeinflussen. Hinzu kommt, dass, wenn sich die Atmosphäre erwärmt, sie mehr Wasserdampf aufnehmen kann und dadurch mehr extreme Niederschläge fallen, die Überschwemmungen zur Folge haben können.
Globale Wetterphänomene
Es gibt verschiedene Wetterphänomene auf der Erde, die allerdings nur in bestimmten Regionen auftreten.
Jahreszeiten
Die Regionen mit den thermischen Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter befinden sich außerhalb der Tropenzone in einem weiten Abstand zum Äquator, über den jeweiligen Wendekreisen. Man kann sie auf der Nord- und Südhalbkugel finden. In Abbildung 5 sind diese Regionen mit weißen Punkten gekennzeichnet.
Für mehr Informationen über die Jahreszeiten klicke Thermische Jahreszeiten oder Hygrische Jahreszeiten an.
Aber Achtung: Auf der Nord – und der Südhalbkugel herrschen nie die gleichen Jahreszeiten. Ist zum Beispiel in Europa Sommer, dann ist in Australien Winter.
Trocken- und Regenzeit
In der Nähe vom Äquator unterteilt man dann statt in vier Jahreszeiten nur in zwei, den sogenannten hygrischen Jahreszeiten: Die Trocken- und Regenzeiten. Die Sommermonate sind eher feucht und heiß und die Wintermonate trocken und mild. Auch hier unterscheidet man wieder zwischen Gebieten auf der Nord- und Südhalbkugel. In Abbildung 5 sind das die orangen und rosa Gebiete.
Nordhalbkugel:
- Karibik, Mexiko, Zentralamerika, Golfküste der USA
- Hawaii
- Philippinen
Südhalbkugel:
- Mitte von Südamerika
- Indonesien
- Norden von Australien
Monsun
Der Monsun ist eine Luftzirkulation in tropischen und subtropischen Gebieten. Er entsteht durch die unterschiedliche Erwärmung von Landmassen und Meeren. Der Monsun weht entlang der Kontinente von Ostafrika über Indien bis nach Südostasien. Besonders häufig kann man dieses Wetterphänomen am Indischen Ozean entdecken.
El Niño und La Niña
Der El Niño ist ein etwa drei bis acht Jahre vorkommendes Phänomen. Er ist ein Klimamuster, das die ungewöhnliche Erwärmung des Oberflächenwassers im östlichen Teil des tropischen Pazifik beschreibt. Warmes, feuchtes Wasser gelangt in den Ostpazifik. Das führt zu extremen Unwettern in Südamerika und Dürre in Südostasien, sowie in Teilen von Australien.
La Niña folgt oft nach einem Niño-Jahr. Sie ist das kältere Gegenteil. In Südamerika herrscht Dürre an der Westküste und in Südostasien kommet es zu vielen Niederschlägen. La Niña ist allerdings nicht so extrem wie El Niño.
Wetterphänomene - Das Wichtigste
- Wetterphänomene = alle in der Atmosphäre oder auf der Erdoberfläche auftretenden, beobachtbaren Wetterzustände an einem bestimmten Zeitpunkt
- Wetterelemente: Sonnenstand, Luftdruck, Wind, Temperatur, Bewölkung und Niederschlag
- Kategorien: Hydrometeore, Lithometeore, Fotometeore, Elektrometeore
- Seltene Wetterphänomene: Pyrocumuluswolken, Grüner Donner, Nachtleuchtende Wolken
- Extreme Wetterphänomene: Hitzewellen und Dürren, Überschwemmungen und Fluten, Tropen-(Stürme)
- durch den Klimawandel: Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur
- hohe Temperaturen lassen mehr Wasser verdunsten und führen zu Dürren und stärkeren Niederschlägen mit Überschwemmungen
- Globale Wetterphänomene: Jahreszeiten, Trocken- und Regenzeiten, Monsun, El Niño und La Niña
Nachweise
- Abb. 1 - "Lascar eruption 2006" (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/70/Lascar_eruption_2006b.jpg) von Neil unter der Lizenz CC BY-SA 2.0.
- Abb. 2 - "Green flash in Balaclava 03" (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5c/Green_flash_in_Balaclava_03.JPG) von Yuhansson unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
- Abb. 3 - "Noctilucent-clouds-msu-6817" (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c5/Noctilucent-clouds-msu-6817.jpg/2560px-Noctilucent-clouds-msu-6817.jpg?uselang=de) von Matthias Süßen unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
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