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Hochgebirge – Definition
Auf unserer Erde gibt es verschiedene Arten von Gebirgen. Eine davon ist das Hochgebirge.
Ein Hochgebirge ist ein besonders hohes Gebirge mit steilen und schroffen Felsen.
Die Hochgebirge werden gerne mit den Mittelgebirgen verwechselt, da sie sich nicht so einfach unterscheiden lassen. Zur Differenzierung von Hochgebirgen und Mittelgebirgen werden zusätzliche Merkmale benötigt, da es viele Besonderheiten gibt, die beachtet werden müssen.
Hochgebirge – Merkmale
Hochgebirge können durch verschiedenen Merkmale von anderen Gebirgen, wie den Mittelgebirgen unterschieden werden.
Ein Merkmal, das ausschlaggebend dafür ist, ob es sich um ein Hochgebirge handelt, ist die hohe Reliefenergie von mindestens 1.000 Metern.
Die Reliefenergie bezeichnet den Höhenunterschied zwischen der Umgebung des Gebirges und dem Gipfel.
Es handelt sich hierbei nicht um die Höhe über dem Meeresspiegel.
Es handelt sich um ein Hochgebirge, wenn der Landschaftsgürtel von steilen und schroffen Gipfeln durchbrochen wird.
Ein Landschaftsgürtel kann auch Geozone genannt werden. Dabei handelt es sich um einen Bereich, der durch naturräumliche Merkmale von der umgebenen Landschaft abgegrenzt ist. Meist verläuft diese Zone ungefähr parallel zu den Breitengraden.
Die Bedingungen in einem Landschaftsgürtel sind durch ein ähnliches Klima überwiegend gleich.
In der Abbildung 1 kannst Du ein Hochgebirge mit einer hohen Reliefenergie erkennen:
Hochgebirgsklima
Das Klima im Hochgebirge ist ab 1.500 Metern Höhe anders als im Flachland.
Klima ist die Gesamtheit aller Wetterereignisse in einem Gebiet.
Das Gebirgsklima bezeichnet die Klimate in Gebirgen, die sich durch die Reliefs und der Höhe von dem Wetter im flachen Umland unterscheiden.
Um mehr über Klima zu erfahren, lies die Erklärung dazu!
Einige Hochgebirge sind von Gletschern überzogen und es herrschen fast dauerhaft Minusgrade je nach Höhenlage.
Der größte Gletscher der Alpen ist etwa der Aletschgletscher in der Schweiz. Dieser hat eine Fläche von circa 80 km².
Die Luft enthält in den Höhenlagen der Hochgebirge viel weniger Sauerstoff und auch die Temperaturen deutlich niedriger.
Der geringere Sauerstoffgehalt in der Luft stellt für den Menschen eine Herausforderung dar. Der Körper kann sich an weniger Sauerstoff gewöhnen, aber solange das nicht der Fall ist, haben die Menschen häufig Probleme mit Atemnot und Schwindel.
Temperaturen
Mit zunehmender Höhe in den Hochgebirgen sinkt auch die Temperatur um ungefähr 0,4 bis 0,7 C° pro 100 Meter. Die durchschnittliche Lufttemperatur beeinflusst das Wachstum der Pflanzen maßgeblich.
Pflanzen können unter anderem nicht oder nur schlecht wachsen, wenn zu lange Zeit Schnee liegt und der Boden gefroren ist. Die Temperaturen sind dann zu niedrig und sie bekommen zu wenig Licht.
Wenn Pflanzen nicht die erforderten Bedingungen bekommen, können sie nicht reifen. Bäume bekommen beispielsweise kein neues Holz und junge Pflanzen werden von dem kalten Klima stark gefordert.
Die Temperatur auf dem Hang im Gebirge ist zudem höher als in der Luft auf gleicher Höhe, da sich der Hang durch die Neigung leichter durch Sonne erwärmen lässt. In großen Gebirgen ist es am Rand wärmer als in der Mitte. Der Gebirgsrand ist vom Klima außerhalb des Gebirges geprägt und die Berge sind auch noch nicht so hoch, wie im Zentrum des Gebirges.
Niederschlag
Je höher man in einem Hochgebirge ist, desto mehr Niederschlag fällt. Auf 100 Meter Höhe steigt die Niederschlagsmenge um 50 bis 120 mm. Das liegt auch am Steigungsregen.
Steigungsregen entsteht, wenn feuchte Luftmassen auf Berge treffen, sich da anstauen und hinübergeschoben werden. Durch das Abkühlen der Wolken regnen sie sich leer.
Schaue Dir gerne noch die Erklärungen zum Steigungsregen und den Wolken an.
Auf der Luv-Seite fällt mehr Niederschlag als auf der Lee-Seite.
Luv nennt man in den Bergen die Seite, die dem Wind zugewendet ist und Lee die abgewendete Seite.
In Gebirgen fallen Wetterextreme wie Starkregen zudem auch extremer aus, da die Berge oft Hindernisse für Wolken sind und diese sich abregnen, um über die Gipfel der Berge zu kommen.
Winde
Wie auch der Niederschlag nehmen Winde mit zunehmender Höhe zu.
Wind bezeichnet die wahrnehmbare, stärkere Bewegung der Luft in eine Richtung.
Es gibt viele Arten an Winden in Hochgebirgen, die es im Flachland so nicht gibt. Dazu zählt mitunter der Berg- und Talwind oder der Fallwind.
Der Berg- und Talwind ist ein Phänomen in den Bergen bei schönem Wetter. Dabei tritt phasenweise ein leichter Wind auf.
Ein Fallwind ist ein Wind im Gebirge, der schnell ist und aus der Höhe kommt.
Bestimmte Winde wie den Föhn gibt es nur aufgrund von Gebirgen. Die Luft muss über den Berg hinüber und sinkt dann als Fallwind hinab. Die Entstehung von Berg- und Talwind ist dabei etwas komplexer.
Der Berg- und Talwind ist ein Wind, der durch das Abkühlen und Erwärmen von der Luft in den Bergen entsteht.
Wenn Du mehr über den Wind erfahren möchtest, lies auch die Erklärung dazu.
Berg- und Talwind
Damit der Berg- und Talwind entstehen kann, muss die Sonne scheinen. Wenn auf den Hang eines Berges Sonne scheint, kommt es zu einer Erwärmung des Bodens. Die Sonne erreicht den Hang schneller als das Tal. Durch den erwärmten Boden und der Sonne wird auch die Luft in Bodennähe am Hang schneller warm als die im Tal.
Die Dichte und das Gewicht der Luft sind jedoch geringer, wenn die Luft warm ist. Somit steigt die warme Luft auf und neue Luft strömt an die Stelle, wo sich die aufgestiegene Luft zuvor erwärmt hat. Es ist ein sogenannter Hangaufwind entstanden, der vom Tal aus strömt – der Talwind. Die kühlt sich Luft in höheren Lagen wieder ab und sinkt wieder über einem Nachbartal ab.
Wenn die Sonne jedoch verschwindet, setzt wenige Stunden später der Bergwind ein. Dieser verläuft genau gegenteilig zum Talwind. Die Berghänge sowie deren bodennahe Luft kühlen schneller ab. Die kalte Luft sinkt den Hang entlang ins Tal. Folglich sinkt die Luft als sogenannter Bergwind ab.
Der nächtliche Bergwind ist meistens schwächer als der Talwind.
Fallwind und Föhnwind
Fallwinde entstehen, wenn Luftmassen über Berge gedrängt wurden und abgekühlt sind. Sind diese Luftmassen über den Berg hinweg, „fallen“ sie auf der anderen Seite runter.
Eine Art der Fallwinde ist der Föhn. Bei dieser Art des Fallwindes wird die Luft beim Anstieg kälter und verliert an Luftfeuchtigkeit. Es bilden sich dichte Wolken und es kommt zum Steigungsregen. Beim Absinken erwärmt sich die Luft wieder und ist sehr trocken.
Für mehr Informationen kannst Du auf „Luftfeuchtigkeit“, „Wolken“ oder „Steigungsregen“ klicken, um zur passenden Erklärung zu gelangen.
Höhenstufen des Klimas
Die Höhenstufen der Hochgebirge sind eine waagerechte Unterteilung des Berges je nach Höhenlage.
Zum Beispiel sinkt in den Alpen die Temperatur um 1 C° auf 100 Meter mehr Höhe.
Entscheidend ist dabei, dass die Temperatur dabei einen Einfluss auf das Wasser, den Boden und die Vegetation nimmt.
Es gibt vier Höhenstufen des Klimas in den Hochgebirgen:
- die nivale Stufe
- die alpine Stufe
- die montane Stufe
- die colline Stufe
Die nivale Stufe ist die höchste Höhenstufe. Sie ist identisch mit der Schneegrenze und es liegt ganzjährig Schnee. Für eine Vegetation ist es dauerhaft zu kalt.
Darunter folgt die alpine Stufe. Die Temperaturen sind höher und es liegt nicht ganzjährig Schnee. Gewisse Pflanzen wie Moose und Gräser können dort bereits wachsen, weshalb auch oft Weidewirtschaft betrieben wird.
Die montane Stufe liegt unterhalb der Baumgrenze. Die Temperaturen sind rund 6 Monate im Jahr so warm, sodass Pflanzen wachsen können. Bekannt ist sie für ihre Bergwälder.
Der obere Bereich der montanen Stufe nennt sich hochmontane Zone und es wachsen viele Nadelbäume. Die untere Zone der montanen Stufe ist die submontane Stufe. In dieser wachsen hauptsächlich Laub-Mischwälder.
Die unterste und wärmste Hangpartie ist die colline Stufe. Durch die bestimmte Neigung dieser Stufe bietet es für einige Obstsorten die perfekten Sonnenbedingungen. Weiter oben wären die Temperaturen nicht optimal.
Der Mensch beeinflusst die Hochgebirge und deren Vegetation durch Dinge, wie der Rodung von Wäldern. Dies führt dazu, dass die Baumgrenze sinkt. Die Veränderung für das Wasser und den Boden führt dazu, dass das Risiko von Naturgefahren wie Lawinen ansteigt.
Jedoch gilt dies nicht für innertropische Hochgebirge. Diese sind zwar ähnlich aufgebaut, haben aber eine Höhenstufe mehr und sind meist höher. Zudem ist in den innertropischen Hochgebirgen die Baum- und Schneefallgrenze weiter oben gelegen.
Schaue Dir gerne noch einmal die Erklärung zu dem Klima und der Vegetation an!
Tropisches Hochgebirge
Je nach Klimazone treten Unterschiede beim Klima im Hochgebirge auf. Die Alpen anders aufgebaut, als tropischen Hochgebirge wie die Anden.
Bei tropischen Hochgebirgen liegt ganz oben die Tierra nevada. Die befindet sich oberhalb der Schneegrenze und ist frei von jeglicher Vegetation. Es folgt die Tierra helada, in welcher es durchschnittlich 7–2 C° sind. Eine Vegetation wie Gräser und Sträucher sind vorhanden.
Unterhalb der Baumgrenze befindet sich die Tierra fria. Dort kommt es immer wieder zu Frösten und die Vegetation ist arktisch und besteht aus Bäumen. Vom Menschen werden aber auch wie Weizen, Obst und Mais angebaut.
Darunter folgt die Tierra templada, die frostfrei ist. Auch dort wachsen Bäume. Die Fläche wird gerne für den Anbau von Dingen wie Kaffee und Banane genutzt.
Die Tierra caliente wird für den Anbau von unter anderem Kakao oder Zuckerrohr genommen.
Lies gerne auch die Erklärung zu den Tropen von StudySmarter durch.
Auswirkungen auf das Umland
Auch das Klima in der Umgebung wird durch Gebirge beeinflusst. Oft werden verschiedene Klimaten durch ein Hochgebirge abgegrenzt. Genauso gut kann die Klimaausprägung im Luv anders sein als im Lee.
Im Harz gibt es diesen Unterschied in der Klimaausprägung zwischen Luv und Lee. Der Westen des Harzes ist die Luv-Seite. Dort fällt durch den Steigungsregen aus dem Lee im Osten mehr Niederschlag.
Hochgebirge – Beispiele
Es gibt viele Hochgebirge auf unserer Erde. Bei uns in Deutschland findet man die Alpen. Das Hochgebirge mit dem höchsten Berg ist der Himalaja.
Hochgebirge – Europa
In Europa gibt es viele Hochgebirge. Zu den fünf größten zählen die Alpen, die Apenninen, die Karpaten, die Pyrenäen und der Ural.
Hochgebirge – Deutschland
Ein kleiner Teil der Alpen befindet sich in Deutschland. Die Alpen selbst sind 1.200 Kilometer lang und haben eine Fläche von 198.128 km². In Deutschland liegen davon rund 11.100 km2.
Die deutschen Alpen sind ganz im Süden Deutschlands in Bayern. Sie sind ein beliebtes Ziel für Touristen zum Wandern, Skifahren, Klettern und vielem mehr.
Möchtest Du mehr über die Alpen wissen? Dann lies gerne die Erklärung von StudySmarter zu den Alpen.
Hochgebirge – Asien
In Asien befindet sich das Hochgebirge mit dem weltweit höchsten Berg – dem Mount Everest. Dieser ist 8.848 Meter hoch und steht im Himalaja. Zehn weitere Berge über 8.000 Meter befinden sich dort auch.
Der Himalaja ist zudem auch das größte Hochgebirge. Es ist über 2.500 Kilometer lang und reicht damit von Pakistan bis an die Grenze von Indien und China. Durch diese Größe hat das Gebirge einen enormen Einfluss auf das Klima Asiens und sorgt unter anderem für den Monsunregen in Indien.
Hochgebirge – Zentralasien
Das Hochgebirge Zentralasiens nennt sich Pamir. Der Pamir hat eine Fläche von 120.000 km². Wie der Himalaja zählt auf dieses Hochgebirge zum Dach der Welt, also den höchstgelegenen Regionen Innerasiens.
Mit 7 649 Metern Höhe ist der Kongur der höchste Berg des Pamirs und befindet sich in China.
Hochgebirge – Georgien
Der Kaukasus ist ein Gebirge, dass durch die Länder Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Russland, der Türkei und dem Iran gehen. Damit liegt der Kaukasus in Eurasien.
Eurasien meint Europa und Asien zusammengefasst zu einem Kontinent.
Das Gebirge erstreckt sich über eine Fläche von 580.000 km².
Hochgebirge - Das Wichtigste
- Ein Hochgebirge ist ein besonders hohes Gebirge mit steilen und schroffen Felsen.
- Die Temperatur im Gebirge sinkt mit steigender Höhe.
- Mit zunehmender Höhe fällt mehr Niederschlag.
- Tropische Hochgebirge weisen Unterschiede zu den Hochgebirgen in den gemäßigten Zonen auf.
- Das einzige Hochgebirge in Deutschland sind die Alpen.
- Das größte Hochgebirge befindet sich in Asien und ist der Himalaja.
Nachweise
- klett.de: Infoblatt Klimate der Hochgebirge (09.06.2022)
- dwd.de: Berg- und Talwind (08.07.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Hochgebirge
Was versteht man unter einem Hochgebirge?
Unter einem Hochgebirge versteht man ein besonders hohes Gebirge mit steilen und schroffen Felsen.
Welche Hochgebirge gibt es in Europa?
In Europa gibt es viele Hochgebirge. Zu den fünf größten zählen die Alpen, die Apenninen, die Karpaten, die Pyrenäen und der Ural.
Wo ist das Hochgebirge in Deutschland?
Das Hochgebirge in Deutschland sind die Alpen und sie befinden sich ganz im Süden Deutschlands in Bayern.
Wie verändert sich die Vegetation mit zunehmender Höhe?
Mit zunehmender Höhe werden die Pflanzen immer flacher. Ab der Baumgrenzen wachsen keine Bäume mehr. Nach den Gräsern folgt weiter oben nur noch Gestein.
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