Küstenschutz

Der Klimawandel sorgt für das Steigen des Meeresspiegels, extreme Hochwasser und Sturmfluten. Dabei verändern sich die Küsten. Es gibt Überschwemmungen und eine steigende Abtragung der Küsten. Dies führt zu Uferrückgängen und Landverlusten. In dieser Erklärung erfährst Du, was es mit diesen Begriffen auf sich hat. Außerdem werden Dir alle wichtigen Themenpunkte wie die Küstenschutzarten und die Küstenschutzmaßnahmen zum Küstenschutz erklärt.

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    Wenn Du mehr über die Themen „Küstenveränderung“ und „Landgewinnung“ erfahren möchtest, kannst Du Dir gerne die Erklärungen zu den jeweiligen Themen durchlesen.

    Küstenschutz – Definition

    Die Aufgabe des Küstenschutzes besteht darin, küstennahes Land, küstennahe Gebäude als auch Inseln vor zerstörenden Eingriffen der Meere zu schützen. Der Schutz kann sich beispielsweise gegen Überschwemmungen und Sturmfluten richten. Dadurch werden die dort lebenden Menschen, deren Besitz und die Umgebung geschützt. Gleichzeitig wird versucht, Landverluste durch Küstenrückgänge und -abbrüche zu verhindern.

    Küstenrückgänge und -abbrüche finden durch Sturmfluten und Überschwemmungen statt. Durch die vielen und kräftigen Wassermassen schrumpft die Küstenfläche. Die Küstenfläche wird dadurch weniger.

    Bundesländer wie Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein betreiben Küstenschutz, da sie am Meer liegen.

    Küstenschutz – Arten

    Es gibt verschiedene Arten, um Küstenschutz zu betreiben. Dabei wird zwischen Steil- und Flachküsten und der geografischen Lage unterschieden.

    Flachküsten sind Küsten, die aus einem Sand und Kies bestehen. Die Küsten sind dabei eben und das Land geht langsam ins Meer über.

    Wenn Du mehr zu dem Thema „Flachküsten“ erfahren willst, ist die Erklärung zu „Flachküsten“ ideal für Dich.

    Eine Steilküste ist eine Küste, die keinen langsamen Übergang ins Meer hat. Stattdessen erreicht das Meer die Steilküste auf einem aufragenden Festland. Das Festland liegt in diesem Falle über dem Meeresspiegel.

    Wenn Du mehr über „Steilküsten“ wissen möchtest, kannst Du gerne die Erklärung über die „Steilküste“ lesen.

    Küstenschutzarten, die bei den Steilküsten vorkommen, sind:

    • Wellenbrecher
    • Buhnen
    • Steinpackungen und Betonmauern

    Wellenbrecher sind Pfähle im Meer. Sie brechen die ankommenden Wellen an der Küste.

    Buhnen sind von der Funktionsweise ähnlich wie die Wellenbrecher. Mehr über die Buhnen erfährst Du bei dem Gliederungspunkt Küstenschutzmaßnahmen bei Steilküsten.

    Steinpackungen und Betonmauern haben ebenfalls eine vergleichbare Aufgabe wie die Wellenbrecher und die Buhnen. Sie sollen die Kraft der Meereswellen beim Aufschlagen an das Ufer abschwächen.

    Eine Küstenschutzart bei Flachküsten sind die Sturmflutschutzdünen. Sie sind dafür da, das Festland vor Überflutungen und Überschwemmungen zu schützen.

    Näheres zu Sturmflutschutzdünen erfährst Du weiter unten in der Erklärung unter dem Punkt Küstenschutzmaßnahmen bei Flachküsten.

    Bei der Nordsee gibt es die Deiche als Küstenschutzart. Das sind aufgeschüttete Dämme. Eine ausführlichere Erklärung gibt es bei dem Gliederungspunkt Küstenschutz Nordsee.

    Auf der Insel Sylt gibt es die Sandaufspülungen. Hierbei wird mit Baggern Sand an die Küstenabschnitte gepumpt. Eine detaillierte Erklärung kannst Du bei Küstenschutz Sylt nachlesen.

    Küstenschutzmaßnahmen

    Bei den Küstenschutzmaßnahmen handelt es sich um Maßnahmen, die die Küsten direkt oder indirekt vor einer Abtragung schützen sollen.

    Abtragung bedeutet, dass sich die Erdoberfläche durch äußerliche Einflüsse erniedrigt. Äußerliche Einflüsse können etwa Wind, Flüsse, Meere und Gletscher sein. Das Fachwort von Abtragung wird Erosion genannt.

    Durch die Küstenschutzmaßnahmen werden nicht nur die Küsten selbst geschützt, sondern auch deren Landgebiete. Sie sollen vor Sturmfluten so gut es geht bewahrt werden.

    Durch Küstenschutzmaßnahmen wird unter anderem weiteres Abtragen von Steilküsten zu verhindern. An Flachküsten kommen andere Küstenschutzmaßnahme zum Einsatz. Dort werden bestimmte Baumaßnahmen wie das Bauen von Deichbauwerken zum Hochwasserschutz getroffen. Sie sollen die Umgebung wie Häfen, Badeorte und Leuchttürme als auch die dort lebende Bevölkerung schützen. Im Folgenden bekommst Du eine Übersicht über die Schutzmaßnahmen bei Steil- und Flachküsten.

    Küstenschutzmaßnahmen – Steilküsten

    Die Küstenschutzmaßnahmen bei Steilküsten bestehen darin, eine Rückverlegung des Kliffs, soweit es geht zu vermeiden. Damit ist gemeint, dass die Kliffe sich nicht weiter ins Festland ausbreiten sollen.

    Kliffe sind Felsen an Meeresküsten, die Steilwänden ähneln und durch die Meeresbrandung geformt werden.

    Küstenschutz Kliff Küste / Maßnahmen zum Küstenschutz StudySmarterAbbildung 1: Schaubild zur Kliff Küste

    Um einen wirksamen Schutz zu erzielen, werden hierfür technische Hilfsmittel benötigt, wie das Bauen von wellenbrechenden Buhnen.

    Buhnen sind schräge oder senkrechte gebaute Pfahlreihen aus Holz oder Stein. Sie werden vom Strandverlauf aus ins Meer gebaut. Ihre Aufgabe ist es, die Geschwindigkeit der Meeresströmung zum Ufer hin zu verlangsamen.

    Küstenschutz Wellenbrechende Buhnen / Maßnahmen zum Küstenschutz StudySmarterAbbildung 2: Wellenbrechende Buhnen

    Auch Steinpackungen und Betonmauern sind Küstenschutzmaßnahmen. Durch sie wird die Brandung abgeschwächt und eine Rückverlegung des Kliffs ins Land eher verhindert.

    Küstenschutzmaßnahmen – Flachküsten

    Die Küstenschutzmaßnahmen bei Flachküsten sehen dagegen ein wenig anders aus. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass das bewohnte Land hinter der Flachküste vor Sturmfluten und Sandaufspülungen geschützt werden muss.

    Dabei ist ein Mix aus mehreren baulichen Schutzmaßnahmen erforderlich. Eines davon sind Sturmflutschutzdünen.

    Sturmflutschutzdünen können natürlichen oder küstentechnischen Ursprungs sein. Es handelt sich dabei um eine große Menge Sand beziehungsweise Sandkörper, die sich alle an einem Ort befinden. Sie haben eine bestimmte Höhe und Mindestbreite. Aufgabe dieser Sandkörper ist es, die großen und mächtigen Wassermassen daran zu hindern, das Land zu fluten.

    Die Sturmflutschutzdünen können nicht befestigt werden, was bei einer Sturmflut dazu führt, dass die Dünen abgetragen werden. Das bedeutet, dass sie nach der Flut wieder künstlich hergestellt werden müssen. Oftmals sind die Schutzdünen nicht stark genug gegen die Flut, sodass zusätzliche Deichbauwerke angebracht werden müssen, um einen wirksamen Hochwasserschutz zu bekommen.

    Küstenschutz – Sylt

    Die Insel Sylt ist eine westliche nordfriesische Insel in Deutschland und ist aufgrund ihrer geografischen Lage den Gezeiten ausgesetzt.

    Die Gezeiten beschreiben den Wechsel zwischen Ebbe und Flut. Damit ist der Anstieg beziehungsweise das Fallen des Wasserstandes im Meer gemeint. Sie kommen an den Küsten vieler Meere vor.

    Die Insel hat keine natürlichen Barrieren, die die starken Wellen der Nordsee abschwächen könnten.

    Natürliche Barrieren sind etwa Sandbänke an Flachküsten. Es gibt sie vor den Küsten und sie sind natürlichen Ursprungs. Stell Dir vor, sie sind eine Art Wellenbrecher und sehen aus wie eine Bank im Meer, bloß ohne Lehne.

    Der Meeresboden vor der Insel Sylt ist tief. Er steigt kurz vor der Insel wieder an. Dadurch können die Wellen des Meeres ohne Hindernis und mit voller Kraft an die Küste stoßen. Dabei reißt das Meer große Sandmassen von der Insel ab und die Insel verliert dabei an Land. Die Insel läuft dadurch Gefahr, von dem Meer verschluckt zu werden. Um dem entgegenzuwirken, greift die Insel auf Sandaufspülungen zurück.

    Das Prinzip der Sandaufspülungen kannst Du Dir folgendermaßen vorstellen: An einem anderen Küstenabschnitt (bei Sylt beispielsweise ist es die Westküste) wird mit Spülbaggern Sand von dem Meeresboden entnommen und dabei das Wasser herausgefiltert.

    Dabei setzt sich Sand im Schiffsbauch ab. Anschließend wird am betroffenen Küstenabschnitt ein Sand-Wasser-Gemisch hergestellt und es mit Rohren an den entsprechenden Strand gelenkt. Dabei läuft das Wasser zurück ins Meer und der Sand wird technisch zusätzlich verfestigt.

    Bei der Landgewinnung greift der Mensch in die Natur ein und sorgt dafür, dass neues Land gewonnen wird. Man bezeichnet den Vorgang auch als Neulandgewinnung.

    Um eine Landgewinnung zu bekommen, wird das Wasser beispielsweise durch Aufschüttungen oder Trockenlegungen entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist das Bauen eines Dammes. Er ist eine Art Sperre im Wasser, der die Wasserfläche in zwei Teile teilt. Die Sperre sieht aus wie eine hohe Mauer. Auf der Abbildung siehst Du den Bereich des Wassers. Zudem siehst Du den Wasserbereich, der zu Neuland werden soll. Dafür muss das Wasser aus dem Neulandbereich weg. Dies geschieht nach der Fertigstellung des Dammes mit großen Pumpwerken. Dadurch wird der Meeresboden oder Seeboden trockengelegt.

    Küstenschutz Damm / Küstenschutz Landgewinnung StudySmarterAbbildung 3: Damm

    Allerdings liegt das neu gewonnene Land dauerhaft tiefer als der Meeresspiegel. Dies hat zur Folge, dass das Regenwasser ständig abgepumpt werden muss, um das Neuland trocken zu erhalten.

    Das nun neu gewonnene Land befindet sich meistens unmittelbar am alten Land und wird häufig auch als Koog bezeichnet. Es gibt auch eine andere Art von Neuland, diese ist von allen Seiten von Wasser umgeben und nennt sich dann Insel.

    Der Ursprung der Neulandgewinnung liegt in der Landwirtschaft. Heute ist das oberste Ziel der Küstenschutz. Denn durch die Aufschüttungen und Trockenlegungen erhöht sich der Boden an den Küsten. Dadurch werden mehr Überschwemmungen an Küsten verhindert. Gleichzeitig wird dies kritisch wahrgenommen. Grund hierfür sind, dass durch die Neulandgewinnung wertvolle Lebensräume der Küsten zerstört werden wie das Wattenmeer und die Salzwiesen.

    Wenn Du über das Thema „Landgewinnung“ lesen möchtest, kannst Du Dir gerne die Erklärung über „Landgewinnung“ durchlesen.

    Küstenschutz – Nordsee

    Die Nordsee ist ein Neben- und Randmeer des Atlantischen Ozeans und das Meer zwischen Norwegen, Schottland, England, Frankreich, Belgien, Niederlande und Dänemark. Bei der Nordsee befindet sich auch das Wattenmeer, das ein Phänomen der Gezeiten ist.

    Als Wattenmeere werden bestimmte Küstenabschnitte bezeichnet, bei denen die Phänomene der Gezeiten, also Ebbe und Flut sichtbar sind.

    Wenn Du mehr über die „Wattküste“ erfahren möchtest, kannst Du gerne die Erklärung zum jeweiligen Thema lesen.

    An der Nordseeküste findet Landgewinnung statt. Aufgrund von den Gezeiten und des Wattenmeeres vor Ort eignen sich die Küstenabschnitte ideal zur Neulandgewinnung und gleichzeitig zum Schutz vor Überschwemmungen.

    An passenden Stellen wird ein bestimmtes Wellenbrecher-System gebaut. Dieses System beruhigt das Meereswasser und verzögert gleichzeitig das Abfließen der Ebbe. Dabei lagern sich feine Schwebeteilchen und Sand auf dem Meeresboden ab, wodurch sich der Meeresboden erhöht. Gleichzeitig werden jedes Jahr Gräben ausgehoben, die Schlick enthalten.

    Schlick sind abgelagerte und angeschwemmte organische Stoffe wie Schlamm.

    Das führt dazu, dass sich die Meeresbetten erhöhen und auf ihnen nach einer gewissen Zeit Queller angepflanzt werden können.

    Queller ist eine Strandpflanze, sie wächst mitten im Watt und ist auch essbar.

    Sie sorgen mithilfe ihrer Wurzeln dafür, den Boden zu verfestigen und ihn vor weiteren Schlick zu bewahren. Danach wird abgewartet und geschaut, ob das Neuland hoch genug ist. Wenn dies der Fall ist, wird ein Deich vor dem Neuland gebaut.

    Deiche sind aufgeschüttete Dämme, die entlang einer Küstenlinie verlaufen. Sie bestehen aus Sand, der durch eine tonige Kleibodenschicht abgedichtet ist.

    Zum Schutz vor Abtragung durch Wind und Wasser wird über der Kleibodenschicht Gras gepflanzt. Auf der Deichkrone sind oft Wege, wie Radwege angelegt. Parallel zu den Wegen gibt es einen sogenannten Verteidigungsweg, der zum Heranfahren von Fahrzeugen mit Hilfskräften und Sandsäcken genutzt wird. Durch die Herausforderungen des Klimawandels sind die Küstengebiete verpflichtet, die Deiche regelmäßig in ihrer Stabilität und Höhe zu prüfen und dementsprechend anzupassen.

    Eine Anpassung ist beispielsweise dann erforderlich, wenn die Höhe des Deiches nicht mehr ausreicht, das Land vor Hochwasser und Überschwemmungen zu schützen. Hierbei sollte die Höhe des Deiches mit dem ansteigenden Meeresspiegel verursacht durch den Klimawandel erhöht werden.

    Küstenschutz - Das Wichtigste

    • Der Küstenschutz dient dazu, die Küsten des Festlandes und die der Inseln mit passenden Maßnahmen zu schützen, beispielsweise vor Sturmfluten und Hochwasser.
    • Bei den Küstenschutzmaßnahmen wird unter Flach- und Steilküsten unterschieden. Dabei sind auch die Gezeiten und die geografische Lage zu beachten.

    • Durch bestimmte und gezielte Küstenschutzmaßnahmen können Inseln, wie Sylt, vor Landverlusten geschützt werden.

    • Es gibt verschiedene Arten von Küstenschutzmaßnahmen wie: Wellenbrecher, Steinpackungen und Betonmauern, Sturmflutschutzdüne, Deiche, Sandaufspülungen und Küstendünen.

    • Die Landgewinnung sorgt dafür, dass Neuland dazu gewonnen wird. Durch das Bauen von Dämmen und dem regelmäßigen Abpumpen von Wasser bleibt das Neuland dauerhaft bestehen. Ein Beispiel dafür ist die Nordsee.


    Nachweise

    1. Abbildung 1: Schaubild zur Kliff Küste (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:R%C3%BCgen,_Sch%C3%B6nes_Wetter_kommt.JPG) by Baumelo (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Baumelo&action=edit&redlink=1) licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de).
    2. Abbildung 2: Wellenbrechende Buhnen (https://www.vorderstrasse.de/fotos/details/buhne-an-der-ostsee/10148/-/) by Dirk Vorderstraße (https://www.dirk-vorderstrasse.de/) licensed by CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en).
    3. Abbildung 3: Damm (https://www.wikiwand.com/de/Trischendamm#Media/Datei:Trischendamm_Wattenmeer_1.jpg) by C.Löser (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:C.L%C3%B6ser) licensed by CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en).
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Küstenschutz

    Wie kann man Küsten schützen? 

    Küsten kann man am besten durch Küstenschutzmaßnahmen schützen. Sie schützen dabei die Küste und deren Landgebiete. 

    Was für Küstenschutzmaßnahmen gibt es? 

    Küstenschutzmaßnahmen sind zum Beispiel Deiche, Wellenbrecher, Sandaufspülungen, Küstenschutzdünen und technische Bauten (Deckwerke, Absperrbauwerke). 

    Warum ist Küstenschutz von wachsender Bedeutung? 

    Küstenschutz ist von wachsender Bedeutung, da durch den Klimawandel und den daraus ansteigenden Meeresspiegel vermehrt Sturmfluten drohen. Gleichzeitig bauen und leben Menschen immer mehr küstennah. 

    Wie kann man Steilküsten schützen? 

    Steilküsten kann man durch Wellenbrecher, auch Buhnen genannt, schützen. Sie bestehen aus Holz oder Stein. 

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