Naturgeographie – Definition
Die Naturgeographie ist eine der drei Unterteilungen der Geographie. Neben der Naturgeographie gibt es noch die Humangeographie und die physische Geographie.
Um mehr über die Humangeographie zu lernen, lies doch gleich im Anschluss die Erklärung dazu!
Die Naturgeographie setzte sich aus den Worten Natur und Geographie zusammen und beschäftigt sich somit mit der Geographie im Bereich der Natur.
Natur ist alles, was von selbst entstanden ist und nicht vom Menschen gemacht wurde.
Die Geographie ist unter anderem die Wissenschaft über die Erdoberfläche, die Landschaft und die Umwelt des Menschen.
Die Naturgeographie beschäftigt sich also unter anderem mit Ökosystemen oder den verschiedenen Gesteinen der Erde.
Naturgeographische Gegebenheiten
Die naturgeographischen Gegebenheiten setzen sich aus den Geofaktoren zusammen, die unter anderem das Aussehen und die Erscheinung einer Landschaft sowie die geologischen, klimatischen und hydrogeographischen Verhältnisse bestimmen.
Geofaktoren
Geofaktoren machen es unter anderem möglich, die vielseitigen Naturräume der Erde zu bestimmen.
Ein Naturraum ist ein Gebiet, das sich aufgrund ähnlicher Merkmale von den anderen abgrenzen lässt.
Die Naturräume Deutschlands setzen sich etwa aus dem Tiefland, dem Mittelgebirge, dem Alpenvorland und den Alpen zusammen.
Wenn Du mehr über die Naturräume in Deutschland erfahren möchtest, kannst Du gerne die Erklärung zu Deutschlands Großlandschaften lesen!
Das Relief, das Klima und die Vegetation können als Geofaktor bezeichnet werden. Diese Geofaktoren können sich mit der Zeit verändern.
Weitere Geofaktoren sind etwa:
Zu manchen dieser Geofaktoren gibt es separate Erklärungen, die Du gerne lesen kannst, um mehr zu erfahren.
Alle Geofaktoren stehen zueinander in einem Verhältnis und unter ihnen herrschen Wechselwirkungen.
Ein Beispiel für ein Wirkungssystem besteht zwischen dem von Ozean, der Atmosphäre und dem Klimawandel. Die Temperaturen auf der Erde steigen durch zu viel CO₂ in der Atmosphäre. Die Ozeane können CO₂ jedoch aufnehmen und speichern. Zudem kann der Ozean die Lufttemperatur etwas senken. So wirkt er sich positiv auf den Klimawandel aus und hilft der Atmosphäre. Dieses ist ein wichtiges Steuerelement für den Klimawandel.
Naturgeographische Grundlagen – anorganischen und organischen Geofaktoren
In der Forschung kann ein Geofaktor in anorganisch und organisch kategorisiert werden.
Organisch bedeutet, dass ein Organismus der Natur belebt ist.
Anorganisch bezeichnet den unbelebten Teil der Natur.
Anorganischer Geofaktoren können etwa der Boden, die Atmosphäre, das Relief oder Gewässer sein. Ein organischer Geofaktor im Naturraum ist unter anderem die Pflanzenwelt.
Auch der Mensch ist in gewisser Weise ein Geofaktor und beeinflusst die natürlichen Faktoren direkt oder indirekt. Das kann mittels des Baus von Gebäuden oder Straßen sein, aber auch den Anbau von Pflanzen und vielem Meer.
Es ergibt sich eine Untergruppe der organischen Faktoren mit den sogenannten geistbestimmten Geofaktoren.
Naturgeographische Grundlagen – Unterscheidung von Natur- und Kulturlandschaft
Wenn nur ein geringer Anteil geistbestimmter Faktoren vorliegt, spricht man von einer Naturlandschaft wie bei der Tundra. Eine Naturlandschaft ist eigentlich eine Landschaft, die dem Naturzustand entspricht. Dies bedeutet, dass die Flora und Fauna sowie andere anorganische Elemente unbeeinflusst vorliegen. Der Mensch nimmt keinerlei Einfluss.
Echte Naturlandschaften gibt es jedoch nicht mehr wirklich. Gas sowie Staub, der vom Menschen produziert wurde, hat sich weltweit verteilt. Wildnis passt begrifflich besser, den damit sind Gebiete gemeint, die nur sehr wenig vom Menschen beeinflusst sind.
Eine Kulturlandschaft hat einen hohen Anteil der geistbestimmten Faktoren. Es ist eine Landschaft, die meist dauerhaft vom Menschen geprägt wird. Das können unter anderem Städte oder Flächen, die für die Landwirtschaft genutzt werden, sein.
Naturgeographische Grundlagen – Beispiele
Es gibt viele Phänomene, die der Naturgeographie zugeordnet werden können.
Der Aufbau der Erde
Der Mensch konnte bis heute nur einen kleinen Teil des Aufbaus der Erde erforschen, da die tiefsten Bohrlöcher nur 12 km tief sind. Das ist nicht mal mehr ein Prozent der Entfernung bis zum Erdmittelpunkt, der untersucht wurde. Es konnten nur Forschungen, etwa durch Bodenproben, zu diesem kleinen Abschnitt der Erde gemacht werden.
Die Erde besteht hauptsächlich aus drei Hauptschichten, die jeweils durch Trennflächen voneinander abgegrenzt sind. Diese Schichten heißen:
Die Dichte, die Temperatur und der Druck nimmt zu, umso weiter man von außen nach innen geht.
Wenn Du mehr über Gesteine, der Erde und ihren Aufbau lernen möchtest, dann ließ auch die Erklärungen dazu!
Unter der Erdkruste kommt der Erdmantel. Diese ist oben plastisch und weiter unteren fest. Die Temperatur steigt hier bis auf 3.500 °C an.
Der Erdkern wird vom Erdmantel umschlossen und ist eine flüssige Schicht aus Nickel und Eisen. Der Erdkern hat eine hohe Dichte und erreicht Temperaturen von bis zu 4.000 °C. Er ist verfestigt, da der Druckanstieg so enorm ist.
Die Erdoberfläche
Unsere Erdoberfläche kann man in Land und Wasser unterteilen. Der Anteil der Landmasse beträgt rund 30 % und der Anteil des Wassers 70 %.
Die Gewässer unterteilt man in die drei großen Ozeane:
Zu Gewässern gehören auch noch kleinerer Meere sowie Still- und Fließgewässer.
Wenn Du mehr über die Ozeane, die Meere und die weiteren Gewässer erfahren möchtest, dann lies die jeweiligen Erklärungen dazu gerne im Anschluss.
Das Land teilt sich in sieben Kontinente auf:
Um mehr über die Kontinente zu lernen, kannst Du gerne die Erklärungen lesen.
Egal, ob auf dem Land oder im Meer lassen sich viele Lebensformen entdecken, die alle gemeinsam die Biosphäre bilden. Dazu gehören Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und Menschen.
Die Atmosphäre
Der Planet Erde wird von einer Lufthülle umgeben, welche wir die Atmosphäre nennen. Diese setzt sich aus Stickstoff (78 %), Sauerstoff (21 %) und Wasserstoff sowie Kohlendioxid und Edelgasen(1 %) zusammen.
Diese Atmosphäre und die Folgen der Fotosynthese sind unter den Planeten einzigartig. Die Atmosphäre ermöglicht das Leben auf der Erde und enthält den für das tierische Leben benötigten Sauerstoff. Sie schützt uns außerdem vor Meteoriten, welche durch den Luftwiderstand verglühen. Die Atmosphäre schützt auch vor kurzwelligen Sonnen- und Teilchenstrahlungen und absorbiert gefährliche UV- und Röntgenstrahlen.
Mehr über die Atmosphäre kannst Du in der separaten Erklärung lernen.
Die Entstehung von Tag und Nacht
Tag und Nacht entstehen durch die Rotation der Erde. Sie rotiert von Westen nach Osten um eine Achse zwischen Nord- und Südpol. Da die Rotationsdauer 24 Stunden beträgt, entsteht der für uns bekannte Tag und die Nacht.
Die Entstehung von Jahreszeiten
Jahreszeiten entstehen durch die Neigung der Erdachse. Die Erde ist nämlich nicht senkrecht geneigt, sondern bildet einen 66,5° Winkel. Somit werden bei ihrem Umlauf um die Sonne verschiedene Teile der Erde unterschiedlich stark beschienen.
Die Sonnenhöhe ändert sich im Laufe eines Jahres, weshalb sich die Bestrahlungsintensität und -dauer auf der Erde ändert. Zum Beispiel fallen im Sommer die Sonnenstrahlen länger und steiler auf die Nordhalbkugel, weshalb sich die Oberfläche dann besonders erwärmt. Im Winter passiert dasselbe auf der Südhalbkugel.
Naturgeographische Grundlagen – Das Wichtigste
Geofaktoren sind die naturgeographischen Gegebenheiten, die das Aussehen und die Erscheinung einer Landschaft bestimmen.
Beispiele für Geofaktoren sind das Klima, das Gestein, der Boden, das Wasser und die Pflanzenwelt.
Ein Geofaktor kann organisch oder anorganisch sein.
Man unterscheidet zwischen Naturlandschaften und Kulturlandschaften.
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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