Intensive Landwirtschaft – Definition
Sie hat das Ziel, einen möglichst hohen Gewinn und dadurch auch einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Das bedeutet, dass auf einen geringeren Anteil an Brachfläche ein größerer Anteil von Betriebsmitteln (Kapital, Arbeit, Technologie) eingesetzt wird. Dadurch wird ein höherer Ernteertrag pro Flächeneinheit als üblich erzielt.
Um diese hohen Erträge zu erzielen, kommen hoch entwickelte Agrartechnologien sowie ein Anlagekapital und hohe Produktionskosten zum Einsatz. Dies führt, neben den höheren Erträgen, auch zu einem höheren Energieverbrauch.
Die Energiedichte ist eine Möglichkeit, um die relative Intensität der Landwirtschaft auszudrücken. Dafür wird der Arbeitsaufwand in Verhältnis mit dem Ertrag gesetzt.
Energiedichte = die Summe der aufgewendeten Energieäquivalente pro Hektar
Arbeitsaufwand = Arbeitsstunden pro Hektar
Abb. 1: intensive Weizenproduktion
Intensive Landwirtschaft – Beispiele
Für die intensive Landwirtschaft findest Du einige Beispiele im Folgenden:
Intensive Landwirtschaft – Agrobusiness
Agrobusiness wird auch häufig als Agribusiness bezeichnet und bezieht sich auf das vollständige landwirtschaftliche Produktionssystem. Die Wertschöpfungskette dieses Systems reicht vom Rohstofflieferant bis zum Endverbraucher.
Agrobusiness bedeutet auf Deutsch so viel wie „landwirtschaftliches Geschäft“. Es beschreibt die Industrialisierung der Landwirtschaft, in der alle Prozesse der Landwirtschaft einbezogen werden, da so der größte mögliche Gewinn erzielt werden kann.
Das Modell des Agrobusiness ist vorwiegend in den USA ein weitverbreitetes Verfahren. Hier fand es auch seinen Ursprung.
Wenn Du mehr über das Agrobusiness erfahren möchtest, dann lies Dir doch am besten unsere Erklärung dazu durch.
Intensive Landwirtschaft – Grüne Revolution
Der Ausdruck Grüne Revolution beschreibt die Entwicklung neuer und moderner landwirtschaftlicher Sorten, die hochleistungsfähig sind oder hohe Erträge einbringen. Die Verwendung der neuen Anbaumethoden begann in den 1960er-Jahren und verbreitete sich erfolgreich in Entwicklungsländern.
Das Ziel der Entwicklung von neuen, ertragreicheren Sorten war es, die Ernährungssituation vieler Menschen, insbesondere jenen aus Entwicklungsländern, zu verbessern.
Mehr über die grüne Revolution erfährst Du in unserer Erklärung zu diesem Thema.
Intensive Landwirtschaft – Massentierhaltung
Massentierhaltung ist eine alternative Bezeichnung für das intensive Halten von einer massenhaften Anzahl an Tieren auf stark begrenztem Raum. Der Platz pro Tier hält sich häufig an den gesetzlichen Mindestwert, um möglichst viele Tiere auf möglichst wenig Raum halten zu können.
Bei der Massentierhaltung geht es darum, die Prozesse zu rationalisieren, um möglichst niedrige Stückkosten der Produkte zu erhalten.
Es gibt verschiedene Formen von Massentierhaltung. Die folgenden Punkte treffen aber auf alle möglichen Arten zu:
- Konzentration einer großen Anzahl an Tieren auf einem geringen Raum
- geringer Arbeitsansatz mit wenig Handarbeit durch den Einsatz von Maschinen für die Fütterung, Versorgung und Entsorgung
- nur eine oder wenige gehaltene Tierarten
Weitere Informationen darüber findest Du in unserer Erklärung zu Massentierhaltung.
Intensive Landwirtschaft – Spezialisierung
Die landwirtschaftlichen Betriebe konzentrieren sich auf die Produktion bestimmter Pflanzen oder Tiere.
Durch die Konzentration auf die Produktion von nur wenigen bestimmten Pflanzen oder Tieren, können sich die Unternehmen spezialisieren. Dadurch ist es einfacher, Prozesse zu optimieren und einen höheren Gewinn zu erzielen.
Durch die Spezialisierung in der Landwirtschaft können Monokulturen und Massentierhaltung entstehen.
In unserer Erklärung zur spezialisierten Landwirtschaft erfährst Du noch mehr Interessantes und Nützliches über das Thema.
Extensive und intensive Landwirtschaft
Abbildung 2: Extensive Landwirtschaft
Während die intensive Landwirtschaft einen möglichst hohen Gewinn auf einer möglichst kleinen Fläche erzielen will, zeichnet sich die extensive Landwirtschaft durch eine relativ große Inanspruchnahme von Landfläche aus.
Es wird versucht, auf großen Flächen kostengünstige Anbautechniken einzusetzen. Dabei wird im Gegensatz zur intensiven Landwirtschaft weniger Arbeit und auch weniger Kapital eingesetzt. Im Vergleich zur selben Fläche entsteht dadurch ein geringerer Ertrag bei der extensiven Landwirtschaft.
Dafür ist die extensive Landwirtschaft umweltfreundlicher.
Formen der extensiven Landwirtschaft sind unter anderem:
- Fernweidewirtschaft,
- Wanderfeldbau,
- Sammelkultur
Du möchtest mehr über die extensive Landwirtschaft erfahren? Dann sieh Dir unsere Erklärung zu diesem Thema an!
Intensive Landwirtschaft – Vor- & Nachteile
Da es sowohl Vor- als auch Nachteile für die intensive Landwirtschaft gibt, findest Du hier die wichtigsten Vor- und Nachteile.
Intensive Landwirtschaft – Vorteile
Durch die gesteigerten Erträge der intensiven Landwirtschaft wird die Ernährung vieler Menschen gesichert. Ebenso werden durch die Spezialisierung und die Ertragssteigerung sowie den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln Ernteausfälle reduziert oder vermieden.
Außerdem wird durch die intensive Landwirtschaft eine hohe und gleichbleibende Qualität der Erzeugnisse garantiert.
Intensive Landwirtschaft – Nachteile
Durch den großen Einsatz von Pflanzenschutzmittel sterben nicht nur Schädlinge, sondern auch andere wildlebende „nützliche“ Arten, wie Bienen. Diese Bestandsrückgänge haben zur Folge, dass das Ökosystem gestört wird.
Das Ökosystem wird allerdings nicht nur durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, sondern auch durch den übermäßigen Gebrauch von Düngemitteln geschädigt. Dies hat unter anderem auch Einfluss auf die Qualität des Grundwassers.
Durch die intensive Landwirtschaft wird das Landschaftsbild drastisch verändert. Dies hat die Zerstörung von Lebensräumen und Rückzugsmöglichkeiten wildlebender Arten zur Folge. Zudem führt eine unangemessene Bearbeitung des Bodens zu Erosion.
Im Allgemeinen hat die intensive Landwirtschaft einen schlechten Einfluss auf den Klimawandel, da diese Art der Landwirtschaft weniger die ökologischen Vorgänge und mehr die gewinnbringende Produktion im Auge hat.
Intensive Landwirtschaft - Das Wichtigste
- Ziel der intensiven Landwirtschaft: Einen möglichst hohen Gewinn und dadurch auch einen möglichst hohen Ertrag.
- Arten der intensiven Landwirtschaft:
- Agrobusiness (ein komplettes landwirtschaftliches Produktionssystem).
Grüne Revolution (Hochleistungs- oder Hochertragssorten).
Massentierhaltung (rationalisierte Prozesse für möglichst hohe Stückzahl).
Spezialisierte Landwirtschaft (Konzentration auf die Produktion bestimmter Pflanzen oder Tiere).
- Extensive Landwirtschaft ist das Gegenteil der intensiven Landwirtschaft und die naturfreundlichste Art der Landwirtschaft. Hier gibt es weniger Input, dafür aber auch weniger Output.
- Intensive Landwirtschaft – Vorteile: hohe Erträge, Sicherung der Ernährung vieler Menschen, Vermeidung von Ernteausfall durch Schädlinge, Sicherung einer hohen und gleichbleibenden Qualität der Erzeugnisse
- Intensive Landwirtschaft – Nachteile: Schädigung des Ökosystems und des Grundwassers durch übermäßigen Gebrauch von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie den dadurch bedingten Bestandsrückgängen einiger Arten; Erosion des Bodens; Veränderung des Landschaftsbildes
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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