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n Regionen, in denen Wanderfeldbau betrieben wird, gibt es im Gegensatz dazu nur saisonale Produkte. Außerdem wird der Wanderfeldbau hauptsächlich für die Selbstversorgung betrieben. Im Gegensatz zu dieser Landschaftsform steht die Plantagenwirtschaft.
Wanderfeldbau – Definition
Man kann den Wanderfeldbau folgendermaßen definieren:
Wanderfeldbau oder im Englischen auch Shifting Cultivation genannt, beschreibt eine Landwirtschaftsform, die die Subsistenzwirtschaft begünstigt. Hauptmerkmal des Wanderfeldbaus ist, dass die Felder nur für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden, bevor sie zu einem neuen Feld wandern.
Da es ein Limit an Fruchtbarkeit der Böden gibt, können sie nicht permanent genutzt werden. Also wird auf neuen Feldern angebaut, bis die alten Felder, diese werden dann auch Brachen genannt, sich wieder erholt haben. Es bildet sich somit ein Kreislauf für die Anbauflächen.
Subsistenzwirtschaft beschreibt den Anbau von Agrarprodukten, die nur für die Selbstversorgung gedacht sind und nicht das Ziel des wirtschaftlichen Gewinns durch Export verfolgt.
Der Wanderfeldbau ist günstig für die Subsistenzwirtschaft, da verschiedenste Pflanzenarten angebaut und keine aufwendigen Methoden zum Anbau verwendet werden.
Im Kontrast dazu steht die Plantagenwirtschaft, die nur auf den Export der angebauten Produkte gerichtet ist.
Falls Du mehr über die Plantagenwirtschaft wissen willst, kannst Du gerne die Erklärung dazu lesen!
Wanderfeldbau – Beschreibung
Wie die Bezeichnung des Wanderfeldbaus bereits sagt, findet eine Feldwanderung statt. Obwohl die Böden besonders fruchtbar sind, ist die Fruchtbarkeit nur begrenzt. Der Anbau der Pflanzen entnimmt dem Boden Nährstoffe und sobald die Böden nährstoffarm sind, werden neue Flächen gerodet und die alten Flächen werden zurückgelassen. Die zurückgelassenen Felder werden Brachen genannt. Generell werden Felder circa 1–3 Jahre genutzt, bevor zu einem neuen Feld gewandert wird.
Während man dann auf den neuen Flächen anbaut, haben die Brachen Zeit, die Nährstoffe im Boden wiederherzustellen. Bis die Felder wieder komplett nutzbar sind, vergehen ungefähr 30 Jahre. Währenddessen werden immer wieder nach ein paar Jahren neue Flächen gerodet und genutzt, um schließlich danach wieder zu den alten Feldern zu wandern und dort wieder anzubauen. Somit entsteht ein Zyklus, der sich wiederholt.
Da es sich meistens um die indigenen Völker handelt, die Wanderfeldbau betreiben, sind diese auch in den Tropen ansässig. Daher sind die Felder oftmals naheliegend zu ihrem Wohnort. Wenn jedoch eine Feldwanderung stattfindet, kann es vorkommen, dass sie ihren Standort ändern müssen.
Wanderfeldbau – Merkmale
An folgenden Merkmalen kannst Du erkennen, ob es sich um einen Wanderfeldbau handelt:
- Anbau von Produkten in den Tropen
- Brandrodung der Felder
- Anbau einer Mischkultur
- Kein intensiver Einsatz von Dünger, Pestiziden oder technischen Geräten
Wanderfeldbau – Regenwald
Wanderfeldbau wird hauptsächlich in den Tropen betrieben, dort sind es meistens die indigenen Völker, die die Felder bewirtschaften. Für die indigenen Völker ist der Wanderfeldbau besonders günstig, da sie somit sich selbst versorgen können und kein Nahrungsmangel besteht. Die Böden des Regenwalds sind besonders fruchtbar und das Tageszeitenklima ist vorteilhaft für die Landwirtschaft.
Das Tageszeitenklima beschreibt eine ganzjährig geringe Temperaturänderung.
Wanderfeldbau – Brandrodung
Bevor überhaupt mit dem Anbau der Pflanzen angefangen werden kann, werden zunächst Flächen des Urwalds gerodet. Die Brandrodung bringt dabei Vorteile, da die Asche der Bäume wie ein Dünger wirkt und der Boden dadurch noch fruchtbarer wird. Auch sterben dabei jegliche Ungeziefer ab, die möglicherweise den Pflanzen schaden könnten. Damit wird der Anbau der Pflanzen durch die Brandrodung gefördert.
Wanderfeldbau – Mischkultur
Anders als bei der Plantagenwirtschaft ist bei dem Wanderfeldbau eine Mischkultur zu finden. Das heißt, dass verschiedenste Arten von Pflanzen angebaut werden, die meistens auch saisonal sind. Denn der Wanderfeldbau ist nach der Subsistenzwirtschaft gerichtet und daher nicht für den Verkauf gedacht. Somit können die Feldarbeiter*innen nach Belieben Pflanzenarten anbauen.
In der Plantagenwirtschaft ist die Monokultur zu finden, es werden also ganzjährig nicht saisonale Produkte angebaut.
Wanderfeldbau – Große Flächen mit wenig Aufwand
Der Urwald bietet viel Platz für große Anbauflächen, was auch ein Merkmal des Wanderfeldbaus ist. Jedoch werden die Flächen nicht so intensiv wie die Plantagen bewirtschaftet. Es werden für den Anbau nur wenig bis kaum Düngemittel, Pestizide oder technische Geräte verwendet. Bei der Abnahme der Leistung der Felder wird einfach zu dem nächsten Feld gewandert.
Wanderfeldbau – Skizze
Unterschied zwischen Wanderfeldbau und Landwechselwirtschaft
Im Englischen wird die Landwechselwirtschaft auch Shifting Cultivation genannt, jedoch wird im Deutschen zwischen Wanderfeldbau und Landwechselwirtschaft unterschieden. Der Wanderfeldbau ist ein Kreislauf. Im Kontrast dazu wird bei der Landwechselwirtschaft zwar zu einem neuen Feld gewandert, jedoch ist es nicht ein bereits zuvor genutztes Feld, was sich zuvor erholt hat.
Shifting Cultivation beschreibt also sowohl den Wanderfeldbau als auch die Landwechselwirtschaft.
Wanderfeldbau – Vor- und Nachteile
Der Wanderfeldbau bringt Vor- und Nachteile mit sich, diese siehst Du hier:
Wanderfeldbau Vorteile
Der größte Vorteil des Wanderfeldbaus ist die Wiedernutzung von zuvor benutzten Feldern, was ein Kontrast zur Plantagenwirtschaft darstellt.
Wanderfeldbau – Optimale Nutzung der Felder
Ein Vorteil des Wanderfeldbaus ist, dass die Flächen für eine lange Zeit durch den Kreislauf verwendet werden können. Zwar gibt es Pausen zwischen der Nutzung der Felder, jedoch sind sie nach einem bestimmten Zeitraum wieder nutzbar, was vorteilhaft ist. Somit werden die Böden nicht komplett ausgelaugt, sondern sind langzeitig nutzbar, da sie ihre Nährstoffe wiederherstellen können.
Wanderfeldbau – Kein Nahrungsmangel
Dadurch, dass die Anbauprodukte für die Bäuerinnen und Bauern zur Selbstversorgung angebaut werden, besteht keine Nahrungsnot. Durch das begünstigte Tageszeitenklima in den Tropen, kann ganzjährig angebaut werden und somit ist die dort ansässige Bevölkerung versorgt.
Wanderfeldbau Nachteile
Der größte Nachteil laut Kritiker*innen sind die Folgen für die Nachhaltigkeit und der Verlust von Biodiversität der Regenwälder durch die Brandrodung.
Biodiversität beschreibt die Vielfältigkeit von Lebewesen in einem bestimmten Lebensraum.
Wanderfeldbau – Verkürzte Zeiten
Aufgrund des Bevölkerungswachstums erhalten Brachen oftmals nicht genug Zeit, um sich vollständig zu erholen. Dadurch sind die Böden nicht wie zuvor besonders fruchtbar und das ist dann als Folge in den geringeren Erträgen zu erkennen. Somit werden also die Böden nach jedem Anbau immer nährstoffarmer und es kann schließlich zu Bodenerosionen kommen.
Bodenerosion beschreibt den kompletten Verlust von Nährstoffen im Boden.
Wanderfeldbau – Rodung des Regenwalds
Da es meistens große Felder sind, die zum Wanderfeldbau benötigt werden, gehen Flächen des Regenwalds durch die Brandrodung verloren. Der Lebensraum von Pflanzen- und Tierarten, die in den Tropen leben, wird gefährdet und es kann zu einem Verlust der Artenvielfalt kommen. Wenn die Erholungszeiten für die alten Flächen nicht eingehalten werden und der Boden dann nicht mehr fruchtbar ist, werden neue Felder gebraucht und somit gehen mehr Flächen des Regenwalds verloren.
Wanderfeldbau – Kein Wettbewerb
Mit Wettbewerb ist der Verkauf von Produkten auf dem Weltmarkt gemeint. Die Bauer*innen, die Wanderfeldbau betreiben, können ihre angebauten Produkte nicht verkaufen und somit nicht mit anderen konkurrieren.
Dieser Nachteil kann auch als Vorteil gesehen werden, hierbei kommt es auf die Perspektive an. Da die Anbauprodukte nur zur Selbstversorgung dienen, werden diese auch nicht verkauft und es gibt daher keine wirtschaftlichen Gewinne für die Bauer*innen. Es kann jedoch auch ein Vorteil sein, da sie keine Ausgabe für Nahrungsmittel machen müssen und auch nicht von dem Weltmarkt abhängig sind.
Wanderfeldbau – Das Wichtigste
- Wanderfeldbau wird im Englischen auch Shifting Cultivation genannt.
- Hauptmerkmal ist der Kreislauf, in dem die Bäuerinnen und Bauern von Feld zu Feld wandern.
- Es ist günstig für die Subsistenzwirtschaft und wird meistens von indigenen Völkern betrieben.
- Der Wanderfeldbau ist hauptsächlich in den Tropen zu finden.
- Bei der Landwechselwirtschaft wird zwar zu einem neuen Feld gewandert, jedoch ist es nicht ein bereits zuvor genutztes Feld.
- Neue Felder werden durch Brandrodung von Flächen des Regenwalds geschaffen.
- Bei optimaler Nutzung der Felder ist der Wanderfeldbau vorteilhaft.
- Bei verkürzter Erholungszeit der Brachen kann es zu Bodenerosionen kommen.
Nachweise
- Thomas P. Tomich et al. (2005). Slash-and-Burn Agriculture The Search for Alternatives. Columbia University Press.
- Malcolm F. Cairns et al. (2015). Shifting Cultivation and Environmental Change Indigenous People, Agriculture and Forest Conservation. Routledge.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Wanderfeldbau
Warum betreibt man Wanderfeldbau?
Man betreibt Wanderfeldbau, um die Böden der Felder optimal langzeitig nutzen zu können.
Ist Wanderfeldbau nachhaltig?
Wanderfeldbau ist nachhaltig, wenn den Brachen genug Erholungszeit gegeben wird, ansonsten kann es auch umweltschädliche Folgen haben.
Wie funktioniert der Wanderfeldbau?
Der Wanderfeldbau funktioniert in einem Kreislauf, sobald das momentane Feld nährstoffarm geworden ist, wird zu einem anderen Feld gewandert.
Wo wird Wanderfeldbau betrieben?
Wanderfeldbau wird hauptsächlich in den Tropen betrieben.
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