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Doch was ist das eigentlich alles und was kann dagegen unternommen werden?
Meereserwärmung – Definition
Die Meereserwärmung meint die Erwärmung der Ozeane bedingt durch die Erderwärmung. Folgen der Meereserwärmung können unter anderem Wetterextreme wie heftige Niederschläge und Überflutungen sein.
Eine Studie des IPCC liefert Ergebnisse, dass die Meere 2019 so warm waren wie noch nie zuvor. Dafür führten Meeresforscher und Meeresforscherinnen Temperaturmessungen in 2.000 Metern Meerestiefe durch.
Die Messungen zeigen, dass die Meerestemperatur seit den 1960er-Jahren stetig ansteigt und das mit steigender Geschwindigkeit. 2019 hat die Temperatur an den Messstellen etwa 0,075 Grad über dem Durchschnitt von 1981 bis 2010 gelegen. 1
Das hört sich zwar nach nur wenig an, hat jedoch bereits große Auswirkungen.
IPCC steht für Intergovermental Panel of Climate Change und kann übersetzt werden als Zwischenstaatlicher Ausschuss für den Klimawandel und wird oft als Weltklimarat bezeichnet. Der IPCC ist eine Institution der Vereinten Nationen, kurz UN und dient zum Austausch von Fachleuten über Klimaveränderungen und die Konsequenzen sowie Lösungen dieser.
Meerestemperatur
Die Ozeane haben sich im weltweiten Durchschnitt seit 1955 etwa um 0,04 Grad erwärmt. Der Wert wirkt zunächst gering – der Grund dafür ist, dass die tieferen und mittleren Meeresschichten deutlich kälter sind als das Oberflächenwasser, weshalb der Gesamtwert der Erwärmung lediglich bei 0,04 Grad liegt.3
Das Oberflächenwasser hingegen erwärmt sich durch die vermehrte Sonneneinstrahlung stärker, sodass in dem Bereich bereits eine Erwärmung von 0,6 Grad stattfindet.3
Nicht alle Ozeane erwärmen sich gleichstark. Messungen zeigen zwar, dass sich alle Ozeane erwärmen, aber die Geschwindigkeit und die Stärke der Erwärmung unterscheiden sich. Der südliche Ozean hat seit 1970 den größten Teil der globalen Wärme aufgenommen. Ebenso ist auch der Atlantische Ozean stärker betroffen als andere. 1
Meereserwärmung – Ursache
Die Meereserwärmung bringt schwerwiegende Konsequenzen mit sich, die Du später in der Erklärung kennenlernst. Die Ursache der Meereserwärmung ist der Klimawandel und die daraus resultierende Erderwärmung.
Klimawandel Meere
Der Klimawandel meint die langfristige Änderung des weltweiten Klimas. Momentan findet dadurch eine weltweite Temperaturerhöhung statt. Diese Temperaturerhöhung ist für das Leben auf der Erde problematisch, da sie einige Folgen mit sich bringt, wie etwa:
- Extremwetterereignisse wie Stürme, Hochwasser und Hitzewellen
- Anstieg des Meeresspiegels
- vermehrte Dürre und Waldbrände
- Reduktion der Artenvielfalt
- Meereserwärmung
Direkte Konsequenzen für die Meere und Ozeane der Erde sind dabei der Meeresspiegelanstieg und die Meereserwärmung.
Falls Du mehr zum Klimawandel erfahren möchtest, schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei!
Erderwärmung
Unter Erderwärmung versteht man eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur auf der ganzen Erde. Die Erwärmung muss nicht überall gleichermaßen stattfinden.
Die Erderwärmung ist der messbare Punkt des Klimawandels. Sie kann bestimmt werden, indem die Durchschnittstemperatur der Erde berechnet wird. Dafür messen Experten und Expertinnen an vielen Orten der Erde die Temperatur. Daraufhin werden die gemessenen Temperaturen verrechnet und man erhält die Durchschnittstemperatur.
Durch den Vergleich der verschiedenen Durchschnittstemperaturen über die Zeit hinweg kann ein Teil des Ausmaßes des Klimawandels gemessen werden.
Die Ozeane heizen sich durch die Erderwärmung ebenfalls auf. Der Treibhauseffekt sorgt dafür, dass sich die Wärme in der Atmosphäre staut, da weniger Sonnenstrahlung entweichen kann – der Grund dafür sind Treibhausgase wie CO₂. Sie absorbieren und reflektieren abgegebene Wärmestrahlung zurück zur Erde, wodurch sich die Temperatur in der Atmosphäre und auf der Erdoberfläche erhöht.
Genaueres zum Treibhauseffekt und der Wirkung von Treibhausgasen findest Du in der passenden Erklärung dazu.
Etwa ein Drittel des in die Atmosphäre ausgestoßenen CO₂ wird durch die Ozeane aufgenommen. Dadurch kann die Erderwärmung zwar verlangsamt werden, allerdings kommt es durch die zusätzliche Aufnahme der großen Mengen an CO₂ zur Versauerung der Meere.
Eigentlich ist das ein guter Prozess, um die Atmosphäre von Treibhausgasen zu befreien. Allerdings stoßen die Menschen so hohe Mengen an CO₂ aus, dass die Ozeane zu viel CO₂ aufnehmen und sich dadurch selbst schaden.
Mehr Informationen zu den Konsequenzen der Meereserwärmung, der Versauerung und der Aufnahme von CO₂ erhältst Du weiter unten in der Erklärung.
Meereserwärmung – Folgen
Die Meereserwärmung bringt Folgen für die Ozeane als Lebensraum und Ressource mit sich, dazu zählen:
- Polwanderung der Fische und Meeressäuger
- Versauerung der Meere
- Korallenbleiche
- Meeresspiegelanstieg
- Wetterextreme
Polwanderung der Fische und Meeressäuger
Fische und Meeressäuger – wie Wale – wandern wegen der steigenden Meerestemperatur polwärts – also in Richtung des Nord- oder Südpols, je nachdem, welcher näher liegt.
Am Äquator ist die Sonneneinstrahlung am stärksten, weshalb dort die Meerestemperatur in der Regel im Oberflächenwasser auch vergleichsweise am wärmsten ist.
Je weiter die Fische sich vom Äquator entfernen, desto kühler wird das Wasser. Das ist der Grund, weshalb die Fische und Meeressäuger vom Äquator weg in Richtung der Pole schwimmen.
Generell lassen sich die Folgen der Polwanderung noch schwer abschätzen. Allerdings handelt es sich beim Meer um viele fein abgestimmte Ökosysteme, bei denen die kleinsten Veränderungen schon schwerwiegende Folgen mit sich bringen können.
Mehr zu Ökosystemen und zu Ökosystemen im Meer gibt es in der Erklärung Ökosysteme. Schau sie Dir gerne an.
Versauerung der Meere – Folgen
Wie Du bereits gelernt hast, dienen Meere als CO₂-Speicher, da sie CO₂ aus der Atmosphäre aufnehmen und binden können. Durch die großen Mengen CO₂ kommt es allerdings zur Versauerung der Meere – dementsprechend zum Sinken des ph-Werts.
Der ph-Wert sagt aus, wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Werte von < 7 gelten als sauer und Werte > 7 gelten als basisch. Wenn Du mehr über Säuren und Basen lernen möchtest, schau doch mal bei den passenden Erklärungen dazu im Fach Chemie vorbei!
Die Versauerung entsteht durch die Reaktion von CO₂ und Wasser zu Kohlensäure. Die steigende Kohlensäurekonzentration im Wasser lässt den ph-Wert sinken und das Wasser wird zunehmend sauer. Der ph-Wert ist bereits von 8,16 auf 8,05 gesunken.
Die Veränderung ist zwar gering, wirkt sich aber bereits auf die Lebewesen in den Meeren aus.
Unter anderem wirkt die Versauerung sich auf Lebewesen mit kalkhaltigen Schalen aus. Ihr Schutzmantel wird durch die Säure angegriffen und zerstört. Insbesondere Korallen, Kleinstlebewesen wie winzige Meeresschnecken und Zooplankton sind betroffen.
Diese Lebewesen stehen am Anfang der Nahrungskette und dementsprechend bedroht ihr Sterben die Versorgung von allen nach ihnen kommenden Lebewesen wie Raubfische oder Haie.
Korallenbleiche
Eine weitere Auswirkung des Anstiegs der Meerestemperatur ist die Korallenbleiche. Die Korallenbleiche meint das Ausbleichen von Korallen, in der Regel ist dieses Phänomen auf die Steinkorallen begrenzt. Dabei handelt es sich um Korallen, die zum Überleben eine Symbiose mit Algen, sogenannten Zooxanthellen eingehen.
Die Symbiose ist eine Form des Zusammenlebens artverschiedener Organismen mit beidseitigem Vorteil. Mehr dazu findest Du im Fach Biologie.
Die Korallen und Algen bilden gemeinsam eine Kalkschicht. Diese Kalkschicht wird durch die Temperaturerhöhung und die Versauerung im Rahmen der Meereserwärmung angegriffen. Dadurch werden die Algen von der Koralle abgestoßen und die Koralle verliert ihr bunte Farbe – es kommt zum Korallenbleichen. Auf das Korallenbleichen folgt häufig das Absterben der Korallen.
Auf Abbildung 1 kannst Du ein ausgeblichenes Korallenriff im Great Barrier Reef sehen. Durch die Temperaturerhöhung der Ozeane und die daraus resultierende Versauerung verlieren die Korallen ihre bunten Farben.
Meeresspiegelanstieg
Die Erwärmung der Erde und der Meere führt zum Meeresspiegelanstieg. Das Volumen des Meeres dehnt sich durch die Erwärmung aus, und wenn sich das Wasser ausdehnt, steigt der Meeresspiegel – man nennt das auch thermische Ausdehnung.
Zusätzlich zu der thermischen Ausdehnung des Wassers, steigt der Meeresspiegel durch die zusätzlichen Wassermassen, die durch das schmelzende Landeis entstehen. Dieses schmilzt an den Polen der Erde aufgrund der Erderwärmung immer weiter.
In den vergangenen zehn Jahren messen Experten und Expertinnen den höchsten Meeresspiegel seit 1900.1
Du interessierst Dich für den Meeresspiegelanstieg? Dann schau doch mal bei der passenden Erklärung vorbei!
Wetterextreme
Eine weitere Folge der steigenden Meerestemperaturen sind Wetterextreme wie starke Regenfälle und Überschwemmung. Durch die erhöhten Temperaturen erhöht sich auch die Verdunstung des Meerwassers. Das verdunstete Wasser tritt in die Atmosphäre und erhöht die vorhandene Luftfeuchtigkeit.
Die zusätzliche Feuchtigkeit kann in ohnehin schon feuchten Gebieten die Niederschläge verstärken und dadurch das Risiko für Überflutungen erhöhen.
Wenn Du genauer verstehen möchtest, wie Niederschlag entsteht und was das mit Luftfeuchtigkeit zu tun hat, dann schau Dir gerne die passenden Erklärungen dazu an.
Meereserwärmung – Lösungsansätze
Experten und Expertinnen fordern, dass der Ausstoß von Treibhausgasen auf ein Minimum reduziert werden soll, da die Treibhausgase maßgeblich zur Erwärmung der Meere beitragen. Durch ein Senken der Treibhausgasemissionen könnte das Tempo und das Ausmaß der Meereserwärmung erheblich reduziert werden und so auch weitreichenden Folgen entgegengewirkt werden.
Außerdem wird dazu geraten, effizientere Beobachtungssysteme einzusetzen, um die Auswirkungen der Meereserwärmung besser dokumentieren zu können und entsprechend handeln zu können.
Meereserwärmung – Das Wichtigste
- Die Meereserwärmung meint die Erwärmung der Ozeane bedingt durch die Erderwärmung.
- Die Ozeane haben sich im Vergleich zu 1955 durchschnittlich um 0,04 Grad erwärmt. Im Oberflächenwasser liegt die Erhöhung allerdings bereits bei 0,6.
- Die Ursache der Meereserwärmung ist der Klimawandel und die daraus resultierende Erderwärmung.
- Folgen der Meereserwärmung sind: Polwanderung der Fische und Meeressäuger, Versauerung der Meere, Korallenbleiche, Meeresspiegelanstieg und die Zunahme von Wetterextremen.
- Um der Meereserwärmung entgegenzuwirken, müssten die Treibhausgasemissionen gesenkt sowie effiziente Beobachtungssysteme zur Abschätzung der Konsequenzen eingesetzt werden.
Nachweise
- IPCC (2019). The Ocean and Cryosphere in a Changing Climate. ipcc.ch (06.10.2022)
- quarks.de: Was du über die Erwärmung der Meere wissen solltest. (04.10.2022)
- greenpeace.de: Ökosystem Meer verändert sich durch den Klimawandel. (04.10.2022)
- climate.ec.europa.eu: Folgen des Klimawandels. (04.10.2022)
- Abbildung 1: Korallenbleiche (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:EL18p-R%C3%A9union.jpg) by Thierry Caro (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Thierry_Caro) licensed by CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/fr/deed.en).
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Meereserwärmung
Warum wird das Meer wärmer?
Das Meer wird durch die Erderwärmung wärmer. Der Treibhauseffekt verstärkt die Erwärmung der Erdoberfläche und damit auch die Erwärmung der Meere.
Wie beeinflusst der Klimawandel die Meere?
Was passiert, wenn die Meere wärmer werden?
Wenn die Meere wärmer werden, kommt es zu:
Welche Bedeutung haben die Ozeane für das Weltklima?
Die Ozeane nehmen ein Drittel der CO₂-Emissionen aus der Atmosphäre auf und können dadurch die Erderwärmung verlangsamen.
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