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Meeresspiegel — Bedeutung
Der Meeresspiegel kann steigen oder sinken. Bei einem Anstieg kann es beispielsweise zu Überflutungen kommen, beim Absinken wird der Meeresboden sichtbar.
Als Meeresspiegel bezeichnet man die Höhe der Meeresoberfläche.
Die Höhe des Meeresspiegels kann durch verschiedene Ursachen schwanken. Dazu gehören Meeresströmungen, Ebbe und Flut und Passatwinde.
Mehr zur Messung und den Arten des Meeresspiegels kannst Du in der Erklärung „Meeresspiegel“ nachlesen!
Meeresspiegelanstieg — Ursachen
Der Meeresspiegelanstieg hat mehrere Ursachen. Im letzten Jahrhundert ist der Meeresspiegel global um durchschnittlich 15 Zentimeter gestiegen. Der Hauptgrund dafür ist der Klimawandel und die dadurch erhöhten Temperaturen auf der Erde.
Um mehr zum Klimawandel zu erfahren, lies Dir gerne die passende Erklärung durch!
Verschiedene Faktoren spielen bei der Erklärung für den Meeresspiegelanstieg eine Rolle. Man unterscheidet zwischen sterischen und eustatischen Faktoren.
Sterischer Meeresspiegelanstieg
Zum sterischen Meeresspiegelanstieg zählt man Faktoren, die dazu führen, dass sich das Wasser weiter ausdehnt. Das Wasser kann durch die umliegenden Kontinente aber nicht ausweichen, weshalb dann der Meeresspiegel steigt.
Sterischer Meeresspiegelanstieg – Erwärmung der Ozeane
Das Wasser der Ozeane immer wärmer, denn sie nehmen die meiste Wärme auf, die durch den Klimawandel entsteht. Je wärmer das Wasser ist, desto geringer ist seine Dichte und ein Stoff mit geringer Dichte nimmt bei gleicher Masse mehr Volumen ein.
Das Volumen des Wassers nimmt also zu und der Meeresspiegel steigt an. Die Ozeane erwärmen sich in verschiedenen Regionen unterschiedlich stark, weshalb die lokalen und regionalen Meeresspiegel auch unterschiedlich schnell anstiegen.
Sterischer Meeresspiegelanstieg – Verringerung des Salzgehaltes
Eine weitere Ursache für den Anstieg des Meeresspiegels, die aber weniger gravierend ist, ist die Verringerung des Salzgehaltes. Das Wasser dehnt sich weiter aus, wenn der Salzgehalt geringer ist. Dadurch sinkt die Dichte und der Meeresspiegel steigt.
Wieso der sinkt aber der Salzgehalt? Wenn die Eismassen beispielsweise in Grönland abschmelzen, fließt das darin gespeicherte Süßwasser in die Meere. Das führt dazu, dass sich der Salzgehalt verringert.
Eustatischer Meeresspiegelanstieg
Ein eustatischer Meeresspiegelanstieg beschreibt das Phänomen, wenn mehr Wasser in die Meere kommt und der Meeresspiegel deshalb ansteigt. Das passiert durch folgende Faktoren:
- Eisschilde
- Schmelzen von Gletschern
Eustatischer Meeresspiegelanstieg – Eisschilde
Es gibt zwei Eisschilde: Eins liegt in der Antarktis und eins in Grönland.
Als Eisschild bezeichnet man große Eismassen und Gletscher, die fast einen ganzen Kontinent besetzen.
Durch die globale Erwärmung und die steigenden Temperaturen auf der Erde schmelzen die Eisschilde. Das Abschmelzen des Eis in Grönland und der Antarktis macht etwa ein Zehntel des Gesamtanstiegs aus, das sind etwa 0,35 cm pro Jahrzehnt.
Hier kannst Du die Verkleinerung des Eisschildes in der Arktis über die letzten Jahrzehnte (Bild unten: 1980, Bild oben: 2012) sehen.
Eustatischer Meeresspiegelanstieg – Schmelzende Gletscher
Die Gletscher in den Polargebieten und in Gebirgen wie den Alpen schmelzen. Das abfließende Schmelzwasser strömt in die Ozeane und sorgt dann für einen steigenden Meeresspiegel.
Meeresspiegelanstieg — Prognose für 2100 (Simulation)
Der Meeresspiegel steigt immer schneller. Im letzten Jahrhundert ist er mit 2,1 Millimetern pro Jahr um 15 Zentimeter gestiegen. Aktuell steigt der Meeresspiegel durch den Klimawandel mehr, also doppelt so schnell, mit 4,8 Millimetern jährlich.
Bis zum Jahr 2100 könnte der Meeresspiegel also um 30 bis 100 Zentimeter ansteigen. Forschende sprechen sogar von einem Meeresspiegelanstieg von bis zum 1,5 Metern bis 2100. Das kann passieren, wenn die Treibhausgasemissionen weiter zunehmen, denn unser Klimasystem ist träge.
Träge bedeutet im Kontext des Klimas, dass die Ozeane verzögert auf die Veränderungen des Klimas reagiert und die Auswirkungen der jetzigen Umweltverschmutzung erst in einigen Jahren sichtbar werden.
Der Meeresspiegelanstieg ist also nicht auf die aktuellen Emissionen zurückzuführen, sondern auf die von den letzten Jahrzehnten. Das bedeutet auch, dass der Meeresspiegel weiter steigen wird, auch wenn ab jetzt kein Faktor mehr dazu beitragen würde.
Meeresspiegelanstieg — Folgen
Die Folgen des Meeresspiegelanstiegs hat einige negative Auswirkungen:
- Fluten
- Süßwasserknappheit
- Bedrohung des Ökosystems Ozean
- Zerstörung Wattenmeere
- Unbewohnbarkeit von Küstenregionen und Inseln
- Klimaflüchtlinge
- Konflikte
Meeresspiegelanstieg Folgen – Fluten
Durch das Schmelzen der Gletscher am Nord- und Südpol und weitere oben genannten Faktoren gibt es in vielen Regionen Fluten. Die Häufigkeit von Sturmfluten hat in den vergangenen Jahren zugenommen.
Die Stadt Norfolk in den USA ist immer wieder von Fluten betroffen. Durchschnittlich alle zwei bis drei Wochen ist in Norfolk eine Straße überschwemmt. Wenn der Meeresspiegel weiter steigt, wird der Ort in ein paar Jahrzehnten nicht mehr bewohnbar sein.
Die Fluten, die durch den Meeresspiegelanstieg begünstigt werden, bringen für Menschen und die Umwelt schwerwiegende Folgen mit sich. Zum einen werden Lebensräume und Infrastruktur zerstört und zum anderen kommt es in vielen Gebieten zur Süßwasserknappheit.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Süßwasserknappheit
Die Sturmfluten sorgen auf Inseln dafür, dass Salzwasser bei Überflutung in Süßwasserreservoirs gelangt. Dadurch kann es zu einer Knappheit von Süßwasser kommen.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Bedrohung des Ökosystems Ozean
Das Ökosystem Ozean ist bedroht, denn durch die globale Erwärmung und durch die schmelzenden Gletscher nimmt der Salzgehalt im Wasser ab und das Wasser wird saurer. Das bedroht darin lebende Tiere und Pflanzen und hat damit auch wiederum Auswirkungen auf uns Menschen. Beispielsweise können warme Ozeane weniger Abgase aufnehmen und mehr CO₂ bleibt in der Atmosphäre.
Mehr über das Ökosystem Ozean findest Du in der Erklärung „Ökosysteme“. In der Erklärung zu „Ozeanen“ erfährst Du außerdem, was ein saures Meer ist.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Zerstörung der Wattenmeere
Auch in Deutschland werden die Folgen des Meeresanstiegs sichtbar, beispielsweise durch die Zerstörung der Wattenmeere.
Als Wattenmeer bezeichnet man einen Teil des Meeres, der stark von Ebbe und Flut beeinflusst ist. Der Meeresboden wird als Watt bezeichnet.
Viele Wattflächen werden bis zum Jahr 2100 dauerhaft unter der Wasseroberfläche und überflutet sein. Dadurch sind Brutplätze für Küstenvögel bedroht.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Unbewohnbarkeit von Inseln und Küstengebieten
Wenn der Meeresspiegel immer weiter steigt, können unter anderem Küstenregionen oder Inseln nicht mehr bewohnt werden. Vor allem flache und kleine Inseln, beispielsweise in den Tropen, sind gefährdet.
Die Folgen des Meeresspiegelanstiegs, die die Regionen unbewohnbar machen können, sind Küstenerosion und Sturmfluten.
Venedig ist vom Meeresspiegelanstieg bedroht und hat deshalb ein großes Hochwasserschutzsystem gebaut, das aus 78 Fluttoren besteht, die bei einer Flut hochgefahren werden.
Viele ärmere Regionen der Erde haben jedoch keine Schutzsysteme, die das Land vor Erosionen und Fluten bewahren.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Entwicklungsländer
Besonders Entwicklungsländer sind von den Folgen des Meeresspiegelanstiegs betroffen. Diese haben beispielsweise nicht, wie im größten Teil der Küstengebiete Deutschlands, Küstenschutz durch Deiche.
Ein Deich ist ein Damm am Wasser, der verhindert, dass das Wasser aus dem Meer, See oder Fluss in das Land hinter dem Deich gelangen kann.
Der Deich ist eine Art Schutzmauer, die vor Überschwemmung schützen kann. Wenn es also zu Entwicklungsländer zu Fluten kommt, sind diese mehr betroffen. Der Anstieg des Meeresspiegels gefährdet Existenzgrundlagen an der Küste von Bangladesch, Indien, Vietnam, Indonesien, Thailand, den Philippinen und Japan.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Klimaflüchtlinge
Die Lebensgrundlage von Bewohnern in besonders flachen und kleinen Regionen ist durch den Meeresspiegelanstieg bedroht. Deshalb flüchten immer mehr Menschen aus diesen Regionen in andere Länder auf das Festland. Diese Menschen werden dann als Klimaflüchtlinge bezeichnet.
Klimaflüchtlinge sind Menschen, die aufgrund der Folgen des Klimawandels wie durch den steigenden Meeresspiegel gezwungen sind in ein anderes Land zu flüchten.
Das stellt die Länder, in die sie flüchten, vor neue Herausforderungen, da diese Menschen versorgt und untergebracht werden müssen. Außerdem ist es problematisch, da es offiziell keine Klimaflüchtlinge gibt und diesen deshalb kein Asyl bewährt werden kann.
Die ersten Klimaflüchtlinge gab es schon im Jahr 2007. Fast 100 Bewohner der Carteret-Inseln in Papua-Neuguinea mussten umgesiedelt werden.
Meeresspiegelanstieg Folgen – Konflikte
Zudem kann es auch zu Konflikten wegen Land und Wohnraum kommen, wenn Regionen durch den Meeresspiegelanstieg nicht mehr bewohnbar sind. Menschen, die an der Küste wohnen, müssen in andere Gebiete ziehen.
Meeresspiegelanstieg — Schutzmaßnahmen
Einer der größten Antreiber beim Anstieg des Meeresspiegels ist der Klimawandel und der damit in Verbindung stehende Temperaturanstieg. Da die Ozeane träge sind und die Veränderung des Klimawandels versetzt ankommt, muss der Klimawandel gestoppt beziehungsweise verlangsamt werden. Das Handeln heutzutage hat nämlich noch in den nächsten Jahrzehnten Folgen.
Um die Folgen des Meeresspiegelanstiegs zu verringern, kann in Küstenregionen Küstenschutz in Form von Deichen gebaut werden, die die dort lebende Bevölkerung beispielsweise vor Fluten schützen können.
Für flache Inseln ist das aber nicht möglich und ein Schutz kann daher nicht errichtet werden.
Auf den Malediven wird eine schwimmende Stadt gebaut, um Wohnraum für ungefähr 20.000 Menschen zu schaffen, die von Hochwasser gefährdet sind.
Ein natürlicher Prozess, der von Menschen nicht beeinflusst werden kann, aber den Anstieg des Meeresspiegels verlangsamt, ist der Ausbruch eines Vulkans. Bei einem großen Ausbruch wird durch die Asche des Vulkans in der Atmosphäre die Sonnenstrahlung abgeschwächt. Die Ozeane heizen sich dadurch weniger auf und das Volumen steigt nicht so schnell.
Als 1991 der Vulkan Pinatubo auf den Philippinen ausbrach, verlangsamte sich der Anstieg des Meeresspiegels um 0,02 Millimeter pro Jahr für 25 Jahre.
Der Meeresspiegel ist an unterschiedlichen Orten verschieden hoch und steigt auch unterschiedlich schnell. Der Meeresspiegelanstieg, der in den letzten Jahrzehnten besonders durch den Klimawandel stark zugenommen hat und weiter zunimmt, bringt viele negative Auswirkungen mit sich. Die Folgen betreffen dabei sowohl Menschen als auch Tiere und die Natur.
Meeresspiegelanstieg — Das Wichtigste
- Als Meeresspiegel bezeichnet man die Höhe der Meeresoberfläche.
- Ursachen für den Meeresspiegelanstieg können in zwei Faktorengruppen eingeteilt werden: sterische und eustatische.
- Bis zum Jahr 2100 wird der Meeresspiegel laut Prognosen um 30 bis 60 Zentimeter steigen.
- Der Meeresspiegelanstieg wird vor allem durch den Klimawandel und dessen Folgen verursacht.
- Es ergeben sich viele negative Folgen für Menschen, Natur und Tierwelt.
Nachweise
- krone.at: Meeresspiegel steigt-Klimakrise verschluckt Küstengebiete Europas. (08.07.2022)
- br.de: Der Meeresspiegel steigt. (08.07.2022)
- Deutsches Klima Konsortium (2019). Zukunft der Meeresspiegel. deutsches-klima-konsortium.de (08.07.2022)
- daserste.de: Was ist der Meeresspiegel. (09.07.2022)
- Abbildung 1: Entwicklung des Eisschilds in der Arktis (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Oldest_Arctic_Sea_Ice_is_Disappearing.png) licensed by CC0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de).
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Meeresspiegelanstieg
Wie hoch steigt der Meeresspiegel, wenn die Pole schmelzen?
Wenn die Pole komplett schmelzen, steigt der Meeresspiegel 4 bis 6 Meter.
Welche Länder sind von einem Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffen?
Regionen, die nah an der Küste liegen, sind vom Meeresspiegelanstieg besonders betroffen. Dazu zählt zum Beispiel Venedig oder auch Küstenorte in Deutschland. Zudem sind Entwicklungsländer, die keine Schutzmaßnahmen gegen Fluten haben vom Meeresspiegelanstieg betroffen.
Was passiert, wenn der Meeresspiegel steigt?
Wenn der Meeresspiegel steigt, können etwa diese negativen Auswirkungen folgen: Fluten, Süßwasserknappheit, Bedrohung des Ökosystems Ozean, Zerstörung Wattenmeere und Unbewohnbarkeit von Küstenregionen und Inseln.
Wie weit kann der Meeresspiegel maximal steigen?
Der Meeresspiegel steigt je nach Region unterschiedlich schnell an, weshalb kein globaler Mittelwert angegeben werden kann. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird der Meeresspiegelanstieg auf 30 bis 100 cm geschätzt.
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