Natürliche Ressourcen – Definition
Unter natürlichen Ressourcen versteht man Funktionen oder Bestandteile der Natur.
Diese Bestandteile bringen einen ökonomischen Nutzen mit sich. Natürliche Ressourcen umfassen Rohstoffe, Biodiversität sowie Erdwärme oder Wind- und Sonnenenergie. Letzteres wird auch als strömende Ressourcen bezeichnet. Teilweise werden natürliche Ressourcen auch Naturgüter genannt.
Das Wort Ressource kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt Hilfsmittel. Natürliche Ressourcen sind also die Schätze der Natur, die vielen Situationen und Bereichen helfen. Man unterscheidet zwischen nicht-regenerierbaren und regenerierbaren Ressourcen.
Im Jahr 2009 wurden weltweit über 68 Milliarden Tonnen an Rohstoffen eingesetzt. Das sind doppelt so viele wie noch vor 30 Jahren.
Abbildung 1: Natürliche Ressourcen der Erde
Natürliche Ressourcen – Beispiele
Im Folgenden kannst Du einige Beispiele für natürliche Ressourcen finden. Generell können Ressourcen in zwei Gruppen eingeteilt werden:
- regenerierbare Ressourcen
- nicht regenerierbare Ressourcen
Natürliche Ressourcen Beispiele – Regenerierbare Ressourcen
Als regenerierbare Ressourcen bezeichnet man Produktionsfaktoren oder Rohstoffe, welche sich immer wieder neu bilden. Zu den regenerierbaren Ressourcen zählen:
Natürliche Ressourcen Beispiele – Nicht regenerierbare Ressourcen
Als nicht regenerierbare Ressourcen bezeichnet man die Rohstoffe, bei denen die Geschwindigkeit ihres Verbrauchs die Geschwindigkeit der Regeneration übersteigt. Dazu zählen:
Ressourcen – Deutschland
In Deutschland gibt es nicht so viele Ressourcen, wie in anderen Ländern. Die wichtigsten heimischen Rohstoffe sind
- Kies und Bausand (je 270 Millionen Tonnen Jahresproduktion),
- Natursteine (200 Millionen Tonnen Jahresproduktion) und
- Braunkohle (180 Millionen Tonnen Jahresproduktion).
Die unten stehende Abbildung zeigt die Entnahme an Ressourcen im Jahre 2015 in Deutschland in Millionen Tonnen. Insgesamt wurden 1.040 Millionen Tonnen an Ressourcen entnommen. 271 Mio. Tonnen davon waren nachwachsende (regenerierbare) Rohstoffe und 769 Millionen Tonnen waren nicht-erneuerbare (nicht regenerierbare) Ressourcen. Somit wurden deutlich mehr nicht regenerierbare als regenerierbare Ressourcen abgebaut, wodurch die Ressourcenknappheit vorangetrieben wird.
Abbildung 2: Genutzte Entnahme an Ressourcen Deutschland (2015)
Auf der Seite der nachwachsenden Rohstoffe wurden die Ressourcen in Deutschland in absteigender Menge aus folgenden Bereichen abgebaut:
- Baumineralien: Hier sind insbesondere Feldsteine, Kiese und gebrochene Natursteine zu nennen
- Landwirtschaft: Davon waren fast die Hälfte Futterpflanzen und Grünland.
- Forstwirtschaft: Hier wurden Nadelhölzer und Laubhölzer gerodet.
Auf der Seite der nicht erneuerbare Rohstoffe wurden die Ressourcen in Deutschland in absteigender Menge aus folgenden Bereichen abgebaut:
- Fossile Energieträger: Hier wurde hauptsächlich Braunkohle abgebaut.
- Industrieminerale: Diese lassen sich in Steinsalz, Kalisalze, Quarzsand und -kies und Flussspat unterteilen.
Industrieminerale sind Minerale, die sich ohne Stoffumwandlung direkt für industrielle Zwecke einsetzten lassen.
Ressourcen der Erde
Es gibt Länder, die deutlich ressourcenreicher sind als Deutschland. Die unten stehende Tabelle gibt Dir einen Überblick über die Top 10 der ressourcenreichsten Länder der Erde.
Rang | Land | Rohstoffe |
1 | Russland | Russland besitzt ein Rohstoffvorkommen im Wert von etwa 40,7 Billionen US-Dollar. Das Land ist reich an Öl, Erdgas und Kohle. Hier befinden sich mehr als 5 % der weltweiten Ölreserven. |
2 | Iran | Der Iran verfügt über Rohstoffvorkommen im Wert vom 35,3 Billionen US-Dollar. Hier gibt es Unmengen an Öl und die weltweit größten Gasreserven. Der Iran besitzt zudem Kohle, Eisen, Kupfer, Chrom, Blei und Zink. |
3 | Venezuela | Mit einem Rohstoffvorkommen im Wert von 34,9 Billionen US-Dollar ist Venezuela das Land mit den weltgrößten Ölreserven. Venezuela verfügt zudem über enorme Gas- und Kohlevorkommen. |
4 | Saudi-Arabien | Das Rohstoffvorkommen des Landes ist 33 Billionen US-Dollar wert. Saudi-Arabien gilt als das Land mit den zweitgrößten Ölreserven der Welt. Hierher entfallen etwa 25 Prozent der weltweiten Ölreserven. Das Land hat aber keinerlei Kohle- und nur wenige Gasvorkommen. |
5 | USA | Die USA verfügen über Rohstoffvorkommen mit einem Wert von 28,5 Billionen US-Dollar. Das Ölvorkommen hier ist enorm sowie das Gasvorkommen. |
6 | Kanada | Kanada hat ein Rohstoffvorkommen im Wert von 20 Billionen US-Dollar. Das Land gilt als der weltgrößte Produzent von Nickel, Zink, Uran, Kaliumcarbonat, Kadmium und Schwefel. Kanada besitzt zudem die drittgrößten Ölreserven der Welt. |
7 | Irak | Das Rohstoffvorkommen im Irak hat einen Wert von 18 Billionen US-Dollar. Das Land zählt als Öl-Supermacht. Der Irak besitzt die fünftgrößten Ölvorkommen auf der Welt. |
8 | Vereinigte Arabische Emirate | Die Vereinigten Arabischen Emirate weisen einen Wert des Rohstoffvorkommens von 16,4 Billionen US-Dollar auf. Hier lagert das siebtgrößten Ölvorkommen. |
9 | China | China verfügt über ein Rohstoffvorkommen im Wert von 13,2 Billionen US-Dollar. Das Land ist nach wie vor der Top-Produzent von seltenen Erden und Mineralien, die in der Industrie und in der Unterhaltungselektronik zum Einsatz kommen. |
10 | Kuwait | Kuwait hat Rohstoffvorkommen in Höhe von 11,8 Billionen US-Dollar. Im Vergleich zu seiner kleinen Fläche ist das Land sehr ressourcenreich. Kuwait ist im Besitz von etwa 10 % der weltweit nachgewiesenen Ölreserven. |
Tab. 1 - Ressourcen der Erde
Natürliche Ressourcen – Ressourcenknappheit
Wie der Begriff schon sagt, bedeutet Ressourcenknappheit, dass die Ressourcen der Erde knapp werden. Um den Ressourcenbedarf der Bevölkerung zu decken und die Ressourcenknappheit zu verhindern, werden deutlich mehr Erden benötigt.
Würden alle Menschen der Erde so leben, wie die Bevölkerung in Deutschland, dann brächte man 2,9 Erden, um den Ressourcenbedarf aller zu decken und Ressourcenknappheit zu verhindern. Bereits am 5. Mai 2021 wurden in Deutschland alle Ressourcen, die das ganze Jahr reichen sollten, verbraucht.
Abbildung 3: Die Ressourcen der Erde verschwinden
Ressourcenknappheit wird als größtes Risiko für zukünftige Generationen gesehen. Schon heute zählt der Ressourcenkampf als zweithäufigste Konfliktursache. Grund für die Konflikte ist die Tatsache, dass deutlich mehr Ressourcen verbraucht werden, als zur Verfügung stehen. Liegt eine funktionierende Marktwirtschaft vor, regeln sich Angebot und Nachfrage über den Preis. Doch das funktioniert auf den internationalen Rohstoffmärkten oft nicht so, wie es sollte. Durch wirtschaftliche Kartelle und Oligopole wird der Markt verzerrt. Vor allem die Menschen in Entwicklungsländern werden immer weiter ausgebeutet.
Hinzu kommt der Kampf um die Durchsetzung der eigenen politischen Ziele. Diese Ziele können unter anderem Machterhalt, regionale Vorherrschaft oder ideologische Dominanz sein.
Wenn Du noch mehr zum Thema Ressourcenknappheit erfahren möchtest, dann lies Dir die Erklärung zu diesem Thema durch.
Natürliche Ressourcen – Rohstoffgewinnung
Als Rohstoffgewinnung wird der Abbau von natürlichen Ressourcen, also die Entnahme an Land oder aus dem Meer, bezeichnet.
Um dem stetig wachsenden Bedarf der Weltwirtschaft standzuhalten, werden laufend Rohstoffe in der Natur abgebaut, direkt verwendet oder weiterverarbeitet. Bei der Rohstoffgewinnung unterscheidet man zwischen dem Abbau im Tagebau oder Untertagebau und dem Abbau im Meer.
Du möchtest mehr über das Thema rund um die Rohstoffgewinnung erfahren? Dann sieh Dir die Erklärung zu diesem Thema an!
Entstehung von Erdöl
Erdöl ist ein dunkles, dickflüssiges, fossiles Stoffgemisch. Dieses ist aus winzigen abgestorbenen tierischen und pflanzlichen Kleinstlebewesen unter hohem Druck und hohen Temperaturen entstanden.
Man kann die Entstehung von Erdöl in 3 Schritte unterteilen:
- Bildung von Faulschlamm,
- Bildung von Erdöl,
- Bildung von Erdöllagerstätten.
Abgestorbenes Plankton und Algen sammeln sich auf dem Grund, aber es setzt kein Verwesungsprozess ein.Dieser wird durch das Salz und den Schwefelwasserstoff verhindert. Die abgestorbene Schicht vermischt sich mit den Sedimenten. Dabei entsteht der Faulschlamm.
Faulschlamm ist ein feinkörniges, unverfestigtes Erdölmuttergestein und Ausgangsmaterial für Erdöl.
Auch weitere Sedimente lagern sich ab, wodurch die Poren des Muttergesteins zusammendrückt und noch tiefer gedrückt werden. In den Tiefen herrscht ein höherer Druck und höhere Temperaturen.
Idealbedingungen für die Entstehung von Erdöl herrschen ab einer Tiefe von 1500 bis 4000 Metern und bei einer Temperatur von 80 bis 150 Grad Celsius.
Durch den höheren Druck in den Tiefen wandert das nun leichtere Erdöl durch die porösen Gesteinsschichten nach oben. So entsteht eine Lagerstätte unterhalb einer undurchdringlichen Gesteinsschicht.
Erdöl Förderung
Unter Erdölförderung versteht man das Aufsuchen, das Erschließen von Lagerstätten und die Förderung von Erdöl. Erdöl Förderung wird auch Erdölgewinnung genannt.
Warum wird Erdöl gefördert?
Es gibt zwei Hauptgründe, wieso Erdöl gefördert wird: zum einen, um Transportmittel mit Treibstoff zu versorgen und zum anderen, um Strom zu erzeugen. Dabei kann die Erdölförderung in 3 Schritte unterteilt werden:
Aufsuchen,
Erschließen,
Förderung.
Zu Beginn müssen Lagerstätten aufgesucht werden. Dies erfolgt durch aufwendige Prüfungsmethoden, bei welchen die Bodenschichten einzeln dargestellt werden können. An Land wird das Erdöl im Tagebau oder in tieferen Lagerstätten erschlossen. Im Meer erfolgt die Erschließung von Bohrinseln aus. Nun kann das Erdöl gefördert werden. Dabei unterscheidet man zwischen der Primärförderung, der Sekundärförderung und der Tertiärförderung.
Natürliche Ressourcen – Wassernutzung
Als Wassernutzung wird die Verwendung des natürlichen Wasservorrats bezeichnet. Das Wasser wird von Haushalten, der Industrie und der Landwirtschaft bezogen.
Von dem jährlich entnommenen Wasser entfallen 70 % auf die Landwirtschaft, 20 % auf die Industrie und 10 % auf die Haushalte.
In den vergangenen Jahren ist der Wasserverbrauch fast um die sechsfache Menge angestiegen. Ungefähr die Hälfte der Wasserentnahmen sind auf die USA, China und Indien zurückzuführen. Doch die extreme Nutzung des Wassers führt zu Wassermangel und Bodenzerstörung. Auch kommt es im Zuge der ungleichen Wassernutzung häufiger zu Konflikten. Grund dafür ist auch, dass in zahlreichen Gebieten nicht eindeutig geregelt ist, wem das Wasser gehört.
Doch es gibt auch Möglichkeiten, nachhaltig mit dem Wasser umzugehen. Mittlerweile gibt es Getreidesorten, die weniger Wasser benötigen. Wenn diese in der Landwirtschaft verstärkt zum Einsatz kommen würden, könnte einiges an Wasser eingespart werden. Des Weiteren kann der Regen effektiver aufgefangen und weiter verwendet werden. Auch die Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft werden immer fortschrittlicher. Das Wasser wird gezielter eingesetzt, sodass weniger verschwendet wird.
Du möchtest mehr über die Wassernutzung oder die Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft erfahren? Dann sieh Dir die Erklärung zu diesem Thema an.
Nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen
Die Frage nach einem nachhaltigen Umgang mit den knapper werdenden natürlichen Ressourcen steht im Zentrum der Wissenschaft und Forschung. Bei der Ressourcenschonung geht es um einen minimalen Ressourcenverbrauch, bei welchem weder andere Regionen noch künftige Generationen belastet werden.
Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen kann nur dann funktionieren, wenn er an jeder Stelle des Kreislaufes umgesetzt wird. Die Ressourcenschonung muss also von der Rohstoffgewinnung über Verarbeitung, Gestaltung der Produkte, Handel und Konsum bis zur Wiederverwendung oder Entsorgung passieren.
In der Umweltpolitik wird auf einen Policy Mix gesetzt. Es werden passende Instrumente gewählt, um die Ziele zu erreichen. Auch wenn die Hauptverantwortung bei der Politik liegt, um einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu fördern, können auch Privatpersonen etwas gegen die Ressourcenverschwendung tun:
- mit Bedacht einkaufen und so weniger Müll produzieren,
- auf die Qualität der Produkte achten und langlebige Produkte kaufen,
- reparieren statt neu kaufen,
- recyceln,
- Umverpackungen meiden,
- Mehrweg statt Einweg nutzen,
- Akkus statt Einwegbatterien nutzen,
- schadstoffhaltige Produkte vermeiden.
Natürliche Ressourcen – Das Wichtigste
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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