Ökologischer Fußabdruck

Der Klimawandel schreitet immer weiter voran. Einen großen Beitrag zum Klimawandel leisten vorrangig die Transportwege von Ressourcen, die über den ganzen Erdball hinweg in verschiedene Länder importiert und exportiert werden.

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    Diese langen Transportwege mit Schiff, Flugzeug oder Auto wirken sich negativ auf die CO₂-Bilanz unseres Planeten aus. Es ist also wichtig, so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen und lange Transportwege zu vermeiden. Dadurch kann der ökologische Fußabdruck verringert werden. Doch was genau ist der ökologische Fußabdruck eigentlich? Gibt es einen Ländervergleich vom ökologischen Fußabdruck?

    Ökologischer Fußabdruck – Definition

    Der ökologische Fußabdruck bezeichnet die Fläche, die entweder ein Mensch, ein Unternehmen oder auch ein Land benötigt, um seinen täglichen Bedarf an Ressourcen abzudecken.

    Der Begriff meint also die Fläche, die benötigt wird, um den Lebensstandard und den Lebensstil eines Menschen oder einer Bevölkerung dauerhaft zu ermöglichen. Der ökologische Fußabdruck ist also ein Indikator für Nachhaltigkeit.

    Ressourcen, die dabei eine Rolle spielen, sind unter anderem:

    • Lebensmittel
    • Transportmittel
    • Energie
    • Wasser
    • Kleidung

    In Abbildung 1 erkennst Du, welche Faktoren zum ökologischen Fußabdruck dazugehören. Die Müllentsorgung oder der Kohlenstoffdioxidausstoß durch Flugzeuge oder Autos tragen zu dem Wert bei.

    Ökologischer Fußabdruck Faktoren StudySmarter

    Abbildung 1: Faktoren des ökologischen Fußabdrucks

    Der ökologische Fußabdruck schließt demnach alle Flächen ein, die zum Beispiel zur Produktion von Kleidung oder Nahrung, zur Bereitstellung von Energie oder zur Entsorgung von Müll benötigt werden.

    All diese Ressourcen werden von der heutigen Bevölkerung in Mengen konsumiert. Sie stehen also nicht mehr in riesigen Ausmaßen zur Verfügung, sondern werden knapp. Es entsteht ein Ungleichgewicht und die entstehenden Abgase und Abfälle wirken sich negativ auf unsere Umwelt aus.

    Es werden mehr Ressourcen verbraucht als auf der Erde zur Verfügung stehen. Die Nachhaltigkeit beschäftigt sich damit und versucht, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Zum Beispiel geht auch die nachhaltige Stadtentwicklung auf den ökologischen Fußabdruck ein und versucht ihn durch verschiedene Maßnahmen zu verringern.

    Mehr zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung erfährst Du in einer separaten Erklärung im Gebiet der Stadtgeographie.

    Der ökologische Fußabdruck kann auch mit der Biokapazität verglichen werden.

    Die Biokapazität ist die verfügbare biologisch produktive Fläche. Sie gibt an, wie viel Fläche tatsächlich in dem Land oder der Region verfügbar ist, über das man eine Aussage treffen will.

    Ökologischer Fußabdruck – Ermittlung

    Der ökologische Fußabdruck kann mithilfe einiger Fragen berechnet werden. Im Internet lassen sich dazu Rechner finden, wie zum Beispiel auf der Seite der WWF. Mit diesen Berechnungen können Aussagen über den eigenen ökologischen Fußabdruck getroffen werden, sowie auch über den verschiedener Unternehmen oder einzelner Aktivitäten. Der Ergebniswert wird in globale Hektar abgegeben, um verschiedene Werte miteinander vergleichen zu können.

    Globaler Hektar

    Der ökologische Fußabdruck kann nicht in der normalen Maßeinheit für Flächen – Hektar – angegeben werden, da der Wert dann nicht aussagekräftig wäre. Es gibt viele verschiedene Bodenarten auf der Welt. Würde man den ökologischen Fußabdruck in normale Hektar angeben, wäre unklar, ob mit dem Wert nun etwa ein Hektar Ackerboden oder ein Hektar Waldboden gemeint ist, der gebraucht wird, um den Bedarf an Ressourcen abzudecken.

    Die verschiedenen Böden variieren in ihrer Fruchtbarkeit. Berge und Wüsten sind zum Beispiel von Natur aus weniger fruchtbar als Wiesen oder Äcker. Hier kann viel weniger angebaut werden.

    Eine Angabe des ökologischen Fußabdrucks in normale Hektar würde den Wert also verfälschen und einen falschen Eindruck vermitteln. Damit der ökologische Fußabdruck verschiedener Personen oder Gebiete miteinander verglichen werden kann, wird die neu geschaffene Einheit "globaler Hektar" verwendet. Die Abkürzung für diese Einheit lautet "gha".

    Der globale Hektar beschreibt einen Hektar mit weltweit durchschnittlicher biologischer Produktivität. Die Angabe erfolgt pro Person und pro Jahr.

    Der globale Hektar steht also einheitlich für eine durchschnittliche Produktivität aller Böden der Welt.

    Ökologischen Fußabdruck berechnen

    Anhand einiger Fragen kann der ökologische Fußabdruck berechnet werden. Die Fragen handeln sich um folgende Themen:

    • Ernährung
    • Wohnen
    • Mobilität
    • Konsum

    Die Ergebnisse werden dann mit vorher ermittelten Durchschnittswerten multipliziert und addiert. Man erhält den individuellen ökologischen Fußabdruck.

    Beispielfragen zum Thema Ernährung, mit denen sich der ökologische Fußabdruck ermitteln lässt, sind:

    • Welchen Anteil hat saisonales Obst und Gemüse an Ihren Gesamteinkäufen von Obst und Gemüse?
    • Wie oft trinken bzw. essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Butter oder Sahne?

    Ökologischer Fußabdruck und Biokapazität im Vergleich

    Der Ergebniswert für den ökologischen Fußabdruck wird nun mit der Biokapazität, also mit der tatsächlichen verfügbaren Fläche, verglichen. Ist der Fußabdruck größer als die Biokapazität, ist ein Defizit vorhanden. Es gibt also weniger Ressourcen, als benötigt werden.

    Ein Defizit bedeutet, dass mehr Ressourcen verbraucht werden, als eigentlich da sind. Wenn einfach so weitergelebt wird und sich nichts verändert, wird es also für die nachfolgenden Generationen keine Ressourcen mehr geben. Aus diesem Grund muss der Lebensstil und der Konsum nachhaltig werden.

    Der ökologische Fußabdruck lässt sich wie bereits erwähnt für einzelne Personen oder aber auch für Länder berechnen. Dadurch kann ein guter Vergleich zwischen den Ländern hergestellt werden. Der Fußabdruck stellt dar, in welchen Ländern ein Defizit und somit Ressourcenknappheit herrscht.

    In den USA, Russland und vielen Ländern Europas ist der ökologische Fußabdruck sehr groß, Länder in Afrika dagegen haben eher einen geringen.

    Ökologischer Fußabdruck in Deutschland

    Im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland einen ziemlich hohen ökologischen Fußabdruck. Um die Werte greifbarer zu machen, wird in Statistiken oft angegeben, wie viele Erden man bräuchte, wenn alle so leben würden wie die Menschen eines bestimmten Landes.

    Aus den Werten aus 2021 kann man ablesen: Wenn die ganze Weltbevölkerung so leben würde wie Deutschland, würde man 2,9 Erden benötigen. Dabei verteilen sich die verschiedenen Kategorien in Deutschland, wie in der folgenden Abbildung zu sehen.

    Ökologischer Fußabdruck Deutschland StudySmarter

    Abbildung 2: Ökologischer Fußabdruck Deutschland

    Der Bereich Ernährung macht in Deutschland 35 % des ökologischen Fußabdrucks aus. Hierbei ist die Fläche einbegriffen, die zum Beispiel für den Anbau von Getreide oder Weizen benötigt wird, das wiederum zur Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht wird. An zweiter Stelle steht Wohnen und Energie mit 25 % am ökologischen Fußabdruck. Der Verkehr macht 22 % aus und der Konsum 18 %. Darunter zählt unter anderem die Fläche, auf der Baumwolle angebaut wird, was zur Herstellung von Kleidung benötigt wird.

    Ökologischer Fußabdruck – Ländervergleich

    Im Ländervergleich hat Deutschland einen relativ hohen ökologischen Fußabdruck. Hinter den USA, Australien, Russland belegt Deutschland – punktgleiche mit Japan und Frankreich – Platz vier der Länder mit dem höchsten ökologischen Fußabdruck der Welt.

    Die folgende Abbildung zeigt die berechneten Werte der einzelnen Länder für das Jahr 2021. Der Wert sagt aus, wie viele Erden man bräuchte, wenn die Gesamtbevölkerung so leben würde, wie die einzelnen Länder. Aus der Statistik lässt sich also ablesen, dass man beispielsweise 5 Erden bräuchte, wenn die ganze Welt so leben würde wie die USA.

    Ökologischer Fußabdruck Länder StudySmarter

    Abbildung 3: Ökologischer Fußabdruck – Ländervergleich 2021

    Die Werte der ökologischen Fußabdrücke aller Länder zusammengenommen ergeben 1,7. Leben die Menschen also weiterhin so wie bis jetzt, werden auf Dauer 1,7 Erden benötigt. Das heißt, es werden zurzeit die vorhandenen Kapazitäten und Ressourcen der Erde überschritten.

    In einigen Ländern ist die Biokapazität größer als der ökologische Fußabdruck. Hier herrscht kein Defizit.

    Viele afrikanische Länder wie Mosambik oder Angola oder auch Bangladesch in Asien haben einen Wert von 0,9 gha. Auch einige skandinavische Länder wie Finnland haben einen gha-Wert unter 1, was bedeutet, dass sie kein Defizit aufweisen und somit keine Ressourcenknappheit.

    Earth Overshoot Day

    Der Earth Overshoot Day bezeichnet den Tag im Jahr, an dem die von den Menschen verbrauchten Ressourcen die Kapazitäten übersteigen. Auf Deutsch nennt sich dieser Tag auch "Ökoschuldentag" oder "Welterschöpfungstag".

    Berechnet wird der Earth Overshoot Day, indem man die Biokapazität der Welt durch den ökologischen Fußabdruck der Menschheit dividiert und dieses Ergebnis dann mit 365, also der Anzahl der Tage im Jahr multipliziert.

    Im Jahr 2021 war der Earth Overshoot Day bereits am 29. Juli.

    Kritik am ökologischen Fußabdruck

    Der ökologische Fußabdruck soll ein Indikator für Nachhaltigkeit sein und auf Nachhaltigkeitsdefizite der einzelnen Länder hinweisen. Jedoch wird hauptsächlich die Kohlenstoffdioxidproduktion in den Fokus gestellt. Abfälle, gefährliche Substanzen und nicht erneuerbare Ressourcen werden nicht beachtet.

    Außerdem verbraucht monokulturelle Landwirtschaft weniger Fläche, woraus ein kleinerer Fußabdruck resultiert. Dennoch ist diese Form der Landwirtschaft schädlicher. Auch das wird bei der Berechnung des Werts nicht beachtet.

    Monokulturelle Landwirtschaft bedeutet, dass auf einem Acker immer die gleiche Pflanzenart angebaut wird. Diese Anbauform bringt einige Nachteile für die Umwelt mit sich, wie ausgelaugte Böden, Schädlinge und übermäßiger Düngereinsatz.

    Zudem weist der ökologische Fußabdruck auch nicht auf eine Luft- oder Wasserverschmutzung hin.

    Dennoch ist er ein guter Indikator für die Nachhaltigkeit und ein gutes Werkzeug, um einzelne Länder, Personen oder Unternehmen miteinander zu vergleichen.

    Ökologischer Fußabdruck – Das Wichtigste

    • Der ökologische Fußabdruck ist ein Indikator für Nachhaltigkeit.
    • Er bezeichnet die Fläche, die entweder ein Mensch, ein Unternehmen oder ein Land benötigt, um seinen täglichen Bedarf an Ressourcen abzudecken.
    • Der ökologische Fußabdruck wird mit der Biokapazität, also der verfügbaren biologisch produktiven Fläche verglichen.
    • Der ökologische Fußabdruck im Ländervergleich liegt bei insgesamt 1,7 (2021).
    • Wenn die ganze Weltbevölkerung so leben würde wie Deutschland, würde man 2,9 Erden benötigen.
    • Der Earth Overshoot Day bezeichnet den Tag im Jahr, an dem die von den Menschen verbrauchten Ressourcen die Kapazitäten übersteigen.
    • Die Kritik am ökologischen Fußabdruck ist, dass der Wert nur einen Fokus auf die Kohlenstoffdioxidproduktion hat.
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    Ökologischer Fußabdruck
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Ökologischer Fußabdruck

    Wie wird der ökologische Fußabdruck berechnet?

    Der ökologische Fußabdruck kann anhand einiger Fragen berechnet werden. Die Fragen handeln sich um folgende Themen: 


    • Ernährung
    • Wohnen
    • Mobilität 
    • Konsum 


    Die Ergebnisse werden dann mit vorher ermittelten Durchschnittswerten multipliziert und addiert. Man erhält dann den individuellen ökologischen Fußabdruck. 

    Was ist ein guter ökologischer Fußabdruck?

    Ein guter ökologischer Fußabdruck liegt bei unter 1 und bedeutet, dass kein Defizit zwischen dem Verbrauch und der Kapazität besteht und somit auch keine Ressourcenknappheit. 

    Wer hat den größten ökologischen Fußabdruck?

    Den größten ökologischen Fußabdruck haben die USA.

    Was versteht man unter ökologischer Fußabdruck?

    Unter ökologischem Fußabdruck versteht man die Fläche, die entweder ein Mensch, ein Unternehmen oder auch ein Land benötigt, um seinen täglichen Bedarf an Ressourcen abzudecken.

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