Hydrosphäre – Definition
Die Hydrosphäre ist eine Teilhülle der Geosphäre der Erde. Sie beschreibt den mit Wasser bedeckten Teil der Erdoberfläche. Man nennt dies auch den Wasservorrat.
Die Hydrosphäre ist eine Sphäre der Erde. Sie bezeichnet die Gesamtheit des auf der Erde vorkommenden Wassers.
Die Hydrosphäre bedeckt etwa 75 Prozent der Erdoberfläche und beeinflusst das Klima und die Biosphäre in grundlegender Weise.
Ein Einfluss auf das Klima hat die Hydrosphäre zum Beispiel, da in Meeren und Seen Wärme gespeichert und über den Globus verteilt wird. Das sorgt für regionale Temperaturunterschiede. Ein anschauliches Beispiel dafür ist der Golfstrom. Er ist für das angenehme Klima in Europa verantwortlich.
Die Biosphäre, also die Gesamtheit des von Leben besiedelten Teils der Erde, ist von der Hydrosphäre abhängig. Wasser ist essenziell, damit Leben entstehen kann. Ohne die Hydrosphäre würde es demnach auch keine Biosphäre geben.
Außerdem spielt die Hydrosphäre eine wesentliche Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf und im Wasserkreislauf.
Wenn Du mehr zum Wasserkreislauf oder zu Wasser erfahren möchtest, schau gerne bei der dazugehörigen Erklärung vorbei! Zum Zusammenspiel der Hydrosphäre und des Kohlenstoffkreislaufs erfährst Du im Laufe dieser Zusammenfassung noch mehr.
Sphären der Erde
Sphären der Erde sind neben der Hydosphäre noch andere, wie
- die Biosphäre: Gesamtheit des von Leben besiedelten Teils der Erde
- die Pedosphäre: Bodenbereich, obere dünne Schicht der Erdkruste
- die Lithosphäre: bis zu 100 km dicke, feste Erdrinde
- die Atmosphäre: gasförmige Hülle, die die Erde umgibt
Man bezeichnet diese Sphären der Erde auch als die Geosphären.
Mehr zu den einzelnen Sphären erfährst Du in separaten Erklärungen. Klicke hierzu einfach auf den Begriff, der Dich interessiert.
Hydrosphäre – Kohlenstoffkreislauf
Unter dem Kohlenstoffkreislauf versteht man das System der chemischen Umwandlung kohlenstoffhaltiger Verbindungen in der Lithosphäre, Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre, sowie den Austausch dieser Verbindungen zwischen den Sphären.
All das Wasser, egal ob in flüssiger, fester oder gasförmiger Form, gehört demnach zur Hydrosphäre. Sie umfasst alle ober – und unterirdische Wasservorkommen der Erde und durchdringt damit alle anderen Geosphären. Die Atmosphäre, die Lithosphäre, die Biosphäre und die Pedosphäre werden von der Hydrosphäre durchdrungen, beziehungsweise sind Bestandteil dieser.
Hydrosphäre – Aufbau
Die Hydrosphäre unterscheidet sich in ihrem Aufbau wesentlich von dem Aufbau anderer abiotischen Geosphären wie der Atmosphäre oder der Lithosphäre. Im Gegensatz zu diesen Sphären formt die Hydrosphäre keine einheitliche und erdumspannende Schale, denn selbst Ozeane und Meere werden an vielen Stellen von Inseln durchbrochen oder von Kontinenten eingegrenzt.
Teilbereiche der Hydrosphäre
Zur Hydrosphäre gehört das stehende und fließende Wasser, das zum Beispiel in Meeren, Seen oder Flüssen vorkommt. Aber auch das Grundwasser und das Wasser in der Atmosphäre zählen zur Hydrosphäre. Das zeigt uns, dass die Hydrosphäre viele verschiedene Bereiche unserer Erde beschreibt. Deswegen haben sich mehrere Begriffe etabliert, die die jeweiligen Teilbereiche der Hydrosphäre genauer beschreiben. Die Teilbereiche der Hydrosphäre sind:
Die in fester Form vorkommenden Wassermassen, wie Eisschilde, Meereis, Gebirgsgletscher, Permafrost oder Schnee werden oft als eigene Sphäre behandelt und sind aber dennoch Teil der Hydrosphäre. Die Kryosphäre umfasst diesen wichtigen Teil der Hydrosphäre.
Die Chionosphäre beschreibt den schneebedeckten Bereich der Erde und ist ein Teil der Kryosphäre.
Die Kryosphäre ist die Gesamtheit des vorkommenden festen Wassers, also Eis, auf der Erde.
Die Aquasphäre umfasst das Flüssigwasser der Erde.
Für Wasser in gasförmigem Aggregatzustand gibt es bis dato noch keinen eigenen Erdsphären – Begriff. Der Wasserdampf wird demnach als atmosphärisches Wasser bezeichnet und zählt als Teil der Atmosphäre. Man nennt ihn auch Luftfeuchtigkeit.
Um mehr zur Luftfeuchtigkeit zu erfahren, klicke einfach auf den Begriff und Du gelangst zur passenden Erklärung.
Unter den irdischen Wasserdampf fällt neben dem atmosphärischen Wasser auch der Wasserdampf der Bodenluft.
Die Ozeanosphäre beschreibt die Wässer in und unter Meeren.
Die Wässer auf und in den Festländern, zu denen demnach auch Binnengewässer zählen, gehören zur Limnosphäre.
Außerdem kann der Bereich im Untergrund, der vollständig, teil – oder zeitweise mit Wasser in flüssiger Phase gefüllt ist, auch zur Lithosphäre gezählt werden.
Die Tiefe Hydrosphäre
Ein weiterer Begriff innerhalb der Hydrosphäre ist die Tiefe Hydrosphäre. Sie umfasst Anteile des irdischen Wassers, die sich weiter unter der Oberfläche befinden. Innerhalb der Tiefen Hydrosphäre gibt es noch einmal zwei Unterscheidungen:
Die marine Tiefe Hydrosphäre bezeichnet die tiefen Wasserschichten der Meere.
Die lithische Tiefe Hydrosphäre umfasst Wässer in wasserführenden Gesteinsschichten, die sich weiter unterhalb der festen Erdoberfläche befinden.
Hydrosphäre – Unterteilung
Die Hydrosphäre kann also in verschiedene Teilbereiche unterteilt werden. Häufig unterscheidet man nach dem Zustand oder dem Vorkommen des Wassers der Hydrosphäre.
Aggregatzustand
Je nach Aggregatzuständen des Wassers, kann die Hydrosphäre der Erde in drei Bereiche unterteilt werden. Man unterscheidet die Kryosphäre, worunter auch die Chionosphäre fällt. Dort liegt Wasser in festen Zustand vor. Die Aquasphäre beinhaltet flüssiges Wasser und der irdischen Wasserdampf deckt den gasförmigen Anteil des Wassers.
fest | flüssig | gasförmig |
Kyrosphäre (Eis)Chionosphäre (Schnee) | Aquasphäre | irdischer Wasserdampf |
Tabelle 1. - Hydrosphäre Aggregatzustände
Vorkommen
Zudem lässt sich die Hydrosphäre nach Aufenthaltsort unterscheiden. Hier findet die Dreiteilung in Ozeanosphäre, Limnosphäre und atmosphärischem Wasserdampf statt. Während die Ozeanosphäre das Wasser in Meeren beschreibt, deckt die Limnosphäre die Wässer des Festlandes ab und der atmosphärische Wasserdampf den Wasseranteil in der Atmosphäre.
Meerwasser | Wasser auf Festland | Wasseranteil der Atmosphäre |
Ozeanosphäre | Limnosphäre | atmosphärischer Wasserdampf |
Tabelle 2. - Hydrosphäre Vorkommen
Hydrosphäre und andere Sphären der Erde
Wie weiter oben in der Erklärung bereits erwähnt, durchdringt die Hydrosphäre die anderen Geosphären. Sie verbindet und durchzieht in verschiedenen Aggregatzuständen, Mengen und im Zuge des Wasserkreislaufs zahlreiche Abschnitte der Erde.
In Klüften oder Gesteinsporen durchdringt Wasser die feste Geosphäre. Aber es kann auch zum Bestandteil des Gesteins selbst werden, nämlich in Form von Kristallwasser.
Kristallwasser, auch Hydrat-Wasser genannt, ist Wasser, das in kristallinen Festkörpern gebunden vorkommt.
In sehr geringen Mengen kommt Wasser bereits in der äußersten Schicht der Atmosphäre, der Exosphäre, vor. Dauerhaft kann Wasser dann in der unteren Thermosphäre bis hinab zur geosphärischen Mesosphäre gefunden werden.
Die Wechselwirkung zwischen Hydrosphäre und Atmosphäre
Die Wechselwirkung zwischen der Hydrosphäre und der Atmosphäre ist eine bedeutungsvolle. Das Wasser fungiert nämlich als Wärmetransport, da es Energie und Wärme viel langsamer abgibt als die Luft. Mithilfe dieser Fähigkeit kann durch das Wasser über lange Strecken hinweg Wärme und Energie transportiert werden und der Energieaustausch zwischen den höheren und niederen Breiten ermöglicht werden.
Dieser Transport kann jedoch nur durch Winde geschehen, da diese die Oberflächenströmung verursachen.
Du hättest gerne mehr Informationen zum Thema "Wind"? Dann schau Dir gerne die dazugehörige Erklärung an.
Die Atmosphäre und die Hydrosphäre beeinflussen sich also gegenseitig.
Durch den Golfstrom wird beispielsweise warmes Wasser in den Nordatlantik transportiert. Das sorgt für das überdurchschnittlich warme Klima in Westeuropa.
Hydrosphäre – Auswirkungen des Klimawandels
Der Klimawandel hat auf alle Geosphären der Erde erhebliche Auswirkungen. So ist auch die Hydrosphäre vom Klimawandel betroffen.
Der Klimawandel verursacht eine allgemeine globale Erwärmung. Dadurch haben sich auch die oberen Wasserschichten der Erde erwärmt und dehnen sich infolgedessen thermisch aus. Dadurch steigt der Meeresspiegel.
Auch schmilzt an den Polen das Eis, wodurch der Meeresspiegel noch weiter ansteigt. Die Umweltverschmutzung durch Kohlenstoffdioxid veranlasst die Ozeane dazu, noch mehr CO₂ aufzunehmen und zu speichern.
Die Meere nehmen ein Drittel des Kohlenstoffdioxids der Luft auf.
Dadurch versauern die Meere. Das bedeutet, dass sich ihre chemische Zusammensetzung ändert. Das hat gravierende Folgen für viele Meereslebewesen, wie Muscheln, Korallen oder Krebse. Der Klimawandel wirkt sich also auch auf die Hydrosphäre negativ aus.
Mehr zum Klimawandel und seinen Auswirkungen erfährst Du in der dazugehörigen Erklärung "Klimawandel".
Hydrosphäre – Bedeutung
In dieser Erklärung hast Du erfahren, dass die Hydrosphäre etwa 75 % der Erdoberfläche bedeckt, das Klima und die Biosphäre in grundlegender Weise beeinflusst und eine wesentliche Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf spielt. Die Hydrosphäre ist demnach wichtig für den Planeten und sorgt – zusammen mit den anderen Geosphären – dafür, dass die Prozesse und Vorgänge auf der Erde funktionieren.
Wasser ist für alle Lebewesen notwendig, denn ohne ist das Leben gar nicht möglich. Auf anderen Planeten des Sonnensystems existiert die Hydrosphäre nicht und es kann aus diesem Grund kein Leben entstehen. Die Hydrosphäre hat also eine besonders große Bedeutung für die Menschen und den gesamten Planeten Erde.
Hydrosphäre – Das Wichtigste
Die Hydrosphäre durchdringt viele andere Geosphären, wie zum Beispiel die Atmosphäre und die Lithosphäre.
Sphären der Erde: Atmosphäre, Lithosphäre, Hydrosphäre, Biosphäre und Pedosphäre.
Die Hydrosphäre ist eine Teilhülle der Geosphäre der Erde, beschreibt den mit Wasser bedeckten Teil der Erdoberfläche und beeinflusst unser Klima.
Unterteilt man die Hydrosphäre hinsichtlich des Aggregatzustandes des Wassers, unterscheidet man zwischen Kryosphäre, Aquasphäre und irdischem Wasserdampf.
Unterteilt man die Hydrosphäre hingegen aufgrund des Vorkommens des Wassers, unterscheidet man zwischen Ozeanosphäre, Limnosphäre und atmosphärischem Wasserdampf.
Die Tiefe Hydrosphäre ist die Bezeichnung für Wässer, die sich weit unter der Oberfläche befinden. Es gibt die marine und die lithische Tiefe Hydrosphäre.
Die Hydrosphäre formt im Gegensatz zu anderen Geosphären keine einheitliche, erdumspannende Schale, da sie nur etwa zwei Drittel der Erdoberfläche bedeckt und von Land unterbrochen wird
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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