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Vor allem die Temperaturen unterscheiden sich zwischen diesen vier Jahreszeiten oft stark, weshalb man sie auch als thermische Jahreszeiten bezeichnet.
Aber was sind eigentlich die Bedingungen für thermische Jahreszeiten, wie entstehen sie und was ist denn der Unterschied zwischen thermischen und hygrischen Jahreszeiten?
Thermische Jahreszeiten – Definition
Jahreszeiten kann man nach verschiedenen Faktoren unterscheiden – Sonnenstand, Niederschlag, Temperatur oder auch Vegetation. Thermische Jahreszeiten sind geprägt von den Temperaturunterschieden der vier Jahreszeiten. Thermisch bedeutet so viel wie durch Wärme verursacht oder auf Wärme beruhend.
Die thermischen Jahreszeiten werden aufgrund der vorherrschenden Temperatur während einer bestimmten Zeit in Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterschieden.
Die sich verändernde Temperatur beeinflusst zudem auch andere Unterscheidungsfaktoren wie den Niederschlag oder die Vegetation, im Fokus der thermischen Klassifizierung steht aber dennoch die messbare Temperatur.
Thermische Jahreszeiten werden auch oft als meteorologische Jahreszeiten bezeichnet. Diese Einteilung richtet sich nach den meteorologischen oder auch klimatischen Bedingungen in einer Jahreszeit, bezieht sich also auch besonders auf die Temperatur und zusätzlich den Niederschlag. Ganz die gleiche Definition ist es also nicht, jedoch können beide Klassifikationen gut miteinander verglichen werden.
Thermische Jahreszeiten – Erklärung
Thermische Jahreszeiten findet man fast überall auf der Welt. Besonders gut ausgeprägt sind sie aufgrund ihrer Lage im Gradnetz in der gemäßigten Klimazone.
Thermische Jahreszeiten können bei voller Ausgeprägung in vier Jahreszeiten eingeteilt werden:
- Frühling
- Sommer
- Herbst
- Winter
Klare Grenzen kann man anhand der thermischen Klassifikation nicht ziehen, die Jahreszeiten gehen eher fließend ineinander über.
Thermische Jahreszeiten – Frühling
Der Frühling zeichnet sich durch ein sehr wechselhaftes Wetter aus. Meist sind die Temperaturen schon sehr mild und über 0 °C. Dennoch kann es auch im Frühling noch zu Frost und Schnee kommen.
Fast jedes Jahr kommt im Frühling zu den sogenannten Eisheiligen. Das sind ein paar Tage im Mai, an denen es zu einem erneuten Kälteeinbruch kommt, oft sogar mit Frosttemperaturen um die 0 °C.
Durch die wärmer werdenden Temperaturen und häufigen Niederschlag beginnen im Frühling erste Pflanzen wieder zu wachsen und neue Knospen auszubilden.
Thermische Jahreszeiten – Sommer
Die Sommer sind geprägt durch warme, teils hohe Temperaturen von rund 25 bis über 30 °C. Zu Niederschlägen kommt es oft durch das Aufsteigen dieser warmen Luft – Du kennst das wahrscheinlich als sogenannte Hitzegewitter.
Durch den fortschreitenden Klimawandel werden die Sommer in den mittleren Breiten immer heißer. Das führt vielerorts zu verheerenden Folgen durch Dürre, wie Wassermangel, Ernteausfälle oder Waldbrände.
Mehr zum Klimawandel und den Folgen des globalen Klimawandels findest Du in den gleichnamigen Erklärungen dazu.
Thermische Jahreszeiten – Herbst
Im Herbst werden die Temperaturen wieder kühler, sinken jedoch erst im späten Herbst unter die 0 °C. Durch die sich abkühlende Luft entstehen in den Herbstmonaten oft starke Winde. Auch Niederschlag fällt zu dieser Zeit an vielen Orten vermehrt.
Thermische Jahreszeiten – Winter
Der Winter ist die kälteste Jahreszeit und zeichnet sich durch niedrige Temperaturen aus, die oft um oder unter dem Gefrierpunkt bei 0 °C liegen. Die Niederschläge sind durch die sehr niedrigen Temperaturen geringer als im Herbst und oftmals fällt der Niederschlag in Form von Schnee.
Wie auch im Sommer verändern sich die typischen Temperaturen im Winter durch den Klimawandel immer weiter. Die Winter in den mittleren Breiten werden zunehmend milder und gleichen in vielen Regionen eher dem typischen Herbst.
Thermische Jahreszeiten – Entstehung
Der Grund für die Entstehung der thermischen Jahreszeiten ist die Neigung der Erde um 23,5°. Dadurch schwankt über das Jahr hinweg der Einfallswinkel der Sonne auf die Erde, der entscheidend für die Temperatur auf der Erde ist.
Da die Erdachse um 23,5° geneigt ist, ist immer eine Halbkugel, auch Hemisphäre genannt, zur Sonne geneigt, während die andere Halbkugel abgeneigt ist. Der Einfallswinkel der Sonne ist dann auf der ihr zugeneigten Hemisphäre steiler, auf der ihr abgeneigten flacher.
Ist der Einfallswinkel steil, trifft mehr Sonnenlicht auf eine kleinere Fläche als bei einem flachen Einfallswinkel. Mehr Sonnenlicht auf einer bestimmten Fläche bedeutet gleichzeitig eine höhere Temperatur, da sich die Erdoberfläche so schneller erwärmt. Ein flacher Einfallswinkel bedeutet demnach eine niedrigere Temperatur, weil sich das Sonnenlicht auf mehr Fläche verteilt.
Ist eine Hemisphäre also der Sonne zugeneigt, ist dort zu dieser Zeit Sommer. Durch die Drehung der Erde um die Sonne neigt sich diese zugeneigte Halbkugel jedoch innerhalb eines Jahres der Sonne ab. Das bedeutet, der Einfallswinkel wird innerhalb dieses Jahres flacher und es wird kühler – jetzt herrscht auf dieser Halbkugel Winter.
Da immer eine Halbkugel der Sonne zu- und eine abgeneigt ist, sind die Jahreszeiten auf der Nord- und Südhalbkugel genau umgekehrt. Ist auf der Nordhalbkugel Sommer, weil sie der Sonne zugeneigt ist, ist es auf der der Sonne abgeneigten Südhalbkugel Winter.
Thermische und hygrische Jahreszeiten – Unterschied
Nicht überall auf der Erde verändert sich der Einfallswinkel der Sonne über das Jahr hinweg so stark, dass sich vier thermische Jahreszeiten klar ausbilden. In den Subtropen beispielsweise spricht man kaum von Frühling und Herbst, sondern überwiegend nur von Sommer und Winter, die ineinander übergehen. Das liegt daran, dass sich dort der Einfallswinkel im Jahr verglichen mit den mittleren Breiten nur um wenige Grad ändert.
In den Tropen hingegen gibt es sogar gar keine thermischen Jahreszeiten. Dort – zwischen 23,5° N und 23,5° S steht die Sonne immer im Zenit. Das bedeutet, sie steht ganzjährig senkrecht über einem Breitengrad innerhalb dieser beiden Wendekreise.
Dadurch verändert sich ihr Einfallswinkel in den Tropen kaum, wodurch sich auch die Temperaturen innerhalb eines Jahres kaum verändern. Es bilden sich also keine Unterschiede in der Temperatur und damit auch keine thermischen Jahreszeiten.
Durch den Zenitstand der Sonne bilden sich in den Tropen die sogenannten hygrischen Jahreszeiten – Trockenzeit und Regenzeit. Diese beiden Jahreszeiten unterscheiden sich nicht nach Temperatur, sondern nach dem Niederschlag, der zu dieser Zeit fällt.
Thermische Jahreszeiten – Zusammenfassung
Die thermischen Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter werden also anhand der vorherrschenden Temperatur unterschieden. Klare Grenzen gibt es dabei – im Gegensatz zu den astrologischen Jahreszeiten – nicht, thermische Jahreszeiten gehen fließend ineinander über. Auch ungewöhnliche Temperaturen einer bestimmten Jahreszeit sind durchaus möglich.
Grund für die Entstehung der thermischen Jahreszeiten ist die Neigung der Erdachse um 23,5°, die so den Einfallswinkel der Sonne beeinflusst. Dieser ändert sich im Verlauf eines Jahres von steil zu flach. Ist der Einfallswinkel steil, erwärmt sich die Erdoberfläche schnell und es ist Sommer. Bei einem flachen Einfallswinkel bleibt es auf der Halbkugel kühler – dann ist Winter.
In den Tropen verändert sich der Einfallswinkel der Sonne kaum, weshalb es dort keine thermischen Jahreszeiten gibt.
Die thermischen Jahreszeiten sind auf der Nord- und Südhalbkugel genau umgekehrt. Das liegt daran, dass immer eine Halbkugel der Sonne zugeneigt ist, während die andere Hemisphäre von der Sonne abgeneigt ist.
Thermische Jahreszeiten – Bedingungen
Für einen kurzen Gesamtüberblick findest Du hier noch einmal alle Bedingungen, die es für thermische Jahreszeiten auf der Erde braucht:
- Neigung der Erdachse um 23,5°
- Drehung der Erde um die Sonne
- Veränderung des Einfallswinkels der Sonne auf die Erde
Thermische Jahreszeiten – Das Wichtigste
- Thermische Jahreszeiten werden aufgrund der vorherrschenden Temperatur in Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterteilt.
- Thermische Jahreszeiten findet man fast überall auf der Welt. Besonders gut ausgeprägt sind sie in der gemäßigten Klimazone, in den Tropen gibt es keine thermischen Jahreszeiten.
- Grund für die Entstehung der thermischen Jahreszeiten ist die Neigung der Erde um 23,5°. Dadurch schwankt über das Jahr hinweg der Einfallswinkel der Sonne auf die Erde, der entscheidend für die Temperatur auf der Erde ist.
- Thermische Jahreszeiten sind auf der Nord- und Südhalbkugel genau umgekehrt.
Nachweise
- weltderphysik.de: Warum gibt es Jahreszeiten? (28.09.2022)
- spektrum.de: Jahreszeiten. (28.09.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Thermische Jahreszeiten
Was sind thermische Jahreszeiten?
Thermische Jahreszeiten sind Jahreszeiten, die aufgrund der vorherrschenden Temperatur während einer bestimmten Zeit in Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterschieden werden.
Was sind die Bedingungen für die Entstehung der thermischen Jahreszeiten?
Die Bedingungen für die Entstehung der thermischen Jahreszeiten sind:
- Neigung der Erdachse um 23,5°
- Drehung der Erde um die Sonne
- Veränderung des Einfallswinkels der Sonne auf die Erde
Warum gibt es nicht überall auf der Erde thermische Jahreszeiten?
Es gibt nicht überall auf der Erde thermische Jahreszeiten, weil sich der Einfallswinkel der Sonne in den Tropen über das Jahr hinweg kaum verändert, wodurch dort ganzjährig keine merkbaren Temperaturunterschiede entstehen.
Wo gibt es keine thermischen Jahreszeiten?
Es gibt keine thermischen Jahreszeiten in den Tropen, aufgrund des ganzjährigen Zenitstands der Sonne.
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