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Im Zusammenhang mit der Polarnacht hast Du vielleicht auch schon etwas von dem Polartag gehört. Aber was ist Polartag und Polarnacht genau? Und wie entstehen Polartag und Polarnacht?
Polarnacht – Definition
Wenn die Sonne für mindestens 24 Stunden nicht über dem Horizont erscheint, nennt man das Polarnacht. Das Phänomen findet im Winter des entsprechenden Pols statt. Das kann aber nur innerhalb der Polarkreise passieren. Die Ursache dafür ist die Neigung der Erde.
Die Polarnacht ist ein Zeitraum, indem die Sonne innerhalb des Polarkreises am Tag und in der Nacht nicht über den Horizont reicht.
Der Polarkreis liegt bei dem Breitenkreis von 66,5° nördlicher und südlicher Breite im Gradnetz. Dort trennt sich die Polarzone von der gemäßigten Zone.
Je mehr man sich dem Nord- oder Südpol nähert, desto länger dauert die Polarnacht. Sie kann einen Tag bis mehrere Monate lang dauern.
Falls Du mehr zu der Schrägstellung der Erde lernen möchtest, lies doch mal die Erklärung zur Neigung der Erdachse von StudySmarter!
Polartag und Polarnacht – Erklärung
Der Polartag und die Polarnacht entstehen durch die immer gleiche Schrägstellung der Erde und die Tatsache, dass die Erde innerhalb eines Jahres einmal um die Sonne kreist. Durch den unterschiedlichen Lichteinfall kommt es zum Polartag und zur Polarnacht, genauso wie zu den Jahreszeiten.
Der Polartag, auch Mitternachtssonne genannt, ist ein Zeitraum, indem die Sonne innerhalb des Polarkreises am Tag und in der Nacht nicht unter dem Horizont verschwindet.
Durch die Neigung der Erde ist entweder der Nord- oder der Südpol von der Sonne abgewendet. Dort herrscht dann Polarnacht. Die Sonne kann dort selbst tagsüber nicht scheinen. Der Pol, der zur Sonne geneigt ist, hat hingegen Polartag und die Sonne ist immer über dem Horizont.
Auf der Abbildung erkennst du, wie die Sonne und die Neigung der Erde zur Polarnacht und der Mitternachtssonne führen.
Polarnacht und Polartag – Zeitpunkt
Zur Polarnacht kommt es im Winter des jeweiligen Pols und zum Polartag im Sommer des Pols.
Der Winter geht auf dem nördlichen Polarkreis von September bis März und im südlichen hingegen von März bis September. Das ist also genau das andere halbe Jahr.
Wenn im nördlichen Polarkreis Winter ist, dann ist am südlichen Pol Sommer und umgedreht. Es kann nie an beiden Polen gleichzeitig Sommer oder Winter sein. Das liegt an der Schrägstellung der Erde.
Falls du mehr Informationen dazu haben möchtest, lies doch auch unsere Erklärung zu den Jahreszeiten.
Polarnacht – Dauer
Wie lange eine Polarnacht und ein Polartag dauert, liegt an der Entfernung zum Polarkreis. Direkt am Pol dauert die Polarnacht beziehungsweise der Polartag rund 6 Monate. Die Sonne geht also im Jahr nur einmal auf und einmal unter. Das passiert jeweils an der Tagundnachtgleiche.
Als Tagundnachtgleiche wird der Kalendertag bezeichnet, an dem auf allen Orten auf der Welt die Nacht und der Tag gleich lang sind.
Direkt an den Polen befindet sich die Sonne während einem kompletten Tag nahezu auf selber Höhe. Bis zur Sommersonnenwende schraubt sich die Sonne vom Nordpol langsam vom Horizont weg, bis sie bei der Sommersonnenwende ungefähr 23,5° über dem Horizont steht.
Die Sommersonnenwende ist der Tag, an dem die Sonne ihren höchsten Stand zur Mittagshöhe erreicht hat. Dazu kommt es einmal im Jahr.
Das Gegenteil ist die Wintersonnenwende. Dort hat die Sonne ihren niedrigsten Stand zur Mittagshöhe erreicht. In beide Fälle wird jeweils von der Nordhalbkugel ausgegangen.
Dann bewegt sich die Sonne langsam schraubend wieder Richtung Horizont hinab. Am Südpol passiert dasselbe, nur zur Zeit der Wintersonnenwende.
Je weiter man vom Pol entfernt ist, desto kürzer wird der Polartag. Am Rande des Polarkreises dauert das Phänomen kein halbes Jahr lang, sondern gerade mal einen Tag.
Polarnacht – Bedeutung
6 Monate Polarnacht bedeutet natürlich nicht, dass es dort die ganze Zeit komplett dunkel ist. Direkt an den Polen ist es ein paar Monate vollständig dunkel. Zu Beginn und zum Ende der Polarnacht zeigt sich aber auch eine Dämmerung, wodurch es kontinuierlich etwas heller wird. Das liegt an den indirekten Sonnenstrahlen, die dem Horizont näher kommen und so für etwas Licht sorgen.
Indirekte Sonnenstrahlen nennt man die Sonnenstrahlen in der Erdatmosphäre, die gebrochen werden. Das passiert, indem das Licht durch gewisse Einflüsse reflektiert, gestreut oder gebrochen wird und somit länger braucht, bis es auf der Erde ankommt.
Für mehr Informationen kannst du auch die Erklärung aus dem Fach Physik zur Lichtbrechung von StudySmarter lesen.
Zu indirekten Sonnenstrahlen kommt es also zum Beispiel durch Wolken, die das Licht reflektieren. Somit kann es auch ohne direkte Sonneneinstrahlung hinter den Polarkreisen im Winter etwas Licht geben.
Polartag und Polarnacht – Auswirkungen
Das Ganze hat aber auch Auswirkungen auf die dort lebende Bevölkerung. Die lange Dunkelheit erzwingt viel künstliches Licht, woraus ein hoher Stromverbrauch resultiert. Oft ist es auch so, dass die viele Dunkelheit unter gewissen Umständen für die Menschen zu einer seelischen Belastung werden kann. Der menschliche Körper benötigt eigentlich Sonnenlicht, um sich entwickeln und gesund leben zu können.
Bei uns geht man davon aus, dass Trägheit und Müdigkeit im Winter durch die kürzeren Tage entstanden. In Norwegen (Tromsø) hat May Trude Johnsen eine Studie gestartet, in der herauskam, dass Norweger kaum unter der Dunkelheit leiden. Laut Kari Leibowitz ist der Auslöser deren Mindset. Sie gehen also gedanklich ganz anders an den dunklen Winter heran und finden die Situation daher weniger schlimm. Das liegt unter anderem daran, dass es im Sommer durch die Mitternachtssonne immer hell ist.
Aber auch der Polartag bringt Schwierigkeiten mit sich. Dadurch, dass es immer hell ist, kommt der Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander. Man muss auch schlafen, wenn es hell ist. Jedoch ist man mit der Tagesgestaltung auch flexibler, da gewissermaßen immer Tag ist.
Polarnacht – Beispiele
Der nördliche Polarkreis beinhaltet Teile der Länder Norwegen, Schweden, Finnland, Kanada, Russland und Grönland. In diesen Ländern kann man in Teilen, die sich innerhalb des Polarkreises befinden, das Phänomen erleben. Auf der Südhalbkugel ist nur die Antarktis im Polarkreis.
Polarnacht – Südpol
Der Südpol besteht fast komplett aus Eisflächen und ist von dem Kontinent der Antarktis bedeckt.
Polarnacht – Antarktis
Die Antarktis liegt auf der südlichen Erdhalbkugel. Genauer gesagt, im Polarkreis. Dort gibt es einige Extreme sowie auch den Polartag und die Polarnacht.
Direkt am Südpol ist es 6 Monate am Stück dunkel und danach 6 Monate lang hell. Es geht nur einmal im Jahr die Sonne auf und einmal unter. Demzufolge gibt es auch nur zwei Jahreszeiten. Den Sommer und den Winter.
Für mehr Informationen schau doch mal bei unserer Erklärung zur Antarktis vorbei!
Polarnacht – Alaska
Im Sommer ist es in Alaska bis zu drei Monate lang am Stück hell. Das ist innerhalb der Monate Mai bis August der Fall. Genauso ist es im Winter auch bis zu 3 Monate lang dunkel.
Utqiaġvik ist eine Stadt in Alaska, die nur 320 Kilometer vom Polarkreis entfernt liegt. Dort ist die Polarnacht sehr stark ausgeprägt. Im Winter geht die Sonne dort 65 Tage lang nicht auf und im Sommer geht sie genauso lange nicht unter.
Polarnacht - Das Wichtigste
- die Polarnacht bezeichnet ein Phänomen, das nur im Polarkreis auftritt und bei dem es 24h bis 6 Monate lang dunkel ist
- die Länge der Polarnacht hängt von der Entfernung zum Pol ab
- das Gegenteil zur Polarnacht ist der Polartag, der zur selben Zeit am jeweils anderen Pol stattfindet
- die Polarnacht und der Polartag entstehen durch die Schrägstellung der Erde und der Erde, die einmal im Jahr die Sonne umkreist
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Polarnacht
Wo ist die Polarnacht am längsten?
Die Polarnacht ist direkt am Nord- und Südpol am längsten.
Wann ist die Polarnacht?
Die Polarnacht ist ungefähr zur Wintersonnenwende.
Was ist Polartag und Polarnacht?
Polartag und Polarnacht sind Zeiträume, die den Stand der Sonne innerhalb des Polarkreises am Tag und in der Nacht beschreiben.
Wie entsteht Polartag und Polarnacht?
Polartag und die Polarnacht entsteht durch die immer gleiche Schrägstellung der Erde und die Tatsache, dass die Erde innerhalb eines Jahres einmal um die Sonne kreist.
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