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Oberflächenformen – Geographie
Die Geographie beschäftigt sich zum Teil mit der Erdoberfläche – der Pedosphäre. Die Pedosphäre beschreibt eine Trennschicht zwischen Lithosphäre, der obersten Schicht der Erdkruste, und Atmosphäre. Die Atmosphäre ist eine gasförmige Hülle, die unsere Erde umgibt.
Näheres über die Pedosphäre, Lithosphäre und Atmosphäre kannst Du in separaten Erklärungen erfahren.
Oberflächenformen – Definition
Die Erdoberfläche sieht nicht überall gleich aus. Auch unterscheidet sich die Bezeichung für die Oberflächenformen der Erde. Verschiedene Regionen haben eine verschiedene Oberflächenform.
Die Oberflächenform, auch als Reliefform oder Landform bezeichnet, beschreibt die unterschiedlichen Höhen und Tiefen der Erdoberfläche.
Das Aussehen der Oberflächenform kann beispielsweise mit eben, wellig, hügelig, schroff oder flach beschrieben werden. Die Bezeichnung für die Oberflächenformen der Erde sind demnach:
- Hochgebirge,
- Mittelgebirge,
- Hochland,
- Tiefland und
- Ebenen. 2
Oberflächenform – Entstehung
Die Gestalt der Erdoberfläche kann durch verschiedene Prozesse entstehen und geformt werden:
- endogene Entstehung
- exogene Entstehung
- künstliche Entstehung
- kosmische Entstehung
Endogene Prozesse, wie Plattentektonik, Vulkanismus und Gebirgsbildung, formen die Erdoberfläche aus dem Erdinneren. Die Plattentektonik beschreibt die Bewegung der Erdplatten aufeinander zu, aneinander vorbei und voneinander weg.
Stoßen beispielsweise zwei Platten zusammen, falten sie ein Gebirge auf. Bewegen sich die Platten voneinander weg, können Vulkane ausbrechen.
Näheres dazu findest Du in den Erklärungen zur Plattentektonik, zum Vulkanismus und zur Gebirgsbildung.
Exogene Prozesse, wie Wind, Sonne, Wasser und Temperaturen, formen die Erdoberfläche von außen.
Der Fluss Colorado hat in den USA, den Grand Canyon entstehen lassen.
Die Eiszeit hat unsere Landschaft in Deutschland geprägt, als die riesigen Eismassen anfingen zu schmelzen.
Die endogenen und exogenen Landschaftsformen können je nach Entstehung weiter unterteilt werden:
Oberflächenform | Unterteilung |
endogene Landform |
|
exogene Landform |
|
Tabelle 1 - Die Unterteilung der Oberflächenformen
Wenn Du Dich genauer für die endogenen Prozesse, exogenen Prozesse interessierst, kannst Du Dir die Erklärung zu den naturräumlichen Prozessen durchlesen. Zu den einzelnen Oberflächenformen gibt es auch eigene Erklärungen.
Künstliche Formen entstehen durch die Einwirkungen von Menschen.
Künstlich angelegte Inseln, Steinbrüche und künstliche Hügel zählen zur künstlichen Entstehung.
Kosmische Formen entstehen durch Himmelskörper, die einen kosmogenen Ursprung haben – aus dem All stammen. Der Himmelskörper stößt auf die Erdoberfläche auf und formt diese dadurch.
Ein Beispiel für so eine kosmische Form ist ein Meteoritenkrater, zum Beispiel in Arizona in den USA (Abbildung 1).
Oberflächenformen – Beispiele
Die Oberflächenform der Erde sieht nicht überall gleich aus. Es gibt unter anderem das Becken-Schwellen-Relief in Afrika oder eine glazial geprägte Oberflächenform in Nordeuropa und Deutschland. Auch die Oberflächenformen anderer Planeten sind durch Prozesse geprägt worden.
Oberflächenformen der Erde
Es gibt viele Oberflächenformen auf unserer Erde. Die Tabelle zeigt Dir ein paar Beispiele und die jeweilige Bezeichung für die Oberflächenformen der Erde:
Oberflächenform | Beispiel |
Vulkanlandschaft |
|
Glaziallandschaft |
|
Becken-Schwellen-Landschaft |
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Karstlandschaft |
|
Schichtstufenlandschaft |
|
Tabelle 2 - Beispiele für Oberflächenformen auf der Erde
Oberflächenformen Nordeuropas
In Nordeuropa – Skandinavien – wurden die Oberflächenformen durch Gletscher geformt. Zu Nordeuropa und Skandinavien gehören Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und Island.
Es handelt sich in Nordeuropa um eine Glaziallandschaft, die in der letzten Eiszeit – der Weichsel Eiszeit – geprägt worden ist. Island gehört zur Vulkanlandschaft. Zu Landschaftsform von Nordeuropa gehören drei typische Oberflächenformen:
- Fjord
- Fjell
- Vulkaninsel
Näheres findest Du in den Erklärungen zu Skandinavien, Gletscher, Glaziallandschaft oder Vulkanlandschaft.
Ein Fjord ist ein weit in das Landesinnere reichender, schmaler und tiefer Meeresarm, der durch einen talabwärts fließenden Gletscher entstanden ist. Gletscher sind große Blöcke aus Eis, Schnee und Firn – eine Zwischenform von Eis und Schnee – die ganzjährig bestehen.
Ein Fjord entstand in einem Tal zwischen den Bergen. Als die Gletscher in Skandinavien langsam wieder auftauten, bewegten sie sich langsam mit dem Schmelzwasser talabwärts. Dabei wurde das Gestein des Berges immer mehr abgetragen und das Tal immer tiefer geformt.
Das Schmelzwasser staute sich dann in dem Fjord. Wie das aussieht, kannst Du in der Abbildung 2 sehen:
Das Fjell bezeichnet eine baumlose Fläche im nordischen Gebirge mit einem geringen Höhenunterschied. Als die Eismassen nach der Weichseleiszeit anfingen zu schmelzen, bewegten sie sich auf dem felsigen Untergrund. Die Gletscher schliffen dadurch den Untergrund ab. Übrig blieb die hügelige und baumlose Landschaftsform, die Du in der Abbildung 3 sehen kannst.
Mehr Informationen zum Fjord und Fjell kannst Du in eigenen Erklärungen erfahren.
Die Insel Island in Nordwesteuropa ist eine Vulkaninsel. Island befindet sich direkt auf einer Plattengrenze von der Nordamerikanischen Platte und der Eurasischen Platte. Die Erdplatten entfernen sich jährlich circa zwei Zentimeter voneinander. Auf Island gibt es circa 31 aktive Vulkane.
Durch ein Mantelplume – das ist ein Aufstrom von heißem Gesteinsmaterial aus dem Erdinneren – steigt stetig neues Magma an die Erdoberfläche und erstarrt zu neuem Boden. Deshalb bricht die Insel nicht auseinander. Das Gesteinsmaterial aus dem Erdinneren tritt aus Vulkanen aus.
Die Strände in Island sind schwarz. Grund dafür ist Vulkangestein, das so dunkel ist. Durch Wind und Wasser wurde das Gestein zersetzt und klein gemahlen, bis schwarzer Sand entstanden ist.
Unter Vulkanismus werden alle Vorgänge zusammengefasst, die mit Vulkanen in Verbindung stehen. Unter diese fallen das Aufsteigen von Magma aus dem Erdmantel, sowie das Austreten dieser an der Erdoberfläche und in der Erdatmosphäre. Mehr dazu erfährst Du in der Erklärung zum Vulkanismus und zur Plattentektonik.
Neben dem Vulkanismus wurde auch Island durch die Eiszeit geprägt. Der größte Gletscher Europas befindet sich auf der Vulkaninsel: der Vatnajökull. Die Vergletscherung ist ungefähr 1.000 Meter dick.
Oberflächenformen – Deutschland
In Deutschland findest Du vier verschiedene Oberflächenformen:
- Norddeutsches Tiefland
- Mittelgebirge
- Alpenvorland
- Alpen
Das norddeutsche Tiefland erstreckt sich von der Ost- und Nordsee bis Mitteldeutschland. Das Tiefland ist Teil des mitteleuropäischen Tieflands und hat die höchste Erhebung bei 200 Metern über dem Meeresspiegel. Demnach ist die Oberflächenform flach und an einigen Stellen sogar unter dem Meeresspiegel.
In der Weichseleiszeit und in der Saaleeiszeit haben die Gletscher bis nach Norddeutschland gereicht. Nach dem Abschmelzen haben die Gletscher den Boden vor sich hergeschoben und dadurch kleine Erhebungen und Senken gebildet. Die Senken sind oft mit Wasser gefüllt und bilden Seen.
Typisch dafür ist die Mecklenburgische Seenplatte.
Das deutsche Mittelgebirge befindet sich in der Mitte von Deutschland. Hier findest Du viele abgerundete Berge und Wälder. Die Berge sind zwischen 500 und 1.500 Metern hoch.
Das Mittelgebirge ist durch zwei Platten – Gondwana und Laurentia – entstanden, die sich unter großem Druck übereinander geschoben haben. Das Übereinander schieben führte dazu, dass sich die Schichten wie ein Teppich zusammenschoben.
Das Alpenvorland schließt sich an das Mittelgebirge an. Die Oberflächenform ist ein Hochland und hat eine Höhenlage zwischen 500 und 800 Metern. Das Alpenvorland war ursprünglich eine breite Mulde zwischen dem Mittelgebirge und den Alpen. Die Mulde wurde mit der Zeit durch Ablagerungen von Sedimenten – das sind Gesteine wie Sand oder Kalkstein – aufgefüllt.
In der Eiszeit ragten die Gletscher von den Alpen bis ins Alpenvorland. Beim Abschmelzen hinterließen die Gletscher eine hügelige Landschaft und schoben den Boden zusammen. Auch hier entstanden Seen und eine breite Schotterlandschaft, die Du in der Abbildung 5 sehen kannst.
Die Alpen sind vor rund 25 Millionen Jahren entstanden, als die afrikanische und die eurasische Platte zusammenstießen. Durch die Kollision haben sich die Plattenränder aufeinander getürmt. Die Plattenränder ragen heute als Alpen in die Höhe und wachsen jährlich um mehrere Millimeter weiter.
Genaueres dazu erfährst Du in der Erklärung zu den Großlandschaften Deutschlands.
Oberflächenformen Afrikas
Afrika besteht aus der afrikanischen Platte. Die Oberflächenform ist von vielen Becken und Schwellen geprägt.
Ein Becken beschreibt eine in sich geschlossene Einmuldung in der Erdkruste, die über oder unter dem Meeresspiegel liegen kann.
Eine Schwelle, auch als Rücken bezeichnet, ist eine Erhebung der Erdoberfläche.
Im Osten und im Süden Afrikas findest Du Plateaus um die 1.000 Meter über dem Meeresspiegel. Du sprichst hier auch von Hochafrika. Mehr als die Hälfte des Kontinents befindet sich allerdings unter 500 Meter über dem Meeresspiegel und werden deshalb auch als Niederafrika bezeichnet.
Hier hast Du eine Übersicht über die Becken und Schwellen in Afrika:
Becken | Schwellen |
|
|
Tabelle 3 - Becken und Schwellen in Afrika
Die Aufteilung der Becken und Schwellen kannst Du in der Abbildung 6 erkennen:
Im Osten von Afrika kannst Du den afrikanischen Grabenbruch finden. Dort driften drei Erdplatten auseinander: die arabische Platte und der nubische und somalische Teil der afrikanischen Platte. Ein Grabenbruch, auch Riftzone oder Rift Valley genannt, ist eine lange Dehnungszone, wenn die Kontinentalplatte auseinanderbricht.
Interessiert Dich das genauer? Dann lies Dir gerne die Erklärung zu Afrika oder zum Grabenbruch durch.
Oberflächenformen des Mondes
Auch der Mond hat unterschiedliche Oberflächenformen. Wenn Du abends mal in den klaren Himmel schaust, kannst Du auf dem Mond hellere und dunklere Stellen erkennen:
- Regolith
- Meere
- Krater
- Gebirge und Ringgebirge
- Rillen, Risse und Spalten
Der gesamte Mond ist mit einer meterhohen Schicht Regolith überdeckt. Das ist wie eine Staubschicht bei uns auf der Erde. Bei Einschlägen durch Meteoriten und Asteroiden wird viel Gestein pulverisiert und verteilt sich auf dem Mond.
Die großen dunklen Stellen heißen Mondmeere, weil sie damals für Meere auf dem Mond gehalten wurden. Die Meere sind durch große Meteoriten und Asteroiden entstanden. Die Einschläge der Himmelskörper hinterließen riesige Krater.
Der Mond ist trocken – die Mondmeere bestehen aus Basaltgestein.
Neben den großen Mondmeeren kannst Du aber auch kleinere Krater entdecken:
Die größeren und kleineren Krater sind durch Einschläge von Meteoriten und Asteroiden entstanden, wie auch bei uns auf der Erde. Der Mond hat allerdings keine Atmosphäre – eine Lufthülle – in der sich Wind und Wetter abspielen. Deshalb sind die Einschlagkrater unverändert und verwittern nicht durch Regen oder Wind.
Gebirge gibt es sogar auf dem Mond. Die Mondgebirge umgeben die Mondmeere und sind durch die Einschläge der großen Himmelskörper entstanden. Benannt sind sie nach den Gebirgen unserer Erde, wie zum Beispiel Alpen oder Karpaten. Die Gebirge können eine Höhe von 6.500 Metern erreichen.
Die Ursache der Rillen auf dem Mond ist noch nicht ganz sicher. Forschende Personen gehen davon aus, dass es sich bei den Rillen um Lavakanäle handelt, die im Laufe der Mondentwicklung eingestürzt sind. 1
Oberflächenformen – Das Wichtigste
- Die Oberflächenform, auch als Reliefform oder Landform bezeichnet, beschreibt die unterschiedlichen Höhen und Tiefen der Erdoberfläche.
- Die Bezeichnung für die Oberflächenformen der Erde und ihr Aussehen unterscheidet sich je nach Region.
- Oberflächenformen entstehen durch:
- endogene Entstehung durch Plattentektonik, Vulkanismus und Gebirgsbildung
- exogene Entstehung durch Wind, Sonne, Wasser und Temperaturen
- künstliche Entstehung durch den Menschen
- kosmische Entstehung durch Himmelskörper
Die Oberflächenform in Nordeuropa ist durch Fjorde, Fjell und die Vulkaninsel Island geprägt.
Die Oberflächenform in Deutschland besteht aus dem norddeutschen Tiefland, dem Mittelgebirge, dem Alpenvorland und den Alpen.
Die Oberflächenform in Afrika besteht aus vielen Becken und Schwellen.
Die Oberflächenform des Mondes ist durch Einschläge von Asteroiden und Meteoriten geprägt worden.
Nachweise
- astrokramkiste.de: MONDOBERFLÄCHE. (11.11.2022)
- geolinde.musin.de: OBERFLÄCHENFORM. (09.11.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Oberflächenformen
Was ist eine Oberflächenform?
Eine Oberflächenform ist eine Erdoberfläche mit unterschiedlichen Höhen und Tiefen. Sie wird auch als Relief bezeichnet.
Wie entstehen Oberflächenformen?
Oberflächenformen entstehen durch verschiedene naturräumliche Prozesse. Endogene Prozesse, wie Plattentektonik, Vulkanismus und Gebirgsbildung, formen die Erdoberfläche aus dem Erdinneren. Exogene Prozesse, wie Wind, Sonne, Wasser und Temperaturen, formen die Erdoberfläche von außen.
Welche Oberflächenformen gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es Oberflächenformen, die in vier Kategorien eingeteilt werden können: das Norddeutsche Tiefland, das Mittelgebirge, das Alpenvorland und die Alpen.
Was sind Oberflächenformen der Erde?
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