Winterfeuchte Subtropen – Definition
Die Welt kann in Ökozonen eingeteilt werden, die den bestimmten Naturraum einer Region darstellen. Dazu gehört die Temperatur der Region, die Niederschlagsmenge und die geografische Lage.
Die winterfeuchten Subtropen sind die flächenmäßig kleinste Ökozone der Erde. Sie werden winterfeucht genannt, da sie vorwiegend im Winter einen hohen Niederschlag haben.
Diese Ökozone befindet sich fast ausschließlich in Küstenlage und grenzt an die feuchten Mittelbreiten und an die trockenen Subtropen und Tropen. In ihr liegen unter anderem Länder des Mittelmeerraumes wie Spanien, Italien und Tunesien, aber auch Teile von den USA, Chile, Südafrika und Australien füllen die Ökozone.
Über die Vegetationszonen in den Tropen und Subtropen gibt es vertiefte Erklärungen!
Winterfeuchte Subtropen – Karte
In Abbildung 1 kannst Du die Lage der Winterfeuchten Subtropen genauer sehen. Diese Ökozone erstreckt sich über 6 Kontinente:
- Europa
- Asien
- Afrika
- Australien
- Nordamerika
- Südamerika
Abb. 1 - Lage der Winterfeuchten Subtropen
Winterfeuchte Subtropen – Klima
Das Klima in den winterfeuchten Subtropen ist in zwei Hälften geteilt:
- in einen feuchten Winter (daher der Name winterfeuchte Subtropen)
- einen trockenen Sommer
Das Klima ist der für eine Region typische Verlauf der Witterung. In einer anderen Erklärung erfährst Du dazu mehr!
Im Sommer ist es sehr trocken, weshalb es sogar zu Waldbränden kommen kann. Im Gegensatz dazu ist der Winter von starkem Niederschlag geprägt, mit dem es sogar teilweise Frost und Eis gibt. Insgesamt gibt es in dieser Ökozone bis zu 5 aride Monate im Jahr.
Das aride Klima ist trocken und niederschlagsarm. Ein Monat ist arid, wenn der Niederschlag des Monats in einem unterdurchschnittlichen Verhältnis zu der Temperatur des Monats steht.
Außerhalb der ariden Monate kommt es zu einem Niederschlag von bis zu 900 Millimetern pro Jahr. Wenn man also eine Röhre in den winterfeuchten Subtropen ein Jahr lang aufstellen würde, um das Regenwasser zu sammeln, wäre der Wasserstand am Ende des Jahres bei 900 Millimetern.
In Abbildung 2 kannst Du ein Klimadiagramm von der türkischen Stadt Antalya sehen, die in den winterfeuchten Subtropen liegt. Ein Klimadiagramm zeigt den Verlauf der Temperatur im Jahr und setzt sie in das Verhältnis zum Niederschlag. Die Temperatur ist in Celsius auf der rechten Seite, in roter Schrift angegeben und der Niederschlag in Millimetern auf der linken Seite, in blauer Schrift. Durch das gelb markierte Feld kannst Du genau sehen, wann die Temperaturlinie über der Niederschlagslinie verläuft. In dieser Zeit sind die Monate arid.
Abb. 2 - Beispielklimadiagramm
Winterfeuchte Subtropen – Vegetation
Es ist charakteristisch für die winterfeuchten Subtropen, dass sie eine große Vielfalt an Pflanzenarten in ihrer Vegetation hat.
Die Vegetation ist die Pflanzenwelt in einer bestimmten Region. Mehr Informationen dazu findest Du in einer anderen Erklärung!
Außerdem gibt es in dieser Ökozone auch viele endemische Arten.
Eine endemische Art kommt nur an einem speziellen Ort vor und ist dort einmalig. Die Größe des Ortes kann variieren.
Bei den winterfeuchten Subtropen bezieht sich die Größe des Ortes auf die jeweiligen Bereiche der Vegetationszone, die ihre eigenen endemischen Pflanzenarten haben. Das bedeutet, dass die endemischen Pflanzenarten wie zum Beispiel der persische Klee oder die Meerzwiebel nur in den winterfeuchten Subtropen zu finden sind!
Generell sind die winterfeuchten Subtropen überwiegend mit Hartlaubwäldern gefüllt, die das ganze Jahr über grün sind und im Winter ihre Blätter behalten. Zum Beispiel ein Lorbeerbaum ist ein Hartlaubgewächs, das in den europäischen winterfeuchten Subtropen wächst. Wenn ein Hartlaubwald vom Menschen abgeholzt wurde, treten häufig Hartlaubsträucher an dessen Stelle auf.
Zum Beispiel ist ein Lorbeerbaum wie in Abbildung 3 ein Hartlaubgewächs, das in den europäischen winterfeuchten Subtropen wächst. Wenn ein Hartlaubwald vom Menschen abgeholzt wurde, treten häufig Hartlaubsträucher an dessen Stelle auf.
Abbildung 3: Lorbeerbaum
Diese Hartlaub-Vegetation in den winterfeuchten Subtropen ist perfekt an die Dürre und Hitze in den Sommermonaten angepasst: Weil ihre Blätter so dick sind, verwelken sie nicht so schnell in der Hitze. Auch an die häufig auftretenden Waldbrände im Sommer sind manche Pflanzen auf natürliche Weise resistenter, zum Beispiel durch eine sehr dicke Baumrinde. Dazu kommt, dass sich die Pflanzen der winterfeuchten Subtropen schneller regenerieren können, was nach einer Zerstörung durch Hitze und Feuer den Lebenserhalt in der Gegend rettet. Teilweise gibt es sogar Arten, die auf Brände angewiesen sind, um sich fortzupflanzen.
Eine dieser Arten, die Waldbrände zur Fortpflanzung benötigt, ist die Zistrose. Sie ist eine kleine mediterrane Blume, dessen Samen nur durch die starke Hitze eines Feuers aufgebrochen werden können.
Obwohl die Ökozone einerseits von solchen Hitze-angepassten Pflanzen gefüllt ist, gibt es trotzdem Feuchtgebiete, wie Sumpflandschaften in den winterfeuchten Subtropen. Dieser Kontrast von Hitze und starkem Regenfall ist von großem Vorteil für die Landwirtschaft in dieser Vegetationszone.
Winterfeuchte Subtropen – Landwirtschaft
Schon in der Antike wurden in dem Mittelmeerraum in den winterfeuchten Subtropen von den alten Griechen und Römern eine ausgiebige Landwirtschaft betrieben.
Landwirtschaft ist die geplante Bewirtschaftung von Feld- und Weideflächen.
Da die winterfeuchten Subtropen im Winter einen überdurchschnittlich starken Niederschlag haben, aber im Sommer eine hohe Sonnenscheindauer, profitiert die Landwirtschaft in diesen Gebieten durch den Ausgleich von Hitze und Feuchtigkeit stark. Die Pflanzen werden dadurch gestärkt, dass sie im Jahr sowohl eine hohe Sonneneinstrahlung als auch eine hohe Wasserzufuhr erhalten.
Um das Potenzial des Klimas komplett auszunutzen, werden die Pflanzen im Sommer bewässert, während im Winter Regenfeldbau betrieben wird.
Der Regenfeldbau nutzt als Bewässerung ausschließlich das zur Verfügung stehende Regenwasser. Er steht damit im Gegensatz zu dem Bewässerungsfeldbau, bei dem die Pflanzen künstlich bewässert werden.
Mit dem Regenfeldbau im Winter werden vor allem Kartoffeln und Weizen geerntet, während dagegen im Sommer vorrangig kälteempfindliche Früchte wie Granatapfel angepflanzt werden. Es gibt zusätzlich auch Dauerkulturen, die das ganze Jahr über angebaut werden. Zu ihnen zählen zum Beispiel Wein, Ölbäume, Zitrusfrüchte und Feigen.
Zu der Bewässerungslandwirtschaft, dem Regenfeldbau und der Landwirtschaft an sich findest Du in weiteren Erklärungen alle wichtigen Informationen zum Thema!
Winterfeuchte Subtropen – Boden
In den winterfeuchten Subtropen befindet sich eine Vielzahl von Bodentypen, die mit ihren oft nur 2,5 Metern Tiefe verhältnismäßig flach sind.
Der Boden ist der oberste Teil der Erdkruste, der von Pflanzen und Tieren belebt ist. Mehr Informationen dazu findest Du in einer anderen Erklärung!
Im Sommer wird der Boden durch die austrocknende Sommerhitze belastet, während der Regen im Winter den Boden ausspült. Deshalb sind die Böden der winterfeuchten Subtropen sehr anfällig für Erosion, durch die einzigartige, wellige Oberflächen und außerdem weite Täler entstehen.
Erosion ist die Abtragung von Boden oder Gestein durch natürliche Kräfte wie Wasser oder Wind.
Winterfeuchte Subtropen – Tiere
Die klimatische Vielfalt hilft nicht nur vielen Pflanzen zu gedeihen, sondern fördert auch die Entwicklung von einem großen Reichtum an Tierarten. Das liegt daran, dass die unterschiedlichen Pflanzen viele verschiedene Lebensräume für die Fauna ermöglicht.
Eine Fauna ist die Tierwelt, die sich in einem bestimmten Gebiet befindet.
Insbesondere Vogel- und Reptilienarten sind in den winterfeuchten Subtropen stark vertreten und im Winter nutzen Zugvögel die Regenzeit, um einen Rastplatz zu suchen. Dazu befinden sich viele Füchse, Bären und Esel in dieser Ökozone.
Winterfeuchte Subtropen – Das Wichtigste
- Die winterfeuchten Subtropen befinden sich hauptsächlich in Küstennähe und sind die kleinste Ökozone der Erde. Sie erstrecken sich über die 6 Kontinente Europa, Asien, Afrika, Australien sowie Nord- und Südamerika.
- Das Klima ist zweigeteilt: Im Winter regnet es sehr viel, im Sommer ist es heiß, trocken und häufig entstehen Waldbrände
- Die Vegetation ist sehr vielfältig, wodurch viele verschiedene Lebensräume entstehen und von einer hohen Anzahl von Tierarten beheimatet wird.
- Das zweigeteilte Klima begünstigt die Landwirtschaft, in der Sommerhitze werden Pflanzen bewässert und gedeihen schnell, während im Winter dank des Regens nicht künstlich bewässert werden muss.
- Die Austrocknung im Sommer und der starke Regen im Winter tragen den Boden einfach ab, wodurch weite Täler entstehen können.
Nachweise
- geographiestudium.com: Winterfeuchte Subtropen. (12.06.2022)
- Jürgen Schultz (2016). Die Ökozonen der Erde. utb.
- Zech et al. (2014). Böden der Welt. Springer.
- Abb. 3 - "Laurus nobilis" (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/Laurus_nobilis_g1.jpg) von Giancarlo Dessì unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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